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Thema: Fürsorgliche Väter - welche Rassen?

  1. #21
    Avatar von melachi
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    ich hab gerade zwei Hähne, die beide Nester zeigen, aber der Zweite in der Rangordnung darf eigentlich nicht. Er macht es heimlich

    Ich glaube nicht, das Nester zeigen viel mit dem Kümmern um Küken zu tun hat. Mein erster Chabo-Hahn, den ich dreijährig bei mir aufnahm für meine beiden Hennen, hat sich liebevoll um die Küken gekümmert. Als eine Henne mal eine eher schlechte Glucke war und gar nicht hudern wollte, sondern immer nur Futter suchte und dabei für Chabo extrem viel rumgaloppierte, hat der Alte die Küken gehudert, denen kalt war. Er lief immer im Fahrwasser der Glucke mit und hockte sich hin und ließ alle Küken unterkriechen, die gerade gewärmt werden wollten. Nur selber Futter für die Küken suchen klappte nicht so recht. Er hatte einfach kein Augenmaß wegen der passenden Beutegröße, und legte den Küken viel zu große Happen vor.

    Allerdings wurden es in den Folgejahren mehr Hennen, und dann zeigte sich, das für den Hahn einfach das Kümmern um legende Hennen wichtiger ist. Solange er nur zwei oder drei Hennen hatte, die alle gleichzeitig gluckten und führten, hat er alles für die Küken getan. Waren legende Hennen da, war das vorbei. Teils hat er sogar die Küken vertrieben, wenn sie ihm Futter, mit dem er eine Henne beeindrucken wollte, wegschnappten. Da gibts also ganz eindeutig widerstreitende Interessen beim Hahn. Seit mein Hennenbestand immer recht hoch ist, hatte ich keinen Hahn mehr, der sich so den Küken zugewand hat wie der erste damals mit seinen wenigen Hennen.

    Ich halte es inzwischen für eine Frage der Gruppendynamik, ob der Hahn so ein starkes Kümmerverhalten den Küken gegenüber zeigt. Sicherlich auch eine Frage der Rasse oder individueller Eigenschaften, aber immer im Verhältnis zu den Gegebenheiten der Gruppe.

    Mein Javaneser Zweghahn, den ich eine zeitlang hatte, hat sich übrigens auch gekümmert, allerdings ist er dabei weniger auf die Küken eingegangen, als das er sich um den Schutz von Glucke und Küken bemüht hat. Er hat sich jedenfalls immer ganz unauffällig vor sie geschoben, wenn man sie beobachtete oder gar fotografieren wollte. Subtil, aber im Vergleich zu anderen Hähnen zu regelmäßig, als das es Zufall gewesen sein könnte

  2. #22

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    Klar gibt es nestanzeigende Hähne, aber viel häufiger gesellen sie sich interessehalber in die Nähe der Nester, sobald der Legeprozess bereits begonnen hat. Ich glaube, es kommt hier gerne zu Interpretationsfehlern, wenn der jeweilige Beobachter zu spät in diese spezielle Situation gerät; er vermutet dann ein vorheriges Anzeigen des Nestes.

  3. #23
    Avatar von melachi
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    Letztes Jahr, als die ersten Junghennen legereif wurden, ist mein Althahn gleich mit einer ganzen 'Schulklasse' in den Stall und hat den sehr interessierten Mädels die Nester gezeigt. Selber reingestiegen, Heu herumgescharrt, sich mal hingehockt, wieder raus, und die Debütantinnen mit langen Hälsen drumherum... dann um die Ecke zum nächsten Nest, in den Gluckenstall, wo ich im Herbst immer ein großes Gemeinschaftsnest einrichte... eine großartige Schau war das, und keinesfalls mißinterpretiertbar .

    Diese Junghennen haben übrigens erst nach acht bis vierzehn Tagen tatsächlich mit dem Legen begonnen, nach der Lektion aber des öfteren die Nester besucht, Heu zurechtgerückt, und mal eine Weile probegesessen.

    Man muß sich nur ab und zu mal einen Tag lang gemütlich in den Garten/Auslauf setzen, bis die Hühner nicht mehr auf einen fokussiert sind (in der Hoffnung auf Futter), sondern ganz und gar ihr eigenes Ding machen. Da kommt man gelegentlich mal richtig ins Staunen . Wildkamera hilft aber auch
    Geändert von melachi (11.04.2021 um 15:05 Uhr)

  4. #24
    Avatar von Bohus-Dal
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    Sind denn Brahma und Zwergkrüper Rassen, die gerne brüten?

    Zitat Zitat von Miss Boogle Beitrag anzeigen
    Also Z-Cochin Hähne kümmern sich auch großartig um die Küken.
    ...ach ja, Bohus-Dal - auf Federfüße stehst du ja nicht so
    Es kann ja vielleicht mal jemand Zwergcochin ohne Federfüße für mich erzüchten Die sind so niedlich, und die Hennen scheinen ja wirklich Superglucken zu sein.

    Zitat Zitat von melachi Beitrag anzeigen
    Allerdings wurden es in den Folgejahren mehr Hennen, und dann zeigte sich, das für den Hahn einfach das Kümmern um legende Hennen wichtiger ist. Solange er nur zwei oder drei Hennen hatte, die alle gleichzeitig gluckten und führten, hat er alles für die Küken getan. Waren legende Hennen da, war das vorbei. Teils hat er sogar die Küken vertrieben, wenn sie ihm Futter, mit dem er eine Henne beeindrucken wollte, wegschnappten. Da gibts also ganz eindeutig widerstreitende Interessen beim Hahn. Seit mein Hennenbestand immer recht hoch ist, hatte ich keinen Hahn mehr, der sich so den Küken zugewand hat wie der erste damals mit seinen wenigen Hennen.

    Ich halte es inzwischen für eine Frage der Gruppendynamik, ob der Hahn so ein starkes Kümmerverhalten den Küken gegenüber zeigt. Sicherlich auch eine Frage der Rasse oder individueller Eigenschaften, aber immer im Verhältnis zu den Gegebenheiten der Gruppe.
    Sehr interessanter Aspekt! Das würde auf meine allererste Brut zutreffen, damals hatte ich nach einem Fuchsangriff neu angefangen und hatte nur 1,2, die eine Henne brütete, die andere war eine tolle Tante, der Hahn nahm auch teil, huderte aber nicht und lockte glaube ich auch nicht, weiß ich grad gar nicht mehr.

    Bei dem Hahn auf den Bildern im ersten Beitrag hatte ich allerdings viel mehr Hennen. Und der damalige Althahn (mein Avatarhahn) kümmerte sich weder mit wenigen noch mit vielen Hennen auch nur ansatzweise, obwohl Schwarzhennen tolle Glucken sind. Er war gut im Nesterzeigen, ignorierte Küken aber völlig. Ich werde nie vergessen, wie ihm mal eins auf den Rücken kletterte und er wie versteinert dastand, den Kopf nach hinten gedreht, dann sank er in Zeitlupe zu Boden. Er hätte dem Küken nie was getan, aber er wollte es auch nicht auf dem Rücken haben!

    Zitat Zitat von Krawatte Beitrag anzeigen
    Klar gibt es nestanzeigende Hähne, aber viel häufiger gesellen sie sich interessehalber in die Nähe der Nester, sobald der Legeprozess bereits begonnen hat. Ich glaube, es kommt hier gerne zu Interpretationsfehlern, wenn der jeweilige Beobachter zu spät in diese spezielle Situation gerät; er vermutet dann ein vorheriges Anzeigen des Nestes.
    Also ich kenne das Zeigen des Hahns hauptsächlich als Reaktion auf verzweifelte Nestsuche einer Junghenne. Übrigens habe ich auch schon ältere Hennen beobachtet, die mit zum Nest gegangen sind, gerade wenn der Hahn nicht reagiert. Hahn interessehalber bei den legenden Hennen kenne ich gar nicht, wenn sie erstmal sitzen, geht er doch meist weg. Ich habe ein Spezialhühnchen, das nicht legt, aber immer so tut. Zu Anfang schrie sie stundenlang rum, sprang in die Wand und war völlig aufgelöst. Das ist das einzige Mal, daß ich erlebt habe, daß der Hahn lange Zeit vor dem Nest mit der Henne gestanden hat, da gab sie dann Ruhe.

    Zitat Zitat von melachi Beitrag anzeigen
    Man muß sich nur ab und zu mal einen Tag lang gemütlich in den Garten/Auslauf setzen, bis die Hühner nicht mehr auf einen fokussiert sind (in der Hoffnung auf Futter), sondern ganz und gar ihr eigenes Ding machen. Da kommt man gelegentlich mal richtig ins Staunen .
    applaus.gif Jaaa Du hast so recht. Irgendwie sind meine Hühner gleichzeitig habituiert und zahm. Das aufdringliche Betteln und Kuschelnwollen ist toll, aber das Teilhabendürfen am Hühnerleben ist mindestens genauso toll, ggf. geht auch beides gleichzeitig, ein Huhn auf dem Schoß, der Rest macht sein Ding. Leider ist man bei den meisten tollen Beobachtungen nur nicht schnell geug mit der Kamera. Ich bin so dankbar, daß ich so viel Zeit habe und auch Stunden am Stück beobachten kann. Ehrenmitglied in der Hühnerschar, hat es mal jemand genannt. Das ist schön ausgedrückt.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  5. #25
    Avatar von Miss Boogle
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  6. #26
    Avatar von Bohus-Dal
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    Nee, die können nicht so süß gucken.
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  7. #27
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    Zitat Zitat von Bohus-Dal Beitrag anzeigen
    Ich werde nie vergessen, wie ihm mal eins auf den Rücken kletterte und er wie versteinert dastand, den Kopf nach hinten gedreht, dann sank er in Zeitlupe zu Boden. Er hätte dem Küken nie was getan, aber er wollte es auch nicht auf dem Rücken haben!
    na aber er hat perfekt reagiert, so unangenehm ihm das gewesen sein mag. Die Küken springen den Glucken auf den Rücken, wenn sie unterkriechen wollen. Damit lösen sie bei der Henne dieses Verhalten aus, also sich hinzusetzen. Das Küken auf dem Rücken hat Triggerfunktion.

    Bei mir ist mal ein Küken verloren gegangen, und hat sich dann hinter den Hahn gehängt. Der fing an zu rennen, immer weg vom Küken, und das Küken laut piepsend hinter ihm her. Er rannte dann von Henne zu Henne, wirkte so als dachte er 'verdammt, von irgendeiner Henne hier muß der Satansbraten doch sein', konnte seinen hartnäckigen Verfolger aber nicht loswerden. Die Glucke saß allerdings mit den anderen Küken im Gluckenstall, also hab ich es eingefangen und ihn erlöst. Der Hahn war ebenfalls sichtlich 'not amused'.

    Aber auch interessant, wie konsequent das Küken doch versucht hat, Anschluß zu finden. Dabei lief es noch mit Eizahn rum.

  8. #28

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    Hallo allerseits,
    das Thema ist richtig faszinierend. Ich würde euch so gerne ein Video zeigen, kann das aber nicht mit dem Hochladen.
    Ich habe vor 4 Wochen einen 7 Monate alten Hahn ins Nachbardorf vermittelt. Ich hätte ihn sehr gerne behalten, aber es wurde zu laut mit 2 Hähnen. Besagter Hahn war freundlich, nie aufdringlich und hat sich an den Vergewaltigungsversuchen der Bruderhähne nicht beteiligt, einfach ein toller Charakter.
    Er kam zu 5 Hennen im besten Alter, eine führte gerade 4 Wochen alte Küken.
    Es zog noch seine Lieblingshenne mit aus, weil ich es nicht fertigbrachte die beiden zu trennen.
    Zwei Tage nachdem der Hahn abgeholt wurde, erhielt ich ein Video: Es zeigte die Hühnerschar versammelt um einen mit Leckereien gefüllten Trog.
    Der Hahn bediente sich, ging um die Hennen herum zu den Küken, die nicht ans Futter drankamen und legte ihnen die Brocken hin. Es war alles so harmonisch, als wäre er der Vater der Kleinen. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich bin mal gespannt wie es mit dem Hahn noch weitergeht, ob er sich auch weiterhin für die Küken verantwortlich fühlt.

    Liebe Grüße Annikarina

  9. #29

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    Zitat Zitat von melachi Beitrag anzeigen
    ... eine großartige Schau war das, und keinesfalls mißinterpretiertbar .
    Zitat Zitat von Krawatte Beitrag anzeigen
    Klar gibt es nestanzeigende Hähne...
    ...nur, damit aus eventuellen Missinterpretationen keine Missverständnisse erwachsen!

  10. #30
    Avatar von Bohus-Dal
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    Mein einjähriger Buschhahn ist der beste Hahn, den ich je hatte, ich bin so glücklich mit ihm. Obwohl er nur Dritthahn ist, kümmert er sich schon mit um die Küken. Die Begeisterung der Glucke hielt sich anfangs so ein bißchen in Grenzen:

    Sindri lockt.jpgIMG_3558.jpgIMG_3563.jpgIMG_3526.jpgSindri Küken.jpg

    Jetzt legt sie wieder, er aber lockt immernoch die Kleinen zum Futter:

    IMG_6730.jpgIMG_6746.jpg
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

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