einen sehr merkwürdigen Fall hatte ich bei meinen Jungtieren. Ein 18 Wochen altes Junghähnchen wurde zunehmend aggressiv, griff vor allem die fünfwöchigen Küken immer wieder an, und zuletzt sogar meinen Hund, wenn er auf dem Rasen lag und seine Knochen nagte. Ich habe ihn gestern dann geschlachtet, und er hatte kein einziges Steinchen im Magen. Der Magenmuskel war auch nicht dunkelrot, sonder blass, dünn und sehr schlaff und die Kutikula im Magen hatte kaum Rillen und war sehr weich. Der Darm und der Vormagen waren dicker als normal.

In Kropf und Magen hatte er vor allen Grünzeugs, gekeimten Weizen, Reis, Haferflocken und Leinsamen, und er hat ständig meine Tomaten geplündert. Er sich wohl mit Kükenfutter, gelegentlichem Weichfutter und Mehlwürmern über Wasser gehalten, aber das gibts jetzt seltener und daher dann wohl auch die stärker werdende Futteraggression.

Erstaunlicherweise hatte er keine unverdauten Körner im Kot, der Darminhalt war vielleicht etwas schlechter verdaut als normal, aber nicht so auffällig, das es einem an den Kothaufen aufgefallen wäre.

In der Entwicklung war er seinen Geschwistern etwas hinterher, ein Spätzünder, dachte ich. Zuletzt fand ich allerdings, das er nur sehr zögerlich und 'unordentlich' sein Schmuckgefieder schob, die Federn selbst waren aber gut in Form, Farbe und Glanz.

Ist euch schon mal so ein Fall untergekommen?
Normalerweise sollte die Aufnahme von Magensteinchen doch instinktiv erfolgen? Mangel an Gelegenheiten hatte er jedenfalls nicht. Er ist eine Naturbrut, die ersten Tage im Kükenstall auf einem Erd-Sandgemisch gehalten, über das ich immer eine Handvoll Grit streue, ab den 5. Tag im Freilauf mit unbegrenzten Möglichkeiten, Steinchen vom Boden zu klauben, außerdem immer ZUgang zu Grit. Direkt an den Gluckenställen ist außerdem ein Bereich mit Sand/Kies-Gemisch gestreut, und auch ins Futter mische ich immer etwas Grit mit Magensteinchen.