Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 11

Thema: Können Hennen Erfahrungen weitergeben?

  1. #1
    Avatar von Susanne
    Registriert seit
    15.02.2005
    PLZ
    76...
    Land
    Baden- Württemberg
    Beiträge
    5.827

    Können Hennen Erfahrungen weitergeben?

    Hallo,

    mir scheint es gerade so, als habe ich letztes Jahr etwas Dummes gemacht. Ich habe eine Henne, die sehr ausgiebig brüten möchte und sich auch kaum entglucken lässt. Die Henne heißt Lena und ist eine große Cochin.

    Letztes Jahr saß Lena vier Wochen gluckend rum. Natürlich haben wir versucht zu entglucken, sie kommt dann in einen Entgluckungskäfig mit Gitterboden und Stange für die Nacht. Lena bebrütete dann also das Gitter, als wir das dann noch unmöglich gemacht haben, die Stange. Sprich: Henne sitzt auf Stange und brütet.

    Irgendwann hat eine Freundin gemeint, dass das jetzt echt doof sei und ich der Lena doch ein Küken geben sollte, also hat die Freundin ein Küken von sich genommen (5 Tage, Kunstbrut) und es mir gegeben. Das Küken ist Xenia, eine große Brahma Henne.

    Wir haben also die Lena aus dem Entgluckungskäfig raus, sie umgesiedelt und ihr für einen Tag ein Ei gegeben, das sie auch brav hin und her gerollt hat. Am Abend dann war " Schlupf", Ei weg, Schalen und Küken hin. Sie hat das nun sechstägige Küken problemlos angenommen und brav groß gezogen.

    Jetzt brütet Xenia, und zwar auf der Stange. Egal, wo ich sie hinsetze, sie sucht eine Stange uns setzt sich drauf, um zu brüten. Ich möchte weiterhin keine Küken und habe dieses Mal auch nicht vor, ihr eines zu besorgen (ist zudem auch keines in Aussicht). Aber machmal denke ich, dass die Lena ihrer Tochter erzählt hat, dass das die einzige Möglichkeit ist, bei uns zu Küken zu kommen. Also sitzt Xenia brav auf der Stange und schaut mich erwartungsvoll an, so nach dem Motto: Bringst Du jetzt endlich das Küken? Die beiden sind ja nicht verwandt, es kann also nicht an den Genen liegen. Ich habe sonst eigentlich immer gute Erfahrungen mit meinen Entgluckungsmethoden, alle anderen lassen sich mehr oder weniger schnell entglucken und alle wollen zumindest in einem Nest sitzen.

    Kann die Guckerfahrung von Lena "verbal" auf Xenia übertragen worden sein?

  2. #2
    Grottenolm Avatar von Mietze
    Registriert seit
    06.08.2009
    Beiträge
    3.659
    Ehrlichgesagt weiß ich das nicht, aber es ist eine schöne und rührende Geschichte, danke dafür.

    Ich hab mir gerade vorgestellt, wie Lena zu Xenia sagt, weißt Du mein Kind, normalerweise setzt man sich 21 Tage auf Eier in einem Nest, aber hier ist es anders. Hier setzt man sich auf eine Stange und wenn man lange genug wartet, bekommt man ein Küken frei Haus geliefert.
    Liebe Grüße Mietze

  3. #3
    Avatar von Susanne
    Registriert seit
    15.02.2005
    PLZ
    76...
    Land
    Baden- Württemberg
    Beiträge
    5.827
    Themenstarter
    Genau so erwaartungsvoll schaut mich Xenia an, als wie wenn die Lena das so erzählt hätte. Ja, finde ich einerseits ja auch nett diese Sache und dass Lena letztes Jahr so lieb das Küken angenommen hatte (trotz widriger Umstände), war ja auch schön (wir hatten natürlich einen Plan B, die Freundin hätte das Küken auch wieder zurückgenommen, sie hatte ja noch ganz viele andere), aber glaub mir, ich bin schon ein bisschen genervt, wenn ich jetzt noch ne zweite Lena habe.

  4. #4

    Registriert seit
    29.04.2014
    Beiträge
    5.510
    Vielleicht wäre es für Dich und die 2 Hennen besser, wenn Du ihnen ein neues Zuhause suchst. Es gibt Hühnermenschen, die wünschen sich sehnsüchtig endlich einmal brütende Hennen. Die zwei Hennen kennen und mögen sich, somit wäre ein Umzug zu zweit auch nicht schlimm für sie. Sie könnten im neuen Heim ihrer Berufung nachgehen, der neue Besitzer wäre glücklich und Du bräuchtest nicht mehr dauerentglucken.

  5. #5
    Avatar von Bohus-Dal
    Registriert seit
    07.05.2009
    Land
    Schweden
    Beiträge
    15.913
    Das Erzählen schließe ich mal aus, aber evt. wird ja ein Teil der Brutlust erlernt, wenn die eigene Mama so hingebungsvoll ist und einen lange betuddelt. Und zufällig äußert sich dieses Unbedingt-Glucken-Wollen auch bei dieser Henne auf ähnliche Art.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  6. #6
    Avatar von Susanne
    Registriert seit
    15.02.2005
    PLZ
    76...
    Land
    Baden- Württemberg
    Beiträge
    5.827
    Themenstarter
    Zitat Zitat von SalomeM Beitrag anzeigen
    Vielleicht wäre es für Dich und die 2 Hennen besser, wenn Du ihnen ein neues Zuhause suchst. Es gibt Hühnermenschen, die wünschen sich sehnsüchtig endlich einmal brütende Hennen. Die zwei Hennen kennen und mögen sich, somit wäre ein Umzug zu zweit auch nicht schlimm für sie. Sie könnten im neuen Heim ihrer Berufung nachgehen, der neue Besitzer wäre glücklich und Du bräuchtest nicht mehr dauerentglucken.
    Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, könnte das eine gute Idee sein. Allerdings sprechen auch Gründe dagegen: Erstens würden die beiden sich wahrscheinlich platztechnisch und sicherheitstechnisch verschlechtern, zweitens schlachten Leute, die brüten lassen, häufig auch. Oder geben Althennen wieder ab. Das möchte ich den beiden ersparen. Lena neigt zudem zu Kropfverstopfungen, die wir dann operativ entfernen lassen, ich hätte da kein gutes Gefühl, wenn sie bei jemand anderem wäre. Wer weiß, ob dort dann auch ein guter TA wäre bzw. ob überhaupt behandelt werden würde. Xenia habe ich überhaupt nur deswegen bekommen, weil sich meine Freundin drauf verlässt, dass sie bei mir einen Lebensplatz hat. Ich habe noch nie ein Huhn wieder abgegeben und habe das auch nicht vor. Ich weiß, dass das mit dem guten Leben bei uns vielleicht eingebildet klingt, aber meine Hühner haben es wirklich gut. Und klar, die Henne zeigt mir ja sehr deutlich, was sie im Moment möchte, dennoch ist sie halt die größere Zeit im Jahr nicht gluckig und da hat sie es schön bei uns. Jetzt würde sie sicherlich auch bei niemandem anderen mehr brüten dürfen, oder? Zudem ist es ja oft gar nicht so sehr erwünscht eine Naturtbrut mit so großen, schweren Hennen, die tatsächlich erst recht spät im Jahr gluckig werden.

  7. #7
    Avatar von Susanne
    Registriert seit
    15.02.2005
    PLZ
    76...
    Land
    Baden- Württemberg
    Beiträge
    5.827
    Themenstarter
    Zitat Zitat von Bohus-Dal Beitrag anzeigen
    Das Erzählen schließe ich mal aus, aber evt. wird ja ein Teil der Brutlust erlernt, wenn die eigene Mama so hingebungsvoll ist und einen lange betuddelt. Und zufällig äußert sich dieses Unbedingt-Glucken-Wollen auch bei dieser Henne auf ähnliche Art.
    Lena hat das zwar gut gemacht, aber nicht sonderlich lange, sie hat gerade mal 6 Wochen geführt. Danach hat sie Xenia brutal weggehackt, die war da erst 7 Wochen alt. Es war August, also von der Temperatur kein Problem, aber ich hatte früher mal eine Henne, die hat ihre beiden Küken dann 6 Monate geführt.

  8. #8

    Registriert seit
    29.04.2014
    Beiträge
    5.510
    Zitat Zitat von Susanne Beitrag anzeigen
    Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, könnte das eine gute Idee sein. Allerdings sprechen auch Gründe dagegen: Erstens würden die beiden sich wahrscheinlich platztechnisch und sicherheitstechnisch verschlechtern, zweitens schlachten Leute, die brüten lassen, häufig auch. Oder geben Althennen wieder ab. Das möchte ich den beiden ersparen. Lena neigt zudem zu Kropfverstopfungen, die wir dann operativ entfernen lassen, ich hätte da kein gutes Gefühl, wenn sie bei jemand anderem wäre. Wer weiß, ob dort dann auch ein guter TA wäre bzw. ob überhaupt behandelt werden würde. Xenia habe ich überhaupt nur deswegen bekommen, weil sich meine Freundin drauf verlässt, dass sie bei mir einen Lebensplatz hat. Ich habe noch nie ein Huhn wieder abgegeben und habe das auch nicht vor. Ich weiß, dass das mit dem guten Leben bei uns vielleicht eingebildet klingt, aber meine Hühner haben es wirklich gut. Und klar, die Henne zeigt mir ja sehr deutlich, was sie im Moment möchte, dennoch ist sie halt die größere Zeit im Jahr nicht gluckig und da hat sie es schön bei uns. Jetzt würde sie sicherlich auch bei niemandem anderen mehr brüten dürfen, oder? Zudem ist es ja oft gar nicht so sehr erwünscht eine Naturtbrut mit so großen, schweren Hennen, die tatsächlich erst recht spät im Jahr gluckig werden.
    Ok, unter diesen Umständen würde ich die Hennen auch nicht abgeben. Selbst wenn sie leer brüten heißt das ja noch lange nicht, dass es ihnen schlecht geht. Alternativ könntest Du auch im Frühjahr inserieren, dass Deine Hennen Fremdeier ausbrüten oder als Ersatzmütter zur Verfügung stehen. Es gibt immer wieder Suchende, die sich eigenen Nachwuchs wünschen aber keine Glucke oder Aufzuchtmöglichkeiten/-erfahrungen haben oder denen die eigene Glucke verunfallt/gestorben ist. Nach Ende der Führzeit bekommen sie dann die Jungtiere zurück.
    Oder Du lebst einfach mit dem aktuellen Zustand, ist zwar etwas nervig aber es gibt schlimmeres.

  9. #9
    Avatar von Magduci
    Registriert seit
    01.12.2013
    Ort
    Hohenlohe
    Beiträge
    1.800
    Eine sehr schöne Geschicht!

    Ich bin mir sehr sicher, dass die Hühner komplizierte Storys weitererzählen können. Ich war mal Zeuge von so einem Fall, habe das vorher auch nicht geglaubt.

    Es war so. Meine Schefhenne Martha führte gerade Küken im alter von ca. 2 Wochen. Sie wuselten im Garten in Mitten von all den anderen Hühnern und ich war auch am Werkeln. Auf einmal sehe ich dass eine Junghenne eines der Küken, der sich von den anderen entfernt hatte, am Fuß gepackt hat und geschüttelt hat und als es runterfiel und weglief, lief die Henne hinterher und versuchte die Kleine zu packen. Sie jagte regelrecht hinterher, asl wäre es eine Maus zum Futtern.

    Dies geschah auserhalb der Sichtweite der Mutter und der anderen Küken, weil ein großer Busch und anderes Zeug dazwischen war. Der Kleine lief im Bogen herum zu Martha und piepste völlig aufgeregt. Daraufhin hörte sie auf zu scharren und alle Geschwister rannten zu dem einen und standen im Kreis herum und hörten aufmerksam zu. Die Kleine in der Mitte erzählte total aufgeregt. Ich hörte fasziniert zu, weil ich solche Töne, Tonfolgen noch nie gehört hatte von den Hühnern.

    Während dessen entfernte sich die Übeltäterin klammheimlich und war garz außer Sichtweite. Die Kleine erzählte ihre Geschichte 3x, die Tonfolge wiederholte sich 3x bis die Martha beschwichtigend dazwischenrief und "sagte" dem Kleinen stillzuhalten. Es tat es und sie schaute sich den Küken ganz genau an, besonders die Füßchen von allen Seiten. Es war aber zum Glück nichts und sie gab irgendwie Entwarnung. Dann gingen sie auseinander und ich stand da wie angewurzelt.

    Doch der Frieden dauerte nicht lange, denn diese Junghenne schländerte aus ihrem Hinterhalt hervor und ging, wie beiläufig wieder in die Nähe der Küken. Die Martha erblickte sie bevor sie näher als 3m herankam und ging in Angriff über. Sie plusterte sich auf und rannte, wie eine Lokomotive auf diese Henne los, überwälltigte sie und rupfte etwas auf ihr herum bis sie sich befreien und davonrennen konnte. Das tat die Martha fortan mit dieser eine Henne noch 2 Wochen lang, bis sie sich beruhigt hatte. Diese Junghenne griff nie wieder eines ihre Kinder an. Alle anderen Hennen und Hähne wurden von der Matha immer geduldet.

    Von da an weis ich, dass Hühner sehr wohl alles Erzählen können, was für sie wichtig ist und dass sie sogar schon im Alter von 2 Wochen ihre Herdentiere genau benennen können. Übrigens machten auch die Geschwisterküken eine lange Zeit lang einen großen Bogen um diese eine Henne herum.

    LG
    Magda
    Hab ein Herz aus Gold, Nerven aus Drahtseilen und eisernen Willen!
    Für so viel Metall ist mein Gewicht ganz OK.



  10. #10
    Avatar von Susanne
    Registriert seit
    15.02.2005
    PLZ
    76...
    Land
    Baden- Württemberg
    Beiträge
    5.827
    Themenstarter
    Magda, das ist ja auch eine sehr interessante Geschichte, vielleicht unterschätzen wir die Hühner manchmal doch noch.

    Ich war ja gestern den ganzen Tag im Garten und hatte die Lena dann in den hinteren Teil gesperrt. Dort ist sie relativ schnell auf den Metalltisch gesprungen (mit Gittertischfläche) und hat ein darauf liegendes Bauteil (ähnlich einer Stange) bebrütet. Da ist kein Smartphone habe, konnte ich kein Beweisfoto machen. Aber so was hat glaube ich sonst auch niemand, die Henne, völlig frei und exponiert sitzend, brütend auf dem Tisch...
    SalomeM: Ich kann es aushalten, natürlich nervt es manchmal, aber so lange die Tiere nicht leiden, ist es kein Problem für mich.

Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Überzählige Bundesringe verkaufen/weitergeben
    Von Hühnerbruno im Forum Verbände und organisierte Rassegeflügelzucht
    Antworten: 43
    Letzter Beitrag: 13.08.2017, 14:10
  2. glucken....machen/können das alle hennen
    Von Huhn von den Hühnern im Forum Fragen zu Hühnerrassen
    Antworten: 12
    Letzter Beitrag: 26.12.2015, 22:30
  3. Können Hennen trauern?
    Von Fraukie im Forum Verhalten
    Antworten: 28
    Letzter Beitrag: 28.01.2015, 12:28
  4. Können Hennen das Legen beeinflussen?
    Von anna.u im Forum Rund ums Ei
    Antworten: 12
    Letzter Beitrag: 08.02.2013, 20:04
  5. Auch Brakel Hennen können brüten
    Von Drachenreiter im Forum Naturbrut
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 13.05.2008, 00:03

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •