Hallo!

Wir haben sechs Hühner von einer Freundin aus einer nicht so tollen Haltung bekommen. Bei ihr wurden sie auf wenigen Quadratmetern (4-5) draußen gehalten, der Stall hatte eine Größe von einem halben qm. Zwergwelsumer. Hier sollten sie unbegrenzten Auslauf und einen größeren Stall erhalten. Gesagt, getan. Sie waren ganz begeistert von all dem Gras, haben sich schnell den ganzen Hof (unbewirtschafteter Bauernhof in Einzellage) erobert und machten uns große Freude. Leider hatte unser Hund auch zu große Freude und hat eines erwischt. Daraufhin wurden sie umgesiedelt. Wir haben hier ein ehemaliges Hühnerhaus, das allerdings viel zu groß für die paar kleinen Zwergwelsumer ist. Daher haben wir unseren Stall dort reingestellt und ihnen eine Weide, die hundesicher eingezäunt ist, zur Verfügung gestellt. Haben sie auch gerne angenommen. Da waren es dann noch fünf und es war Hochsommer. Dann entwischte eines und unser Hund hatte es. Daraufhin waren es noch vier und wir haben den Zaun auch hühnersicher gemacht. Jetzt waren wir uns sicher, kein Huhn kann raus, kein Hund rein, alles prima. Auslauf zwar begrenzt, aber einige tausend qm. Passt. Es wurde September und unseren vier Hühnchen ging es gut. Eines Tages kamen wir nach Hause und ein Huhn lag tot im Auslauf. Hund war ausgeschlossen, da im Haus eingesperrt. Es lagen Federn rum, aber das Huhn war unversehrt. Die anderen Hühner waren völlig verschreckt im Stall. Leider muss ich davon ausgehen, dass ich das hätte ahnen können, wenn ich mehr Ahnung von Hühnern gehabt hätte. Kurz bevor wir gegangen sind, saßen nämlich auch alle Hühner im Stall, haben sich dann aber offenbar während unserer Abwesenheit nochmal rausgetraut. Aber dass die Hühner tagsüber im Stall waren, war sehr untypisch. Ich habe mich nur gewundert, aber leider nicht auf einen Räuber geschlossen. Tja, keine Ahnung wer das war, aber uns reichte es nun allemal und wir beschlossen, ein "Fort Knox" für unsere verbliebenen drei Hühner zu bauen.
Gesagt, getan, die Hühner bekamen für drei Tage Stallpflicht, damit sie nicht wieder einem Räuber zum Opfer fallen und wir haben die letzten Septembertage eine 250 qm große Voliere gebaut. Jetzt kann nichts mehr rein und raus. Dann haben wir von einem Züchter noch drei Junghennen gekauft und von einem anderen Züchter einen Junghahn, der allerdings schon ausgewachsen ist. Schlupf im März.

Also, wir haben jetzt sechs Hühner (1x 4,5 Jahre, 2x2,5 Jahre, 3x4 Monate) und einen Hahn 7 Monate. Der Stall steht in einem größeren Holzblockhaus, ist mit Sägespänen eingestreut. Der Ausgang ist Richtung Norden, die Wiese sollte wirklich groß genug sein. Eingezäunt in alle Richtungen. Trotzdem gehen diese Hühner nur dann raus, wenn ich den Stall sauber machen will. Das Essen und Trinken steht in einem abgetrennten Bereich des Holzblockhauses, also außerhalb ihres Stalls, aber drinnen. Ohne Einstreu, da ja nicht als Aufenthaltsort gedacht. Sie sitzen nur im Stall, bzw. bei ihrem Futter. Alle gehen kurz raus, aber keine 10 Minuten später sind sie alle wieder drin. Die drei älteren Damen haben den September über gemausert, Unmengen Federn lagen ständig im Stall, dabei sehen sie gar nicht so gerupft aus. Das ist jetzt vorbei. Eier hatten wir seit Wochen nicht mehr.

Warum gehen sie nicht raus? Fehlt ihnen was? Brauchen sie was?
Gehen sie nicht raus, weil es ihnen mit weniger Federn jetzt bei sinkenden Temperaturen zu kalt ist? Legen sie aufgrund der Mauser nicht mehr oder haben sie Stress?
Allerdings haben der Hahn und die drei Junghennen die Verluste nicht mitbekommen, warum gehen sie nicht raus? Ist es die stattige Nordseite, die sie nicht begeistert werden lässt? Das lässt sich nicht ändern, sie müssen nur zehn Meter bergab gehen und sie haben Sonne.
Machen wir irgendwas falsch? Wenn wir sie auch völlig ungeplant und überstürzt aufgrund eines Notfalls bekommen haben, wollen wir doch, dass es ihnen gut geht und sie sich an den letzten herrlich sonnigen und warmen Tagen dieses Jahres erfreuen. Der Stall ist aufgrund dieser Haus-in-Haus-Lösung recht dunkel und das Holzblockhaus hat nur ein Fenster Richtung Norden und eines Richtung Westen. Auch dort ist es dunkel.

Und noch eine andere Frage. Aber welcher Stalltemperatur bekommen sie Probleme? Ich denke, wir müssen den Stall noch isolieren für den Winter. Welche Temperaturen halten sie aus?

Danke für eure Ideen!