ich hab gerade zwei Hähne, die beide Nester zeigen, aber der Zweite in der Rangordnung darf eigentlich nicht. Er macht es heimlich
Ich glaube nicht, das Nester zeigen viel mit dem Kümmern um Küken zu tun hat. Mein erster Chabo-Hahn, den ich dreijährig bei mir aufnahm für meine beiden Hennen, hat sich liebevoll um die Küken gekümmert. Als eine Henne mal eine eher schlechte Glucke war und gar nicht hudern wollte, sondern immer nur Futter suchte und dabei für Chabo extrem viel rumgaloppierte, hat der Alte die Küken gehudert, denen kalt war. Er lief immer im Fahrwasser der Glucke mit und hockte sich hin und ließ alle Küken unterkriechen, die gerade gewärmt werden wollten. Nur selber Futter für die Küken suchen klappte nicht so recht. Er hatte einfach kein Augenmaß wegen der passenden Beutegröße, und legte den Küken viel zu große Happen vor.
Allerdings wurden es in den Folgejahren mehr Hennen, und dann zeigte sich, das für den Hahn einfach das Kümmern um legende Hennen wichtiger ist. Solange er nur zwei oder drei Hennen hatte, die alle gleichzeitig gluckten und führten, hat er alles für die Küken getan. Waren legende Hennen da, war das vorbei. Teils hat er sogar die Küken vertrieben, wenn sie ihm Futter, mit dem er eine Henne beeindrucken wollte, wegschnappten. Da gibts also ganz eindeutig widerstreitende Interessen beim Hahn. Seit mein Hennenbestand immer recht hoch ist, hatte ich keinen Hahn mehr, der sich so den Küken zugewand hat wie der erste damals mit seinen wenigen Hennen.
Ich halte es inzwischen für eine Frage der Gruppendynamik, ob der Hahn so ein starkes Kümmerverhalten den Küken gegenüber zeigt. Sicherlich auch eine Frage der Rasse oder individueller Eigenschaften, aber immer im Verhältnis zu den Gegebenheiten der Gruppe.
Mein Javaneser Zweghahn, den ich eine zeitlang hatte, hat sich übrigens auch gekümmert, allerdings ist er dabei weniger auf die Küken eingegangen, als das er sich um den Schutz von Glucke und Küken bemüht hat. Er hat sich jedenfalls immer ganz unauffällig vor sie geschoben, wenn man sie beobachtete oder gar fotografieren wollte. Subtil, aber im Vergleich zu anderen Hähnen zu regelmäßig, als das es Zufall gewesen sein könnte
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