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Thema: Nicht entglucken - wie macht ihr das?

  1. #11
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Zitat Zitat von Luci Beitrag anzeigen
    ... In diesem Faden möchte ich Vorgehensweisen von Hühnerhaltern sammeln, die nicht entglucken bzw. nicht klassisch entglucken.
    Damit meine ich solche, die auf das gängige Entglucken ( Gitterkäfig ohne Streu,...) verzichten.
    Das trifft auf mich zu. Normalerweise reicht es, die Glucke abends (wenns dunkel ist) auf die Stange zu setzen. Meist nach zwei bis sieben Tagen hat sich die Sache dann erledigt. Da ich auch tagsüber meist hier bin, hole ich die Glucke so oft wie möglich vom Nest und trage sie nach draußen zu den Anderen. Eine Glucke einfach sitzen zu lassen, käme für mich nie und nimmer in die Tüte - geht gar nicht !! Wäre ich tagsüber weg, sähe es wohl anders aus. Dann würde ich sie zu Wasser und Körnern in einen kleinen Käfig ohne Streu setzen.

    Zu Zeiten, da ich mehr Glucken habe als ich benötige, verteile ich die zu brütenden Eier an die vorhandenen Glucken. Allerdings sind drei Eier für mein Empfinden das absolute Minimum - für den Fall, daß Eier dabei sind die nicht befruchtet sind. Wobei das nur selten oder wenig vorkommt. Meist bekommen meine Glucken dann aber mindestens fünf Eier. Bisher hatte ich glücklicherweise nie mehr als drei Glucken auf einmal. Mehr würde nicht gehen, da ich nur drei Gluckenställchen mit kleinem Auslauf habe.


    Es geht mir um einen interessanten Erfahrungsaustausch und neue Ideen.
    Neue Ideen kann ich leider nicht liefern


    Schwer zu entglucken sind bei mir die Araucana wilf. Bei allen Anderen geht es recht zügig.
    LG, Saatkrähe

    Meine r-Taste hakt - sorry, wenn ich es manchmal übersehe

  2. #12
    Avatar von Bohus-Dal
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    Ich habe mal aus Verzweiflung ein Problemhuhn in einem leeren Nest glucken lassen, so war ich sie wenigstens los (Federfresserin ). Sie saß wochenlang und magerte immer weiter ab, das ist doch unmenschlich. Ich glaube, die wäre verhungert, wenn ich sie nicht doch entgluckt hätte. Ich habe mal im Fernsehen gesehen, wie Papageienhalter ihre Papageien auf Plastikeiern o.ä. brüten lassen, weil sie meinen, daß das Brutverhalten natürlich ist und dazugehört, sie aber keinen Nachwuchs wollen. Aber am Ende der Brutzeit muß man sie ja dann doch irgendwie davon abbringen und das Nest zerstören oder irgendwas anderes Unangenehmes.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  3. #13
    Grottenolm Avatar von Mietze
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    Zitat Zitat von Luci Beitrag anzeigen
    Ich fange gleich mal an. In den letzten Jahren habe ich es so gemacht, dass ich die willigen Hennen brüten lasse.
    Zudem plane ich meine Nachzucht so, dass sie nicht zu brutlustig wird.
    Genau so halte ich es auch, wer brüten will darf brüten. Entglucken finde ich persönlich brutal für ein Huhn, das doch nichts anderes tut, als seinem Instinkt zu folgen.
    Liebe Grüße Mietze

    Bunt gemischte Hennentruppe: Orpington, Blumenhühner, Sundheimer, Bielefelder Kennhuhn, Mixe aus was weiß ich nicht und Chef der Mädels ist ein Orpi/Blumenhahn

  4. #14
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von Mietze Beitrag anzeigen
    Entglucken finde ich persönlich brutal für ein Huhn, das doch nichts anderes tut, als seinem Instinkt zu folgen.
    Eigentlich sollte das ja hier nicht diskutiert werden, aber ich möchte mich doch gegen das "brutal" wehren. Wenn alle Hennen ständig glucken, was soll man mit 1000 Küken jedes Jahr? Und dann müßte man Speiseeier dazukaufen, weil man keine eigenen mehr hätte. Der Hahn würde total frustriert alleine rumlaufen. Je nach Henne und je nachdem, wie schnell man es merkt, kann das Entglucken auch daraus bestehen, daß man die Henne ein paarmal aus dem Nest hebt. Was bitte ist daran brutal?
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  5. #15
    Avatar von melachi
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    Zitat Zitat von Bohus-Dal Beitrag anzeigen
    Ich habe mal aus Verzweiflung ein Problemhuhn in einem leeren Nest glucken lassen, so war ich sie wenigstens los (Federfresserin ). Sie saß wochenlang und magerte immer weiter ab, das ist doch unmenschlich. Ich glaube, die wäre verhungert, wenn ich sie nicht doch entgluckt hätte. Ich habe mal im Fernsehen gesehen, wie Papageienhalter ihre Papageien auf Plastikeiern o.ä. brüten lassen, weil sie meinen, daß das Brutverhalten natürlich ist und dazugehört, sie aber keinen Nachwuchs wollen. Aber am Ende der Brutzeit muß man sie ja dann doch irgendwie davon abbringen und das Nest zerstören oder irgendwas anderes Unangenehmes.
    ich denke, das man da je nach Henne unterschiedlich verfahren kann. Ich entglucke meine Junghennen, wenn sie im Herbst oder Winter anfangen zu glucken. Die Althennen, die bereits erfolgreich gegluckt und Küken großgezogen habe, fangen im Januar mit der ersten Brut an (das ist bei asiatischen Rassen, zu denen meine Chabo zählen, normal). Die lasse ich auf Kunsteiern sitzen. Das Entglucken ist mit zwei bis drei Tagen Stress verbunden, aber wenn sie sitzen, wissen sie nach einer Woche, das sie taube Eier unter haben, sie kennen den Unterschied. Dementsprechend gehen sie auch zwei mal am Tag raus und fressen ausgiebig. Wenn sie lebende Eier unterhaben, gehen sie nur einmal am Tag raus. Wenn sie nach drei Wochen noch sitzen, nehme ich die Eier raus, und sie gehen dann meist am selben Tag oder einen Tag später vom Nest. Stress zeigen sie dabei keinen, und da ich sie auch mit allem Zusatzfutter, das die anderen bekommen, versorge, bauen sie nicht ab. Ich habe mir über die Jahre so meine Glucken herangezogen, denn dieses 'normale' Brutverhalten vererben sie auf ihre biologischen Töchter. Hennen mit extremem Gluckverhalten nehme ich nicht für die weitere Zucht.

    Es ist natürlich nicht in Ordnung, wenn eine Henne ewig sitzen bleibt, nicht ausreichend frisst, und extrem abbaut. Aber wenn man Glucken hat, die ausreichend entspannt an die Sache rangehn, kann man sie auch mal drei Wochen sitzen lassen. Man muß bedenken: das eigentliche Drama für die Henne ist der Verlust des Geleges. Denn dort stecken die weitaus meisten Ressourcen der Henne drin. Deshalb ist für die Henne auch das frühzeitige Entglucken mit enormem Stress verbunden. Und egal, wann ich meine Hennen entglucke, bzw. wann sie freiwillig vom Nest gehn, sie beginnen nach einer ein- bis zweiwöchigen Ruhephase wieder zu legen. Wie gesagt: dort verbrauchen sie wesentlich mehr Energie als beim Brüten.

    Es stellt sich dabei auch die Frage, ob man Rassen, die normalerweise nur drei- viermal im Jahr ein Gelege produzieren und deshalb eine geringe Jahreslegeleistung haben, durch häufiges Entglucken stark über diese Grenze hinaus puschen sollte. Denn die noch sehr naturnahen Rassen nehmen das Kalzium für die Eischale noch zu einem überwiegenden Teil aus ihrer Knochensubstanz (wo sie es in den Ruhephasen eingelagert haben). Nach Ende der Legeperiode sind die äußeren Knochenröhren deutlich dünner. Wenn man ihnen die Ruhephasen nicht gibt, kommen die Tiere im Laufe des Jahres in Schwierigkeiten, da sie nicht darauf selektioniert sind, täglich große Mengen Kalzium aus dem Futter aufzunehmen und zu verstoffwechseln. Da bezahlt man das viele Entglucken am Ende der Saison dann schnell mal mit größeren Kalziumtablettenkäufen in der nächstgelegenen Apotheke.

    Für mich ist das Fazit, das es keine allgemein gültige Lösung gibt. Man muß die eigenen Tiere gut beobachten und entscheiden, was der stressfreieste und gesündeste Weg für jede einzelne Henne ist. Dabei lernt man nie aus, deshalb sind dogmatische Ansätze nicht zielführend.

  6. #16
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von melachi Beitrag anzeigen
    das eigentliche Drama für die Henne ist der Verlust des Geleges. Denn dort stecken die weitaus meisten Ressourcen der Henne drin. Deshalb ist für die Henne auch das frühzeitige Entglucken mit enormem Stress verbunden.
    Wenn die Henne ein Gelege hat und fest sitzt, würde ich das nicht mehr frühzeitig entglucken nennen. Dann hat man schon versagt. Man sollte anstreben, die Anfänge zu unterbinden, sie vom leeren Nest heben, ablenken. Dann hören sie nicht mal auf zu legen, weil sie ja eben noch kein Gelege voll haben.
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  7. #17
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Zitat Zitat von Mietze Beitrag anzeigen
    Genau so halte ich es auch, wer brüten will darf brüten. Entglucken finde ich persönlich brutal für ein Huhn, das doch nichts anderes tut, als seinem Instinkt zu folgen.
    Und du meinst,
    ein Huhn welches im eiskalten Dezember, Januar, Februar seine Küken ausbrüten und aufziehen will, hätte den richtigen Instinkt?
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  8. #18
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    Ja, weil Hühner trotz nun achttausendjähriger Domestikation noch immer Tiere der Tropen und Subtropen sind. Die kennen da keinen Winter.
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  9. #19
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Auch in den Tropen und Subtropen haben die dortigen Wildhühner (je nach Verbreitungsgebiet) eine ziemlich feste Brutsaison.
    Und diese wird sich wohl auf die Zeit mit den optimalsten Bedingungen zur Aufzucht beziehen.
    Die meisten Hühner (Glucken) begreifen das ja hier auch ...
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  10. #20
    Avatar von zickenhuhn
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    Wenn ein gesundes Huhn,welches normalgewichtig ist,auf leerem Nest sitzt.Und man "natürlich" im Auge behält,das es täglich (wenn man es vom Nest nimmt,mehrmals)frißt,dann magert das Huhn nicht ab.Jedesmal wenn ich so ein Huhn vom Nest nehme,geht es sofort fressen,saufen und auch mind.1x Täglich staubbaden.Und da sie ja nicht draussen auf Futtersuche gehen (wo sie im Moment eh nix finden) haut es auch gut Futter in sich rein.Vielleicht ist das nur bei mir so,da meine immer zugang zu Körner haben,aber ich finde es selbstverständlich,wenn ich nicht nach herkömmlicher Art entglucke,das ich dafür sorge,das das Tier genug und gehaltvoll Futter erhält.Selbst zu Anfangszeiten,als eine Australorps,sage und schreibe 5Monate am Stück gesessen hat,hat sie nachher genausoviel gewogen wie vorher.Einzig an Gewicht verloren hatten meine zwei Glucken von 2017 und das erst die letzten 3Tage,wo sie bis zum Schlupf nicht mehr aufgestanden sind,wenn auch nur minimal.

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