Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 19

Thema: Schlachten und am nächsten Tag ausnehmen?

  1. #1
    Avatar von Mara1
    Registriert seit
    23.11.2012
    Land
    Ungarn
    Beiträge
    10.341

    Schlachten und am nächsten Tag ausnehmen?

    Es ist mal wieder unvermeidlich, die ersten Junghähne fangen an, sich mehr und mehr zu zoffen.

    Frage: Kann man abends das Huhn töten und dann über Nacht hängen lassen und erst am nächsten Morgen oder Vormittag ausnehmen? Oder ist das aus Hygienegründen zu riskant?

    Mein Mann meint, müßte gehen, macht man bei Fasanen auch so, oder hat es zumindest früher so gemacht. Ich bin mir da nicht so sicher.

    Für die Tiere am streßfreiesten wäre natürlich, sie abends von der Stange zu pflücken und dann gleich... Allerdings ist es dann mit rupfen und ausnehmen blöd. Das haben wir bisher immer draußen gemacht, aber halt tagsüber.

    Was meint ihr dazu? Wieviel Zeit kann man vergehen lassen, bis man das Tier ausnimmt?

    LG
    Mara

  2. #2
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
    Registriert seit
    13.07.2015
    Ort
    Villa Raptor
    PLZ
    77777
    Land
    Deutschland
    Beiträge
    9.285
    Töten
    Rupfen
    Ausnehmen

    Sollte zeitnah passieren. Wenn du "totes Tier" nicht umgehend ausnimmst, hast Du Aas und das will keiner essen. Hängt mit der Umwandlung vom Eiweiß/Protein im Körper zusammen. Im Körper setzt die Verwesung mit dem Tod ein und Bakterien vermehren sich.

    Hygienischer ist daher die sofortige Verarbeitung und auch "einfacher"; weil du es dann hinter dir hast. Stunden später alle Tiere nochmal sehen/anfassen; macht es nicht besser.

    Was wohl geht, ist ein extrem schnelles rupfen (viele Federn bleiben drin); Kopf und Füße ab, dann grob ausnehmen und kühl stellen. Am nächsten Morgen dann fertig rupfen (kein Brühen mehr) und nach putzen (sauber machen).

    Kannst du den Schlafplatz nicht extrem abdunkeln und dann morgens (ganz früh) anfangen?
    Geändert von Huhn von den Hühnern (04.11.2018 um 08:21 Uhr)
    Kokido von den Hühnern
    mehr unter Villa Raptor

  3. #3
    Moderator Avatar von sil
    Registriert seit
    27.12.2007
    PLZ
    94
    Land
    Bayern
    Beiträge
    11.028
    Ich hab es auch so gesagt bekommen: Töten und gleich rupfen/häuten und ausnehmen. Wenn ich es noch richtig weiß, wird die Darmwand nach einiger Zeit durchlässig für Bakterien, die dann ins Fleisch gehen können.
    Man kann die Hähne abends noch von der Stange heben und einzeln oder zu zweit in Boxen packen, aus denen man sie ohne viel Geflatter dann herausnehmen kann, sie arrangieren sich fast immer gut mit der Enge und haben damit keinen Stress, Der meiste Stress kommt meines Erachtens durch die Hektik bei den Fanganktionen bei Tageslicht. Wenn man die reduzieren oder umgehen kann, ist das schon mal viel wert.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  4. #4
    Avatar von ***altsteirer***
    Registriert seit
    01.08.2014
    PLZ
    94
    Land
    D
    Beiträge
    4.835
    Ist suboptimal. Fasane auf der Treibjagd werden im "schlimmsten" Fall zwar auch schon um 09.00 Uhr geschossen und erst um 16.00 Uhr ausgenommen, aber das ist eher dem reibungslosen Ablauf der Jagd als der Fleischqualität geschuldet. Viele Pächter nutzen aber mittlerweile auch schon die Mittagspause, um die Strecke des Vormittags zu versorgen.

    Die Magen-Darm Barriere bricht nach 30-45 Minuten zusammen. Ab diesem Zeitpunkt wandern Darmbakterien in die Leibeshöhle und finden natürlich perfekte Bedingungen für eine explosionsartige Exponentialvermehrung...
    Das macht bei ordentlich durchgegartem Geflügelfleisch zwar in der Regel nicht krank, muss aber auch nicht sein.

    Ich fange die Kandidaten mittlerweile abends von der Stange und setze sie in einem Käfig an einen dunklen Ort. Dann kann ich am nächsten Morgen, entspannt für alle Beiteiligten, loslegen sobald ich Zeit dafür habe.

    Liebe Grüße, Markus

    EDIT: Eigentlich hat Silvia während meinem Getippsel schon alles so schön erklärt.
    Geändert von ***altsteirer*** (04.11.2018 um 08:39 Uhr) Grund: Rechtschreibung
    4.29.31 Altsteirer

    "Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand." Charles Darwin

  5. #5
    Avatar von Mara1
    Registriert seit
    23.11.2012
    Land
    Ungarn
    Beiträge
    10.341
    Themenstarter
    Danke, genau so habe ich mir das auch gedacht. Dann werde ich das mal so weitergeben und mich danach richten.

    Wenn wir mehrere Hähne auf einmal schlachten, haben wir eine Helferin und da habe ich immer den Stall am Abend vorher komplett abgedunkelt. Die ersten ließen sich auch am Morgen einfach von der Stange nehmen. Aber trotzdem haben die letzten Kandidaten dann doch gemerkt, daß da etwas faul ist und es wurde stressig, weil sie dann auch im dunklen Stall herumgeflattert sind. Das will ich so nicht mehr. Dann werde ich sie wohl doch abends schon einfangen und in Käfige setzen.

    Danke euch.

    LG
    Mara

  6. #6
    Avatar von Gallo Blanco
    Registriert seit
    04.07.2013
    Ort
    El Fondo de les Neus
    PLZ
    03688
    Land
    Spanien
    Beiträge
    4.854
    Ich hole die Kandidaten für die Reise nach Sibirien immer früh morgens von der Stange, dann werden sie gleich gekillt und nach dem Früstück werden sie gerupft und ausgenommen.
    Das ist auch recht stressfrei, obendrein ist morgens der Kropf immer leer.

    Ich weiss ja nicht wann die Sonne bei dir aufgeht, sollte aber machbar sein.

    LG Stefan
    NICHT höher, schneller, weiter,
    SONDERN langsamer, bewusster, weniger.

  7. #7

    Registriert seit
    08.10.2015
    Beiträge
    828
    ich setze meine Abends jeweils zu zweit in die Gluckenställe (=große Hasenställe). gehackt hatte sich da noch nie einer, die schlafen da auch normal auch gleich zusammengekuschelt weiter. man kann auch noch ein tuch vorhängen, dass es länger drinnen dunkel bleibt, wenn man dann nicht früh aufstehen will.

    Da kann man sie am nächsten Tag dann ohne Geflatter rausnehmen. Ist bei uns das praktikabelste. und nur einen nach dem anderen wenn man langsam ist. Mit dem Rupfen kann man sicher schludern und ungenau sein. mit dem Ausnahmen wegen der Darmbakterien sollte man schnell sein.

  8. #8
    Avatar von Mara1
    Registriert seit
    23.11.2012
    Land
    Ungarn
    Beiträge
    10.341
    Themenstarter
    Ich hole das Thema nochmal hoch. Unsere Hähne aus 2018 laufen alle noch rum...

    Daß man möglichst schnell ausnehmen sollte leuchtet mir absolut ein. Deshalb meine Frage: Könnte man nicht auch erst ausnehmen und dann später rupfen? Die Federn am Bauch und um die Kloake könnte man ja schnell ohne Brühen rupfen, die sitzen ja nicht so fest.

    Wie wird das bei der Jagd mit den Fasanen gemacht?

    Grüße
    Mara

  9. #9
    Avatar von ***altsteirer***
    Registriert seit
    01.08.2014
    PLZ
    94
    Land
    D
    Beiträge
    4.835
    Man kann erst ausnehmen, und später trockenrupfen. So macht man das meist auch mit Fasanen auf der Jagd.

    Würde ich der Variante mit dem Brühen aber NIEMALS vorziehen.

    Ein vernünftig gebrühter Junghahn ist innerhalb einer Minute nackig, beim Trockenrupfen brauche ich sicherlich 10 Minuten.
    Mit geöffneter Bauchhöhle schließt sich ein anschließendes Brühen eigentlich aus. Flutet die Leibeshöhle mit einem Haufen Keime und schädigt mit seinen 65-70°C das Fleisch von innen.

    Und wenn wirklich mal 2 Stunden zwischen Todeszeitpunkt und Ausnehmen liegen sollten, wird man davon auch nicht krank. Ist zwar nicht optimal, aber Geflügel wird eigentlich immer durchgegart. Ich habe schon unzählige Fasane gegessen, die nach heute üblichen Fleischhygienestandards eigentlich zu lange unausgenommen waren.

    Liebe Grüße, Markus
    Geändert von ***altsteirer*** (09.01.2019 um 08:35 Uhr)
    4.29.31 Altsteirer

    "Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand." Charles Darwin

  10. #10
    Avatar von Mara1
    Registriert seit
    23.11.2012
    Land
    Ungarn
    Beiträge
    10.341
    Themenstarter
    ok, also lieber machen wie üblich, brühen rupfen ausnehmen.
    Danke für die Erklärung.

    Grüße
    Mara

Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Morgens schlachten, abends ausnehmen?
    Von Kohlhof im Forum Das Suppenhuhn
    Antworten: 27
    Letzter Beitrag: 23.11.2013, 02:08
  2. schlachten, ausnehmen und zerlegen
    Von Manuel² im Forum Das Suppenhuhn
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 22.04.2012, 18:39
  3. Buch über Schlachten und Ausnehmen?
    Von ludilummer im Forum Das Suppenhuhn
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 22.11.2011, 18:24
  4. Schlachten und Ausnehmen
    Von MonaLisa im Forum Das Suppenhuhn
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 25.07.2011, 16:09
  5. schlachten und ausnehmen
    Von Frida im Forum Das Suppenhuhn
    Antworten: 36
    Letzter Beitrag: 06.08.2008, 19:24

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •