Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 11

Thema: Buch Inzucht und Fragen zu Mooshühnern

  1. #1
    Hühnerparadies Avatar von Schnickchen
    Registriert seit
    29.02.2016
    PLZ
    25436
    Land
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    1.120

    Buch Inzucht und Fragen zu Mooshühnern

    Hallo liebe Fories,

    ich habe nun das Buch Inzucht von Robert Simon gelesen und es hat sich mein Blickwinkel auf Inzucht und Linienzucht ein klein wenig geändert.

    Ich habe seit 2016 eine bunte Hühnerschar. Einige Rassehennen und Mixe. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gesundheitliche Probleme bislang nur bei den Rassehennen gegeben hatte. Meine eigene Mixnachzucht ist bisher sehr Vital und teilweise sagar ausgesprochen stark, was bestimmte Merkmale, wie zum Beispiel Legeleistung und Charakter angeht. Das Buch hat mir auch erklärt, warum das so ist.

    Ich bin begeistert von einem bunten Eierkorb, in den viele verschiedenfarbige Eier wandern. Gerne würde ich nun eine eigene kleine Zucht starten mit Hühnern, die grün oder olivgesprenkelte Eier legen. Nicht minder wichtig sind ein angenehmes, ruhiges Interieur, gute Gesundheit und Robustheit. Das Exterieur spielt für mich erstmal keine Rolle aber schön finde ich die dunklen Augen der Australorps. Um diese Merkmale reinerbig zu erlangen, komme ich wahrscheinlich um ein oder mehrere Inzuchtlinien nicht herum, sehe ich das richtig?

    Wie starte ich am besten?
    Mit einer eigenen Kreuzung aus gesprenkelt legendem Marans x einem Grünleger, Araucana? (Dann sind nur 1/4 der Nachkommen reinerbig)
    Oder besorge ich mir Bruteier oder Hühner aus einer anzunehmenden bereits reinerbigen Linie?
    Oder mache ich beides parallel und Kreuze meine Mixnachkommen mit den reinerbigen? Dann wären ja schon 1/2 dieser Nachkommen reinerbig.
    Es wären sicher immer wieder Rückkreuzungen mit Nicht-Grünlegern nötig, um zu prüfen, ob wirklich reinerbige Tiere entstanden sind.
    Um die dunklen Augen in die Linie zu bekommen, kreuze ich da gleich zu Beginn dunkeläugige Tiere mit ein oder später? Dann habe ich wieder Mischerbige Grünleger.

    Ich bin auf diesem Gebiet noch Neuling, aber ich habe große Lust, zu experimentieren. Ich möchte grobe Fehler, die gerade zu Anfang entstehen gerne vermeiden und frage deshalb gerne nach eurer Meinung.
    Viele Grüße Schnickchen!

    0,2 Araucana; 0,4 Marans; 0,8 Mixe; 1,0 Blumenhühner; 0,2 Orpi; 0,3 gelbe Ramelsoher; 0,1 Sussex - Wo ein Wille ist, ist ein Huhn!

  2. #2
    Avatar von mm66
    Registriert seit
    29.10.2013
    Beiträge
    5.089
    Hallo Schnickchen!

    Egal ob du zu Anfang schon die Braunleger einkreuzt oder später, in der 2. Generation nach der Einkreuzung wird es schon wieder Braunleger geben, die du nicht weiter zur Zucht verwenden kannst, um dein Zuchtziel zu erreichen.

    Ich gebe zwei Sachen zu bedenken:

    1. Sprenkeleier sind oft nur individuelle "Fehlbildungen" einer Henne und nicht genetisch veranlagt. Oft hat eine Henne die Sprenkeleier legt, nicht die genetische Veranlagung dafür, sondern ein individuelles Problem, das die Sprenkeleier produziert. Sie ist daher auch nicht in der Lage Sprenkeleier zu vererben.
    Also musst du Hennen suchen, die so etwas auch vererben, sprich, wo die Tochter auch Sprenkeleier legt und selbst dann bist du noch nicht auf der sicheren Seite, dass es genetisch veranlagt ist.

    2. Manchmal kann man leider nicht sich selbst ein Huhn zusammenbasteln, wie man es gerade haben will. Auch wenn man Hühner mit allen gewünschten Eigenschaften hat, so heißt das noch nicht, dass all diese Eigenschaften auch miteinander kombinierbar sind.
    Die Natur hat die Erbmerkmale auf Genorten platziert, die wir Allele nennen. Auf solch einem Allel kann nur eine Erbinformation festgeschrieben sein. Allerdings passiert es, dass manche Erbmerkmale das gleiche Allel beanspruchen. Das bedeutet, dass eventuell nur die dunklen Augen oder die Sprenkeleier vererbt werden, falls sie das gleiche Allel beanspruchen. Beides gleichzeitig würde dann nicht klappen.


    Deshalb würde ich dir raten, Elterntiere einzusetzen, die schon so weit wie möglich deinem Ideal entsprechen. Wenn du also eine Henne hast, die grüngesprenkelte Eier legt und einen Hahn mit den dunklen Augen (sprich nur 2 Tiere) ist das natürlich besser, als wenn du eine Henne mit braunen Sprenkeleiern, einen Grünleger und ein Tier mit dunklen Augen und eventuell noch weiteren Tieren einsetzt.
    Wenn schon ein paar der Merkmale zusammen in einem Tier sind, so ersparst du dir jahrelange Zuchtarbeit und viele von der Zucht ausselektierte Tiere.

  3. #3
    Hühnerparadies Avatar von Schnickchen
    Registriert seit
    29.02.2016
    PLZ
    25436
    Land
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    1.120
    Themenstarter
    Ah, danke für die Info's. Dass Sprenkel auf den Eiern meist kein Merkmal in den Genen sind, wusste ich nicht. Aber mir ist nicht klar, warum das ein Problem ist? Hat eine Henne, die solche Eier legt, ein Handicap?

    Dass manche Erbanlagen mit anderen gekoppelt sind, wusste ich, aber ich weiß nicht, welche. Ich würde annehmen, dass dunkle Augen sich mit grünen Eiern kombinieren lassen, diese Merkmale also nicht das gleiche Allel beanspruchen, denn Schwedische Isbar haben auch beide Merkmale, oder irre ich?
    Viele Grüße Schnickchen!

    0,2 Araucana; 0,4 Marans; 0,8 Mixe; 1,0 Blumenhühner; 0,2 Orpi; 0,3 gelbe Ramelsoher; 0,1 Sussex - Wo ein Wille ist, ist ein Huhn!

  4. #4
    Avatar von mm66
    Registriert seit
    29.10.2013
    Beiträge
    5.089
    Ein Handicap wäre es nur, wenn dadurch ein Nachteil entstehen würde, das ist aber bei den meisten nicht der Fall.
    Hellere Sprenkel entstehen meist durch Kalküberlagerung, also durch eine nicht optimal verlaufende Legedarmgeschichte. Dunklere Sprenkel dagegen sind oft nur ein Abbau von vermehrten Abbauprodukten im Bluthaushalt. Bei Araucana und Marans entstehen die Eierschalenfarben ja auch nur durch Abbauprodukte des Blutes.
    Manche Hennen können dies nicht "flächendeckend" über das ganze Ei, sondern geben dies punktuell ab. Z.B. weil nicht genügend Abbauprodukte mit dem Ei ausgeschieden werden müssen oder weil der Stoffwechsel der Henne nicht schneller arbeitet.
    Einen direkten Nachteil sehe ich nicht darin.

    Wenn du schon weißt, dass grüne Eier mit dunklen Augen kompatibel sind, dann bist du schon einen Schritt weiter.

    Viel Glück bei deinem Zuchtvorhaben!

  5. #5
    Avatar von melachi
    Registriert seit
    03.02.2016
    Ort
    Rheinland
    PLZ
    4....
    Land
    D
    Beiträge
    5.096
    schau dir diesen Link mal an, und zwar die Group III / Chromosom 1. Dort findest du den Genort O für blaue Eifarbe, und dieser liegt in sehr kurzem Abstand zum Genort P, dem Erbsenkamm. Dazwischen liegt noch cha (charcoal), aber leider ist das rezessiv und deshalb als Marker unbrauchbar. O und P werden daher mit hoher Wahrscheinlichkeit, in dem Fall über 90%, gemeinsam vererbt.

    Es ist also bei der Zucht mit Blauleger-Mixen clever, immer eine erbsenkämmige und eine einfachkämmige Rasse einzusetzen. Dabei ist es egal, welche davon die Blauleger sind. Erbsenkämmige Blauleger sind Auraucanas und Buschhühner, kombiniert mit einer einfachkämmigen Rasse kannst du mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehn, das die erbsenkämmigen Nachkommen auch Blauleger sind. Gehst du mit einfachkämmigen Isbars oder Cream Legbars ins Rennen und kombinierst diese mit einer erbsenkämmigen Rasse, dann sind die erbsenkämmigen Nachkommen mit hoher Wahrscheinlichkeit KEINE Blauleger.

    Für dich würde sich aber die erste Variante anbieten, denn die Rassen mit dunkler Eifarbe sind ja einfachkämmig. Also würden sich Araucanas anbieten. Der Erbsenkamm ist dabei ein frühzeitig und auch beim Hahn sichtbarer Marker für die Vererbung der blauen Eifarbe. Wohlgemerkt, du hast keine 100% Garantie. Also immer mit mehreren Stämmen arbeiten/Testverpaarungen machen, falls doch mal ein Cross-Over passiert und der erbsenkämmige Hahn dann doch keine blauen Eier vererbt.


    tsss... link vergessen http://www.edelras.nl/chickengenetic....html#Link_tbl
    Geändert von melachi (27.06.2018 um 21:10 Uhr)

  6. #6
    Hühnerparadies Avatar von Schnickchen
    Registriert seit
    29.02.2016
    PLZ
    25436
    Land
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    1.120
    Themenstarter
    Zitat Zitat von melachi Beitrag anzeigen
    Vielen Dank!
    Ein sehr interessanter Link! Noch ein paar Fragen dazu:

    In Gruppe V sind Merkmale aufgezählt, die auf dem Geschlechtschromosom Z lokalisiert sind. Hier ist auch ein Merkmal, das Brown Eye heißt abgekürzt br. Gehe ich recht in der Annahme, das das die dunkelbraunen Knopfaugen sind? Gehe ich ebenso recht in der Annahme, das diese rezessiv vererbt werden, weil br klein geschrieben steht?

    Wenn das stimmt, müsste mein Hahn Stefan, dessen Mutter eine knopfäugige Marans splash war, und dessen Vater ein Australorps war, homozygot auf beiden ZZ Knopfaugengene haben. Das würde erklären, dass sämtliche Töchter von Stefan, die ja nur ein Z haben, auch dunkle Augen haben, die Söhne aber nicht.
    Würde man Stefan jetzt mit einer grünlegenden Isbarhenne kreuzen, die ja auch Knopfaugen hat, müssten doch reinerbige Knopfaugen-Hähne daraus kommen. Und dazu grüne Eier von den Hennen-Nachkommen! Die Küken wären alle heterozygot bezüglich grüner Eier, und blöd nur, dass man dann nicht am Kamm sehen kann, ob das Huhn später grüne Eier legt. Hmmm gar nicht so einfach, alles unter einen Hut zu bekommen.
    Die Isbars gefallen mir eigentlich ganz gut. Habe nun auch hier im Forum gelesen, dass diese offenbar auch äußerst robust sind.

    Auf dem gleichen Chromosom befindet sich ein Gen namens Lady Killer. Was bedeutet das? Ist das ein Merkmal für Agressivität
    Viele Grüße Schnickchen!

    0,2 Araucana; 0,4 Marans; 0,8 Mixe; 1,0 Blumenhühner; 0,2 Orpi; 0,3 gelbe Ramelsoher; 0,1 Sussex - Wo ein Wille ist, ist ein Huhn!

  7. #7
    Avatar von melachi
    Registriert seit
    03.02.2016
    Ort
    Rheinland
    PLZ
    4....
    Land
    D
    Beiträge
    5.096
    das Gen br scheint teilweise umstritten zu sein, jedenfalls gibts nicht viele Infos dazu und die Original-Studien sind schon sehr alt.

    hier gibts einen Thread dazu, der sich mit deinen Beobachtungen deckt, demnach würde dein Plan aufgehn: http://showbirdbid.proboards.com/thr...color-genetics

    Allerdings sind die dunklen Augen Berichten zufolge auch durch andere Gene beeinflußt. Im Prinzip alle, die zu viel schwarzem Pigment in Haut und Federn führen, führen auch zu dunklerer Augenfarbe. Z.B. schwarzhäutige Tiere, Tiere mit dunklen Läufen und Tiere auf Basis von E, E^R (schwarz, birken) haben dunklere Augen als Tiere mit heller Haut, gelben oder fleischfarbenen Läufen oder auch dominant weiße oder weizenfarbige Tiere.

    Genetisch ist die Augenfarbe leider noch schlecht untersucht.

    Was das Ladykiller-Gen betrifft: nein, mit dem Verhalten hat es nichts zu tun. Es ist mal in der industriellen Hühnerzucht aufgetaucht und beschrieben worden, und führt zum frühzeitigen Absterben der Embryonen im Ei. Da es geschlechtsgebunden rezessiv ist, sterben die weiblichen Embryonen alle ab, die Hähne sind dagegen mischerbig nicht oder weniger betroffen, und reinerbig dürfte es sie gar nicht geben, da es ja keine lebenden Mütter mit der Mutation gibt. In der Rassehuhn-Zucht dürfte die Mutation also gar keine Rolle spielen, führt ja zum Aussterben der Linie.
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/543973
    Geändert von melachi (04.07.2018 um 21:53 Uhr)

  8. #8
    Bio- Nerd
    Registriert seit
    28.03.2010
    PLZ
    5...
    Beiträge
    18.429
    Ich habe auch dieses Dunkelhaut- Dunkle Augen- Gen in der Truppe.
    Überlege krampfhaft, wo das herkommen könnte, da ich nie dunkelhäutige Hühner in der Truppe hatte. Aber aktuell laufen wieder zwei Junghennen mit komplett dunkler/ maulbeerfarbener Kopfhaut und dunklen Augen.

    Mein alter Buschhahn könnte das eventuell eingebracht haben, weil seine Mutter, wohl aus heiterem Himmel und nach vielen Jahren verdeckter Vererbung, plötzlich dunkeläugig und dunkelhäutig war- und das als Buschhuhn. Der Verdacht geistert, dass das Gen auf den ausgestorbenen Melsbach'schen Kämpfer zurück zu führen ist, dessen letzter Hahn von Lutz Heck an den Erzüchter der Buschhühner gegeben wurde. Nur dass das man so locker 70- 80 Jahre her ist... Mein Hahn war siebenmal auf einen bestimmten Vorfahren ingezogen, bzw. dessen Mutter, so dass die winzige Chance, dass sich die Gene nochmal treffen, immerhin bestand und auch tatsächlich statt fand.
    Interessant aber, dass die Henne aus meiner ersten diesjährigen Brut gar nicht mit dem Buschhahn verwandt ist. Ihr Opa war Rhode Island Red, die Oma Multimix aus Araucana, weißer Legehybride, Eulenbart, Javaneser/ Buschhuhn und einer ominösen schwarzen Hörnchenkamm- Zwerghenne. Die Eltern Mixtochter daraus, der Vater mein Altmärkerhahn, bei dem es immerhin den winzigen Hauch einer Chance gibt, dass eine seiner Urmütter, anno 2013, eine Brügger Henne war, so dass das Gen drei Generation unentdeckt weiter gegeben wurde, seine Mutter war Jahrgang 2016...

    Wo liegt denn das Dunkelhaut- Auge- Gen bei Hennen, bzw. wann prägt es sich denn aus? Muss ja doppelfaktorig/ reinerbig sein zur Expression, oder? Oder reicht bei Hennen wie bei der Sperberung Einfaktorigkeit, dann ist es aber nicht "end- dunkel"? Dann wäre doch aber Essig mit der rezessiven Vererbung über teils Jahrzehnte, oder?

    Ich frage, weil ich die dunkle Haut und Augenfarbe auch recht adrett finde und durchaus etwas befördern würde.

    Edith meint noch: Habe auch eine Jersey Giant x Blumenmixhenne. Deren Mutter hatte dunkle Augen, sie aber "normale" wie der Vater. Wäre ja dann klar rezessive Vererbung, und ein Gen würde zur Ausprägung nicht reichen...

    Uff, welch verzwickte Kiste, weil das bedeutet, dass die dunkle Haut und Augenfarbe des Hennchens aus der zweiten Brut über noch verzwicktere Wege/ ältere Gene käme, womöglich auch x Jahre her eingekreuzten Sumatra in beid- eltriger Linie *kopf rauch'*. Muss wohl beim zweiten Hennchen alles auf einer Urmutter fußen, da Mutter und Vater Cousins unbestimmten, aber weiten Grades sind/ waren- welch immense Zufälligkeiten, dass sich die Gene dann trotzdem noch finden ^^...
    Einen dunkelhäutigen/ -äugigen Hahn hatte ich indessen nie...

    Da mein Althahn anhand seiner zwei Töchter in der zweiten Brut aber das Gen wohl hat (die dunkle ist sehr dunkelhäutig im Gesicht, die spalt dominant weiße immerhin etwas ange-lila't- womöglich reinerbig und irgendwie spalterbig?), und auch die Henne aus der ersten Brut, die nicht mit ihm verwandt ist, müsste ich sehen, von den beiden Eier zu bekommen, um dann nächstes Jahr vllt. auch mal einen dunkelhäutig und -äugigen Hahn zu ziehen, richtig?
    Geändert von Okina75 (04.07.2018 um 22:41 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  9. #9
    Hühnerparadies Avatar von Schnickchen
    Registriert seit
    29.02.2016
    PLZ
    25436
    Land
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    1.120
    Themenstarter
    Oh Andreas, deinen Text muss ich morgen noch mal lesen, mir schwirren gerade die Chromosomen durch die Hirnwindungen, wie ein Mückenschwarm auf der Hühnerwiese...

    Und nun muss ich erstmal gucken, ob Stefan dunkelhäutig ist...
    Viele Grüße Schnickchen!

    0,2 Araucana; 0,4 Marans; 0,8 Mixe; 1,0 Blumenhühner; 0,2 Orpi; 0,3 gelbe Ramelsoher; 0,1 Sussex - Wo ein Wille ist, ist ein Huhn!

  10. #10
    Avatar von melachi
    Registriert seit
    03.02.2016
    Ort
    Rheinland
    PLZ
    4....
    Land
    D
    Beiträge
    5.096
    @Okina

    es gibt das rezessiv geschlechtsgebundene Gen br, das dunkle Augen macht, aber sonst keinerlei Einfluß auf Haut und Federn hat. Sein Pendant ist Br+, das ist die hellbraune bis rote Augenfarbe (wohl je nach anderer Genlage), die im englischen als 'bay' bezeichnet wird.

    Und dann gibts Gene wir E, E^R, die schwarze/birken/schwarz-rot/schwarz-kupfer/orangebrüstig und so weiter bewirken, dann noch diverse Schwarzverstärker, wichtig auch das geschlechtsgebundene Gen id+, das die Melanineinlagerung in die dermale Hautschicht bewirkt (also keine gelben oder fleischfarbenen Läufe, das ist Id, die dominante Mutation), und das Fibromelanose-Gen fm, das für die schwarze Haut und schwarzes Bindegewebe bei Seidis, Ayam Cemanis und so weiter verantwortlich ist. Alle diese Faktoren wirken auch auf die Augenfarbe, verstärken also die Wirkung von br, können aber auch ohne br wohl schon zu sehr dunklen Augen führen, wenn genug zusammenkommt.

    Was das Gesicht angeht, gibts noch die dunkle Hautfarbe, die nichts mit Fibromelanose zu tun hat. Im englischen nennt man das 'gypsy face' bzw. maulbeerfarben. Hier sind ebenfalls die E-Allele E und E^R sowie die Melanineinlagerung in die Hautschicht unter der Oberhaut (dermal melanin, id+) Vorraussetzung, verstärkt auch durch Schwarzverstärker. Es gibt Rassen, bei denen bleibt auch im Erwachsenen-Alter die Gesichtshaut, teilweise auch der Kamm dunkel pigmentiert, das Rot scheint nur durch, z.B. Brügger Kämpfer, Ardenner, Sumatra etc. Andere Rassen haben dagegen trotz schwarzem Farbschlag, sehr dunklen Läufen später leuchtend rote Kämme und Gesicht, nur um die Augen herum bleibt die Haut dunkel (was den Effekt großer schwarzer Kulleraugen natürlich verstärkt). Es ist aber völlig unklar, wie die Genetik dahinter ist.

Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. inzucht
    Von Moritz Lacinik im Forum Dies und Das
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 02.07.2014, 10:48
  2. Vererbung, welches Buch - Wie ist das Buch?
    Von Zwerg-seidis im Forum Bücher
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 26.07.2013, 15:19
  3. Inzucht
    Von micha003 im Forum Nichtansteckende Krankheiten
    Antworten: 70
    Letzter Beitrag: 26.01.2012, 14:19
  4. Inzucht
    Von Jogi66 im Forum Züchterecke
    Antworten: 20
    Letzter Beitrag: 14.11.2006, 05:16
  5. Inzucht???
    Von k130374 im Forum Kükenaufzucht
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 03.09.2006, 22:46

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •