Dieses Schreiben des BDRG zeigt mal wieder, dass sich die Politik und auch der BDRG unmotiviert und/oder mit beschränktem Horizont mit viel Gesülze im Kreis drehen und zu einer praktikabelen Lösung für die betreffende Allgemeinheit in dieser Angelegenheit nicht fähig und damit auch nicht in der Lage sind.
Gruß: Canto
Interessant aber dennoch dieser Abschnitt:
... was wahrscheinlich heißt, dass der Kram auch ein halbes Jahr wirksam wäre, oder am Ende gar mindestens ein Jahr. Und das Bestehen auf diesen sechs Wochen, obwohl keinerlei medizinische Notwendigkeit besteht, nichts weiter als Schikane ggnü. dem, bzw. Schröpfung des Kleinbestandhalter/s ist- anders kann ich es mir nicht erklären.Die erste Generation von Trinkwasserimpfungen wurde vor Jahrzehnten von den Herstellern noch für drei Monate, die nachfolgenden sind seit über zehn Jahren nur noch für 6 Wochen zugelassen. Das heißt aber nicht, dass der Impfstoff nicht drei Monate wirkt, sondern dass die Zulassung für diese Zeit für den Hersteller zu teuer war, da jede Woche längere Zulassung in Deutschland die Hersteller viel Geld kostet [...]
Denn wie ich die Sache verstehe, soll der Gesetzestext nur dahingehend geändert werden, dass der Halter auch ohne Tierarzt dabei impfen darf, was bisher nur geduldet wird, nicht aber, dass die Impfintervalle auf sinnvolle Zeiträume erhöht werden sollen, die dem tatsächlichen Bedarf bzw. Titer entsprechen.
Aber da man mit Impfung quasi alle sechs Wochen bzw. drei Monate statt nur einmal im Jahr 10x oder zumindest 4x im Jahr dasselbe Geld verdienen kann- warum sollte man da wieder einen oder gar zwei Schritte zurückgehen? Wird sich die Pharma- Industrie denken...
Ich weiß nicht mehr welche Impfung für den Hund es war, aber anno 2008 hat mir ein Tierarzt verraten, dass der Titer bei einer bestimmten Impfung nach einmaliger Gabe eigentlich lebenslang ausreichend sein würde, es aber nunmal gesetzlich vorgeschrieben wäre, den Zirkus jedes Jahr zu machen. Das war so einer der Momente, wo mir einiges klar wurde.
Und nun bzgl. der ND- Impfung wieder...
Oder Beispiel wir selber: Von wegen Tetanus MUSS man alle 10 Jahre auffrischen. Ich habe es mal vergessen, und bin nach letztmaliger Impfung 1990 erstmal um die 20 Jahre ohne Auffrischung/ Neuimpfung rumgerannt. Und ich bin Gärtner! Wühle also gerade darin rum, wo sich die Erreger am liebsten und auch überall in Scharen tummeln, der Erde. Und habe dadurch auch laufend ohne weiteres genügend kleine Wunden, worüber man sich den Erreger fangen könnte. Und was passierte selbst mir als Gärtner? Gar nichts ...
Zum BDRG stimme ich zu, da es für den Tierversand noch immer keine Karton- Lösung gibt, die die Halter auch mehr als taubengroßer Hühnerrassen und anderer Geflügel befriedigt... Obwohl mehr als drei Jahre doch sicher genügend Zeit dafür hätten bieten sollen. Das suggeriert auch in weiteren Bereichen Desinteresse...
Geändert von Okina75 (30.08.2018 um 01:27 Uhr)
Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...
Und was genau?
Es gibt keine Impfung beim Hund, wo nach einer Injektion ein lebenslanger Schutz besteht.
Es werden ja GsD inzwischen immer häufiger Titerkontrollen beim Hund gemacht um eben sinnvoll zu impfen.
Aber selbst die Tollwut-Impfung, welche ja mit die sicherste immunologische Antwort liefert, hält nach 1 Injektion definitiv nicht lebenslang, sie erreicht häufig genug nicht einmal die Mindestanforderungen, wie man aus den zahlreichen Titerkontrollen wegen diverser Ein- und Ausfurbestimmungen weiß und dort auch ein Nachimpfen empfiehlt.
hier mal was zum Nachlesen:
https://www.med.vetmed.uni-muenchen....ehlungen-2.pdf
Geändert von zfranky (30.08.2018 um 03:58 Uhr) Grund: typo
Klar... und an Helmut Schmidt kann man feststellen, dass Rauchen einen alt werden läßt.
Einzelbeispiele taugen nunmal so gar nichts Medizinbereichen, wo es darum geht, ganze Populationen zu schützen.
Leider ist Immunologie etwas komplizierter....
Erstens weißt du gar nicht, wie dein Immunsystem reagiert hat. Es kann natürlich einen extrem hohen und überdurchschnittlichen Titer produziert haben, welcher dich immer noch schützt, den aber der Durchschnittsbürger eben nicht erreicht.
Wahrscheinlicher ist aber, dass du gerade als Gärtner eben doch ziemlich geschützt durch die Impfung in Kontakt mit Clostridien kommst und so das Immunsystem immer wieder einen Reiz bekommt, Antikörper nachzuliefern.
Das ist sie sog. Feldimmunität. Und die boostert die Impfung immer wieder nach.
"Vor drei Jahren gab es in einigen Bundesländern Diskussionen über die Abgabe von Trinkwasserimpfstoff an Rassegeflügelzüchter. Bund und Länder hatten uns damals zugesagt, diese bei der nächsten Änderung der Tierimpfstoffverordnung zu legalisierenDa eine Impfung der Kleinstbestände zu einem bezahlbaren Preis durch die Tierärzte nicht möglich ist, sollte die bisherige bewährte Praxis bis zur Änderung toleriert werden. Die Änderung soll jetzt endlich bis Ende des Jahres erfolgen"
DAS wäre seit langem die erste sinnvolle Änderung der Gesetzeslage!
Es gibt Impfstoffe gegen Staupe, Parvovirose und Hepatitis beim Hund, die mindestens 7 Jahre halten. Wahrscheinlich auch länger. Ein längerer Zeitraum wurde lediglich noch nicht getestet.
Was mich schon lange verwirrt sind die unterschiedlichen gesetzlichen Vorgaben bzgl. der ND-Impfung in den einzelnen EU-Mitgliedsländern. Sicher ist dies der Tatsache geschuldet, dass es in einigen Staaten mehr punktuell konzentrierte Großproduzenten von Eiern/Geflügel gibt, als in anderen Ländern.
Neben einer gesetzlichen Bestätigung der bisher "tolerierten" Abgabepraxis, wäre eine wirklich sinnvolle Änderung für mich die Abkehr von den bisherigen Packungsgrößen.
Hier wird immer nur mit dem Preis = Kosten argumentiert.
Der Austrag von Virusmaterial in die Umwelt, durch nicht fachgerechte Entsorgung von übrig gebliebenem Impfstoff/ mit Impfstoff versetztem Trinkwasser/ (eventuell) viel zu kurzen Impfintervallen/ Ausscheidung von viral belastetem Kot, wird leider nicht berücksichtigt.
Leider wird Testung der Immunantwort über einen längeren Zeitraum wohl kaum realisiert werden, da dies weder im Interesse der Impfstoffhersteller, noch in einer Notwendigkeit für die großen Geflügelhaltungen liegt.
Die Kostensteigerung für Kleinhaltungen bei der Veringerung der Packungsgrößen, wäre durch die Verlängerung der Impfintervalle sicher aufgefangen.
Nun ja, schauen wir mal ob es in diesem Jahr wenigstens zu der avisierten Gesetzesänderung kommt.
Zitronenfalter falten keine Zitronen
Aber nur nach richtiger Grundimmunisierung. Im Einzelfall sind längere Immunitäten aber schon nachgewiesen, da ja immer häufiger statt Impfung AK-Titer bestimmt werden. Die zeigen aber auch, dass einige Patienten relativ schlecht auf die Impfung ansprechen und wenig AK produzieren. Da ist die Krux nun wieder die Festlegung, ab und bis wann Herdenimmunitiät erreicht wird.
Aber AK-Bestimmungen werden für uns Hühnerhalter nicht praktikabel sein, weil deutlich zu teuer und nur über eine Blutentnahme möglich. Eine Verlängerung auf den früheren Impfabstand von 3 Monaten wäre aber schon einmal der richtige Schritt.
Hoffen wir mal, aber ich bleibe da auch skeptisch, weil das eigentlich nicht im Interesse der Industrie liegt.
Warum bezahlt eigentlich der BDRG nicht einmal so eine Studie?
Dann hätte er eine ganz andere Diskussionsposition gegenüber dem Gesetzgeber..
Fiel mir gerade ein.. wahrscheinlich wird wieder gesagt werden, der BDRG hätte nicht soviel Geld...
Über ein Crowdfounding wäre das bestimmt zu realisieren.
Wenn ich noch daran zurückdenke, wieviel Geld alleine hier im Forum in kürzester Zeit im Zusammenhang mit der Vogelgrippe gesammelt wurde.
Außerdem wäre das vielleicht auch mal ein Aufhänger, wieder jüngere Menschen auf Geflügelvereine aufmerksam zu machen. Wo doch immer über Überalterung geklagt wird....
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