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Thema: An die Jäger: Was tun mit verletztem Rehbock?

  1. #11
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    Dann sage ich dasselbe bei teils stärkst verletzten Hühnern, die dennoch wegen Feigheit vor dem Töten versucht werden, durchzuziehen, auch weiter: Auf jeden Fall schlachten!

    Wieviele Schusswunden und deren Auswirkungen bei nicht direkt tödlichen Schüssen habt Ihr hier denn im realen Leben schon gesehen, dass Ihr das glaubt, beurteilen und daraufhin ein Todesurteil fällen zu können, was man mit Melden beim Jäger faktisch tut? Warum wird dem Tier keine reelle und faire Chance zur Genesung eingeräumt? Hühner werden quasi zum Weiterleben gezwungen, egal wie schlimm es aussieht, aber ein Wildtier darf nicht eine wahrscheinlich auf natürliche Art und Weise entstandene Wunde zu kurieren versuchen ?
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #12
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    Warum ist melden beim Jäger ein Todesurteil? Der sollte doch genau wie du wissen, wann eine Wunde am Rehbock heilen kann und wann es doch besser ist, zu erlösen. Also ich hätt das wohl einfach angesprochen wenn ich unseren Jäger sehe und ihn gefragt ob er das Tier auch schon gesehen hat und/oder ob da Handlungsbedarf besteht.

  3. #13
    Erbsenzähler Avatar von eierdieb65
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    Ihr seid herrlich zu lesen.
    Der hat links ein kreisrundes Loch, das ist eine Schusswunde.

    Nicht jeder hinkende Bock kurz nach der Feistzeit hat einen Jäger als Ausrede.

    Lg
    Willi
    Leben ist tödlich, hören sie sofort damit auf.

  4. #14
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    Jäger haben Abschusspläne zu erfüllen, bzw. in manchen Bundesländern auch gar keine mehr, wo stattdessen die Devise gilt, je mehr von den Knospenbeißern (umgangssprachlich für "Reh" insbesondere in Staatsforsten, wo sehr oft die Devise "Wald vor Wild", gerne auch im Satz mit drei bis fünf Ausrufezeichen gesagt, bzw. besser beschrieben gegeifert, gilt) weg sind, umso besser. Besonders auch, weil der Deutsche Bauernverband sich deutlich dafür ausspricht, selbst das winzige Rehwild (kaum 27 Kilo á kräftiges Stück!!!) regional ganz und gar auszurotten, und wie bei den anderen Hirscharten definierte "Rehwildgebiete" auszuweisen, wo die dann als einziges zu leben haben, und wehe, es steckt auch nur eines die Nase da raus...

    Weiters belobhudelt man sich gern zu "Hegeabschüssen" in den einschlägigen Foren, wo teils Wild während einer Drück- oder auch normalen Jagd erst krank geschossen wird (wenn auch nicht absichtlich), und der folgende Hegeabschuss des Stückes mit dem zerschossenen Lauf denn auch in aller Detailiertheit, wie es im zweiten Schuss lag und den laubbedeckten Hang runterrutschte, nachdem es mit baumelndem Vorderlauf noch kurz auf dem Hügelkamm nach dem Rudel sicherte, beschrieben und nochmal extra belobhudelt wird, weil man das kranke Stück ja umgehend erlöste- hoa, guter Mann, das! Anstatt erst gar nicht zu schießen, also auch nicht krank, aber im Jagdfieber kann das ja mal passieren- oder so...

    Wie auch immer, natürlich ist nicht jeder Grünrock grundsätzlich schießgeil, gibt tatsächlich viele, die es wegen der Natur und 'nem guten Stück Fleisch machen, aber das ist nur ein Teil. Kann sein, dass der örtliche Jäger so ein Naturfreund ist und besonnen abwägen kann, ich unterstelle aber grundsätzlich erstmal, dass auch da ein Bockleben nicht viel zählt, weil Abschussplan, verletzt, Gefahr für's öffentliche Leben und Wahrung der Verkehrssicherungspflicht womöglich, weil er solange wie verletzt nicht schnell genug über die Straße kommt und potentiell schwere Unfälle verursachen könnte etc. pp., wofür dann verständlicherweise keiner gerade stehen will, weil er das Vieh hat laufen gelassen. Zumal es sicher viele Hausbesitzer freuen würde, wenn es wie gesagt einen Rosenknospenfresser weniger in der Hood geben würde- man kennt ja die teils verbitterten, biestigen alten Leute oder auch jüngeren Städter, denen schon früh singende Vögel ein Dorn im Auge sind...

    Tut mir leid, wenn einen die Erfahrungen des Lebens so ein bisschen bitter und misstrauisch werden lassen- ich lasse mich natürlich sehr gerne positiv überraschen, würde aber sagen, dass es das mit dem Bock war, wenn man ihn meldet und er außerhalb des befriedeten Bereichs angetroffen wird. Ungeachtet dessen, ob er vital und gesund war, und die eher wahrscheinliche Brunftverletzung verheilt bekommen hätte.

    Auch wenn das jetzt vllt. etwas weit in die Weite führt, so ist jetzt aber entweder schon zugelassen oder zumindest in der Planung, auch Kleinkaliber wieder als adäquates, offizielles Mittel für die Rehjagd zuzulassen. Bislang war das nur auf kleines Niederwild erlaubt, zB Tauben etc., wurde dort aber zugunsten Schrot oft außer Acht gelassen, es sei denn im räumlich sehr übersichtlichen Rahmen wie etwa bei der städtischen Jagd, wo man nicht mit potentiell mehrere Kilometer weit fliegenden Geschossen um sich schießen kann. Dies nur zum Stellenwert, den das Leben eines Stücks Rehwild im Deutschland moderner Zeiten hat, wo gilt, je mehr weg, umso besser. Natürlich aber nur durch Abschuss, nicht etwa durch andere Mortalitätsursachen wie Raubwild etc. .

    Und der ganze Kokolores meinerseits deswegen, weil für mich jedes Leben gleich zählt. Auch das eines Tieres, von dem es in Deutschland locker 6 Millionen gibt, und die im Jahr auch im Millionenbereich erlegt werden. Tiere sind zu oft wertlose Ware, wo "Weg damit" das einzig adäquate Mittel der Wahl ist, und da zähle ich nicht auf bedachtsame Abwägung des Wohlergehens des Bockes, sondern außerhalb Ansetzen, hoffen, dass er aus den Gärten kommt, erledigt ...
    Geändert von Okina75 (18.07.2018 um 16:24 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #15
    Avatar von Luci
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    Ich hab viele Jäger hier um mich und bekomme deshalb einiges mit.
    Für mich klingt das nach Schusswunde. Und da kann derjenige, der es verletzt hat auch die Sache zu Ende bringen.
    Ich glaube einem Wildtier, dass verletzt durch den Wald läuft tut man keinen Gefallen. Auch nicht dem Autofahrer, dem es vielleicht nicht mehr ausweichen kann.
    Linkes Loch vorne, kreisrund klingt doch ziemlich eindeutig.

  6. #16
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    ... in dieser oder jener Hinsicht. Auch wenn es schwer zu glauben ist, nicht alles war automatisch ein Jäger. Auch in Deutschland, was keiner vermuten würde, kommt männliches Wild noch auf völlig natürliche Weise durch Rivalen um oder zu Schaden. Wenn auch so selten, dass es dann meistens gleich 'nen Zeitungsartikel wert ist...
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  7. #17
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    Mir/uns liegt schon daran dass unser Jäger sich nicht zu weit von seinem Abschussplan entfernt, denn unser Wald verträgt nunmal nicht unbegrenzt Rehe. Aber wenn mir an meinen Rosen bzw. Reben, Johannisbeeren und was sonst so lecker ist im Garten, was liegt, zäune ich die eben ein bevor's das Reh nascht. Man muss ja nicht gleich alles immer durch abschiessen "lösen"...

  8. #18
    Hühnergott (Avatar) Avatar von Jorg
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    Moin,

    melde mich mal selbst als Jäger - bin hier ganz bei Okina.

    Eine Schusswunde ist es übrigens NICHT!
    Wenn die Wunde rund ist - wie von der Augenzeugin beschrieben, hätte es ein Einschußloch sein müssen.
    Dieses hätte den Knochen zerschmettert uind den Bock mit absoluter Sicherheit umgehauen.

    Denke deshalb auch eher an Reviekampf.
    Wäre es ein nicht tödlicher Streifschuss gewesen, hätte das Loch nie rund sein können sondern länglich.

    Würde der Sache ihren natürlichen Lauf lassen.
    Wenn es ein Revierkampf war, und der Bock als Sieger hervor gegangen ist, sollte er weiterleben dürfen.
    Geändert von Jorg (18.07.2018 um 19:25 Uhr)
    Beste Grüße in die Runde, Jorg

    "Eier, wir brauchen Eier!" (Oliver Kahn)

  9. #19

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    Ich auch als Jägerin: Die Jagd auf Rehe wird nicht mit Vollmantelgeschossen ausgeübt. Eine Verletzungsort am Körper des Bocks, wie hier beschrieben ist, hieße, dass der Schuss korrekt angetragen worden ist. Die Aufpilzung des Geschosses und die hohe Schockwirkung hätten zum Zusammenbruch des Tiers an Ort und Stelle geführt.

  10. #20
    Avatar von Galla
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    Ich danke Euch für Eure Antworten.

    Ich beobachte mal, ob der Bock sich wieder blicken lässt bzw. sich in sein "Versteck" zurück zieht.

    Den zuständigen Jäger werde ich als letztes Mittel kontaktieren - ich kenne ihn und bin nicht sonderlich von ihm oder seinen Fähigkeiten angetan.


    Noch eine Nachfrage: Käme auch ein Kleinkaliber in Frage? Hier im Dorf geht's schon mal etwas pragmatischer zu.....
    Geändert von Galla (18.07.2018 um 22:10 Uhr)

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