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Thema: Junghähne - gut erzogen oder traumatisiert?

  1. #1
    Avatar von Mara1
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    Junghähne - gut erzogen oder traumatisiert?

    Wir haben 28 Küken zusammen aufgezogen, das meiste davon sind Hähne. Die meisten sind Kunstbrut, aber unsere Superglucke hat sie alle adoptiert. Sie sind also mit Glucke aufgewachsen und mit unserem Althahn, der auch sehr lieb mit ihnen umging. Die Glucke hat über 7 Wochen lang geführt und sie hat das wirklich super gemacht. Sehr umsichtig, keine Hektik, einfach nur toll.

    Nach 7 Wochen war dann Schluß mit führen, sie war der Meinung, es reicht jetzt. Fing wieder an zu legen und nach ca. 3 Wochen wollte sie wieder brüten. Das darf sie jetzt auch, sie sitzt auf 5 Eiern. Und ist seit dem seeeehr biestig zu den älteren Küken. Naja, Küken ist gut, die sind inzwischen 10 Wochen alt, also eher Junghühner.

    Beispiel: Einmal am Tag gibt es Rührei für die Bande. Die jungen kommen sofort aus dem Auslauf angerast, weil das ist DIE Delikatesse überhaupt, und stürzen sich auf das Ei. Dann plötzlich bricht Panik aus, sie flüchten nach allen Seiten. Warum? "Mama" kommt, angelockt vom Rührei hat sie ihr Nest kurz verlassen. Und jetzt frißt SIE und sonst keiner. Nur der Althahn darf noch mit an den Napf. Die jungen haben gefälligst Abstand zu halten, sonst gibt es eine Kopfnuß. Und die haben so einen Schiß vor der Glucke, das ist unglaublich. Wenn sie dann satt ist und wieder auf ihr Nest geht stürzen sich die Küken auf die Reste.

    Ich hatte schon mal Junghähne dabei, die mit 10 Wochen schon hinter den Hennen her waren. Da wagen diese Jungs noch nicht mal dran zu denken, dank der rabiaten Überzeugungskraft ihrer "Mama".

    Frage: Bringt die biestige alte Dame den jungen Hähnen bei, daß sie vor älteren Hennen gefälligst Respekt haben müssen? Ob die dann aufgrund dessen, was sie jetzt lernen, respektvoll mit den Hennen umgehen, oder werden die dann später erst recht Rüpel, den Hennen gegenüber? Oder ist das egal, weil bei Beginn der Geschlechtsreife sowieso alles anders wird, und sich jeder seinem Temperament entsprechend entwickelt?

    Was meint ihr, hat das Einfluß auf das spätere Verhalten den Hennen gegenüber? Und wenn ja, eher guten oder schlechten Einfluß?

    LG
    Mara

  2. #2

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    Die Glucke wird ranghoch sein. Der Respekt ihr gegenüber hat aber nichts mit dem späteren generellen Verhalten gegenüber anderen Hennen zu tun. Du wirst schüchterne, nette und rüpelhafte Hähne dabeihaben. Ein guter Althahn kann aber Gold wert sein. An dessen Verhalten orientieren sich viele Junghähnchen und er greift bei Übergriffen regulierend ein.

  3. #3
    Avatar von Mara1
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    ok. Schade eigentlich, wäre wirklich schön, wenn sie da etwas für´s Leben lernen würden von der Glucke.

    Wenn sie sich den Althahn als Beispiel nehmen ist es auch gut. Der geht immer sehr nett mit seinen Hennen um, was mir bei so einem großen Kerl auch wichtig ist. Wenn eine nicht mag, dann halt nicht. Selbst jetzt, wo er nur eine Henne und das Jungvolk um sich hat, fragt er immer höflich, ob es der Henne denn gerade recht wäre. Wenn sie nicht mag läuft nichts.

  4. #4
    Avatar von Luci
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    Sie lernen dadurch sicher etwas ganz wichtiges: Grenzen von anderen zu respektieren!
    Junghähne ohne guten Althahn oder in diesen frühen Wochen eben auch ohne Althennen werden schnell Rüpel.
    Insbesondere mit der Msma gibt es in der Jungtierphase Reibereien bzw. setzt sie oft Grenzen. Das ist nicht anders wie bei uns Menschen und ganz wichtig für die Sozialisation.

    In dieser Phase stelle ich immer einige Futter- und Wasserstellen auf, auch an versteckten/geschützten Stellen.

  5. #5

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    Mach der ehemaligen Mama bitte keinen Vorwurf, meine 8wöchigen Orpiküken werden seit gut 2 Wochen nicht mehr geführt und von fast allen vom Futter weggehackt, inklusive Mama. Mit Hahn oder Henne hat das nix zu tun, das wissen die Youngster selbst noch nicht. Ich freu mich immer wenn unser Hahn lockt und zufällig ein männl. Jungtier dabei steht, denn dann kann es nur lernen.
    Wenn du die Jungtiere jetzt noch extra füttern willst, dann grenze alle anderen aus. Bei mir bekommen alle alles, die Kleinen fressen dann eben ein Weilchen später, allerdings stell ich auch 2 bis 3 Schüsseln hin.
    1.14 Gr. Wyandotten

  6. #6
    Avatar von Mara1
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    Ich mache der Henne ganz bestimmt keinen Vorwurf, im Gegenteil. Es imponiert mir, wie sie sich gegen diese große Schar (immerhin 28 Tiere) durchsetzt und von allen respektiert wird. Wenn sie dabei auch gleich etwas für später lernen, um so besser.

    Die Glucke sitzt jetzt sowieso fast nur in ihrer Ecke und brütet wieder. Die jungen haben genug Zeit und Gelegenheit, zu fressen. Nur wenn es Rührei gibt müssen sie halt warten, bis sie dran sind, bzw. bis die Glucke satt ist. Aber sie kriegen immer noch genug ab.

    LG
    Mara

  7. #7
    Avatar von Dylan
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    Das Junggemüse muss weniger fressen, weil es ja nur wachsen, aber noch keine Eier legen muss. Von daher ist es in meinen Augen eine wichtige Lektion, erst die Alten fressen zu lassen. Klar gucken die plötzlich entwöhnten Küken betröppelt in die Tüte, wenn sie vom verwöhnten Prinzchen plötzlich in die Rolle der lästigen Bettler schlüpfen müssen. Aber sie gewöhnen sich schnell dran und warten dann artig, bis das Altvolk ihnen die Reste überlässt. Es hat meiner Meinung nach noch keinem Jungspund geschadet. Die arbeiten sich sowieso hoch und dann sind sie später ja genauso deutlich zum nachkommenden Jungvolk.
    Ich bin ziemlich fasziniert, wenn ich beobachte, wie meine kleine, giftige Zwergorloff viel größere Hühner und noch viel größere Junghähne am Schopf packt und vom Futter vertreibt. Früher war die echt rangniedrig. Jetzt gibt sie den Ton an.

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