Weil jeder unter "artgerecht" wohl jeder etwas anderes versteht.
Einige würden meinen, artgerecht wäre für ein Tier nur das Leben, wo es sich problemlos in der Wildnis (eben als Art) vermehren und überleben kann.
Andere wiederum würden auch eine vom Menschen kontrollierte Haltung als "artgerecht" bezeichnen, wenn die Tiere mit genügend Futter gefüttert werden, sie von den Räubern geschützt werden und in den Vermehrungszyklus nicht eingegriffen wird.
Andere würden unter "artgerecht" auch Einmischung in Vermehrungszyklus halten.
Und die Steigerung wäre nicht einfach die Einmischung in Vermehrungszyklus, sondern Anzüchten der Eigenschaften, die in der Natur nicht in dieser Weise ausgeprägt waren. Wie eben die übermäßige Eierzahl und bei Masttieren - mehr Fleisch. Schließlich sind diese Tiere auch vermehrungsfähig und eine gewisse Anzahl dieser Tiere wird in der Wildnis auch (vielleicht) überleben.
Alles subjektives Verständnis von "artgerecht". Und ich selbst habe auch meine subjektive Vorstellung, was denn "artgerecht" ist. Zu diesem meinem eigenen Verständnis gehört z.B. extreme Eierzahl-Zucht nicht zu "artgerecht".
Als kleiner Exkurs:
nach der Tschernobyl-Katastrophe stellte man fest, dass Wildtiere keinerlei Mutationen aufwiesen, obwohl Wissenschaftler fest davon ausgegangen waren. Sprich entweder war die Strahlung direkt nach Explosion so hoch, dass die Tiere schlicht umkamen. Oder aber die Reststrahlung machte den Wildtieren gar nichts mehr aus. Sie vermehrten sich weiter ohne Missbildungen in den Gebieten, in denen die Menschen nicht mehr leben konnten.
Ganz anders sah die Lage bei Nutztieren aus. Und auch beim Menschen: nach der Katastrophe wurden Missbildungen und Mutationen sowohl beim Menschen als auch bei Nutztieren dokumentiert.
Das regt zum Nachdenken an...
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