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Thema: Junghahn "tritt" Jungente - nach Sibirien mit ihm?

  1. #1
    Hühnerhabacht Avatar von Lau Fente
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    Junghahn "tritt" Jungente - nach Sibirien mit ihm?

    Hallo werte Foris,

    eigentlich steht ja fast alles in der Überschrift ...

    Aber ich möchte es doch präzisieren: Einer meiner, "leider" wunderhübschen Junghähne, ziemlich genau 4 Monate alt, versucht seit ein paar Tagen die genauso alten Enten zu treten. Er balzt sie z.T. etwas an, da die Enten damit aber "seltsamerweise" letztlich nichts anfangen können, "vergewaltigt" er sie, d.h., er verbeisst sich im Nacken und drückt die Ente (die locker das doppelte von ihm wiegt) runter. Zur Kopulation kommt es nicht - er ist zu klein. Ein paar Federn rupft er dabei jedoch immer aus.
    Und er bringt richtig Unruhe in die 9-köpfige Ententruppe, nähert er sich, werden sie nervös, bei einem anderen, völlig gleich aussehendem Junghahn ebenso. Beim dritten (größten, sehr ähnlich aussehendem und gleich alten) Junghahn und den anderen erwachsenen Hühnern bleiben sie ruhig, ebenso wie bei den Katzen und Hunden.

    Als ich die Hühner und Enten bekam, waren sie zusammen in einer "Behausung" untergebracht, die erste Lebenswoche waren sie permanent zusammen. Hier habe ich sie in der Nacht getrennt, tagsüber waren sie aber ab der 3. Lebenswoche zusammen im Außen"auslauf", seit der 5. LW zwar in getrennten Ställen, aber im selben, richtigen, großen Auslauf.
    Ich vermute eine Fehlprägung, die Junghennen läßt er überwiegend in Ruhe, bzw. habe ich nicht gesehen, daß er eine belästigt hat (anbalzen habe ich ihn (sehr selten) gesehen).

    Den gleichen Fall hatte ich vor 4 Wochen mit einem Schlupfbruder von ihm, der hat schon mit 10 Wochen angefangen zu krähen und mit 12 Wochen die Enten vor sich hergejagt und vergewaltigt - allerdings nur zweimal in meinem Beisein - und da habe ich ihm sofort ein Einwegticket für die transsibirische Eisenbahn gelöst - ich war erschüttert und er lecker. (So war übrigens sein Name - nomen est omen ...)

    Der obige heißt "kleines Arschloch", weil er schon sehr früh sich um diesen liebreizenden Namen bemüht und diesen auch verdient hat.

    Langes Textes kurzer Sinn: Da wir mindestens 2 der 3 Hähne essen werden, wird er sowieso zu Tisch gebeten werden. Ich wollte natürlich noch warten, weil an dem Scheisser ja noch fast nichts dran ist, aber so wie er sich jetzt verhält, kann ich das nicht tolerieren - oder vermenschliche ich zu sehr und könnte/sollte?
    Separieren und mästen will ich nicht, das fände ich unfair, ich könnte ihn aber mit seinem von den Enten auch ungeliebten "Bruder" in einem recht großen, übernetztem Auslauf zusammen halten, bis sie "reif" sind, rsp. die beiden anfangen sich ernsthaft zu bekämpfen - dann kämen eh beide gleichzeitig unter's Messer.

    Was ratet ihr mir?


    Beste Grüße vo Merpel, der weiß: Schönheit ist nicht alles.
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  2. #2

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    Ich würde Hühner und Enten trennen. Man liest (hier?) immer wieder, dass es besser wäre: Hühnerkacke im Entenauslaufund umgekehrt / Hühner könnten in den Teich fallen - Du hast doch sicher einen Teich?

  3. #3
    Avatar von catrinbiastoch
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    Sicher ist da etwas Fehlprägung in der Aufzuchtphase geschehen . Wir hatten allerdings mal eine verwitwete Flugente , die sich vom Hahn treten ließ .L.G. Catrin
    " Wenn auf der Erde die Liebe herrschte , wären alle Gesetze entbehrlich ! " Aristoteles

  4. #4
    Avatar von Mara1
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    Wenn du ihn noch etwas füttern möchtest dann gib ihm und seinem Bruder den extra Auslauf. Allerdings, auch wenn noch nicht viel dran ist, was jetzt noch dran wächst ist teuer. Die Zeit, in der sie schnell wachsen, dürfte vorbei sein, wenn er jetzt 4 Monate ist. Er legt noch zu, aber halt langsam. Da fütterst du ziemlich lange hin für ein paar Gramm mehr. Nennenswert mehr dran wird in 2 Monaten wahrscheinlich nicht sein, nur hat das Fleisch dann deutlich mehr Biß.

    Ist also eine Frage der persönlichen Vorliebe: Willst du den beiden noch ein paar schöne Wochen/Monate gönnen, oder lieber bald einen kleineren Braten?

    Auf keinen Fall würde ich ihn weiterhin bei den Enten lassen, denn die fühlen sich offensichtlich genervt von dem Kerl und ich würde da nicht warten, bis er einer Ente neben Federn auch noch die Haut abzieht. Kann nämlich auch passieren, vor allem wenn der Kopf schon kahlgerupft ist.

    Wenn der Übermut + sein Bruder extra sind kann es sein, daß sie sich noch ziemlich lange gut vertragen. Bei meinen Junghähnen klappt das ganz gut, wenn keine Weiber direkt erreichbar dabei sind. Auch mit Hennen nebenan hat es bei meinen Hähnen bisher immer geklappt. Die wissen genau, wenn die Hennen nicht erreichbar sind, und dann lohnt es sich anscheinend nicht, sich wegen unerreichbaren Weibern zu streiten.

    Liebe Grüße aus dem Osten
    Mara

  5. #5
    Avatar von Magduci
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    Nun, meine Tiere machen das nicht.

    Und sie wuchsen ziemlich lange Enten und Hühner zusammen auf. Deshalb glaube ich das mit der Fehlprägung eher nicht.

    Aber ich habe bei den Wildfarbigen 1 Ente und 3 Erpel und bei den Weißen genau umgekehrt. 4 Enten und 1 Erpel. Also fasst ausgeglichen. So dass jeder Erpel ein Ente zum Beschützen hat. Und sie haben den ganzen Garten für sich. Können also den anderen gut aus dem Weg gehen.

    Kann das sein, dass bei Dir mehr Entendamen herumlaufen als Erpel?

    Meine Entchen sehen schon fasst perfekt erwachsen aus. Ich schaue schon jeden Tag nach dem Ersten Ei, ob es denn schon so weit ist.

    Vielleicht hast du "ungebundene" Entendamen über. Ist aber nur eine Vermutung von mir. Vielleicht läßt sich ja die Dame das, gezwungener Maßen, gefallen. Sie ist ja doppelt so groß, müßte das nicht erdulden. Und ein Erpel, der dazugehört würde das auch nicht dulden. Der würde den Hahnjungspund wegjagen, aber sowas von.

    Außerdem werden meine Junghähne von einem dicken Schefhahn und 2 anderen erwachsenen Hähnen miterzogen. Sie dürfen noch nicht mal krähen. Sie können sich keine jugendlichen Frechheiten herausnehmen.

    VG
    Magda
    Geändert von Magduci (19.07.2018 um 17:20 Uhr)
    Hab ein Herz aus Gold, Nerven aus Drahtseilen und eisernen Willen!
    Für so viel Metall ist mein Gewicht ganz OK.



  6. #6
    Hühnerhabacht Avatar von Lau Fente
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    Zitat Zitat von warzitante Beitrag anzeigen
    Ich würde Hühner und Enten trennen. Man liest (hier?) immer wieder, dass es besser wäre: Hühnerkacke im Entenauslaufund umgekehrt / Hühner könnten in den Teich fallen - Du hast doch sicher einen Teich?

    Servus nach Österreich!

    Teich habe ich (noch) keinen, aber mehrere Badestellen, die größte ist 1,6m im Durchmesser. Keine Becken ist deutlich tiefer als 30 cm, so daß ich da keine Gefahr für die Hühner sehe.
    Getrennte Ausläufe hatte ich, aber uns hat kürzlich die Luftwaffe besucht, leider erfolgreich, jetzt sind wieder überwiegend alle zusammen unter Netz - das sind allerdings auch locker 400qm, ab Mittag dürfen sie nach vorne, sicher nochmal 600qm.
    Die Kacke sammeln wir, soweit möglich, täglich ab, ich denke, das passt auch.


    Beste Grüße, Stephan
    Hühner, Enten, Hunde, Katzen, Schafe.
    Und Menschen!

  7. #7
    Hühnerhabacht Avatar von Lau Fente
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    Zitat Zitat von Mara1 Beitrag anzeigen
    Wenn du ihn noch etwas füttern möchtest dann gib ihm und seinem Bruder den extra Auslauf. Allerdings, auch wenn noch nicht viel dran ist, was jetzt noch dran wächst ist teuer. Die Zeit, in der sie schnell wachsen, dürfte vorbei sein, wenn er jetzt 4 Monate ist. Er legt noch zu, aber halt langsam. Da fütterst du ziemlich lange hin für ein paar Gramm mehr. Nennenswert mehr dran wird in 2 Monaten wahrscheinlich nicht sein, nur hat das Fleisch dann deutlich mehr Biß.

    Ist also eine Frage der persönlichen Vorliebe: Willst du den beiden noch ein paar schöne Wochen/Monate gönnen, oder lieber bald einen kleineren Braten?

    Auf keinen Fall würde ich ihn weiterhin bei den Enten lassen, denn die fühlen sich offensichtlich genervt von dem Kerl und ich würde da nicht warten, bis er einer Ente neben Federn auch noch die Haut abzieht. Kann nämlich auch passieren, vor allem wenn der Kopf schon kahlgerupft ist.

    Wenn der Übermut + sein Bruder extra sind kann es sein, daß sie sich noch ziemlich lange gut vertragen. Bei meinen Junghähnen klappt das ganz gut, wenn keine Weiber direkt erreichbar dabei sind. Auch mit Hennen nebenan hat es bei meinen Hähnen bisher immer geklappt. Die wissen genau, wenn die Hennen nicht erreichbar sind, und dann lohnt es sich anscheinend nicht, sich wegen unerreichbaren Weibern zu streiten.

    Liebe Grüße aus dem Osten
    Mara

    Huhu Mara!

    Gestern Nacht hab' ich die "Delinquenten" in den Quarantänestall verfrachtet, eigentlich wären sie jetzt schon über der Wupper.
    An den Kerlen ist aber in der Tat noch richtig wenig dran, die wiegen fast gar nix. Ich hab' sie nicht gewogen, aber vor'm Umsetzen ein paar unserer Hühner wegen Kalziumgabe in der Hand - der Unterschied war sehr deutlich zu spüren.

    Und so haben wir bei einem Gläschen Wein dann beschlossen, ihnen noch ein Wenig Zeit zu geben, auch, weil sie uns dauern. Jetzt muß ich halt ihren Bereich abtrennen, aber das sind auch so um die 50qm. Ist für uns dann etwas umständlich, aber was soll's.
    Sie sind dann eh rel. weit hinten und haben mit den anderen Hühnern wenig (Sicht-)Kontakt, wird schon gut gehen, hat letztes Jahr auch geklappt.


    Besten Dank für deine Meinung und beste Grüße in den nicht soo fernen Osten.
    Hühner, Enten, Hunde, Katzen, Schafe.
    Und Menschen!

  8. #8
    Avatar von Luci
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    Kurze Nachfrage: hatten die Hähne eine Glucke? Damit wäre eine Fehlprägung quasi ausgeschlossen, andernfalls sicher. 🙂
    Viel Erfolg für deine Hähne!

  9. #9
    Hühnerhabacht Avatar von Lau Fente
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    Servus Luci,

    nein, die hatten keine Glucke, sind also aus einer Kunstbrut.
    Es waren insgesamt 4 Hähne, drei davon zeigten, mehr oder weniger ausgeprägt, dieses Verhalten. Lediglich der immer schon größte, gelassenste und ranghöchste zeigt keinerlei Interesse an den Enten - bislang ...

    Ich würde diesen Kameraden nur zu gerne behalten (er wurde btw. mit dem treffenden Namen K. Wenz betitelt), mein Chefhahn ist sehr tolerant und wenn der "Kleine" nicht aufmuckt, gibt's auch sicher keine Probleme. Falls doch, wie leider zu erwarten ist, muß auch er gehen, so leid es mir tut - aber unser "Cheffe" ist hier völlig unangefochten, er ist einfach nur perfekt.


    Beste Grüße vom Hahnseparierer.
    Hühner, Enten, Hunde, Katzen, Schafe.
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  10. #10
    Avatar von Magduci
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    Zitat Zitat von Luci Beitrag anzeigen
    Kurze Nachfrage: hatten die Hähne eine Glucke? Damit wäre eine Fehlprägung quasi ausgeschlossen, andernfalls sicher. 
    Viel Erfolg für deine Hähne!
    Nach diese Logik müssten sämtliche Kunstbrutküken eine Fehlprägung haben und sich nur mit dem menschlichen Futterspender paaren wollen. Das tuen sie aber nicht, sonst wäre der Kunstbrut zum scheitern verurteilt.

    Mal im Ernst, keine Glucke - > Fehlprägung

    Mal davon abgesehen, die Prägungsphase der Hühnerküken ist sehr kurz. Den höchsten Prägungseffekt haben sie ca. 12 Std. nach dem Schlupf und nach max. 1,5 Tagen ist es vorbei.

    Stephans Küken und auch die meinige waren schon 3 Tage alt, als sie mit den Entenküken in Kontakt kamen und die Entenküken übernahmen keineswegs die Mutterrolle. Also Quatsch hoch Drei mit Fehlprägung.

    Ich habe die gleichen Enten und Hühner die Stephan auch hat. Bei mir laufen 12 Junghähne mit den 9 Enten und keine Einzige hat solche Ausfallerscheinungen.

    Allerdings ist oft berichtet worden, dass bei sexueller Notstand auch mal Artenfremd gepaart wird. Ich würde die Ursache dieses Notstandes ergründen wollen.

    Ist diese, wenn ich richtig gelesen habe, geht es nur um eine Entendame, eventuell ohne Erpelpartner? Oder wird sie vielleicht von den Enten ignoriert (vielleicht krank?) und sucht deshalb Gesellschaft bei den Hähnen? All das wissen wir noch nicht.

    Als bei meinen früheren Enten der Erpel verstarb, suchten die Entendamen (es waren 2) die Gesellschaft meines Schefhahnes und haben sich ihm angeboten. Er wollte sie aber nicht, hatte selber zu viele Hennen derzeit. Also wurden die Damen lesbisch. Sobald ich sie zu einem einsamen Erpel abgeben konnte, hörte das schlagartig auf.

    Wie man sieht ist artfremdes Paaren nicht notwendiger Weise eine Fehlprägung, sondern ein Notstand den es zu ergründen und zu beheben gilt.

    VG
    Magda, die jetzt sterbenskrank ist mit der Sommergrippe und beim bessten Willen nicht noch höflicher ausdrücken kann, was das für ein Unsinn ist mit der Fehlprägungstheorie. Tut mir leid.
    Hab ein Herz aus Gold, Nerven aus Drahtseilen und eisernen Willen!
    Für so viel Metall ist mein Gewicht ganz OK.



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