Ich wollte gerne unsere Geschichte mit euch teilen. Vor zwei Jahren sind wir von München nach Eurasburg b. Friedberg gezogen. Wir haben das Haus samt Garten und damals noch 26 Hühnern plus Hahn gekauft und hatten überhaupt keine Ahnung von Hühnern, doch die Vorbesitzer sind ausgewandert und hätten alle Hühner geschlachtet, also sind wir ins kalte Wasser gesprungen. Mittlerweile sind wir immer noch keine Profis aber man wächst an seinen Aufgaben. Relativ schnell wurde uns klar, dass die Hühner alles andere als artgerecht und liebevoll gehalten wurden. Sie hatten zu wenig Platz, das falsche Futter, unhygienische Stallungen und waren kraenklich, kahl und mager. Ich schreibe so ausführlich, weil das relevant fuer die Kükengeschichte ist. Wir haben viele Hühner verloren aber den Rest der Herde dank Tierarzttante und viel Liebe wieder aufgepaeppelt. Der Auslauf wurde von 20m2 Schatten für 26 Hühner auf 240m2 mit Sonne für 11 Hühner erweitert, der Stall renoviert usw. Und jetzt kommt die Kükengeschichte. Alle Hühner sind Legehennen, doch vor circa 5 Wochen begann erst eine, dann zwei Hennen zu brüten. Wir dachten, wir lassen sie einfach mal machen, wenn sie das Bedürfnis verspüren, haben aber nicht gewagt zu hoffen, dass da tatsächlich etwas lebendiges heraus kommt. Vor drei Wochen ging ich morgens in den Stall und fand eine Eischale auf dem Boden und ging zunächst davon aus, dass eines der Hühner sich daran guetlich getan hat. Bei genauerem hinsehen fiel mir aber die blutigen Spuren im Ei auf und ich sah noch mal genauer am Boden nach und fand tatsächlich ein Küken. Es war aus dem Nest gefallen, lag auf dem Boden, war eiskalt und leblos. Ich nahm es hoch, in der Annahme dass es gestorben war, doch es bewegte sich ganz leicht. Meine Schwester rubbelte es und wärmte es bis es sich warm anfühlte und aktiver wurde und wir stellten notdürftig einen Karton auf den Boden, setzten das Küken hinein und eine der Glucken drauf und heute, drei Wochen später ist Purzel fit wie ein Turnschuh, rennt durch Stall und Auslauf und ist bereits zu 70% befiedert. Außerdem schlüpfte drei Tage später Momo, ein komplett schwarzes Geschwisterkueken und heute morgen kam Küken Nummer drei zur Welt. Es wird vermutlich Laurentius/ Laurentia heißen, wegen den Laurentius Nächten. Wir haben sie nie seperiert (wir wussten es nicht) und sie haben sich von Anfang an gut in der Herde integriert und werden sehr gut von Mama beschützt und geprägt. Es ist ein echtes Wunder der Natur und so schön zu sehen wie sie wachsen und gedeihen, obwohl wir nicht mal dachten, dass unsere Legehennen überhaupt so brüten könnten, dass aus einem Ei Leben entsteht. Ich wollte die Geschichte gerne mit euch teilen. Ich hoffe sie ist nicht zu lang geworden.
Liebe Grüße von Tabi, Nina und allen Hennen