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Thema: Anleitung für den Einsteiger in die Rassezucht

  1. #1
    Avatar von Angora-Angy
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    Anleitung für den Einsteiger in die Rassezucht

    Hallo zusammen.
    Der Gedanke, doch mal "richtig" zu züchten, setzt sich bei mir immer hartnäckiger im Hinterkopf fest. Nun tauchen dabei einige Fragen auf, deren Beantwortung wo, wenn nicht hier, möglich sein müsste.

    1. MUSS ich in einem Verein sein, um Bundesringe zu bekommen?
    2. Müssen meine Ausgangstiere Bundesringe haben?
    3. Kann ich auch Bruteier kaufen und die daraus resultierenden Tiere ausstellen? Ich kann ja dann nicht prüfen, von welchen Tieren die Eier stammen...

    4. Ich würde mich auf sehr kleine Hühner festlegen, wahrscheinlich Holländer, kann ich die zur Bruteigewinnung zeitweise in einem 200 x 80cm Stall halten und hernach wieder in der Voliere zusammensetzen? Ich gehe bei meinen Überlegungen von max. 6 Wochen aus, 2-3 Wochen damit der Hahn sich bei den Hennen durchsetzt (also auch sicher die Eier von ihm befruchtet werden) und dann die restliche Zeit zur Eigewinnung, da die Minis ja nicht sooo furchtbar viel legen.
    5. Wie viele Küken muss man erfahrungsgemäß aufziehen, um genug "Material" (böses Wort für Lebewesen) fürs folgende Jahr zu haben? Ich wollte mit 2 Stämmen loslegen und dann sehen wie es weitergeht. Mein Platz ist aber begrenzt, ich werde keine dreistelligen Jungtierzahlen hinkriegen...

    Grundsätzlich hab ich dieses Jahr überhaupt erstmals eine komplette Zuchtsaison durch und glaube das relativ gut hingekriegt zu haben. Dennoch versteige ich mich natürlich noch nicht dazu, richtig Ahnung zu haben... Meine gewünschte Rasse (wachtelfarbige Holländer) ranzukriegen scheint nicht ganz leicht zu sein, ich bin darauf eingerichtet, erstmal noch eine Saison mit den bunten Serama/-mixen zu "üben". Den Brüter muss ich auch noch in den Griff kriegen, der muss offenbar ständig neu kalibriert werden. Naturbrut und Ausstellungen beißen sich ja, wenn ich das richtig gelesen habe? Baulich werde ich mich noch vergrößern und eine Voliere bauen, die für die Zuchtzeit aufgeteilt werden kann und den Rest der Zeit die ganze Gruppe beherbergen soll. Was brauche ich sonst noch?
    Falls jemand eine Übersicht für Neuzüchter kennt, nehme ich gerne einen Link zum selber durchlesen. Besonders die organisatorischen Bestimmungen kenne ich nicht. Also wie man ein Tier auf eine Ausstellung vorzubereiten hat und was man darf und nicht darf.

    Danköööööö!
    Liebe Grüße, Angela

  2. #2
    Bummelux Avatar von Vinny
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    Ich hänge mich mal mit ran, weil es mich interessiert. ein paar antworten kann ich dir (glaub ich) auch geben:

    Wenn du in einem Verein bist, ist es definitiv leichter, an BR zu kommen. Zum Anfang des Jahres bekommst du eine Ringkarte und kannst dort bestellen. Nach 3,4 Tagen sendet dir fa. Stengel meist schon deine Ringe.

    Deine Ausgangs- bzw elterntiere müssen keine BR haben. Zum aússtellen reicht es, wenn die auszustellenden Jungtiere von dir beringt werden.
    zu 3. : Ja. Auf dem anmeldebogen für unsere schau stand sogar "Eigene Zucht- ja / nein"

    In meinem Verein (Singnatur) gibt es gleich zwei, die "deine Wunschrasse" züchten.
    Das mit dem kleinen Gehege / Kaninchenstall wird bei vielen zwergzüchtern mit 1,2 oder 1,3 so praktiziert und scheint zu funktionieren.

    Ich würde schon sagen, dass es bei guten Elterntieren (BE vom Züchter) so 20 Jungtiere braucht, um 2 oder 3 Tiere mit gescheiter Bewertung auszustellen.

    Die Frage ist, welches Ziel du mit der Zucht und Ausstellung verfolgst.
    Soll es nur der Spaß sein? Möchtest du wissen, wie deine Tiere vom Preisrichter gesehen werden?


    Ich finde es toll, wenn sich aktive Züchter finden!
    1,8,5 Blumenhühner; 1,6,7 Mechelner gesperbert, 1,6,13 Orloff rotbunt, 1,1,15 dt. Legegänse

  3. #3
    Avatar von Angora-Angy
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    Danke Vinny! Ich hab die Vereinsseite gleich mal aufgesucht, finde aber in der Liste nur einen Züchter. Der ist von mir 4,5h weit weg, ich wäre also auf Tierversand oder Bruteiversand angewiesen. Würdest du ihn bei Gelegenheit fragen, ob er was abzugeben hat? Zu dieser Jahreszeit ist es mit Bruteiern nicht so sinnvoll, da würde ich auch bis zum Frühjahr warten.
    20 Jungtiere kriege ich hin, denke ich Das Ziel wäre einmal die schöne, seltene Rasse zu erhalten und zu fördern, natürlich der Spaß an der Freude, aber auch das Interesse daran, meine Tiere anderen zu zeigen. Ich wäre nicht am Boden zerstört, wenn ich nicht reihenweise Pokale abräume
    Liebe Grüße, Angela

  4. #4
    Avatar von mm66
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    Vinny hat ja eigentlich schon alles beantwortet.

    1. Ja, über den Lokalverein bekommst du Bundesringe für deine Tiere/Küken. (Und eventuell auch den Impfstoff)
    2. Nein, müssen sie nicht. Es gibt keinen Abstammungsnachweis bei Hühnern.
    3. Ja, du kannst jedes mit Bundesring versehene Tier ausstellen. Wenn du Bruteier ausbrütest und die Küken beringst, so gelten sie als "deine Zucht", egal woher die BE stammten.
    4. Wird so von vielen Zwerghuhnzüchtern so praktiziert.
    5. Kommt ganz darauf an, was du erreichen willst. Wenn du führend in der Zucht sein willst, hohe Auszeichnungen erreichen willst, dann erhöhen mehr Küken natürlich die Wahrscheinlichkeit dafür. Aber auch mit ca. 40 Küken sind gute Grundlagen für die Zucht zu erstellen. Wenn du gute Ausgangstiere hast, brauchst du auch nicht so viele Küken. Ist das "Ausgangsmaterial" schlecht, so brauchst du halt sehr viele Küken für ein gutes Ausstellungstier.


    Noch ein Wort zu dem Begriff "reinrassig". Dieser wird oft von Anfängern anders verstanden, als vom Zuchtrichter und Züchtern.
    Der Laie sagt reinrassig zu einem Tier, welches von "reinrassigen" Elterntieren abstammt.
    Das sieht der Zuchtrichter anders. Er bestimmt, was reinrassig ist. So kann ein Tier, mit reinrassigen Eltern, die Erbmerkmale so untypisch ausbilden, so dass das Tier in einer Bewertung als nicht reinrassig, da rasseuntypische Merkmale ausgeprägt wurden, gilt.
    Anders herum wird auch ein Schuh daraus. Viele Züchter wollen eine Erbmerkmal in ihre Zucht aufnehmen, die ihre eigenen Tiere nicht haben. Sie kreuzen andere Tiere ein, die von einem anderen Farbschlag oder sogar aus einer völlig fremden Rasse stammen. Die entstehenden Tiere haben oft Merkmale beider Rassen, aber ein paar wenige Tiere sehen der gezüchteten Rasse immer noch so ähnlich, dass sie selbst von Zuchtrichtern nicht als Mixe erkannt werden, sondern von ihnen als reinrassig anerkannt werden. Mit der Ausstellung und einer Bewertung wird das Tier dann offiziell zu einem reinrassigen Tier. Das ist eine gängige Praxis und keiner findet das schlimm, anstößig oder sonst was. Um einen neuen Farbschlag zu erzüchten, ist dies die empfohlene Praxis.
    Viele (gute) Zuchttiere sind insgeheim solche "Mixe".

    Also kann es durchaus sein, dass du dir reinrassige Elterntiere anschaffst und die Nachkommen aber als nicht reinrassig gelten, wenn da die eingekreuzten Tiere wieder durchschlagen.
    Deshalb ist die Auswahl der Elterntiere und das Vertrauen in deinen Bruteilieferanten sehr wichtig. Sonst züchtest du ein paar Jahre und wirst nur unter schweren Bedingungen zu einer guten Bewertung kommen.

  5. #5
    Bummelux Avatar von Vinny
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    Hast recht, der andere Kollege züchtet nur in goldhalsig.

    Ich würde einfach mal eine Mail über das Kontaktformular senden oder anrufen. Ich kann mir vorstellen, dass er BE abgibt zum Frühjahr hin . Viele seiner Tiere wurden mit hv und sg bewertet. ob auch ein V dabei war, erinnere ich gerade nicht. Vorteil an einem Verein ist auch, dass du meist einen zuchtwart hast. der kann sich deine Tiere angucken und schon Empfehlungen aussprechen, welches Tier sich lohnt zu zeigen.

    Guck dich mal um, viele vereine haben jetzt gerade schauen und man kann sich ein bild machen.


    Was mm66 schreibt hat viel wahres. Einer züchtet bei uns die Zwergbrabanter und muss unweigerlich alle X-Generationen zwerg-eulenbärte einkreuzen, um bei der größe zu bleiben oder die rassemerkmale zu erfüllen.
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  6. #6
    Avatar von Yokojo
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    Wachtelfarbige Holländer sind sicher mit Hilfe von wachtelfarbigen Bartzwergen erzüchtet worden, das geht sehr leicht weil bartlos und einfachkämmig sich rezessiv vererben, hat man schnell wieder reinerbige Holländer, und ob sie reinerbig sind sieht im Ausstellungskäfig eh keiner.....

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  7. #7
    Avatar von Angora-Angy
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    Danke für die ausführliche Erklärung, mm66. Ich habe keine Ambitionen, züchterisch die Weltherrschaft an mich zu reißen , das soll alles nur ein Hobby sein und vielleicht zu ein paar Kontakten im Ort führen. Wobei die alten Herren des örtlichen Vereins offenbar wenig Interesse an weiblicher Verstärkung zu haben scheinen, als ich bei der letzten Ausstellung (2016) dort hinkam und Interesse am Beitritt bekundete, drehte der Vorsitzende sich um und ging. Auf meine Fragen bzgl. Impfung kam "Das macht jeder für sich", gefolgt von halblaut genuscheltem "wenn überhaupt". Deshalb die Frage, ob man im Verein sein MUSS.

    Bei uns im Ort war vorletztes Wochenende Kreisschau, da hab ich ein bisschen Blut geleckt. Übernächstes Wochenende ist auf der Messe in Erfurt Landesverbandsschau, da geh ich definitiv hin. Wobei ich mir wenig Hoffnungen mache, dass da überhaupt welche sind und ich sie dann auch noch ergattern kann...
    Telefonieren ist so ein Thema bei mir, ich bin da ziemlich unbeholfen. Ich kann es schlicht nicht leiden, auch weil ich gelegentlich Probleme mit dem Hören habe und am Telefon dann ganz schlecht verstehe. Zumal bei einem Telefonat immer beide Parteien gleichzeitig Zeit haben müssen... Schriftlich wäre mir am Liebsten, da kann man in Ruhe nachlesen, bis alles verstanden ist, und antworten wenn man die Zeit findet.
    Liebe Grüße, Angela

  8. #8
    Avatar von Angora-Angy
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    Zitat Zitat von Yokojo Beitrag anzeigen
    Wachtelfarbige Holländer sind sicher mit Hilfe von wachtelfarbigen Bartzwergen erzüchtet worden, das geht sehr leicht weil bartlos und einfachkämmig sich rezessiv vererben, hat man schnell wieder reinerbige Holländer, und ob sie reinerbig sind sieht im Ausstellungskäfig eh keiner.....

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    Wären da nicht Bassetten einfacher? Die sind ja selber bartlos und einfachkämmig, nur halt größer... Aber ich will sie ja nicht nachzüchten, zumal ich andere wachtelfarbige Zwerge sicher auch nicht einfacher rankriegen werde.
    Liebe Grüße, Angela

  9. #9
    Avatar von Yokojo
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    ....ich denke du hättest mit der Größe viel mehr zu kämpfen als mit Bart und Kamm, weil du das schon nach der 2.Generation weg hast, viel schwieriger ist Form, Farbe und Größe zu züchten und da wärst du mit den Bartzwergen auf dem richtigen Weg, mir würde das Spaß machen.....

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  10. #10
    Bummelux Avatar von Vinny
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    Ich würde einfach mal gucken, welcher verein dir gefällt.
    Evtl gibt es drei orte weiter ja einen, der dir mehr zusagt.

    Wenn du drin bist und es dann noch Impfungen gibt, ist ja alles toll. eine Impfbescheinigung muss man nämlich eigentlich vorlegen, wenn man ausstellen will.

    Dann gehst du im Januar zur Jahreshauptversammlung und fragst (falls es nicht sowieso angesprochen wird) nach den ringkarten des BDRG. und zuhause kannst du die dann ausfüllen in ruhe.
    Man muss einfach etwas penetrant sein als frau. das musste ich auch schon feststellen. ^^

    Dann schreib, wenn du nichts anderes findest mal über das Kontaktformular unseres Vereins und frage an, ob du die Mailadresse von betreffendem Züchter haben könntest.

    Als Vereinsmitglied öffnen sich die Türen da leichter.
    So könntest du auch den SV der Zwerghühner anschreiben und sagen :"Ich bin Mitglied im verein Hintermöpperdingen und möchte dort gerne aktiv Holl. Zwerge züchten. gibt es einen Züchter in meiner nähe zwecks Unterstützung und evtl. bruteierkauf?"

    Oder eben auf die größeren schauen wie Hannover oder Leipzig fahren und da mal den Katalog kaufen und nach Kontakten gucken.
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