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Thema: Schnupfen oder Trichomoniase?

  1. #1

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    Schnupfen oder Trichomoniase?

    Heute Abend habe ich eine Henne vermisst. Ich habe sie dann unter der Holzkiste gefunden. Nase eitrig, Augen zu, würde sogar sagen leicht geschwollen und gelbes Zeug im Schnabel. Ich habe ihr die Nase frei gemacht und sie ins kühle Treppenhaus in eine Hundebox gesetzt und drei Tropfen Turbo Bronchial in die Kiste getan. Die Nase läuft jetzt, sie atmet aber noch über den Mund. Kloake ist sauber. Ist das jetzt Schnupfen oder Trichomoniase?

  2. #2

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    Moment....ich schau kurz in die Kristallkugel....es ist Schnupfen!

    Spaß beiseite: es wäre ein Traum, wenn Diagnosen so einfach zu stellen wären. Leider ist dies jedoch nicht möglich, per Ferndiagnose erst recht nicht. Für das von Dir benannte Krankheitsbild kommen mehrere Krankheiten/Ursachen in Frage. Der normale Schnupfen wird durch Viren ausgelöst. Dagegen spricht bei Deiner Henne der eitrige Nasenausfluss und die Beläge im Schnabel. Dies deutet eher auf was bakterielles hin. Ein eindeutiges Ergebnis wird Dir nur ein geflügelkundiger Tierarzt geben können. Ein Antibiotikum ist in diesem Fall bestimmt hilfreich.

  3. #3
    Avatar von Stanzi
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    Geh bitte zum Tierarzt und lasse einen Absteich machen.

  4. #4

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    Und da ist mein Problem, hier gibt es keinen geflügelkundigen Tierarzt. Unser Tierarzt erkundigt sich gerne bei seinen Kollegen in Norddeutschland, aber ob das in dem Fall funktioniert?

  5. #5
    Avatar von Susanne
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    Es gibt ja bakterieller Hühnerschnupfen, da entstehen gelbe Beläge. Diese sind aber eher schmierig und tragen kaum auf. Bei Trichomonaden entstehen auch gelbe Beläge, diese sind aber meist fester und tragen auch oft deutlich auf. Beide Beläge stinken, Trichos aber stärker. Ich würde es mittlerweile am Geruch erkennen, Trichos stinken fast schon wie wenn was verwest, bei Hühnerschnupfen eher eitrig. In den Anfängen ist beides ähnlich. Deswegen müsste man wirklich unter dem Mikroskop schauen, Trichos könnte man dann direkt sehen.
    Bei Trichos gäbe es keine legalen Mittel, Tauben würden mit Metronidazol behandelt oder Spartrix oder so was in der Art, bei Hühnerschnpfen würde Tetracyclin meistens helfen, zum Beispiel in Form von Baxyl, das wäre eine zwei Tages Depotspritze, die man dreimal verabreichen müsste.

  6. #6
    Avatar von Solano
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    Hallo!
    Ich habe ein ähnliches Problem mit einer fünfjährigen Zwergcochinhenne. Es begann im Sommer mit niesen. ALs dann zwei weitere Hennen niesten habe ich mir vom TA ein Antibiotikum geholt. Den Namen weiß ich nicht mehr, aber es war eines von der Sorte, bei denen die Eier verzehrt werden können. Bei allen ging der Schnupfen weg, nur bei der kleinen Henne nicht. Als dann noch Schwellungen im Gesicht und Beläge im Schnabel und Rachen dazukamen hat mir der TA Baytril gegeben. Auch ohne Wirkung. Der Abstrich ergab keine Trichos- er hat mir aber trotzdem Spartrix mitgegen. Auch das zeigt keine Wirkung. Das linke Auge ist total zu, aber beim Punktieren kam nichts....
    Kennt ihr sowas? Mein TA ist allerdings nicht besonders geflügelkundlich...Die Henne ist sonst topfit und legt auch noch Eier.

  7. #7

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    Das Auge ist dick, weil sich Eiter angesammelt hat. Bei Hühnern ist Eiter eine feste Masse, also nicht wie beim Menschen. Von daher bringt punktieren nichts. Warum er Dir Spartrix mitgegeben hat, kann ich auch nicht ganz nachvollziehen.
    Da Du jetzt schon drei Antibiotika ausprobiert hast, würde ich kein viertes geben. Die Henne wirkt für Dich zwar topfit, in Wirklichkeit wird es ihr jedoch nicht besonders gut gehen. Hühner zeigen bis es nicht mehr anders geht (und dann ist das Ende meistens absehbar) keine Schmerzen oder Unwohlsein.
    Normalerweise ist es sinnvoll, solch ein krankes Tier vom Rest der Gruppe zu separieren, da die restlichen Hühnern sonst einer permanenten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind. Da Du jedoch nur drei Tiere hast, ist hier das Nutzen/Risiko-Verhältnis abzuwägen. Nach längerer Trennung hätte die Henne wahrscheinlich Probleme, wieder Anschluss zu finden.
    Was den Genesungsprozess angeht, kannst Du mit Inhalation, abschwellenden Präparaten und gutem vitaminreichen Futter etwas helfen. Es dauert jedoch sehr lange, bis sich ein dickes Auge wieder zurückbildet. Zudem geht es jetzt in den Winter. Kaltes und nasses Wetter ist zusätzlich belastend. Eine Wärmequelle halten einige Hühnerhalter zwar für übertrieben, aus meiner Erfahrung wird sie aber von kranken Tieren dankbar angenommen und unterstützt/beschleunigt den Genesungsprozess.
    Für mich gäbe es in Deinem Fall zwei Möglichkeiten. Entweder bringst Du für die nächsten Wochen alle drei Hühner so unter, dass sie zumindest nicht nass im Wind oder Frost stehen müssen und unterstützt die Henne mit pflanzlichen Präparaten. Oder Du tötest die Henne und holst Dir zwei neue dazu. Die erste Variante kann sehr lange dauern. Eine Garantie auf Heilung gibt es nicht, diese Henne wird evtl. immer anfällig bleiben und die zwei anderen könnten sich anstecken. Die zweite Variante hört sich zwar rigoros an, ist aber realistisch betrachtet ein geradliniger Weg, um Deinen kleinen Bestand zu schützen.

  8. #8
    Avatar von Solano
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    Danke für die ausführliche Antwort. Ich habe insgesamt 2 Hähne und 19 Hennen. Sie haben einen zugfreien Stall, der an einen 20m2 großen Weideschuppen angrenzt. Das ist der Aufenthaltsbereich bei schlechtem Wetter. Auf Wunsch können sie den 200m2 großen Auslauf nutzen. Nachmittags unter Aufsicht laufen sie auf dem gesamten Grundstück herum- wir haben einen Aussiedlerhof. Ich denke, das es so auch für dieses Huhn OK sein müsste. Dass Punktieren nicht viel hilft, habe ich mir schon gedacht. Ich habe mal ein Huhn mit Ballenabzess behandelt. Ich kann ich noch gut an den Klumpen erinnern. Der TA hat eben nicht viel Ahnung von dem Thema. Er meinte auch, dass es kein Eiter ist, sondern eine Gewebeschwellung. Welche abschwellenden Präparate kann ich nehmen?

  9. #9

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    Die Henne hatte es nicht geschafft. Ich habe sie in die Pathologie gegeben und das ist der Befund:

    Eitrige Entzündung der oberen Atemwege
    Erreger Gallubacterium Anatis und Mykoplasmen
    Fettleber

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