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Thema: Fachfragen Milben

  1. #1

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    Fachfragen Milben

    liebe hühnerhalter,

    nachdem die milben auch bei uns (wir sind ja neulinge) im hühnerstall einzug gehalten haben, hab ich also sofortmassnahmen den stall komplett leer geräumt, mit kieselgur-lsung ausgesprht. nachher dann als das trocken war, haben wir noch nach nestern gesucht (und welche im holz gefunden) und diese mit ardap behandelt (schwöre ich ja im haus drauf).

    unsere milben sind eher schwarz, genau wie auf den fotos im milben-foto-thread.

    nach 48 std waren auf dem holz keine krabbeltiere des nächtens mehr zu sehen. also, keine lebenden. tote etliche. als wir dann den hühnern ins gefieder gucken wollten, flatterte das huhn los, und milben kamen auf uns herab. die sitzen also noch auf unseren hühnern.

    wir haben einen kleinen stall (letztes jahr selbst gebaut) mit grossem auslauf, im moment 10 hühner verschiedenster rassen. als einstreu verwenden wir feine bis grobe (0-10) spane vom örtlichen tischler.

    viele threads über milben habe ich hier gelesen. alle ganz interessant. leider wurden einige anfänger-fragen noch nicht beantwortet, die wir als neue so haben:

    a) gehen die milben dann irgendwann von den hühnern runter und kaputt, oder muss ich die hühner extra behandeln?

    b) falls a) ja, mit was?

    c) wie lange dauert das, bis die hühner dann auch wieder milbenfrei sind?

    d) was ist mit der einstreu? die ist jetzt zwar neu, aber noch nicht behandelt.

    e) was ist mit trinkwasserzusätzen? ist ein einsatz sinnvoll? macht ihr das?

    f) soll ich die sitzstamgen zusätzlich noch mit speiseöl behandeln? auf die weisse schicht aus kieselgur oben drauf? macht das das kieselgur nicht wirkungslos? und:brauche ich das zusätzlich noch? (diesel kommt ganz klar nicht in frage - davon gelangen mit sicherheit spuren in die eier. und ich will die ja noch essen!)

    g) was ist mit vogelmilben und menschen? gehen die rüber? hab die kinder jedes mal danach unter die dusche gestellt, die klamotten in die waschmachine...

    h) wie oft muss ich den stall mit kieselgur behandeln? da es ja wohl eine phsyikalische wirkung ist, müsste es ja wirken, solange noch weiss da ist?

    wenn jemand was zu einer oder mehreren (alle kann ich nicht verlangen) fragen sagen kann, sind wir für sachdienliche hinweise - auch im namen unserer hühner - sehr dankbar!!!

    allen einen schönen sonnigen sonntag!!!

    euer
    oscar und die hühner
    Geändert von oscar70 (15.07.2018 um 10:55 Uhr)

  2. #2
    Avatar von mm66
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    Hallo Oscar!

    Zitat Zitat von oscar70 Beitrag anzeigen
    a) gehen die milben dann irgendwann von den hühnern runter und kaputt, oder muss ich die hühner extra behandeln?
    Kommt auf die Milbenart an. Die rote Vogelmilbe wandert bei Sonnenaufgang eigentlich vom Huhn runter, in die Nähe der Schlafgelegenheit (an die Schlafstange, Wände, Kotbretter, Einstreu…). Eigentlich!
    Ein paar Einzelexemplare bleiben manchmal auf dem Huhn und legen dort neue Eier und der Zyklus kann von vorn beginnen.
    Die Nordische Vogelmilbe verlässt das Huhn gar nicht.

    b) falls a) ja, mit was?
    Asche, Kieselgur (oder Microgur) ins Staubbad oder auch auf's Huhn (Achtung! Augen abdecken!). Manche nehmen auch Verminex, Ballistol oder Neemöl (auch Niemöl genannt).

    c) wie lange dauert das, bis die hühner dann auch wieder milbenfrei sind?
    Kommt auf den Befall und auf die Milbenart an, sowie auf die Gegebenheiten deines Stalles, das kann dir keiner aus der Ferne sicher vorhersagen.

    d) was ist mit der einstreu? die ist jetzt zwar neu, aber noch nicht behandelt.
    Ja, auch in der Einstreu können sich Milben aufhalten. Auch da helfen genannte Mittel und der Austausch wieder.

    e) was ist mit trinkwasserzusätzen? ist ein einsatz sinnvoll? macht ihr das?
    Es gibt Trinkwasserzusätze (z.B. Exzolt), die sehr gut helfen sollen, bei denen der Wirkstoff ins Huhn aufgenommen wird und das Blut für Milben giftig wird. Allerdings sind diese Mittel sehr oft nur mit Hilfe der bekannten Wirkstoffe (Fipronil z. B.) so wirksam und teilweise sehr umstritten.
    Ich mach das nicht. Mikrogur im Stall ist mir lieber.

    f) soll ich die sitzstamgen zusätzlich noch mit speiseöl behandeln? auf die weisse schicht aus kieselgur oben drauf? macht das das kieselgur nicht wirkungslos? und:brauche ich das zusätzlich noch? (diesel kommt ganz klar nicht in frage - davon gelangen mit sicherheit spuren in die eier. und ich will die ja noch essen!)
    Entweder ölhaltige Mittel (Neemöl, Ballistol, Verminex, etc.) oder Kieselgur/Mikrogur, wie du schon richtig erkannt hast, beides gleichzeitig ist kontraproduktiv.

    g) was ist mit vogelmilben und menschen? gehen die rüber? hab die kinder jedes mal danach unter die dusche gestellt, die klamotten in die waschmachine...
    Auch wenn der Mensch nicht der eigentliche Wirt der roten Vogelmilbe ist, so können sie sich auch an Menschenblut probieren. Ob sie das auf Dauer am Leben erhält, vermag ich nicht zu sagen, aber manche Menschen werden halt auch von ihnen gebissen.

    h) wie oft muss ich den stall mit kieselgur behandeln? da es ja wohl eine phsyikalische wirkung ist, müsste es ja wirken, solange noch weiss da ist?
    Ja, solange noch Kieselgurabrieb da ist, müsste es auch noch wirken. Ist nur die Frage, ob die Konzentration noch ausreicht, um den Weg zwischen Huhn und Tagversteck der Milbe zu verleiden.
    Deshalb erneuere ich auch ab und zu mal, auch wenn noch Abrieb da ist. Gerade die Unterseite der Schlafstange bekommt bei mir öfter mal was ab.

  3. #3

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    Neben dem unfreundlichen Milben-Milieu im Stall, finde ich ein Staubbad für die Hühner, das auch wirklich rege genutzt wird, sehr wichtig.
    1.14 Gr. Wyandotten

  4. #4
    Avatar von Widdy
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    Ich würde in dieser Phase, wo von überall her noch Milben runterfallen oder sich dorthin auch zurückziehen, komplett auf Einstreu verzichten.

    Bei uns gibt's schon sehr lange kein Einstreu mehr, putze dafür aber alles jeden Tag komplett raus.
    Nun ist wieder reichlich Einstreu drin, aber nur in den Legenestern, dies aber so richtig mit Microgur durchsetzt.

    Microgur und ich geben den Milben einfach keine Chance mehr.
    Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht. Georg Bernard Shaw 1856-1950.

  5. #5

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    Themenstarter
    zunächste mal hezlichen dank an alle, die ihr erfahrungen geteilt haben, besonders an mm66!!!

    heute gabs einen holocaust im hünherstall. ich habe den oberen teil komplett auseinander gebaut - in den ritzen zwischen den hölzern jede menge milbennester! denen dann mit ardap das licht ausgepustet. dann alles mit dem spachtel sauber gemacht, mit microgur eingesprüht. wieder alles zusammen gebaut. denke, jetzt gibts zumindest keine nester mehr.

    die huhns mit einem öl gegen milben behandelt (an 10stellen je ein tropfen) - hoffen wir das es hilft.

    auf einstreu habe ich verzichtet - so kann ich jeden morgen nach dem saubermachen sehen was tango ist.

    danke, auch im namen meiner eltern... - quatsch: hühner! inder hoffnung, dass im stall bald nur noch die 10 hühner leben, und sonst nix mehr!

  6. #6
    Eierlos Avatar von fini
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    Hallo mal, ich hab das Problem jetz auch ... und zwar massiv ...

    Ich hab alles raus, die Nester mit Wasser abgespritzt und mit Ballistol besprüht, den ganzen Stall gekalkt und den Boden (sind Waschbetonplatten) mit Speisseöl dick eingestrichen ...

    leider kann ich diese blöden Bretter nicht mehr auseinanderschrauben, so hab ich jede Ritze mit Unmengen von Ballistol bespritzt (mit dem Röhrchen kommt man ganz gut rein) da sind die Milben nur so rausgequollen ...
    jetz hab ich noch jedes Huhn mit Kiselgur gepudert und die Kleinen mit so einem Öl behandelt ....

    Mir kommt vor sie kratzen sich jetz weniger ...

    was kann ich noch tun? Hoff ich hab die jetz gekillt ... mich graust so .. wäähhh ...
    1 Hahn und 20 Hühner

  7. #7

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    Hallo Fini und Oscar 70, ich habe gerade das Milben-Problem überstanden: Bericht hoffentlich nicht zu lang geschrieben.

    Stall 4 Wochen hintereinander im Zyklus von 6-7 Tagen! (Milbenlebens-/Vermehrungszyklus)soweit es möglich ist, auseinandergenommen. Holzststangen, Leiter etc. in den Garten gestellt und mit dem Wasserschlauch bis in die kleinsten Ritzen ausgesprüht. (Milben scheinen das Wasser gar nicht zu mögen, denn sie kamen dann aus den Ritzen richtig raus.) Holz in der Sonne trocknen lassen und dick mit Salatöl eingepinselt. Balistol war mir für eine längere Behandlung an den Stallgegenständen zu teuer. Das habe ich für die Hühnerbeine benutzt. Was nicht mit Öl einzupinseln ging, wurde mit Kieselgur gepudert. Zum Schluss habe ich die Biester immer UNTER den Gegenständen gefunden. Also die Gegenstände auch wirklich umdrehen und dort die Ritzen tägliche auf neue Nester prüfen.

    Einstreu (Stroh) habe ich nur in den Nestern und dieses wurde wöchentlich ausgetauscht und zusätzlich mit Kiesgur eingestäubt. Da Meine Hühner bei jeden Wetter nur draußen rumrennen, brauche ich die Einstreu auf dem Boden nicht. Ganz wichtig, wie hier schon so oft geschrieben wurde, ist ein ordentliches Sandbad. Habe dort auch etwas Kieselgur eingestreut.

    Auf Grund der Spatzenplage hatten die Hühner die Milben mit in den Stall gebracht. Also Fütterung im Außenbereich komplett in den Stall verlagert, so dass die Spatzen auch nicht mehr an Futter kamen und somit dem Auslauf fern blieben. Hühner wurden an Anfang mit Kieselgur abends, wenn es auf die Sitzstangen ging (wollte sie bei 36°C nicht im Garten einfangen), eingepudert. In das Trinkwasser hatte ich Knoblauchsaft gegeben. Ob es bei den Milben abschreckend gewirkt hat weiß ich nicht, aber die Hühner haben schon mächtig „gestunken“. Bin eigentlich gegen Knoblauch nicht empfindlich, aber das war ja der Hammer und auch noch Tage, nachdem ich diese Trinkkur wieder eingestellt habe. Habe mir dann das Milbenstop-Spray von AniForte geholt, da das einfacher zu handhaben war und die Hühner dann doch besser riechen.

    In den ganzen 3 Wochen habe ich täglich Klebeband an das Ende der Hühnerstange geklebt um zu sehen, ob sich der Befall minimiert hat. Zum einen sieht man, was nachts im Stall noch los ist und zum anderen bleiben dort auch noch Milben kleben und können entsorgt werden. Im Laufe der Zeit waren die Milben nicht mehr rot sondern schwarz/braun und nur noch ganz kleine Milben da. Hatte in diesem Forum auch gelesen, dass die Milben über die Decke sich auf die Hühner fallen lassen. Kann es nach einem nächtlichen Rundgang mit der Taschenlampe im Stall bestätigen. Also auch auf die Decke besonderes Augenmerk legen.

    Kann nicht sagen, welche von den o. g. Dingen geholfen haben. Aber in Kombination aller hat es sehr schnell funktioniert und die Hühner sind viel ruhiger (nicht mehr so verängstigt) geworden. Hier gibt es auch schon viele andere gute Berichte und Hinweise zur Milbenbekämpfung, aus welchen ich versuche gestartet und gelernt habe.

    Geduld und viel Glück …

  8. #8
    Avatar von Galla
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    Mit einem Heißluftföhn oder mit einem Abflammgerät alles "abkochen".....brutzel, brutzel.....

    Das hält die stärkste Milbe nicht aus.


    In regelmäßigem Turnus (2-3 Tage) durchführen.

  9. #9
    Eierlos Avatar von fini
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    kann leider nicht mit Abflammgerät ran, weil das Hühnerhaus ein Teil eines ganzen Stalles ist alles mit OSB-Platten ...
    das getrau ich mich nicht

    Ballistol gibts grad in Angebot einen halben Liter um 10 Euro ... da komm ich gut aus ... das Kalk hat glaub ich die meisten Ritzen dieser OSB-Plattten verstopft ... und der REst wird mit Ballistol gesprüht ...

    Danke für eure Berichte!

    Ich werd ganz einfach jeden Tag die HÜhner wie du geschrieben hast mit Kiselgur pudern, das hilft dann auch gegen diese Federlinge ..

    Die Decke hab ich gekalkt ..

    Sandbad haben die bei dem Wetter mehr als genug .. ich werd noch Kiselgur reingeben ..

    wähhh ich hoff ich krieg die in den Griff .. ich hasse sie!
    1 Hahn und 20 Hühner

  10. #10
    Eierlos Avatar von fini
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    Tötet eigendlich Wasser die Milben?

    Ich hab immer die Befürchtung dass ich die nur rausschwemme, die aber dann wieder reinkriechen
    1 Hahn und 20 Hühner

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