Naturbrut und Kükenaufzucht im Februar

[Dylan]

Ich halte euch einfach mit ein paar Bildern auf dem Laufenden, auch wenn es keine Besonderheiten gibt. Die Glucke ist ab und zu draußen im kleinen Gewächshaus, dort baden sie ganz gerne. Dann wird der liegengebliebene Schnee inspiziert und probiert. Anschließend marschiert sie wieder in den Stall und die Bande zwängt sich unter sie. Passt gerade noch so, zwickt aber schon ein wenig unter den Achseln
Alle Küken - auch der oben benannte besagte Kandidat - sind quitschfidel. Ich fange an, mich zu entspannen und fürchte mich auch vor der kommenden arktischen Kälte nicht mehr. Die wärmen sich gegenseitig und die Glucke führt gut.
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[Gansundhuhn]

Vielen Dank für deinen Bericht, den ich gerne weiter verfolge.
LG Kerstin

[Capreziosa]

Hallo Dylan, ich verfolge deine Doku auch sehr interessiert und bin begeistert sowohl vom Platz, den deine vorbildliche Glucke mit den Zwergen zur Verfügung hat, als auch von deiner Fürsorge – ihr macht das alle echt toll!

Die Küken meiner allerersten Naturbrut schlüpften ebenfalls im Februar. Die Glucke war eine zierliche Buschhenne, die 9 Zwerge erbrütet und zusätzlich 8 Küken aus dem Brüter adoptiert hat, letztlich also mit 17 Küken gesegnet war. Sie hatte einen kleinen separaten Stall zur Verfügung (ca. 2 qm), in dem eine Rotlichtlampe und eine Wärmeplatte hingen. Die Glucke sass gerne unter dem Rotlicht, die Küken kuschelten sich in ihr Gefieder oder schlüpften unter die Wärmeplatte, die gleich daneben hing. Die Bindung der Küken an die Glucke wurde durch die Wärmeplatte nicht beeinträchtigt, Mama war und blieb stets die Beste, aber die zusätzliche Wärmequelle wurde auch sehr geschätzt.





An sonnigen Tagen brachte ich die kleine Familie stundenweise in ein kleines Auslaufgehege (ca. 4 qm) und stellte sicherheitshalber auch immer die Wärmeplatte mit rein. Diese Ausflüge haben alle immer sehr genossen und die Sonne tat ihnen sichtlich wohl. Die Wärmeplatte wurde kaum genutzt.



Nach 2 Wochen bekam die Glucke uneingeschränkten Auslauf, blieb aber mit den Küken stets in der schneefreien Zone direkt vor dem Stall, ging auch regelmässig wieder rein und setzte sich mit den Zwergen für ein Weilchen unter die Wärmelampe.





Kurze Ausflüge in den Schnee vor dem Stall gab es auch immer mal wieder und ich war überrascht, wie wenig die Kälte den Zwergen ausmachte – sie erwiesen sich allesamt als viel robuster, als ich mir vorgestellt hatte.



Insgesamt war diese Februar-Brut eine recht aufwändige, aber tolle Sache, und die Küken wuchsen alle problemlos und gesund heran. Fünf davon, zwei Gockel und drei Hennen, leben immer noch hier, sind prächtige Tiere geworden und waren noch niemals auch nur verschnupft, geschweige denn ernsthaft krank. Es war aber auch kein soooo kalter und schneereicher Winter wie heuer und die Fütterung war natürlich entsprechend angepasst mit viel Ei, tierischem Protein und vitaminreichem Obst und Gemüse zusätzlich zu diversem Getreide und Sämereien.

Bei dir sind die Gegebenheiten mit dem grossen Stall und der tollen Kiste darin geradezu optimal für eine Februar-Brut, dazu noch das Gewächshaus und der ganze Auslauf rundum – einfach toll!

Danke für diese interessante Doku!

[Dylan]

Danke für deine netten Bilder und deinen Erfahrungsbericht!
Hätte ich nicht diese Möglichkeiten, dann würde ich sowas nicht veranstalten. Dann bliebe es bei 6 Hühnern und Ende.
Die Wärmelampe wird grade in Stellung gebracht, für den Fall der Fälle, dass es sich die Glucke spontan anders überlegt. Arktische Kälte ist im Anmarsch, ein paar Nächte gehts in den zweistelligen Minusbereich, die Temperatur im Stall beträgt bisher weiterhin 0 Grad. Erfahrungsgemäß geht sie langsamer aber sicher in den Minusbereich. Mit so kalten Nächten Ende Februar habe ich zu Beginn der Brut nicht gerechnet, aber ich bin natürlich vorbereitet.

Ich muss wirklich sagen, dass ich die ganze Brut als unglaublich agil empfinde. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein, weil die Küken in meiner Vorstellung verfroren rumsitzen müssten, statt im ganzen Stall rumzusausen und im Heu zu scharren. Tagsüber sperre ich sie inzwischen stundenweise raus, habe ihnen einen extra Stall hingestellt, wo sie sich zurückziehen können. Der steht geschützt in der Sonne.

Tja, es ist eigentlich nicht mehr Zeitaufwand als mit den anderen Naturbruten auch. Eher weniger. Das liegt weniger an der Arbeit, als an der Kälte -ich sitze einfach weniger rum, es ist schlicht zu kalt zum "Küken - Watching"

[Dylan]

Die Küken sind mittlerweile 3 1/2 Wochen alt.
Die Temperatur im Stall ist aufgrund der extremen Kälte draußen (- 11 Grad) innen auf - 2 Grad gesunken. Das Wasser friert langsam ein, das Feuchtfutter auch. Muss halt öfters gewechselt werden.
Wer immer noch nicht einfriert, sind die Küken, die den Großteil des Tages munter im Stall wuseln und alle Ecken durchsuchen. Gegend Abend habe ich das erste Mal das Rotlicht angemacht. Die Küken dachten nicht im Traum daran, sich drunter zu setzen. Ist ihnen wahrscheinlich zu heiß....
Die Glucke setzte auch nicht unters Licht, sondern daneben und alle Küken schlüpfen weiterhin drunter. Das ist mittlerweile recht eng darunter; also kalt kanns nicht sein, so eng wie die beieinander sitzen.
Deswegen habe ich die Lampe wieder ausgemacht.
Fazit des Tages: 7 Küken sind bei mir die Obergrenze in so einer Kälte ohne Wärmelampe. Weniger Küken wären vielleicht besser, aber für diese Erkenntnis ist es jetzt eindeutig zu spät.

Gesundheitszustand weiterhin einwandfrei, Appetit auch. Man kann ihnen direkt beim Wachsen zusehen.

[Dorintia]

Hast du mal die Temperatur unter der Lampe gemessen? Vielleicht sollte sie einfach höher?

[Dylan]

Nein. Die war hoch genug.

[Capreziosa]

Früh übt sich, was ein kälteresistentes Huhn werden will.

[Santana]

Meine 5 Küken sind jetzt 1 Woche alt. Normalerweise lasse ich sie raus, sobald die Glucke es möchte. Jetzt hatte ich bei -8 Grad etwas Bedenken.
Sie sind noch im 2x1m Stall.
Ob ich sie gleich mal für ein Stündchen in die Sonne setze?

[Capreziosa]

Würde ich auf jeden Fall machen, Sonne tut auch und gerade bei grosser Kälte gut.