Moin allerseits,

heute mal keine AI, dass Thema ist aber gerade wieder gewaltig auf dem Anmarsch.

Ebenfalls im Anmarsch in Europa ist allerdings Newcastle Disease.
Wir beobachten bereits seit dem Winter eine Zunahme von Ausbrüchen in Europa (Bulgarien, Frankreich, Schweden, Tschechien) sowohl in privaten, wie auch gewerblichen Haltungen. Nun hat es Luxemburg und Belgien erwischt. Bei Rassegeflügelhaltern in ganz Belgien wurde ND festgestellt. Nunmehr auch bei einem großen Händler, ob er der Verursacher oder nur ein weiteres Opfer ist, ist noch nicht ganz klar. Ich erinnere hier nur an die H5N8 Ausbrüche bei Rassegeflügelzüchter in Belgien und Frankreich, welche auf Handelskontakte zurückgeführt werden konnten

Situationsbericht der belgischen Behörden
http://www.favv-afsca.fgov.be/dieren...situatiebelgie

Der betroffene Händler
http://www.oie.int/wahis_2/public/wa...reportid=27150
http://www.pluimveeschouppe.be/index.php/info

Die Tiere waren sehr wahrscheinlich alle geimpft. Was, wie, wo? Es gibt da ein Detail bei den Ausbrüchen. Ich lasse da mal die belgischen Behörden zu Wort kommen:

In alle gevallen werd een nieuwe virusstam geïdentificeerd. Het gaat om een stam die al aanwezig was in Zuidoost-Azië en die zich snel verspreid heeft in het Midden-Oosten, Noord-Afrika en Oost-Europa. Deze stam werd recent ook geïdentificeerd in het Groothertogdom Luxemburg en Nederland.

In Übersetzung steht da
In allen Fällen wurde ein neuer Virusstamm identifiziert. Es ist ein Stamm, der bereits in Südostasien vorhanden war und die sich im Nahen Osten, Nordafrika und Osteuropa schnell ausgebreitet hat. Dieser Stamm wurde kürzlich auch im Großherzogtum Luxemburg und in den Niederlanden identifiziert.
Zusätzlich ist außerhalb Europas gerade eine größere Epidemie in San Bernadino, Kalifornien, USA im Gange auch hier sind die Betroffenen Rassegeflügelzüchter.
https://www.aphis.usda.gov/aphis/our...za-disease/vnd

An dieses neuartige Virus hat übrigens die ägyptische Geflügelwirtschaft etwa 60% ihrer Tiere verloren. Sie beschuldigen angeblich Israel seine FInger im Spiel zu haben, dort ist es in gewerblichen Haltungen weitverbreitet.

Und die hatten alle geimpft. Die derzeitige Impfung scheint also kein vollständiger Schutz gegen das neue Virus zu geben. Aber das bedeutet natürlich nicht, dass es gar keinen Schutz gibt. Und es bedeutet auch nicht, dass man jetzt das Impfen einstellt.

Und was interessiert uns in Deutschland das jetzt?
Wer keine Tiere aus Belgien zukauft oder sonstwie Kontakte in bisher betroffene Gebiete hat, ist wahrscheinlich erstmal etwas entspannt. Aber...

Passend zu den Fällen hat das FLI oder genauer die staatliche Veterinär Kommission am 07.06. ein Papier auf den Markt gebracht, in dem die schon seit ewig geltende und zumeist großzügig ausgelegte Gesetzeslage noch einmal klar dargelegt wird. Und das bedeutet keine Abgabe von Impfstoff von TA an Privatpersonen. Der TA muß also selber vor Ort impfen oder man schleift seine Tierchen zu ihm. Zusätzlich verweist die Kommission noch einmal auf die, auch unter Haltern nicht ganz unbekannte, Tatsache das Impfung über Trinkwassergabe lediglich für 4-6 Wochen Schutz gewährt. Man ist sich also der möglichen Bedrohung (der Industriellen Produktion?) bewusst.
https://www.openagrar.de/servlets/MC...2018-06-04.pdf

Spatz ich hör Dir trapsen.
Wenn es bisher schon nicht einfach war einen Tierarzt zu finden, der bereit ist Impfstoff zu beschaffen und auszugeben, könnte es zukünftig für Privathalter noch schwerer werden an Impfstoff zu kommen.