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Thema: Hühner-Neulinge - Kann das so funktionieren?

  1. #11
    Avatar von Dylan
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    Hui...die Aussage freut des Advokats Geldbeutel.
    Also ich bin davon ausgegangen, dass das stimmt:
    "Bundesweit ist die Haltung von Hühnern, und damit verbunden die Anlage für ihre Haltung, der Baunutzungsverordnung unterlegen. Da Hühner aber als „Kleintiere“ gelten, ist auch ihre Haltung selbst in reinen Wohngebieten ohne Genehmigung zulässig – sofern das Gebot der Rücksichtnahme eingehalten und das Ausmaß der Haltung sich im privaten Rahmen bewegt."
    Stimmt das so nicht? Ich lasse mich gerne aufklären, wenn es sich anders verhält.

    @Wolke
    wenn du nicht selbst misten kannst, ist das natürlich "Mist". Von welchem Zeitraum sprechen wir hier denn? Ich bleibe aber dabei, dass größere Gesundheitsschäden nicht zu erwarten sind, selbst wenn mal ein paar Tage nicht gemistet wird.

    Darüber, was ihr mit dem Huhn macht, wenn es krank wird - darüber müsst ihr euch tatsächlich vorher einig sein. Nicht erst, wenn es soweit ist.

  2. #12
    Avatar von Galla
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    Hühner sind rechtlich kompliziert.

    Es steht nämlich nix dazu in den entsprechenden Gesetzen.

    D.h., dass es von Kommune zu Kommune anders gehandhabt wird.

    Einzig bei reinen Wohngebieten wird es doch recht durchgängig streng bewertet: Keine Hühnerhaltung.
    Wobei in ländlicheren Gebieten auch Lockerungen (3 Zwerginnen o.ä.) möglich sind.

  3. #13
    Avatar von sternenstaub
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    Zitat Zitat von Dylan Beitrag anzeigen
    Also ich bin davon ausgegangen, dass das stimmt:
    "Bundesweit ist die Haltung von Hühnern, und damit verbunden die Anlage für ihre Haltung, der Baunutzungsverordnung unterlegen. Da Hühner aber als „Kleintiere“ gelten, ist auch ihre Haltung selbst in reinen Wohngebieten ohne Genehmigung zulässig – sofern das Gebot der Rücksichtnahme eingehalten und das Ausmaß der Haltung sich im privaten Rahmen bewegt."
    Stimmt das so nicht? Ich lasse mich gerne aufklären, wenn es sich anders verhält.
    Ist nicht so einfach. Das hängt auch von den Landesbauverordnungen ab. Da ist u.a. geregelt, ab wann man eine Baugenehmigung braucht. Und dann ist da noch die Frage ob es einen Bebauungsplan für den eigenen Wohnort gibt, und wenn ja, was der so Schönes sagt.
    In allgemeinen Wohngebieten ist in der Regel die Haltung von Hühnern kein Problem (es sei denn man ist Außenbereich, weil man dann für jeden Sch**ß eine Baugenehmigung braucht). In reinen Wohngebieten hängt es davon ab, ob Nebengebäude zulässig sind. Wenn da keine erlaubt sind, ist mit Hühnern offiziell Essig. Da darf dann nicht mal so ein kleines Hühnerhüttchen stehen. Andererseits: Wo kein Kläger, da kein Richter.
    Gibt es keinen Bebauungsplan, gilt das Baurecht und das was das zuständige Bauamt sagt.
    Gruß sternenstaub

  4. #14
    Avatar von mm66
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    Zitat Zitat von Dylan Beitrag anzeigen
    Also ich bin davon ausgegangen, dass das stimmt:
    "Bundesweit ist die Haltung von Hühnern, und damit verbunden die Anlage für ihre Haltung, der Baunutzungsverordnung unterlegen. Da Hühner aber als „Kleintiere“ gelten, ist auch ihre Haltung selbst in reinen Wohngebieten ohne Genehmigung zulässig – sofern das Gebot der Rücksichtnahme eingehalten und das Ausmaß der Haltung sich im privaten Rahmen bewegt."
    Stimmt das so nicht? Ich lasse mich gerne aufklären, wenn es sich anders verhält. ...
    Tja und das "Gebot der Rücksichtsnahme" ist leider reine Auslegungssache. Das ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt. Und selbst die haben für unterschiedliche Grundstücke unterschiedliche Bestimmungen.

    Z.B. dürfte ich auf meinem Grundstück über 6400 Tiere halten, wenn ich denn wollte, mit so vielen Hähnen, wie ich wollte. Und auch meine Nachbarn könnten sich beschweren, sie hätten schlechte Karten, da ich und meine Hühner im "Industriegebiet" unserer Gemeinde wohnen. Ein Grundstück weiter beginnt das "reine Wohngebiet", wo gar kein Huhn laut der Gemeinde gehalten werden darf. Unsinnig, ist aber so. Ich habe mich vor meiner Hühnerhaltung bei unserer Gemeinde erkundigt, die hatten zu jedem Grundstück eine Auskunft. Hätten die mich nicht expliziert nach der Hausnummer gefragt und mir auf Gegenfrage den Sachverhalt erklärt, ich hätte es auch nicht gewusst.

  5. #15
    Avatar von Susanne
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    Vielleicht helfen Dir meine Erfahrungen: Als wir damals 1998 mit Hühnern angefangen haben, meinte mein Mann: Nicht mehr als 3, zudem wollte er sich gleichzeitig drei Masthühner kaufen, damit man dann auch schlachten kann. Dabei war mir überhaupt nicht wohl. Wir hatten damals unser Wissen ausschließlich von einem Nachbarn und einem Buch (das mit Internet war noch nicht so leicht wie heute). Der Grundgedanke war einfach: Wir wollen gesunden Eier von nicht gequälten Tieren. Hatten dann noch einen kleinen Stall gebaut, damals aus Nut und Federbretter und dazu eine winzige Voliere (10 qm). Züchter kannten wir keine.
    Wir sind dann also zu einem dieser Hühnerwägen gefahren und haben dort gesagt, was wir gerne hätten. Der Verkäufer (ich bin ihm noch heute dankbar), riet uns von Masthühnern ab, er meinte, wir sollen jetzt erst mal mit Legehennen anfangen und könnten dann noch immer irgendwann Masthühner anschaffen. Aus drei geplanten wurden dann gleich vier (eine ist dem Verkäufer ausgebüchst und die musste dann mit). Es kam dann ganz schnell ganz anders: Zunächst wurde die Voliere erweitert, dann der Stall neu gebaut. Kurz drauf wurde mir klar, was ich da habe und es gab die ersten Rassetiere (New Hampshire). Und Tierarzt suchten wir auch bald auf, die Hennen hatten alle Namen, waren super nett und wir beide hingen an ihnen. Dann kam der Hahn dazu, ist einfach artgerechter. Ziemlich schnell haben wir einen Teil des Gartens übernetzt (mittlerweile fast den kompletten), denn unser erster Hahn wurde Habichtopfer und das wollte ich nie mehr haben. Irgendwann haben wir dann den dritten Stall gebaut, mittlerweile gemauert und ordentlich groß. Geschlachtet wird bei uns nie (gezüchtert und vermehrt aber auch nicht), wir lieben unsere Hühner und mein Mann macht auch alles für sie. Es sind auch ein paar mehr geworden, mittlerweile ganz viele Rassen, große und kleine, aber auch immer mal wieder ausgestallte Hybriden. Demnächst zwei Hennen von Rettet das Huhn. Nach langer Suche hatten wir dann ich glaube ab 2003 auch einen super TA gefunden, zwar 40 km entfernt, aber der kennt sich halt aus. Und wir lassen auch wirklich alles abklären und ggf. behandeln, die Hühner sind für uns wie Haustiere. Wir haben uns nach und nach diverse technische Hilfsmittel angeschafft (elektrische Stallpförtner, Kameras, Alarmanlage etc.), jetzt ist alles perfekt. Den Stall komplett misten mit allem raus, auskärchern und alles wieder frisch machen- ca. 6 mal im Jahr, Kotwannen im Sommer täglich, im Winter (wegen Dunkelheit) alle zwei bis drei Tage. Es hat sich alles eingespielt. Schlachen können muss man meiner Meinung nach nicht, wenn man immer Schmerzmittel zuhause hat und einen Tierarzt in der Nähe, der einschläfern kann (wir wohnen in der Großstadt, die Tierklinik ist direkt vor Ort und immer besetzt). Musste allerdings noch nie spontan einschläfern, denn Krankheiten merkt man ja vorab. Mittlerweile würde mein Mann auch nicht mehr schlachten wollen.
    In reinen Wohngebieten könnte es verboten sein, dass man Hühner halten darf (zumindest hier in Baden-Württemberg). Das kann man aber bei der Stadt erfragen. Meist sind 20 Hennen und ein Hahn okay. Stallpflicht ist leider auch so ein Thema, an das man rechtzeitig denken sollte, ich hatte das jetzt schon dreimal. 2005 ewig. (Seitdem haben wir eine überdachte Voliere mit 70 qm). Hühner sind wunderbare Tiere und ich wollte sie nie mehr missen!

  6. #16
    Avatar von LadyDzuranya
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    Hallo,
    bei meinem Mann und mir sind auch sehr unterschiedliche Vorstellungen von den Hühnern gewesen, aber mittlerweile mag er die Hühner auch.
    Wir haben sie angeschafft und ich habe zunächst alles gemacht und mich gekümmert. In null Komma nix waren die zahm, fressen aus der Hand und die Schwedinnen kommen auf den schoß und kuscheln. Als mein Mann sah, wie sehr es mir gefällt und wie nett die Hühner sein können, mache er es nach. Zuerst hat er es mir gar nicht gesagt, aber als ich mal früher nach Hause kam, hatte ich ihn erwischt. Im Schneidersitz auf dem Boden und alle Hühner um ihn herum. Seither kümmert er sich auch.
    Ich würde mir nicht die Lust an und auf die Tiere nehmen lassen.

  7. #17
    Avatar von LadyDzuranya
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    jaja, mit den Hühnern kann ich eh nix anfangen!

  8. #18
    Yuddha
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    Zitat Zitat von Wolke Beitrag anzeigen
    Mein Mann hatte eine Holzkiste als Bruthöhle konstruiert, obendrauf ein Kotbrett aus glattem Blech mit Kaninchendraht, darüber zwei Sitzstangen. Soweit, so gut. Aber reicht es wirklich, nur alle paar Monate mal auszumisten? Also ich meine nicht die Streu, sondern das Kotbrett! Ich lese, manche machen das täglich? Mein Mann meint, ab und zu mal im Jahr reicht vollkommen.
    Würde Dein Mann Dich denn hindern, dreimal täglich das Kotbrett zu reinigen und ganz nach Laune den Stall auszumisten? Oder schwebt Dir vor, daß ER selbstverständlich DEINE diesbezüglichen Vorstellungen umsetzen muß?
    Ich frage das deswegen, weil ich selbst mal eine Lebensabschnittsgefährtin hatte, die einen großen Gemüsegarten sooo toll erstrebenswert fand. OK, wurde von mir (von wem sonst) angelegt, und lief schlußendlich darauf hinaus, daß sie üblicherweise mit einem Samentütchen in der Sonne stand, und mir bei der Gartenarbeit zuschaute, weil ja jemand die Beeteinteilung vorgeben musste.
    Und was die armen Hühner angeht, die das Ammoniak einatmen müssen, wenn sie über der Kacke sitzen: Ammoniak ist schwerer als Luft, die Hühner sitzen also dort am denkbar günstigsten Platz! Das ist auch einer der Gründe, warum ich die Stallentlüftung (per Ventilator) im Winter kurz über dem Boden ansaugen lasse, damit A) eventuelles Ammoniak zuerst weg ist, und B) die Hühner in der von ihnen durch ihre Körperwärme angewärmten "Warmluftglocke" im Stall nächtigen können.

  9. #19

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    Hallo an alle,

    ich sehe gerade mit Schrecken, dass ich euch hier gar nicht mehr geantwortet hatte. Daher nachträglich erstmal ganz vielen Dank für die vielen Beiträge und Anregungen!

    Ende 2018 hatte ich das Thema tatsächlich erstmal ad acta gelegt, weil das Ganze so viel Streit bei uns ausgelöst hat, dass es so aussah, als würden wir die Sache mit den Hühnern wirklich besser bleiben lassen. Mein Mann ist wirklich extrem allergisch auf "Lass uns das mal vorher durchsprechen", so dass da einfach kein vernünftiger Dialog mehr möglich war.

    Inzwischen hat sich aber trotzdem einiges getan. Nach einer gewissen "Trotzphase", so nenn ich es mal, hat mein Mann im Frühjahr 2019 plötzlich angefangen, den alten Hühnerstall auszuräumen und zu sanieren. Man konnte innen ziemlich deutlich sehen, dass der Stall ein Feuchtigkeitsproblem hat, denn er steht mit der Rückwand gegen Erdreich und da hat anscheinend Wasser durch die Wand gedrückt. Ich glaube, deswegen waren unsere letzten Hühner vor vielen Jahren wohl auch immer etwas kränklich - Feuchtigkeit ist wohl viel schlimmer als Kälte, wie ich jetzt gelesen habe.

    Jedenfalls hat mein Mann jetzt die Stelle zwischen Rückwand und Erdreich überdacht, so dass das Wasser dort weggeleitet wird. Außerdem hat er den Stall innen komplett mit Lehm verputzt, vorher war er nur grob gemauert, was sich ziemlich schlecht sauberhalten ließ. Den Sommer über konnten wir nicht überprüfen, ob der Stall jetzt trocken bleibt, da es praktisch nicht geregnet hat. Jetzt über den Winter aber umso mehr und tatsächlich ist die Wand innen jetzt trocken geblieben.

    Die alte "Inneneinrichtung" musste für die Sanierung natürlich auch raus und inzwischen ist mein Mann auch offener dafür, das Ganze etwas umzustalten, so dass man ans Kotbrett leichter rankäme. Wenn ich mich da nicht jedesmal verbiegen muss, könnte ich zukünftig also auch trotz Schmerzerkranung besser an der Stallreinigung mitwirken.

    Also ja, es hat sich inzwischen doch viel getan, so dass das Projekt "Hühner" dieses Jahr vielleicht doch realisiert werden kann. Ganz fertig sind Stall und Außengehege noch nicht, aber ich will mich jetzt trotzdem schonmal umhören bezüglich Bezugsquelle für die Hühner, geeigneter Tierarzt in der Nähe und natürlich die rechtlichen Fragen. (Und diesmal am besten NICHTS vorher sagen...)

    Was ich bisher noch nicht ganz verstanden habe: Bei Hunden und Katzen kenne ich es so, dass viele Rassen leider überzüchtet sind und Mischlinge häufig robuster und gesünder sind. Bei Hühnern ist es aber wohl so, dass Rassehühner tendenziell gesünder/langlebiger sind, während die normalen Hybridhühner eher "Hochleistungs-Massenware" sind. Hab ich das richtig verstanden?

    Für normale Hybridhühner kennt mein Mann wohl einen Bauern, bei dem man die kaufen kann, und der in Abständen dann auch zum impfen vorbeikommt. Wenn wir jetzt aber lieber Rassehühner hätten, wo würde man denn sowas bekommen?

    Wir wohnen übrigens im Raum Trier (Postleitzahlenbereich 54).

    Also, danke nochmal an alle für eure hilfreichen Beiträge und für's Mut machen!

    Ein gutes neues Jahr 2020 und viele Grüße,
    Wolke

  10. #20
    Avatar von Bohus-Dal
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    Hallo Wolke, Dir auch ein gutes 2020, hoffentlich mit Hühnern! Zu Deinem Mann sag ich jetzt mal nix weil geht mich nix an Aber Feuchtigkeit weg und Ritzen verputzt ist doch schon mal ein großer Schritt in die richtige Richtung. Von all Deinen anfangs aufgezählten Problemen (ich habe den Thread jetzt erst entdeckt und gelesen) hätte ich gesagt, wenn nur eine Sache geht, dann die Ritzen. Milben sind unerträglich, nehmen einem den Spaß und können die Hühner sogar umbringen, also wenn man vorher darüber bescheid weiß und trotzdem nichts unternimmt, ist das ziemlich dumm. Schließlich krabbeln die Viecher auch auf Menschen rum, wenn es erst mal richtig viele sind. Das dürfte selbst dem unangenehm sein, dem die Hühner egal sind.

    Kotbrett reinige ich täglich, dauert ein paar Sekunden. Ich schrape die Häufchen mit einer Gartenschaufel in einen Eimer. Würde Deine Schmerzerkrankung das zulassen? Die Höhe vom Kotbrett kannst Du Dir ja frei aussuchen. Man muß es jetzt nicht unbedingt jeden Tag machen, aber dann ist es am einfachsten. Ich kenne jemanden, der damit immer nicht nachkommt. Wenn die Hühner darauf rumlaufen (und das ist unmöglich zu verhindern), wird das eine steinharte, dicke Schicht, und die loszubekommen, ist dann richtig viel Arbeit, habe ich selbst schon bei geholfen, ich würde das nie so haben wollen, ganz abgesehen davon, daß ich es nicht schön finde, wenn die Hühner im Kot rumlaufen müssen. Dann können sie auch so Kotknubbel an den Krallen kriegen.
    Stall saubermachen muß man nicht so oft, da reicht auch 2-3x im Jahr, wenn es ein reiner Schlafstall ist und sie kaum in die Einstreu kacken, aber das mit dem Kotbrett würde ich schon empfehlen, täglich oder zumindest 2-3x die Woche zu machen. Das spart viel Arbeit.

    Hast Du denn schon eine Vorstellung, welche Rasse Dir gefallen würde? Vielleicht hast Du ja Glück und findest einen Züchter in der Nähe. Ansonsten kann man auch erstmal mit irgendwas anfangen und sich dann später die Traumrasse dazuholen. Mixe sind auch toll. Pro Hahn je nach Temperament 5-10 Hennen sagt man eigentlich, das kommt auch sehr auf den Hahn an, aber 3 Hennen klingt ein bißchen sehr wenig. Ich habe damals mit 3 Hennen angefangen und bekam später noch 3 und einen Hahn dazu, vielleicht wäre das eine Möglichkeit? Wenn von den ersten Hennen eine brüten will (Brutlust ist sehr unterschiedlich zwischen Rassen und auch Individuen), könntest Du ihr später zugekaufte Bruteier Deiner Traumrasse unterlegen und dann einen Hahn davon behalten. Bruteier sind einfacher zu bekommen, man kann sie sich von weit weg zuschicken lassen, und wenn man sie desinfiziert, besteht kaum Ansteckungsgefahr. Holt man sich hingegen neue Hühner dazu, können die krank sein und die schon vorhandenen anstecken.

    Ob man mit einem kranken Huhn zum Tierarzt geht oder es gleich schlachtet, ist eher Ansichtssache des Menschen. Was man nicht tun sollte, ist natürlich, es unbehandelt einfach krepieren zu lassen, aber es ist ja an sich fürs Huhn nichts Schlimmes, wenn es sachgerecht erlöst statt behandelt wird. Genauso mit Raubtieren, die Hühner sind einfach glücklich über Freilauf, und wenn es passiert, dann passiert es, zumindest hatten sie ein schöne Leben. Ich glaube, Hühner würden immer die Freiheit wählen, trotz aller Risiken. Aber da wir Menschen es nicht so toll finden, wenn sie vom Fuchs, Marder oder Habicht getötet werden, ist es meiner Meinung nach auch legitim, sie davor zu schützen, also großer abwechslungsreicher eingezäunter und übernetzter Auslauf, Stromzaun etc. Dann hat man aber die Verantwortung, das Gehege abwechslungsreich zu gestalten, ihnen am besten Freilauf unter Aufsicht zu bieten und ggf. Beschäftigung und Bespaßung.

    Davon abgesehen, daß man diese Hybridenwirtschaft vielleicht nicht unterstützen sollte, ist es halt so, daß Legehybriden ganz extrem auf Legeleistung gezüchtet werden. Ich hatte nie welche, aber was man so liest, kriegen die fast alle früher oder später Probleme wie Eileiterentzündung. Man kann sie entweder auslutschen, solange es halt geht, und dann schlachten, oder aber sie brauchen extra Calciumtabletten und in vielen Fällen tierärztliche Pflege, es gibt sogar die Möglichkeit, ihnen einen Hormonchip einzusetzen, damit sie mal eine Weile nicht legen und die Chance haben, sich zu erholen. In der Industrie ist es nicht Sinn der Sache, alt zu werden, sie sind nicht auf Gesundheit, Robustheit oder langes Leben gezüchtet, da sie sowieso nach 1½ Jahren weggeschmissen werden. Die Hühner können dafür natürlich nichts, Hybriden sollen ja auch ganz besonders liebenswert sein, das wird leider manchmal verwechselt, wenn man "was gegen Hybriden hat" - das System ist Käse, die Individuen aber haben den gleichen Wert wie jedes andere Huhn auch und das gleiche Recht auf ein würdiges Leben.
    Ich würde Dir zu gesunden Mixen oder Rassehühnern raten. Es gibt schon eine Ähnlichkeit zur Hundezucht, da hast Du recht. Manche Rassen oder zumindest einige Linien dieser Rassen werden stark aufs Aussehen gezüchtet, worunter dann oft die Legeleistung oder Robustheit leidet. Zum Glück sind ja nicht alle Züchter so, aber man sollte es im Hinterkopf behalten und vielleicht einfach beim Züchter nachfragen, worauf er Wert legt, wie die Legeleistung ist usw. Kommt ja auch auf die Rasse an, manche Rassen legen eben wenig. Aber wenn man sich extra eine Legerasse aussucht, weil man viele Eier möchte, und dann eine Ausstellungslinie angedreht bekommt, die gar nicht an die für die Rasse angegebene Legeleistung rankommt, ist man wahrscheinlich enttäuscht.

    Ich hoffe, es wird jetzt nicht zu viel, wenn ich auch noch Marek erwähne, aber falls Du je Küken ausbrüten willst, finde ich es besser, vorher bescheid zu wissen. Marek ist eine ganz gemeine unheilbare Viruserkrankung. Man kann dagegen impfen, aber das müssen ganz junge Küken sein, die nie in Kontakt mit dem Virus waren, d.h., es ist nur Kunstbrut möglich, wenn man diesen Weg wählt. Will man in Naturbrut eine Glucke Küken ausbrüten lassen, geht das nicht. Marek ist so ziemlich überall, die Küken kommen damit in Kontakt, stecken sich an und kriegen dann später eine Lähmung (es gibt auch noch andere Formen), man kann sie nur noch erlösen. Das ist sehr traurig. Die Lösung: resistente Hühner. Waren die Elterntiere der Bruteier geimpft, kann man nicht wissen, ob sie resistent waren, daher mein Tip, beim Kauf von Hühnern oder Eiern nachzufragen, ob der Züchter gegen Marek impft und dann ggf. die Finger davon zu lassen. Hybriden sind garantiert immer durchgeimpft.
    Ich mache nur Naturbrut und merke von Marek normalerweise gar nichts, da meine Mixe resistent sind. Wenn ich Rasseeier dazukaufe, dann halt nur von resistenten Linien. Wenn Du jetzt schon weißt, daß Du nie Küken haben wirst oder nur Kunstbrut machen wirst, ignoriere einfach den letzten Absatz
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

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