
Zitat von
Flugfux
Ganz genau so ist es.
Unser Tierarzt ist auf Geflügel spezialisiert und klärt immer super gut auf.
Das hier habe ich von ihm erfahren:
Die Küken bekommen das Paracox über das Trinkwasser oder, wenn man wenig Küken hat, besser direkt per Spritze in den Schnabel.
Die Kokzidien durchlaufen dann den Verdauungstrakt der Küken und werden ausgeschieden. Die Küken picken wieder darin und nehmen sie wieder auf und so weiter und so fort. Dadurch werden die Küken nach und nach "immun".
Das wäre übrigens auch der normale Gang bei Naturbrut. Die Naturbrutküken würden von Anfang an mit Alt-Tier-Kot in Kontakt kommen, der Kokzidien enthält, diese aufnehmen und wieder ausscheiden und darüber immunisieren. Alt-Tiere sind quasi immer Träger und Ausscheider von Kokzidien, kommen aber selber damit zurecht.
Wichtig ist bei der Paracox-Nummer, die Einstreu nicht zu wechseln, denn die Küken sollen ja im Kot picken können, um sie wieder aufzunehmen.
Ich fahre hier zur Zeit gut mit Hanfeinstreu (Ein Tipp von Heidi. Saugt gut, aber nicht zu stark, so dass der Kot nicht zu schnell austrocknet. Die Kokzidien sollen ja überleben.). Bei Bedarf streue ich ein bisschen was nach und gut ist. Meine Küken haben am 10.02. Paracox in den Schnabel bekommen.
Zunächst hatte ich mitgeteilt bekommen, dass die Küken fünf bis sechs Wochen lang in dieser Einstreu bleiben sollen, ohne dass diese gewechselt wird. Gestern hat mir die Mitarbeiterin meines Tierarztes gesagt, dass vier Wochen auch ausreichend wären. Aber weniger sollten es nicht sein.
Wenn Du (@Siebenhirten=Themenstarter) Dich also für die Paracox-Nummer entschieden hast, hat das mehrere Konsequenzen:
Du brauchst ein Kükenfutter ohne Kokzidiostatika! (WICHTIG! Denn Du willst ja über Paracox, also Kokzidien immunisieren.)
und
Du solltest nichts gegen Kokzidien tun, denn die Küken sollen ja gerade kontinuierlich mit dieser geringen Dosis Kokzidien in Kontakt sein. Also: Keine Säure (Essig) ins Trinkwasser, kein Knoblauch, kein Oregano...
Man muss sich halt entscheiden, wie man mit Kokzidien umgeht.
Naturbrut
--> natürliche Immunisierung
Kunstbrut A
--> Kükenfutter mit Cocc (dafür aber nichts, absolut gar nichts zufüttern, sondern ausschließlich das Cocc-Futter nutzen, weil sonst der Cocc-Anteil in der aufgenommenen Nahrung nicht mehr stimmt.)
Kunstbrut B
--> Kükenfutter ohne Cocc; Küken dafür mit Paracox impfen (Zufüttern, was man für sinnvoll erachtet, aber Einstreu nicht wechseln!)
Kunstbrut C
--> Kein Paracox, stattdessen mit Naturprodukten arbeiten (Apfelessig, Knoblauch, Oregano, ...) und hoffen, dass es ausreicht. (Kommt für mich nicht mehr in Frage, nachdem mir mein kleiner Lieblingsjunghahn aufgrund von Kokzidien jämmerlich wegkrepiert ist.)
Sollte ich irgendwo völlig falsch liegen, klärt mich auf, Ihr alten Hasen.
Liebe Grüße aus Paderborn
FF
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