Blindes Seidenhuhn vergesellschaften?

[Arsenal]

Hallo ihr Lieben,
Ich stehe gerade irgendwie etwas ratlos da...
Aus meiner diejährigen Kunstbrut ist ein blindes Seidenhuhn übrig geblieben.
Am Anfang war alles friedlich und sie lief munter mit den anderen im Auslauf herum; kam abends auch brav wieder in den Stall.
Seit ein paar Wochen verlässt sie allerdings gar nicht mehr den Stall und wird von den anderen auch weggepickt.
Das ist etwa seit der Zeit in der unser anderes gehandicaptes Seidenhuhn erlöst werden musste.
(Nervenschaden, wir haben echt alles ausprobiert)
Die zwei hockten immer zusammen.

Jetzt überlege ich fieberhaft ob ich sie in einen einzelnen Stall setze und vielleicht eine andere gehandicapte Henne dazu setze.
Oder soll ich sie lieber bei den anderen lassen?
Unser Seidihahn hackt sie leider auch nur weg.

Mein Freund hängt unglaublich an dieser Henne darum ist wegtun auch keine Option und da sie sonst keineswegs eingeschränkt ist,fände ich es auch schade.

Irgendjemand Vorschläge wie ich der kleinen was Gutes tun könnte?

[Luci]

Suche ihr ein zweites, ruhiges und ebenfalls gehandicaptes Tier und halte sie separat.

[zickenhuhn]

Da ist guter Rat echt schwer zu geben.Habe eine blinde zwergbrahma,die auch eigentlich gut zurecht kommt.Jedoch habe ich ein,zwei Biester in der Herde,die die blinde gerne wegpicken.Durch ihre Sehbehinderung ist sie dadurch auch sehr ängstlich geworden.Sobald nur ein anderes Huhn auch an den Futternapf kommt,geht sie weg.sofern diese nicht mit ihr reden (wasdurchaus auch einige machen),dann habe ich eine humpelnde zwergwyandotte die sich auch sehr gut mit der blinden versteht.Aber die zwei von der Herde trennen im extra Gehege ging gar nicht,Die Tiere wollten wieder zur Herde.So lasse ich sie dort und achte halt drauf,das die zwei genug Futter abbekommen und gut ist es.Man kann es versuchen,sofern man ein anderes gehandicaptes Tier hat und die sich kennen,die zeigen sehr deutlich ob sie sich so wohl fühlen oder nicht.Bei einer blinden würde ich aber kein fremdes Tier zusetzen.

[Günter Droste]

Blinde Hühner sind bei Umsetzen in eine fremden Stall vollkommen hilflos. Sie überleben eigentlich nur, weil sie ungefähr den Standort von Wasser und Futter zuordnen können.
Für mich kommt in solchen problematischen Einzelfällen nur Schlachten als Lösung in Frage.

[Luci]

Ich hatte auch schon ein (temporär) blindes Huhn.
Bei einer empathischen, endmaschigen Betreuung ist das Futter- und Wassersufnahme kein Problem.
Auch in neuer Umgebung können sie sich mit "Anleitung" zurecht finden. Ein gutes Verzrauensverhältnis zum Menschen vorausgesetzt.

[Galla]

Ein blindes Huhn kommt auch zurecht:

Meine blinde Zwergin lebt in einem Extragehege mit Partnerin. Futter und Wasser findet sie anhand der Pickgeräusche der Partnerin bzw. weil die Näpfe immer gleich stehen.

Sie badet in der Sonne, frisst Gras, putzt sich......was ein Huhn halt so macht.


Tatsächliche Einschränkungen:

Das Gehege muss sicher sein - kein fremdes Huhn darf sich darin verirren, giftige Futterpflanzen müssen entfernt werden, das Futter muss schnabelgerecht sein (in meinem Falle werden Saaten geschrotet und mit Wasser zu einem Brei vermengt) und man muss in der Tat öfters ein Auge auf die Blinde werfen. Hat sie genug gefressen/getrunken? Zehen schneiden?

Es macht mehr Aufwand; aber meine Blinde wirkt nicht unglücklich, lässt sich gerne anfassen und durchmassieren (gurrt dabei wie eine Taube), plaudert gerne mit mir und ist wohlgenährt.

[Luci]

Galla: Danke für deine Beschreibungen.
Warum schrotest du das Getreide? "Körnergröße" hat für meien Gertrud damals absolut ausgereicht. Ich habe ihr ducrh ein Gluck-geräusch und klopfen auf den Napf erklärt, wo sie picken muss.
Die Kröpfe meiner Tiere kontrolliere ich sowieso abends und öfter auch mal tagsüber zwischendurch. Das ist bei einem Vogel ja dadurch gut nachzuvollziehen.

[Galla]

Getreide füttere ich nicht; es gibt Hirse, Hanf, Kardi, Kanariensaat.

Sie pickt aufgrund der Blindheit wahllos mittig in den Napf - alles, was größer als ein Hirsekorn ist, lässt sie fallen.

Damit sie nicht mangelernährt ist, schrote ich alles zu grobem Mehl und setze gemahlene Insekten/püriertes Fleisch und Vitamine hinzu.

Mit diesem Futterbrei kommt sie gut zurecht und muss auch keine Magenkiesel für die Verdauung aufnehmen.


Das Futter ist in der Tat die größte Einschränkung bei meiner Henne - blind und Auswahlfütterung passt leider nicht.

[Galla]

Edit: Auch Obst püriere ich - sie erschrickt sich, wenn etwas nicht schnabelgerecht ist oder nicht nachgibt beim Picken.

[peggy1]

Für mich käme -wie Günter Droste- schreibt, auch wenn es mir sehr leid tun würde, nur schlachten oder einschläfern in Frage. Alles andere ist für mein Verständnis, sorry, falsch verstandene Tierliebe.