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Thema: Vogelgrippe 2018 was kommt auf uns zu

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  1. #1

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    Zitat Zitat von Warnehof Beitrag anzeigen
    Wir hatten eine Konzentration von Ausbrüchen in Niedersachsen mit Primäreintrag und Sekundärausbrüchen und wir hatten eine Verbreitung über Warenverkehr innerhalb einer Firma. Daraus zu verallgemeinern, ist genauso redlich, wie die Thesen des FLI, das ALLES mit Wildvögeln zusammenhängt. So einfach geht es in beiden Lagern leider nicht, das Thema ist nun einmal etwas komplexer und damit auch anspruchsvoller als viele Interessengruppen es gerne hätten. Denn damit lassen sich z.B. nicht die Primärfälle in industriellen Anlagen in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern oder Nordrhein-Westfalen erklären.
    Der Punkt ist - worauf die EFSA im Gegensatz zum FLI auch hinweist - dass Sekundärausbrüche bei kommerziellen Geflügelhaltungen eine wesentlich größere Rolle spielen, als dies bisher hierzulande Beachtung findet. Hinzu kommt ebenfalls, dass in D eine aerogene Verbreitung bisher überhaupt noch realisiert wurde. Angesichts der internationalen Einschätzungen/Daten ist dies nicht nachvollziehbar.

    Was die Australier anbelangt, ein bisschen Erfahrung mit HPAI hat man Down-Under mit 7 endemischen Seuchengeschehen schon.

    Natürlich gibt es Primäreinträge über Wildvögel, aber glaubhaft belegt ist dies dann, wenn mit Vollgenomsequenzanalysen ein räumlicher Zusammenhang gezeigt ist. Das FLI postuliert einen Primäreintrag selbst dann, wenn es Wildvögel in Geflügelhaltungsnähe gab, ohne HPAI in Kotproben nachweisen zu können.

    Dass kommerzielle Haltungen zumindest in Ländern mit "westlichen Standards" häufiger betroffen werden als Backyard, zeigt eine Vielzahl von Ausbruchsgeschehen (Niedersachsen, Italien, Südkorea, Kanada, USA ...), das ist bestimmt keine Verallgemeinerung.
    Möglicherweise werden sie von Wildvögeln häufiger angeflogen, möglicherweise ist dies durch Verschleppung innerhalb der Geflügelwirtschaft zu erklären, möglicherweise reichen bei diesen Tieren auch wesentlich geringere Virendosen für eine Infektion aus (auch in dieser Richtung gibt es Literatur).

    Es geht nicht darum, Primäreinträge durch Wildvögel als unmöglich zu betrachten, sondern eine fakten- bzw- seuchengeschehenentsprechende Gewichtung der Übertragungswege zu erreichen.

  2. #2
    Avatar von Huhnihunde
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    Ich glaube ihr habt beide recht. Viele Wege führen nach HxNx...
    Das Hauptaugenmerk des FLI auf den "kreuz und quer, drüber und drunter" fäkierenden Wildvogels als Eintragsursache hat das Institut bzgl. der AI wohl ins wissenschaftliche Abseits befördert...

    International meldet
    Taiwan:
    H5N2 auf einem Geflügelmarkt.

    https://www.taiwannews.com.tw/en/news/3381530
    Zitronenfalter falten keine Zitronen

  3. #3

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    Irland meldet einen dritten Verdachtsfall.
    https://www.farmersjournal.ie/suspec...o-clare-354263

    Und die Niederlande melden gerade ganz frisch einen Verdachtsfall in Kamperveen. Eine Entenhaltung die bereits 2014 und 2016 betroffen war, scheint jetzt wieder den Jackpot zu haben. Die Ställe liegen etwa 12,5 km nord-westlich des betroffenen Stalls in Biddinghuizen. Offizielle Stellen haben noch keine Erklärung abgegeben.
    http://www.boerderij.nl/Pluimveehoud...rveen-258982E/
    https://www.destentor.nl/kampen/voge...veen~a58cd7d7/

    Frankreich ist auch wieder fündig geworden. H5N3 LPAI in Herbers in der Vendee. 11.200 Enten.
    https://actu.fr/pays-de-la-loire/her..._15870159.html
    Herzliche Grüße vom Warnehof
    AI Karte 2024/25 https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1Il5iR3se6BA4SH2jHzxFC9lqBCvMcco&usp=shar ing
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  4. #4
    Avatar von Huhnihunde
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    In England war die Geflügellobby fleißig. Wenn Freilandhaltung-Masthähnchen aufgrund Veterinäranweisung wegen Vogelgrippe länger als 12 Wochen aufgestallt werden müssen, darf das Fleisch trotzdem als Fleisch aus Freilandhaltung verkauft werden.
    Brüssel erlaubt den gleichen Besch... wie bei uns im letzten Jahr mit den Eiern.

    https://www.farminguk.com/news/Free-...rms_48834.html
    Zitronenfalter falten keine Zitronen

  5. #5

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    Zitat Zitat von Huhnihunde Beitrag anzeigen
    In England war die Geflügellobby fleißig. Wenn Freilandhaltung-Masthähnchen aufgrund Veterinäranweisung wegen Vogelgrippe länger als 12 Wochen aufgestallt werden müssen, darf das Fleisch trotzdem als Fleisch aus Freilandhaltung verkauft werden.
    Brüssel erlaubt den gleichen Besch... wie bei uns im letzten Jahr mit den Eiern.

    https://www.farminguk.com/news/Free-...rms_48834.html
    Werden solche Hähnchen überhaupt 12 Wochen alt ?

    Soweit ich weiß werden die doch Masthähnchen mit 4-5 Wochen geschlachtet.

    Ab wann kann man denn die überhaupt draussen halten, die brauchen doch wohl den größten Zeitraum ihres Lebens noch die Wärmelampe, oder liege ich da jetzt falsch.

    Kenn mich mit diesen Formen der "Qualhaltung" nicht so gut aus.
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  6. #6

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    Zitat Zitat von Hühner-Rookie Beitrag anzeigen
    Werden solche Hähnchen überhaupt 12 Wochen alt ?

    Soweit ich weiß werden die doch Masthähnchen mit 4-5 Wochen geschlachtet.

    Ab wann kann man denn die überhaupt draussen halten, die brauchen doch wohl den größten Zeitraum ihres Lebens noch die Wärmelampe, oder liege ich da jetzt falsch.

    Kenn mich mit diesen Formen der "Qualhaltung" nicht so gut aus.
    Im Prinzip hast Du recht, allerdings gibt es auch langsamwachsendere Broilerrassen. In Oldekerk waren zum Beispiel Elterntiere langsamwachsender Broiler betroffen. Die Masse der Tiere insbesondere in Deutschland ist aber die 4 Wochen Variante.
    Herzliche Grüße vom Warnehof
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  7. #7

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    Olympia ist (fast) vorbei und da ist Sie wieder.
    KOrea meldet Vogelgrippe in einer Entenhaltung. Und ich hatte das doch genauso im GEfühl.
    http://world.kbs.co.kr/german/news/n...l.htm?No=69785
    Herzliche Grüße vom Warnehof
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  8. #8

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    Neues aus den Niederlanden

    Wie bereits angekündigt hat das niederländische Agrarministerium gestern am späten Nachmittag amtlich den Ausbruch von AI in der Entenhaltung in Kamperveen bestätigt.
    https://www.nieuweoogst.nu/nieuws/20...-in-kamperveen

    Ich stelle hier mal die Teilübersetzung eines Artikels vom „De Stentor“ von heute ein.
    Translate
    Bürgermeister Kampen will eingehende Untersuchung nach dem dritten Ausbruch der Vogelgrippe

    Im Extremfall müssen Geflügelbetriebe aufgekauft oder umgesiedelt werden, wenn aufgrund des Vorhandenseins vieler Wildvögel in unmittelbarer Nähe ein Ausbruch der Vogelgrippe nicht verhindert werden kann. Das ist es, was Bürgermeister Bort Koelewijn van Kampen denkt. Gestern wurde ein Fleisch-Duo-Unternehmen in Kamperveen zum dritten Mal in vier Jahren von der Vogelgrippe getroffen.

    Koelewijn will eine gründliche Untersuchung des Ausbruchs der Vogelgrippe bei der Familie Mostert am Leidijk. Alle 29.000 Tiere wurden geklärt. Koelewijn spricht von einem menschlichen Drama. "Die Mostert-Brüder sind sehr streng in den Hygieneregeln, also wie kann es immer wieder schiefgehen?"
    Der vollständige Artikel findet sich hier:
    https://www.destentor.nl/kampen/burg...riep~aa26af67/

    Es wird weiterhin insbesondere auf die Gefahr durch neu ausgewiesene Naturschutzgebiete abgestellt, denn die Mäster machen alles richtig.

    Wie hier gemeldet wird:
    http://www.rtvoost.nl/nieuws/288046/...-in-kamperveen
    , wird auch der benachbarte Masthuhnbetrieb des Bruders präventiv geräumt werden.
    Und man macht sich Sorgen, das demnächst die 16 Wochen Regelung für Freilandeier ausläuft. Also, alles wie gewohnt.
    Herzliche Grüße vom Warnehof
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  9. #9

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    Zitat Zitat von b5irin Beitrag anzeigen
    Dass kommerzielle Haltungen zumindest in Ländern mit "westlichen Standards" häufiger betroffen werden als Backyard, zeigt eine Vielzahl von Ausbruchsgeschehen (Niedersachsen, Italien, Südkorea, Kanada, USA ...), das ist bestimmt keine Verallgemeinerung.
    Möglicherweise werden sie von Wildvögeln häufiger angeflogen, möglicherweise ist dies durch Verschleppung innerhalb der Geflügelwirtschaft zu erklären, möglicherweise reichen bei diesen Tieren auch wesentlich geringere Virendosen für eine Infektion aus (auch in dieser Richtung gibt es Literatur).
    Möglicherweiße fahren Kleinhaltungshalter auch nicht mit Traktoren durch ihren Stall. Und möglicherweise sterben in Deutschland mehr Hühner in Kleinhaltungen an Vogelgrippe als bekannt wird. Also nur möglicherweise...
    Frag mal einen Epidemiologen nach der Datenbasis seiner Analysen. Ich hatte in der Richtung schon ein aufschlußreiches Gespräch.
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  10. #10

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    Zitat Zitat von Warnehof Beitrag anzeigen
    Möglicherweiße fahren Kleinhaltungshalter auch nicht mit Traktoren durch ihren Stall. Und möglicherweise sterben in Deutschland mehr Hühner in Kleinhaltungen an Vogelgrippe als bekannt wird. Also nur möglicherweise...
    Es mag eine Dunkelziffer geben, aber wenn man die Zahlen zu den von mir genannten HPAI-Ausbrüchen schaut, dann sind meist rund 25% Kleinhaltungen betroffen und 75% kommerzielle Großhaltungen. Das sind die absoluten Werte, bei den relativen bezogen auf die Zahl der Haltungen sollte das noch deutlicher sein.
    Das erklärt sich weder durch eine Dunkelziffer, noch durch die Verwendung von Traktoren.

    Zitat Zitat von Warnehof Beitrag anzeigen
    Frag mal einen Epidemiologen nach der Datenbasis seiner Analysen. Ich hatte in der Richtung schon ein aufschlußreiches Gespräch.
    Ja, das kann interessant sein, aber ein bisschen von sich überzeugt scheinen sie schon zu sein. FLI-Epidemiologen haben jedenfalls schonmal Zweifel an dem, was US-Epidemiologen so von sich geben.

    Und wenn das LAVES dann noch sagt, dass epidemiologische Analysen öfters nicht ausreichend zur Klärung des Eintragweges sind, wird´s noch amüsanter.

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