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Thema: Was weiß ein Huhn vom Abschied?

  1. #11

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    Ich hatte auch mal eine kranke Henne ( eine Hybride), da haben sich dann die noch sehr jungen Holländischen Zwerghühner zu ihr ins Nest gekuschelt die zu dieser Zeit sonst noch viel gejagd wurden.
    Ich finde auch, Hühner sind sehr sensible Tiere wenn es darauf ankommt.

  2. #12
    Avatar von Alphonse
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    Auch von mir mein ganzes Mitgefühl für deine kleine Henne.

    Unsere Zwerg-Welsumer-Dame Cindy hat uns immer auf die Krankheit anderer Hühner hingewiesen, indem sie sich an sie geschmiegt hat und beide lange eng nebeneinander saßen. Sie war eigentlich eher unruhig und hektisch, aber wenn ein Huhn Schwäche zeigte, war sie sofort mitfühlend da. Weil es mehrmals passiert ist, weiß ich auch mit Sicherheit, dass sie sich dessen bewusst war, dass es dem anderen Huhn schlecht ging und Empathie zeigte.

    Und ihre Schwester Nelly pflegte eine enge Freundschaft zu unserem Kater Kaschi. Als er an einem Tumor erkrankte, wich sie nicht mehr von seiner Seite. Beide hatten 11 Jahre Freundschaft hinter sich. Nach seinem Tod haben wir ihn im Garten beerdigt und ihn davor auf Anraten unserer TÄ unserem anderen Kater, aber auch unseren Hühnern gezeigt, damit sie ihn nicht suchen. Nelly stand direkt vor dem Loch, hat alles ganz still beobachtet und ist anschließend stundenlang allein auf dem Grab geblieben. Ich bin immer noch sehr ergriffen, wenn ich daran denke.

    Natürlich ist es bestimmt bei Hühnern wie auch bei Menschen: Manche sind eben empathisch, andere nicht. Aber ich kann hundertprozentig bezeugen, dass Hühner genauso viel Mitgefühl und Trost zeigen können, wie ich das bis jetzt nur von Hunden kannte. Sie verdienen Respekt.
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  3. #13
    Putenflüsterer Avatar von Stallknecht
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    Ich habe auch solche Ereignisse schon beobachten können ! Ich habe aktuell eine Brahmaalthenne die auf einem Auge leider blind geworden ist, eine andere Brahmahenne ist seitdem immer an ihrer Seite, sie geht nicht gross raus, die beiden kleben förmlich aneinander.

    Dann hatte ich aus dem Herbst 2017 3 Puter die immer zusammen liefen, mal haben sie sich gezankt, aber meistens waren sie eben doch gut miteinander und sehr vital zusammen im Gelände unterwegs. Vor einigen Wochen habe ich dann 2 Puter aus der Herde entfernt und geschlachtet. Der dritte Puter der mal erst noch bleiben soll, rannte in die entlegensten Ecken und rief die beiden anderen Puter 3 Tage lang. Es war für mich offensichtlich, dass er sie gesucht hat. Dann liess das nach, er ist nun viel alleine und immer nahe am Stall, vital erscheint er im Gegensatz zu früher gar nicht mehr zu sein. Man könnte echt denken er wäre sehr traurig.

    Vor 2 Jahren hatte ich eine Putenhenne verloren, die wurde leider durch andere Hennen im Streit getötet. Ich ging dann in eine sehr entlegende Ecke des Geländes, da sind kaum mal Tiere anzutreffen, weil wirklich weit weg vom Stall. Dort grub ich ein passendes Loch, um diese Henne beerdigen zu können. Als das Loch fertig war ging ich zum Stall und holte die tote Putenhenne und ging damit eben zum Loch und jede Menge Tiere folgten mir. Als ich sie in das Loch passend heinein legte stand fast die ganze Truppe drum herum, manche Puten machten einen langen Hals und nicht ein Tier gab einen Laut von sich. Sie standen nur leise da und schauten alle, das ging mir sowas von unter die Haut, das hätte ich niemals erwartet. Es war wirklich wie eine Beerdigung, mit grossem Schweigen waren sie alle da und standen in Reihe und Glied und schauten einfach nur zu.
    Als ich das Loch dann zu hatte, die Grasnarbe legte ich wieder voll drauf, damit diese wieder anwachsen konnte, war das extrem interessante Intermezzo schlagartig vorbei, sie liefen wieder überall im Garten herum und gingen ihrer Beschäftigung nach. Die Sache hat bei mir aber einen sehr tiefen Eindruck hinterlassen, von da an wusste ich das Tiere sehr wohl Mitgefühl und auch andere soziale Eigenschaften haben und das war auch der Tag, wo ich mich dazu entschied, alle meine Hennen auf Lebenszeit zu behalten.
    "Das Niveau eines Landes und dessen moralische Werte
    können an der Weise, wie ihre Tiere behandelt werden,
    gemessen werden.“
    ( Mahatma Gandhi )

  4. #14
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    Eigentlich darf man wirklich kein Fleisch mehr essen...
    Wenn ich im ländlichen Amerika leben würde, wäre eins klar: Ich würde nur Roadkill als Fleisch nehmen, also was am Straßen- Drive By frischtot quasi zum Mitnehmen bereit liegt...
    Geändert von Okina75 (26.09.2018 um 00:02 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #15
    Putenflüsterer Avatar von Stallknecht
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    Also so ein Fleisch würde ich auch nicht haben wollen, aber Recht hast du schon, seitdem ich die Tiere haben ist mein Fleischkonsum derbe nach unten gegangen. Jeder Schlachttag ist mehr und mehr auch ein Trauertag und es vergeht einem der Appetit dabei immer öfters, wenn man den Tieren, die man von Hand liebevoll aufgezogen hat und die einem blind vertrauen, dann am Ende so etwas antun muss. Nun stehe ich da, habe jede Menge erste Junghähne schlachtreif und nicht genug Platz in den Truhen, da noch so voll mit Geflügelfleisch. Bei mir gibt es daher in 2019 kaum Küken !

    Und gerade bei besonderen Tieren, muss ich die so lange in den Truhen hin und her schieben, dass ich am Ende nicht mehr weiss wen ich da gerade brutzel. Vielleicht bin ich ja zu sentimental, aber wenn das so weiter geht, dann esse ich irgendwann gar kein Fleisch mehr.
    "Das Niveau eines Landes und dessen moralische Werte
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  6. #16
    Avatar von sternenstaub
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    Das habe ich auch schon erleben dürfen. Ich hatte eine zeitlang eine Kamera im Stall und das gewährt doch interessante Einblicke.
    Oleander war so eine Henne, die regelrecht Sterbebegleitung bekommen hat. Zugegeben, die Nester sind morgens immer gut frequentiert und Oleander saß am Todestag vor einem der Nester. Aber immer wieder kamen Hennen und auch Jungtiere herein, umschlichen sie und setzten sich daneben. Teilweise minutenlang. Und die Damen wechselten sich ab. Sie war bis zum Todeszeitpunkt keine Minute allein. Kaum war sie gegangen, war der Stall erstmal wie leer gefegt, trotz bester Legezeit.

    Ich habe auch schon erlebt, dass Tiere, die ahnen, dass ihr Zeitpunkt gekommen ist, sich verabschieden. Das ging mir u.a. so mit Lora, meiner 9jährigen Seramahenne. Eine panische, scheue Henne, die in den Wochen vor ihrem Tod wie ausgewandelt war, sich betüddeln und verwöhnen ließ. Und am letzten Abend sich irgendwie seltsam verhielt bzw. besonders klebrig war. Da wusste ich, dass sie geht. Am nächsten Morgen war sie tot.
    Gruß sternenstaub

  7. #17
    Avatar von Penni
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    Tulip, danke für die schöne Beobachtung.

    Ich musste an die Zwerghenne denken, die bei mir über zehn Jahre alt wurde und offensichtlich für Kranken- und Sterbebegleitung in der Gruppe zuständig war. Sie wich den kranken Hennen nicht von der Seite und erst, wenn ich die toten Tiere raus nahm, bzw. die Kranke wieder genesen war, lief sie wieder bei den anderen mit.
    Erstaunlich auch, wenn man bedenkt, wie Hühner sich verhalten können, wenn ein Tier blutige Verletzungen hat .

    @Okina: über deinen Beitrag musste ich ein bisschen lachen, weil ich Kopfkino hatte: Okina stundenlang auf dem Highway, auf der Suche nach Fleisch

    Aber ich kann deine Gedankengänge und auch die der anderen hier gut nachvollziehen, ich esse auch seit einer Weile vegetarisch und dachte, die eigenen Hähnchen will ich noch essen, aber gerade kann ich da auch nicht ran.
    Und im Stall krähen immer noch mindestens 5 Hähne zu viel rum . Je mehr man sich auf die Hühner einlässt, um so schwerer wird dieser Teil...

    Grüße! Penni
    5,47 Skånsk blommehöna 🏵️🏵️🏵️, 1,2 bunte LAUFENTEN!
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  8. #18
    Avatar von Capreziosa
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    Du hast mein ganzes Mitgefühl für den Verlust deiner Lieblingshenne, Tulip.

    Ich habe auch schon Ähnliches erlebt, aber nicht mit adulten/älteren Tieren, sondern mit Küken/Junghennen. Empathie und Fürsorge gibt es also auch unter ganz jungen Hühnern.

    Im August '15 habe ich drei Hennenküken zugekauft, das 6 Wochen alte Duo Doris & Dörte sowie die 3 Wochen alte kümmerlich-kränkliche Camilla. Die beiden "grossen" Küken haben sich in rührender Weise um das schwächliche kleine gekümmert: Waren sie auf Futtersuche, war die Kleine unentwegt an ihrer Seite und durfte den "Grossen" ALLES aus dem Schnabel nehmen, wonach ihr verlangte; gab es besondere Leckereien von mir, durfte sich zuerst die Kleine sattfuttern; war sie müde, haben die "Grossen" mit ihr geruht, und war ihr kalt, wurde die Kleine gehudert.







    Camilla wurde nur drei Monate alt. An ihrem letzten Tag mochte sie nicht mehr futtern und sich kaum noch bewegen. Und an diesem Tag sind Doris & Dörte der Kleinen keine Sekunde von der Seite gewichen. Ich habe sie auch selbst nicht futtern sehen was ich ihnen anbot, blieb unberührt.



    Das war in den ersten Monaten meiner Hühnerhaltung und hat meine Wahrnehmung dieser wunderbaren Vögel unwiderruflich geprägt, obschon ich seither nichts Vergleichbares mehr mit ihnen erlebt habe.

    Ich denke, Hühner sind genauso unterschiedlich und individuell wie Menschen und andere Tiere: Die einen sind empathischer und fürsorglicher als andere. Ein derart hohes Mass an Empathie und Fürsorge unter Hühnern, wie es offenbar schon einige von uns miterleben durften, scheint mir aber doch eher die Ausnahme zu sein als die Regel.

    Doris lebt inzwischen auch nicht mehr, sie starb ganz unerwartet eines nachts im Alter von knapp drei Jahren. Sie war stets eine ruhige, zurückhaltende und äusserst friedfertige Henne. Dörte ist nun meine älteste und seit langem die ranghöchste Henne und verhält sich nach wie vor äusserst sozial. Sie ist eine tolle Glucke, verträgt sich mit jedwelcher anderen Glucke und kümmert sich häufig um deren Küken mit. Auch wenn sie gerade keine eigenen Küken führt, lässt sie sich von anderen Kleinen Futter aus dem Schnabel nehmen. Es kommt auch nicht selten vor, dass sie bei der Ausgabe von Leckereien selbst nichts isst, sondern lediglich Futter in den Schnabel nimmt und es an andere weitergibt, vorwiegend an Küken, Jungtiere und rangniedrige Hennen. Ihr Sohn Milos, der von einer anderen Henne grossgezogen wurde, hatte eine vergleichbare soziale Ader und war ein hervorragender Herdenchef, was die Vermutung nahelegt, dass empathisches und fürsorgliches Verhalten zu einem guten Teil auch über die Gene weitergegeben wird.
    1.15 Gackervögel — 2.14 Kartöffelchen — 1.1 Samtpfoten — 3.6 Hornträger

  9. #19
    Tomatenflüsterin Avatar von Muri
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    Gerade gestern in der Früh habe ich davon erzählt wie rührend es ist wenn ein Tier in der Hühnergruppe stirbt und man ihm das Recht auf friedliches sterben gewährt.
    Ich habe es schon zwei mal so erlebt, das sich um die gehenden Tiere versammelt wird, sie werden geputzt, gewärmt und es wird leise erzählt. Nach dem Tod gehen dann alle weg und meiden den Platz.
    Dieses verhalten habe ich auch schon einmal bei den Wachteln beobachten können. Wir können viel von diesen empathischen Tieren lernen.
    Mein politisches Ideal ist das demokratische. Jeder soll als Person respektiert und keiner vergöttert werden.
    Albert Einstein

  10. #20
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    Morgen zusammen !

    Ich habe auch schon erlebt, dass Tiere, die ahnen, dass ihr Zeitpunkt gekommen ist, sich verabschieden. Das ging mir u.a. so mit Lora, meiner 9jährigen Seramahenne. Eine panische, scheue Henne, die in den Wochen vor ihrem Tod wie ausgewandelt war, sich betüddeln und verwöhnen ließ. Und am letzten Abend sich irgendwie seltsam verhielt bzw. besonders klebrig war. Da wusste ich, dass sie geht. Am nächsten Morgen war sie tot.
    Das wiederum scheint weit häufiger der Fall zu sein, weil ich das schon bei drei bis vier ältesten bis älteren Hennen beobachten konnte.
    Allesamt fingen eines Tages an, sich alleine in ganz ungewöhnliche Richtung von der Truppe zu entfernen, gingen abends zwar immer noch mit rein, aber kappten ansonsten sozusagen alle Leitungen.
    Interessant war der Fall einer Chefhenne, wo auch die Truppe anscheinend wusste, dass sie bald den Hut nimmt, weil in der ansonsten recht harmonischen Truppe auf einmal ein paar Weiber anfingen rumzuzicken und sich bei jeder Gelegenheit Backpfeifen zu verpassen. Zusammen mit der da noch lebenden Chefin war die Message sehr klar, dass sich da schon mal um die neue Rangfolge geprügelt wird. Nicht etwa erst nach dem Tod der Chefin, nein, noch zu Lebzeiten.
    Da frage ich mich: Woran merken sie, dass da ein Abschied bevor steht, und nicht nur eine vorübergehende Unpässlichkeit vorliegt ...

    Obwohl: Man/ Wir sieht/ sehen es auch bei Menschen...
    Als zum letzten Weihnachten Papi und Schwestern meiner Frau zu Besuch kamen, fiel ich richtiggehend aus allen Wolken, als ich meinen Schwiegervater (74) durch die Tür kommen sah. Sah aus wie immer, hatte aber auf Anhieb erkennbar irgendwie so ganz weiche Gesichtszüge, so eine völlig andere "Aura", und das erwischte mich so, dass ich meine Frau drauf ansprach. Die meinte zwar nur, dass er ziemlich schlecht aussähe, war aber auch der Ansicht, dass das wohl das letzte Weihnachten sein würde. Und am 26. Januar ist er dann für immer eingeschlafen, immerhin zuhause und friedlich...

    Und auch wenn das völlig abgehoben klingt: Es sollte sich jemand, der das auch schon gesehen/ registriert hat, mal die letzten Fotos von zB Jimmy Hendrix oder Marilyn Monroe ankucken... Die sind zwar nicht von selber gestorben, strahlen aber auch so diese quasi Bereitschaft aus, oder vllt. auch diesen innerlich gemachten Abschluss. Ist total seltsam, würde ich als dem menschlichen Ableben relativ entwöhnter mitteleuropäischer Mensch heutiger Zeit fast sagen... Dass man selbst als möglichst steril aufgezogener Mitteleuropäer/ Deutscher sowas auf Anhieb erkennt.

    Die Hühner einer Truppe stehen sich dabei ja noch viel, viel näher, schlafen sogar zusammen etc., da könnte man sich fast fragen: Warum sollten die das nicht erkennen können .
    Das klappt am Ende sogar zwischen Halter und Huhn, denn im April hatte ich auch eine Henne, die so zwar noch völlig ok und fit wirkte, aber auch seit ein paar Tagen die Marotte hatte, auszubüchsen und sich selber den Tag zu gestalten. Mag gut möglich sein, dass die wieder wild brüten wollte, aber einen Nachmittag/ Abend trafen sich so beim Körnerfassen unsere Blicke, und ich WUSSTE, dass ich sie zum letzten Mal sehe...
    Dem muss dann auch so gewesen sein, denn als ich zwei/ drei Tage später den nicht unerheblichen weißen Anteil meiner Truppe durch checkte, fehlte sie. Habe auch nochmal alle Füße gemustert (an denen erkenne ich meine weißen Ladys teils am besten), aber ihre fehlten. Und sie ward nie wieder gesehen... Dieses Gefühl, sie zum letzten Mal zu sehen, war nur diese totale, völlig sichere Gewissheit meinerseits beim Treffen der Blicke (wie oft schaut man seinen Hühnern in die Augen und nichts besonderes ist, aber dann plötzlich so "Bämm!"?!?), das ich dann auch wieder nach hinten hinter den Alltagskram sortierte, ist mir aber durch die Erfahrung, dass es wirklich das letzte bewusste Sehen war, ja, ziemlich ins Gedächtnis eingebrannt, und wird wahrscheinlich auch noch lange präsent bleiben...

    Immerhin hat mir diese Henne noch eine ganz sicher von ihr stammende Tochter geschenkt, die ihrer Mutter wie aus Gesicht und Federkleid geschnitten, aber farblich noch einen Zacken schöner und etwas größer als ihre Mutter, und ebenso nett, wenn nicht netter, ist...

    Bislang habe ich den Hennen immer (meistens) rübergeholfen, wenn sie wirklich gar nicht mehr voran kamen, weil die meisten draußen einen Winkel aufsuchten, und ich sie einerseits darum nicht zurück in den Stall zwingen wollte, den sie offenbar bewusst verließen, andererseits aber auch, auch wenn das der natürlichste Weg wäre, damit sie nicht von einem Fuchs oder so aufgestöbert werden, der sie womöglich, weil sie sich nicht mehr wehren, lebend frisst oder so...
    Nachdem ich aber dies Jahr gleich drei älteste Hennen verloren habe (eigentlich sogar vier, wenn auch nicht in genauer Reihenfolge), und die letzte sich womöglich bewusst unseren Urlaub ausgesucht haben, wo eine Hühnervertretung da und entsprechend alles viel ruhiger auf dem Hof war (Schwester von meiner Frau, die Henne starb im Stall, wohl Kreislaufüberlastung durch die immense Hitze, die sie schon vorher gebeutelt hatte), bin ich wirklich am Überlegen, sie künftig auch selber bis zum Ende gehen zu lassen...
    Ich habe zwar meine Bedenken, weil alle alten Ladys (bis auf die plötzlich verschwundene) zum Ende hin so kränklich wirkten und ich nicht möchte, dass sich da jemand ansteckt, aber ich muss akzeptieren, auch wenn ich das unwohle Rumschleichen kaum sehen mag, dass das wohl dazu gehört. Vllt. ist es ja keine wirkliche Krankheit, sondern nur diese überwältigende Müdigkeit?!?

    Uiuiui, was für ein Thema...
    Geändert von Okina75 (26.09.2018 um 10:08 Uhr)
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