Ich bin in der Landwirtschaft groß geworden, und habe unzählige Tiere kommen und gehen sehen.
Ich mochte aber jedes einzelne Tier schon immer sehr gerne und mache wenig Unterschied zwischen Huhn, Hund, Kuh, Schwein, Katze oder Pferd. Jedes Tier hat seine eigene Intelligenz, seine eigene Persönlichkeit und seine eigene Art, eine Beziehung zum Menschen aufzubauen.
Durch all die Abschiede habe ich gelernt, einen inneren Abstand zu den Tieren zu halten. Sie werden vor mir gehen, auch diejenigen, die an Alterschwäche sterben werden. Würde ich um jedes Tier trauern, wäre mein Leben nicht mehr schön. Wenn ich mich in die Lage der Tiere versetze: Ich würde das auch nicht wollen, dass jemand ständig Kummer um mich hat. Ich wäre mit einem schönen Leben zufrieden.
Ich mag alle meine Tiere sehr gerne und schlachte trotzdem. Gar keine Hühner halten wäre die einzige Alternative.
Also bekommen die Hähne ein schönes Leben bei mir, es ist halt kurz. Ich muss mich auch melachis Einstellung anschließen:
Das hätte ich nicht besser ausdrücken können.Mir geht es um Nachhaltigkeit. Auch wenn ich da keineswegs konsequent bin, denn bei mir bekommen einige Tiere auch ihr Gnadenbrot, aber für mich spielt es eine wesentliche Rolle, dass ich ein Tier in die Welt gesetzt habe, das Ressourcen verbraucht. Und zwar Ressourcen durch Futtermittelanbau, und Nahrungsressourcen von insektenfressenden Wildtieren, die durch meine Hühner weniger Nahrung in meinem Garten finden. Deshalb ist es für mich sinnvoll, diese 'Nutztiere' des Menschen tatsächlich auch zu nutzen, und zwar möglichst vollständig.
Das Geflügel selbst ist übrigens gar nicht zimperlich im Umgang miteinander, selbst die Kuschelhühner. Die hacken ein verletzte Huhn ohne mit den nicht vorhandenen Wimpern zu zucken schlichtweg zu Tode. Sie haben ein anderes Verhältnis zum Tod. Das macht es vielleicht einfacher für diejenigen, die mit dem Schlachten Probleme haben.
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