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Thema: MDR darf illegale Aufnahmen zeigen

  1. #21
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    Wer nichts zu verbergen hat, braucht doch auch keine Angst vor Filmaufnahmen zu haben.
    Genau, dieses leidige "wer nichts zu verbergen hat" hat grade noch gefehlt. Wie würdest du dich fühlen, wenn du jederzeit damit rechnen musst dass jemand in deinen Stall einsteigt? Du hast ja nix zu verbergen, also ist das ja alles kein Problem...

    Passend dazu:

    „Arguing that you don't care about the right to privacy because you have nothing to hide is no different than saying you don't care about free speech because you have nothing to say.“

    „Zu argumentieren, dass Sie keine Privatsphäre brauchen, weil Sie nichts zu verbergen haben, ist so, als würden Sie sagen, dass Sie keine Meinungsfreiheit brauchen, weil Sie nichts zu sagen haben.“

    Edward Snowden, zitiert aus https://de.wikipedia.org/wiki/Nichts...ergen-Argument

    Und mal so am Rande, grad in grossen Ställen herrschen strenge (teils sogar rechtlich vorgeschriebene) Biosicherheitsmassnahmen. Dass man da nicht einfach so jederzeit reinlatschen kann, sollte jedem bewusst sein der einen Moment drüber nachdenkt.

  2. #22
    Avatar von Mara1
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    Zitat Zitat von Saatkrähe Beitrag anzeigen
    Erinnert mich schon immer irgendwie an Soylent Green. Aber da kommen wir vielleicht ja auch noch hin.
    Das wäre ja nun auch noch eine preisgünstige Proteinquelle. Eigentlich erstaunlich, daß man die noch nicht nutzt. Oder vielleicht doch und keiner weiß es?

    Auch wenn die Aufnahmen in einem Betrieb gedreht wurden, der sich an die Gesetze hält, finde ich es absolut wichtig und richtig, daß sie gezeigt werden dürfen. Wie sonst sollten die Verbraucher jemals erfahren, wie es hinter den Kulissen aussieht? Und ohne daß so etwas bekannt wird, ändert sich NIEMALS etwas an den Gesetzen. Erst mal müssen die Mißstände bekannt werden, damit irgendwann die Gesetze geändert werden. Wenn man das alles immer schön geheim hält haben wir diese Zustände in 200 Jahren noch (sofern wir uns bis dahin nicht schon selber ausgerottet haben).

    Die großen Produzenten von Eiern sind für mich Industriebetriebe. Mit Bauern haben die diese Firmen nicht mehr viel zu tun, auch wenn sie Landwirtschaftssubventionen bekommen. Aber das ist ein eigenes Thema. Es sind doch gerade solche Konzerne, die den Markt mit billigen Eiern und billigem Fleisch überschwemmen und zu Preisen produzieren können, zu denen kein Bauer mithalten kann.

    Auch wenn der Preisdruck groß ist liegt es immer noch am Betreiber, wie die Vorschriften umgesetzt werden. Wenn es z.B. möglich ist, daß solche Ställe mit mehr Hühnern besetzt werden als erlaubt, weil es keiner kontrollieren kann, wird es halt auch von einigen gemacht und von anderen nicht. Und wenn sich z.B. eine Henne den Fuß einklemmt in irgend einem Gitter wird nicht immer einer daneben stehen können, der sie in 5 Minuten befreit. Aber daß sie da hängen bleibt, bis sie vielleicht nach Tagen endlich von selber eingeht, und dann immer noch da hängt, bis sie verwest ist, dann ist es schon wieder etwas, was am Betreiber liegt. Man kann nicht alles nur auf den Preisdruck schieben. Da ist auch so manches Gleichgültigkeit und Schlamperei. Und das liegt dann sehr wohl in der Hand des Betreibers.

    Ja vermutlich zeigen diese Aufnahmen Hennen, die "am Ende ihrer Karriere" stehen. Aber ist das ein Grund, daß die alle SO aussehen? Nur zur Erinnerung, diese "alten" Hennen sind dann erst am Ende ihres ersten Legejahres.

  3. #23
    Avatar von TenshiJanina
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    Zitat Zitat von Elli Beitrag anzeigen
    Das ist ein zweischneidiges Schwert, finde ich. Einerseits sind solche Zustände das allerletzte. Aber sie sind gesetzlich erlaubt. Und die Gesetze macht der Gesetzgeber. Ohne eine Änderung dieser Gesetze kann eine Eierfabrik niemals belangt werden. Was gesetzlich erlaubt ist darf nicht angeprangert werden. Da haben wir dann eine Doppelmoral.
    Ich gebe dir Recht, jemanden an den Pranger zu stellen, der sich gesetzeskonform verhält, ist falsch.

    Was du aber übersiehst, sind die massiven Verbrauchertäuschungen, die sich mMn schon im Bereich Betrug bewegen, wenn dem Kunden glückliche Bio-Landhühner suggeriert werden. Und da hört für mich der Schutz des Landwirts auf. WIE er sich an die Gesetzeslage hält und wie er sein Produkt vermarktet, liegt nämlich wieder in seiner Hand.
    Soll er doch Schaufenster in seinen Stall machen. Seine Großabnehmerkundschaft wird dadurch - leider - keine Markteinbrüche erleben. Denn Geiz ist nun mal geil

    Möglicherweise ist das Bewusstsein der Öffentlichkeit durch Journalismus notwendig, damit der Gesetzgeber seinerseits aufwacht und aktiv wird.

    Es tut mir leid um den einzelnen Landwirt, der um sein Überleben kämpft und es tatsächlich immer schwerer hat (ein paar Cent Gewinn pro Huhn reichen sicherlich nicht mehr zum Überleben).

    Aber Misstände ändern sich nur, wenn sie bewusst gemacht werden. Das ist eine Aufgabe des Journalismus in einer Demokratie.

    Viele Grüße
    Janina

  4. #24
    Avatar von Mara1
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    Wieso Verletzung der Privatsphäre? Es handelt sich um Gewerbebetriebe. Hat ein Gewerbebetrieb überhaupt eine Privatsphäre? Ich weiß es nicht. Aber irgendwer hier weiß es bestimmt und kann mich aufklären.

    Es gibt Bauern, die sich durchaus um Transparenz bemühen und ihre Ställe sogar gerne herzeigen. Aber diese Massenhaltungsbetriebe sind abgeschirmt wie Fort Knox. Warum eigentlich? Wenn sie doch alle Vorschriften einhalten? Doch nur, weil man um jeden Preis den Verbraucher weiterhin für dumm verkaufen will. Klar daß ein Bio-Ei um so mehr Geld bringt, wenn man es produziert wie in der Bodenhaltung. Die Tierschützer müßten da nicht illegal einsteigen, wenn man nicht jede Art von Transparenz so konsequent verhindern würde. Ja, klar, es gibt Hygienevorschriften. Wenn man den Tierschützern einen Besuch tagsüber erlauben würde, könnte man auch darauf achten, daß die Hygienevorschriften eingehalten werden, mit Schutzkleidung und allem Drumherum.

    Ich finde es, vorsichtig ausgedrückt, verwunderlich, daß immer dann auf Datenschutz und Persönlichkeitsrechte etc. verwiesen wird, wenn es um mehr Tierschutz geht, während man an anderer Stelle damit überhaupt nicht zimperlich umgeht. Wenn z.B. gefordert wird, daß in einem Schlachtbetrieb eine Kamera mitlaufen sollte, die überwacht, ob die Tiere vor der Schlachtung wirklich betäubt sind - geht nicht, Schutz der Persönlichkeitsrechte der Arbeiter etc. etc. Aber geht mal in einen Supermarkt. Kameras an allen Ecken und selbstverständlich auch an den Kassen. Jeder Kunde wird ausgespäht, ob er nicht irgend etwas klaut, und die KassiererInnen an den Kassen arbeiten täglich unter ständiger Überwachung. Kann mir jemand bitte erklären, warum in jedem Supermarkt zulässig ist, was man in einem Schlachtbetrieb (angeblich) nicht darf?
    Ich kann es mir nur so erklären: In einem Supermarkt geht es um etwas wichtiges, nämlich um Geld. In einem Schlachtbetrieb geht es "nur" um Tiere. Ist nicht wichtig, am Ende sind sie ja sowieso hin.

  5. #25

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    Zitat Zitat von TenshiJanina Beitrag anzeigen
    Ich gebe dir Recht, jemanden an den Pranger zu stellen, der sich gesetzeskonform verhält, ist falsch.

    Was du aber übersiehst, sind die massiven Verbrauchertäuschungen, die sich mMn schon im Bereich Betrug bewegen, wenn dem Kunden glückliche Bio-Landhühner suggeriert werden. Und da hört für mich der Schutz des Landwirts auf. WIE er sich an die Gesetzeslage hält und wie er sein Produkt vermarktet, liegt nämlich wieder in seiner Hand.

    Viele Grüße
    Janina
    Tut mir leid, Janina. Aber da kann ich nicht ganz mitgehen. Vor allem nicht, weil solche Aufnahmen leicht zu verfälschen sind. Wir haben hier einen "Jounalisten", der seine Befugnisse übertritt und in fremdes Eigentum ohne jegliche Berechtigung einbricht. In meinen Augen ist er kriminell, aber das bestreitest du ja nicht. Sojemand will natürlich verkaufen, und zwar sein unrechtsmäßig erworbenes Bildmaterial. Das geht nur, wenn die Aufnahmen schockierend wirken. Also wird alles so hergerichtet, das es so wirkt. Gegebenenfalls kann man auch was extra hintrappieren, das es ein wenig gruselt. Sonst kann es nicht verkauft werden. Auch mit Licht kann viel gemacht werden. Tut mir leid, aber ich habe zu dieser Sorte Mensch recht wenig Vertrauen.
    Eine zweite potentielle Einnahmequelle wären Aufträge von Konkurenten, um den Markt einer Firma zu übernehmen. Leider kommt auch sowas heutzutage vor.
    Ich bin immer sehr vorsichtig mit Urteilen, wenn nichts bewiesen ist und Infos aus so einer dubiosen Quelle kommen.
    Darum habe ich auch geschrieben, wer in der Nähe wohnt und mag, kann doch gerne die Einladung annehmen und sich dort alles ansehen. Das wäre fair.
    Das Bildmaterial ist ja nun auch schon in die Jahre gekommen. Wenn es hier fair abgelaufen wäre, hätten die Richter eine Begehung machen müssen mit einem Sachkundigen, einem NutzTA oder Amtsvet. Dann hätte es für mich ein anderes Bild ergeben. Aus dubioser Quelle Bilder freigeben, ungeprüft, das geht gar nicht.

  6. #26

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    Zitat Zitat von Mara1 Beitrag anzeigen

    Es gibt Bauern, die sich durchaus um Transparenz bemühen und ihre Ställe sogar gerne herzeigen. Aber diese Massenhaltungsbetriebe sind abgeschirmt wie Fort Knox. Warum eigentlich?
    .
    Seuchenschutz und solche Deppen, die das nicht kapieren, hier Zaun und Schloss, also geht es nciht weiter. Privatbesitz und wertvoller Tierbestand.
    Transparenz geht nur bis zu einem gewissen Grad, ohne die Tiere zu gefährden. Mein TA desinfiziert nach jedem Besuch bei mir im Schafstall die Stiefel, Hände etc. Damit in den nächsten Stall nichts vertragen wird. So kann ich auch relativ sicher sein, von einem vorherigen Besuch kommt nichts rein.

  7. #27

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    Zitat Zitat von Rohana Beitrag anzeigen
    Genau, dieses leidige "wer nichts zu verbergen hat" hat grade noch gefehlt. Wie würdest du dich fühlen, wenn du jederzeit damit rechnen musst dass jemand in deinen Stall einsteigt? Du hast ja nix zu verbergen, also ist das ja alles kein Problem...
    Da der Stall den ganzen Tag für jeden zugänglich ist, braucht hier keiner illegal zu filmen
    Und nein - das Urteil besagt nicht, dass das Eindringen erlaubt ist/ war (das bedeutet illegal ), sondern dass die Filmaufnahmen verwendet werden dürfen ...großer Unterschied.

    Danke @ Mara, für deine Beiträge
    - dem schließe ich mich gerne an.


  8. #28

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    Nicolina und Mara ich kann mich nur anschließen!!!

    Hühnerhuhn
    Wenn Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.

  9. #29

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    Aus einen dem Urteil voran gegangenen Pressebericht:
    "Einig waren sich die Streitparteien in der Einschätzung, dass die Bilder unrechtmäßig durch Hausfriedensbruch (Paragraf 123 Strafgesetzbuch) entstanden, dem MDR angeboten worden waren und dass sie tatsächliche Verhältnisse zeigen."
    Quelle:
    https://www.google.de/amp/s/www.merkur.de/welt/bgh-verhandelt-ueber-filmaufnahmen-aus-bio-huehnerstaellen-zr-9689262.amp.html


  10. #30

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    Kurz OT - damit das nicht missverstanden wird:
    Der von Antje gekürzte Text war nicht Bestandteil meiner Antwort an Rohana.

    (Ich hatte mich Willi/ Eierdieb gegenüber nicht höflich geäußert - und das wurde dann entsprechend gelöscht.
    @ Antje - sorry.)


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