Amselnest, Katze und Nachbarkater

[warzitante]

up-update!:
Heute Nachmittag hab ich die Köpfe der Amselküken gesehen!
Es sind mindestens 3, und sie müssten gut 1 Woche alt sein.
Kein Lärmen, nichts. Nur ein paar offene Schnäbel, weil Mama eben hier war.
Ich hoffe nun, dass die Kiddies brav wachsen, dass keines das andere von der Futterquelle wegdrängt und keines aus dem Nest fällt...
Übers Ausfliegen denke ich noch gar nicht nach...

[peggy1]

das ist doch schön, das es mit dem Amselnachwuchs geklappt hat.

[warzitante]

Heute in der Früh, unmittelbar bevor ich die Enten aus dem Stall ließ, sind die Amseljungen ausgeflogen!
Eines hab ich noch gesehen, es ist im Gebüsch am Zaun verschwunden, aber in der Luft war die helle Aufregung. Natürlich auch eine Menge Sperlinge dabei, wie immer.
Später hab ich gesehen, dass ein Küken noch im Nest sitzt. Hab gewartet: Kein Elterntier.
Herumtelefoniert, "Kleine Wildtiere in Not" usw. - AW: Eine Stunde beobachten, ob Junges doch noch betreut wird.
Zunächst: Nix. Weitertelefoniert nach einer Aufzuchtstation in der Nähe: "Zuerst warten."
Das Küken hat manchmal gerufen und sich aufgerichtet, dann wieder - resignierend? - ins Nest geduckt.
Nach mehr als 1 Stunde kam Amselvater aufs Schuppendach geflogen, hat die Lage gecheckt und ist gleich darauf mit vollem Schnabel zum Füttern zurückgekommen. Hab dann alle hilfreichen Sonntagsnotdiensttelefondamen verständigt und blieb vom Nest ein Stück entfernt, um die Nestling-Ästlingsbetreuung nicht zu stören.
Vor einer Stunde war das Nest dann ganz leer.
Vorher schon SMS an Nachbarin, dass Kinder beim Anblick von "hilflosen" Amseln nicht "retten" wollen, hoffen, dass Katzen und Marder anderswo jagen.
Katze einsperren.
Gegen Abend Katzenfutter in Katernähe deponieren.
Und nun entspannen. (Mittagsschlafsmilie)

[hein]

.............
Herumtelefoniert, "Kleine Wildtiere in Not" usw. - AW: Eine Stunde beobachten, ob Junges doch noch betreut wird.
Zunächst: Nix. Weitertelefoniert nach einer Aufzuchtstation in der Nähe: "Zuerst warten."
Das Küken hat manchmal gerufen und sich aufgerichtet, dann wieder - resignierend? - ins Nest geduckt.
Nach mehr als 1 Stunde kam Amselvater aufs Schuppendach geflogen, hat die Lage gecheckt und ist gleich darauf mit vollem Schnabel zum Füttern zurückgekommen.............

Warum wird hier gleich so eine Panik geschoben?

Wenn ein Küken nicht so mutig ist, denn muss es der Hunger machen und sie aus dem Nest treiben. Ind der Zeit kümmert sich auch kein Elternteil darum. Das kann manchmal einen ganzen Tag dauern und erst am nächsten Morgen treibt der Hunger das letzte Küken aus dem Nest und schon sind dann auch die Eltern da

Das sollte man wirklich mit Ruhe und Zeit betrachten

[warzitante]

Hab nichts von Panik geschrieben.
Aber, wenn das letzte Küken im Nest geblieben wär und "geschwächelt" hätte? Dann erst, am Sonntag! herumtelefonieren, wär auch blöd gewesen.
"am nächsten Morgen": Immer wiede heißt es, Vogelküken haben nicht so viele Reserven.

[peggy1]

Hmh, wenn ich das so lese, denke ich auch, Du machst Dir so viele Gedanken. Einfach mal die Natur machen lassen. Die weiß nämlich am besten, wie es geht. Wenn das letzte Küken geschwächelt hätte, wäre es evtl. gestorben. So läuft es in der Natur. Nur die kräftigsten und gesündesten überleben. Auch wenn es hart ist. Das hat schon seinen Sinn. Aber nu ist bei den Amseln ja alles gut gelaufen.

[Scheppi]

Also ich muss dazu auch mal was schreiben. Wir hatten zu Hause bei meinen Eltern im Futterhaus ab Frühjahr auch immer wieder eine Amsel, die dort ihr Nest baute und Jungen großgezogen hat.
Vom Küchenfenster aus konnten wir immer alles seitlich beobachten und vom oberen Stockwerk vom Badezimmer aus, dann auch mal das Nest von oben betrachten.
Etwa 1 Woche hat der Nestbau gedauert. Dann irgendwann hat man das Weibchen sitzen sehen für 2 Wochen. Danach weitere 2 Wochen wurden die Jungen gefüttert (selten ist ein schwaches Küken aus dem Nest entfernt worden).
Dann sind die Jungen ausgeflogen und haben weitere 2 Wochen versteckt irgendwo gesessen und immer wieder mit den Eltern kommuniziert (daher kenne ich den Ruf kleiner Amselnestlinge sehr gut). Das das letzte Küken im Nest evtl. noch einen halben oder einen ganzen Tag länger braucht, ist auch keine Seltenheit. Da sollte man der Natur nicht ins Handwerk greifen.

So und jetzt mal was ich letzte Woche mit Amseln erlebt habe. Ich sitze im Garten und beobachte meine 6 Wochen alten Küken. Plötzlich alle in Schockstarre. Auf einem Stein der Beetumrandung sitzt ein kleiner Amselnestling und glotzt die Hühnerküken an. Dann war er einige Minuten später nicht mehr da. Ich dachte, schau mal das der nicht evtl. ins Gartenhäuschen gehüpft ist und die Eltern ihn nicht finden.
Dann sehe ich den kleinen, wie er in der Hühnervoliere versucht durch den Kaninchendraht zu klettern. Und dann haben ihn die Hühnerküken auch schon gesehen und schwupss, kriegt das Kleine erstmal zwei Hiebe von einem Hühnerküken auf den Schädel. Amselküken piept in Nöten und schon bin ich da und holen das Kleine erstmal vorsichtig aus seiner missligen Lage. Über mir schreien die Amseleltern Alarm und fliegen auch Angriffe auf mich.
Ich das Amseljunge in den Händen und jetzt wohin? Rechts über dem Zaun ist direkt der Teich vom Nachbar und da laufen auch 4 Katzen. Also linke über die Mauer in die Efeuhecke beim anderen Nachbar. Gut unsere Katze und die der anderen Nachbarn laufen da auch gerne Patroullie. Aber die Amseleltern haben das auch mitbekommen und ich sehe sich 5 Minuten später auch füttern.
Gestern hab ich im Garten des Nachbarn immer noch die vertrauten Ruflaute der kleinen Amsel gehört. Es geht ihr also soweit gut.

[hein]

Hmh, wenn ich das so lese, denke ich auch, Du machst Dir so viele Gedanken. Einfach mal die Natur machen lassen. Die weiß nämlich am besten, wie es geht. Wenn das letzte Küken geschwächelt hätte, wäre es evtl. gestorben. So läuft es in der Natur. Nur die kräftigsten und gesündesten überleben. Auch wenn es hart ist. Das hat schon seinen Sinn. Aber nu ist bei den Amseln ja alles gut gelaufen.

Vollkommen richtig - der Natur wird schon oft genug ins Handwerk gefuscht