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Hallo Wilhelm,
das ist sehr schlimm und bei Dir ja quasi das zweite Mal, dass Deine Zucht zerstört wurde. Aber sowohl hier als auch beim Wolf hätte man rechtzeitig Schutzmaßnahmen ergreifen müssen. Diese sind beim Wolf sicherlich komplizierter als bei Fuchs und Habicht, sind aber in beiden Fälle möglich. Natürlich ist man selbst bei Schutzmaßnahmen nicht komplett vor Verlusten gefeit, da haben wir leider die typischen Beutetiere, aber einen Komplettverlust hätte man sicherlich nicht. Früher hattest Du noch geschrieben, dass Du immer Glück hattest und nicht mal ein Marder Deinen Tieren was antun würde, selbst bei offener Klappe in der Nacht- vielleicht warst Du jetzt zu optimistisch. Wenn ein Tier mal einfach Beute gemacht hat, kommt es immer wieder. Sowohl Fuchs, Greifvogel als auch Wolf. Hier müssen die Halter eingreifen und Maßnahmen ergreifen, die dem Schutz der anvertrauten Tiere dienen. (Bei Hühnern Strom und Netz, bei Schafen funktioniert Strom wohl auch oder eben diese Herdenschutzhunde).
Versteh ich nicht, da muss man wohl immens was falsch machen. Ich wohne hier jwd in der Pampa, habe fast jede Nacht Fotos von Fuchs und Co. auf meiner Wildkamera, aber meine Hühner sind immer alle vollzählig. Nur der Habicht holt ab und zu mal eins, es sei ihm gegönnt.
Vielleicht mal über automatische Türschließer nachdenken?
fuchs.jpg Viele Grüße von Reinecke![]()
Zwerg-Welsumer orangefarbig u. rost-rebhuhnfarbig
und eine bunte Legetruppe
was die Hühnerhaltung betrifft, könnte der Wolf sogar nützlich sein, denn die kleineren Beutegreifer haben dann mit den Wolfsrissen eine Alternative, sich zu versorgen.
In der Arktis beobachtet man, das die dortigen Eisfüchse sich wesentlich mehr an den Seevogelkolonien bedienen, dort wo ihre Futterversorgung mit Robbenfleisch im Kielwasser der Eisbären durch den Klimawandel einbricht
Und auch anderweitig könnte der Wolf aushelfen, nämlich indem Füchse für ihn ja Futterkonkurrenten sind (Mäuse und Hasen mögen auch Wölfe gerne), er unter denen Klar Schiff macht, wo immer er gerade welche erwischt.
Aber es spukt mir im Hinterkopf dann immer so ein hartnäckiges Gedankenteufelchen umher, dass sie sich zwar alle gerne beschweren, wie hoch denn die Fuchsdichten etc. pp. wären, das arme Niederwild und heul und flenn, und da auch gerne Fuchsdrückjagden veranstalten, wo dann mitunter 40 Stk. auf der Strecke liegen (nur Füchse!), es andererseits aber auch sehr ungeil finden würden, wenn ihnen einer den Job abnimmt- nämlich der Wolf, der seine Futterkonkurrenz auf natürliche Weise in Schach halten würde- denn was der möckt, läuft nimmer vor 's Rohr...
Ich finde, jeder sollte zum Jagdschein auch noch einen fundierten Lehrgang in Wildökologie machen, denn die Daten zum jeweiligen Wild zu wissen ist ja toll, aber nicht mal die halbe Wahrheit- die ganze Sache ist noch viel verstrickter und feiner abgestimmt. Ohne Ökologiekenntnisse aber ist glasklar, dass sich jeder seine eigenen Wahrheiten zusammenstrickt, wie sie gerade genehm sind...
Geändert von Okina75 (30.01.2018 um 15:18 Uhr)
Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...
Ganz aktuell aus meinem Bundesland... http://ooe.orf.at/news/stories/2892600/
Mehr aus Wachtelhausen, dem Land der Riesin und Giftzwerge https://manu-s-wachtelei.blogspot.co.at/ und https://hansberg-angora.blogspot.com
Ja, ein fertiger Herdenschutzhund kostet soviel. Als Welpe sollte er in einer Herde aufwachsen, das ist die Prägungsphase. Ein Welpe soll mit ca. 10 Wochen von der Mutter weg. Bei Herdis laufen sie aber länger mit, das erleichtert die Ausbildung sehr. Fertig sind sie mit drei Jahren, dann kann man davon ausgehen, das sie genug Erfahrung haben und genügend schützen können. Nicht jeder Welpe ist tauglich, wir hatten nicht genügend Vorlaufzeit, um gute Hunde zu züchten. Ausstellungshunde kann man wohl meist nicht gebrauchen, ist so wie bei den Hühnern auch. Und Arbeitshunde sind ausgesprochen rar.
Ich habe ja einiges an Hundeerfahrung, zur Zeit habe ich eine Altdeutsche Schäferhündin und mein Freund hat einen Mixhund, der ähnlich wie ein Do Khyi ausschaut. Beide könnte ich nicht an die Herde lassen, und sie haben auch nicht die natürlichen Anlagen dazu. Meine unter Aufsicht geht, aber wehe dem, sie ist alleine. Zwei Lämmer haben das schon mit dem Leben bezahlen müssen wegen dem Spieltrieb, den nun mal ein Hund von Natur aus hat. Die Hunde haben das Lamm nicht gebissen, aber mehrfach überrannt. Die Ausbildung ist sehr zeitaufwändig, ich bewirtschafte hier einen Bauernhof in der Woche ohne Hilfe alleine. Selbst mit viel Einsatz wäre stetig nach den Hunden sehen nicht machbar. In Schäfereien sieht es ähnlich aus. Ich weis nicht, ob du Einblicke da hast, wie arbeitsaufwändig so eine Schäferei ist, Klugscheißen kann jeder, machen können leider nur ganz wenige.
Einen Hund einfach in eine Herde setzen kann gutgehen, ich schätze mal zu 1%. Ich halte es aber für sehr gefählich, eben wegen dem Spieltrieb und auch dem gewollten Schutztrieb. Wer sowas macht riskiert das Leben seiner Tiere, von freilaufendem Wild sowie von Passanten.
Wie kommst du auf die Idee, wir könnten nichts selber hier machen. Ich war seit einer Ewigkeit nur zum TÜV in der Werkstatt, wir schrauben komplett selbst. Inkl, Schweißarbeiten, auch mal ein Motorwechsel, alles selber. Heizungsanlage, gebrauchter Kessel und sonst alles selber gemacht. Läuft eins A, nur die Teile muß man halt kaufen. Forstzange, außer Zange, Steuerblock und Rotator alles selber, Eigenbau. Wo wir Handwerker haben ist fürs Hausdach, die Flachen Dächer bringen wir aber auch selber in Ordnung. ....etc. Das würde ausufern, wenn ich hier alles schreiben würde, bräuchte ich mehrere Seiten. Da bin ich viel scheller fertig, wenn ich schreibe, was wir nicht selber können.
Den Staat anbetteln, niemals, der ist in meinen Augen der Täter. Die haben uns nicht lieb. Außer quatschen können die nichts, wenn man die auf einer Insel aussetzt, die würden verhungern. Vom Quatschen wird halt der Teller nicht voll. Aber damit sie was zum Kuscheln haben und genügend Natur würde ich ihnen ein paar Wölfe mitgeben.
Wer den Schaden nicht hat, der hat halt gut reden... ist doch überall so.
Da hast Du grundsätzlich nicht ganz unrecht, aber ich fürchte die potentiellen Lehrer.
Beim Thema AI und Stallpflicht haben die möglichen Erklärungsversuche für das staatliche Vorgehen teils ganz schöne Blüten getrieben.
Ich würde mir bei den kritischen Geistern von damals das Abstraktionsvermögen wünschen zumindet in Erwägung zu ziehen, dass nicht unbedingt alles Ökologie ist was uns Staat und Ministerien als Ökologie verkaufen
P.S. Was Du meinst sind die "Fuchswochen". Da werden aber Füchse über einen längeren Zeitraum von mehreren Revieren gesammelt und anchließend wird gemeinsam Strecke gelegt. So kommen entsprechende Strecken zusammen, und nicht bei einzelnen "Fuchsdrückjagden".
Liebe Grüße, Markus
4.29.31 Altsteirer
"Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand." Charles Darwin
Elli:
Das wäre Tierquälerei- das haben die armen Wölfe bei allem potentiellen Schafe reißen nun wirklich nicht verdientAber damit sie was zum Kuscheln haben und genügend Natur würde ich ihnen ein paar Wölfe mitgeben.!
Markus: Aha, danke, @Fuchswochen!
Pfff, ja, da hast Du auch recht- wen/ bzw. wer wird dann als le(e)hrender Ökologe gesetzt... Es ist so mega- kagge, dass man es immer drehen und wenden kann wie man will und doch meistens nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hat *seufz*...
PS: Vergesst übrigens bitte auch niemals, dass es ohne Wölfe niemals Hunde gegeben hätte- dieses verhassteste aller Wildtiere uns also das geliebteste, treueste und vielseitigste aller Haustiere gegeben hat. Und dass das Hundewesen, dass wir (ihr) so sehr lieben (liebt), schon im Wolf angelegt ist... Ich will mal fast soweit gehen zu sagen, dass die Wölfe (und andere Tiere) immer nur die ...(*) werden können, zu denen die menschlich geprägte Umwelt sie macht!
Geändert von sil (30.01.2018 um 20:07 Uhr) Grund: * edit
Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...
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