Liebe Leute,
was mich umtreibt und ich suche den adäquaten Umgang jetzt schon damit...
Wir haben doch die ersten Hühner, dh die Nachkommen unserer verstorbenen (Hahn) und gerissenen (Hennen). Damals den Hahn hab ich mir ja bewusst ausgesucht und die mir angebotenen Hennen (2 Sussex, 3 Aracauna) eben dazu gekauft. Hähne sind so toll! Optisch, aber auch vom Verhaltensbild (bisl wie ne Glucke find ich, wachsam, kümmert sich um die Mädels...der stolze Gang, das Kikerikie...)
Nun kann es aber nur EINEN, bei friedlicher Coexistenz vielleicht 2 geben... Da wir unseren Hennen (der fuchsangriff kam paar Wochen später) wieder einen neuen Hahn gönnten (derweil vom Toten Eier unter Glucke und Brutautomat), der ist auch obertoll und hübsch und so ein super Hähnchen, dass ich so froh bin, dass er 2 Fuchsangriffe gut überstanden hat (der 2. im Urlaubsdomiziel, weil wir viel Zeit brauchten zum Volierenbau) und ihn natürlich auf jeden Fall behalte (morgen holen wir ihn endlich mit der überlebenden Henne ab!)
ich war ja so naiv zu hoffe, das unsere Kücken überwiegend Mädels sind, aber von 12 hab ich nur 2 bislang eindeutig als Hennen erkannt und bei 2 hoffe ich noch und der Rest scheinen alles...
.... turnen mir auf dem Schoß rum, lassen sich teilweise kraulen und kommen angerannt auf "putputput", naja, klar berechnend, Menschenmami bringt was leckres...
natürlich könnte ich sagen, ich huddel eben besser nicht so viel mit ihnen rum, aber es sind meine ersten Hühnerkücken und da bin ich wie ein Kind, will sie hochnehmen, forografieren und bin ganz stolz auf sie...
ich könnte sie wenn die Glucke nicht mehr führt, wohin vermitteln zu jmd, der sie dann auch schlachtet und aufisst.. weiß von Bekannten, die geben ihre Hähnchen auch immer an die Schwiegermutter weiter...dort werden sie allerdings ziemlich beengt und dreckig gehalten und sowas, nur um nicht selbst schlachten zu müssen, will ich ihnen nicht antun!
ich versuche mich zu folgender Einstellung zu entscheiden :
- das Emotionale ist antrainiert (Kuscheltiere isst man nicht)
- Dankbarkeit unserem und ihrem Schöpfer gegenüber, der dieses Fressen und gefressen werden zugelassen hat und uns Menschen recht viel züchterischen Freiraum, dh unsere Hühner sind in unserer Obhut seit Jahrtausenden Eier und Fleischlieferant, also Kulturgut und hochwertiges Lebensmittel, mit dem wir die Verantwortung haben, respektvoll umzugehen.
- Rettet das Huhn soll sich um wirklich arme Hühner und Hähne kümmern, ich schätze die Hingabe, Liebe die sie aufbringen, habe mich aber bewusst gehen die Aufnahme von Industriehühnern entschieden. Ich werde die Hähnchen zu gegebener Zeit inserieren, vielleicht sucht ja gerade jmd soooo einen Junghahn zu seinen Mädels (schwarz, ohne prächtigen Schwanz oder Sussexartig, wo es so viele schöne bunte Hähne gibt) um einzelnen die Chance zu geben, etwas länger zu leben. Aber Aufeesen kann ich sie auch selber..
-eigene Hühner halten und essen ist sowas wie "back too the roots"- selber Tun, statt der Industrie mit ihren Perversitäten anzuhangen...
- die Tiere denken nicht über ihre Lebenszeit nach, sie sind im Hier und Jetzt und müssen keine 10 Jahre alt werden. Wobei die Hühner sehe ich als Haustiere, die werden nicht getötet, nur weil sie nicht mehr genug Eier legen...sie bekommen auch Namen...
-ich kann sie nicht selbst schlachten, obgleich ich mir schon Videos angeschaut habe, kann mir aber vorstellen, den Junghahn, der mir vertraut, auf dem Arm zu halten, den Kopf bedecken und dann könnte jmd mit Erfahrung mit einem scharfen Messer diesen Halsaderschnitt machen?
ich stelle mir das bisl vor wie beim Einschläfern vom Haustier dabei zu sein...einfach fairer als es an Dritte weiterzugeben... nach der anonymisierung durch Rupfen, Ausnehmen könnte ich mir vorstellen das Fleisch nach einiger Zeit Tiefkühlung auch mit Dankbarkeit und Genuß zu essen
ich war immer eine sehr emotionaler Frau, lerne aber zunehmend, dass die nüchterne Herangehensweise an diverse Lebensthemen entspannender ist
wie habt ihr euch an den Schritt herangetastet?
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