Der Stall soll 1,5qm groß werden - reicht das für DL?
Vielen Dank schon mal für die Antworten! :-)
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Der Stall soll 1,5qm groß werden - reicht das für DL?
Vielen Dank schon mal für die Antworten! :-)
Hallo und Willkommen,
Es haben wohl welche DL auf einem wasserdichten Boden. Es wird zwar immer wieder was von was kompostähnlichem, Mikroorganismen u.ä. geschrieben, aber die Einstreu im Stall hat vorrangig eines zu sein: möglichst trocken.
Ich hab gekaufte Pflanzerde im Stall, noch nicht allzu hoch und Kotbretter. Ich wollt es nicht anders haben.
Bei deiner kleinen Stallfläche sollte man wirklich überlegen ob DL sinnvoll ist. Wolltest du Kotbretter?
Für was soll der Stall dienen?
Ich meinte mein "sinnvoll" übrigens eher in die Richtung: der Stall ist so klein, der lässt sich sicher auch anders schnell sauberhalten. :)
Alles abhängig von der angedachten Nutzung...
Eine Hauptaufgabe von DL ist, dass der von den Hühnern abgesetzte Mist nicht zu stinken beginnt. Eine Hauptkomponente des entstehenden Gestankts in verrottendem Mist ist Ammoniak (NH3) also eine stickstoffhaltige Komponente. Je Mehr Stickstoff (sprich "N") und je wenger Kohlenstoff (sprich "C") ein verrottendes Material enthält, desto eher ist mit Geruchsentwicklung durch Ammoniakbildung zu rechnen.
Hühnermist hat ein C:N-Verhältnis von ca. 13:1 bis 18:1. Das heisst, es enthält (nur) 13- bis 18-mal so viel Kohlenstoff wie Stickstoff, während z.B. Rohhumus einen CN-Wert von 25 bis 40 hat.
DL hat also vor allem die Aufgabe, die Stickstoffkomponente des Stallmistes mit überschüssigem Kohlenstoff zu verdünnen, so dass stets mindestens 25-mal so viel Kohlenstoff vorhanden ist wie Stickstoff. Ist mehr Stickstoff vorhanden, so beginnt der Mist durch Ammoniakabgabe zu stinken. Ist genügend Kohlenstoff vorhanden, können die Mikroorganismen den Ammoniak in körpereigenes geruchloses Eiweiss umbauen.
Wenn man DL relativ trocken in einer Plastikwanne hält, laufen biologische Prozesse nur ab, solange der Mist noch feucht ist. Sobald er trocknet, stoppt sowohl der ammoniakfreisetzende als auch der humusaufbauende Prozess. Der Mist wird quasi mumifiziert und stinkt dadurch nicht.
Wenn du dein DL auf Naturboden aufbaust, dann ist im unteren Bereich immer etwas Feuchtigkeit vorhanden, so dass der Mist von unten nach oben langsam aber sicher vollständig zu Humus umgebaut wird. Man könnte hier im unteren Bereich also direkt fertige nach waldboden riechende Gartenerde abbauen.
Da mein Hühnerstall auf Stelzen steht und einen Holzboden hat, habe ich auch eine Plastikwanne im Inneren. Ich streue immer wieder frische Hanfspähne oder Holz- bzw. Rindenmulch oben auf den abgesetzten Mist, bis der Füllstand zu hoch wird. Dann bringe ich das noch nicht ganz fertig kompostierte DL entweder auf meinen Kompost oder im Herbst direkt auf die Beete aus.
DL kann man sich also wie einen Waldboden vorstellen. Wenn der sehr trocken ist, dauert es auch länger bis das herumliegende Material verrottet. Damit es nicht stinkt muss einfach für einen steten Kohlenstoffüberschuss gesorgt werden.
Ich habe auch mal versucht, die Kompostierung des DL direkt in der Plastikwanne zu fördern, indem ich Wasser darauf gegossen habe. Das hat zwar funktioniert, ich hatte allerdings den Eindruck, dass die Feuchtigkeit auch der roten Vogelmilbe zu besseren Lebensbedingungen verholfen hat, so dass ich das heute lieber nicht mehr so mache.
Wünsche gutes Gelingen
Danke, Oliver für Deinen ausführlichen Bericht.
Verstehe ich das richtig, das der Kohlenstoff über die Eistreu aus z.B. Hanf, Holzspänen oder Rindenmulch zugeführt wird?
Und muss man einen Anteil Erde im DL haben?
Ich habe ca. 10 cm hohe Einstreu aus Stroh-Pellets, Holz-Einstreuspänen und minimal Erde im Stelzen-Stall (Kotbrett). Es ist staubtrocken. Das scheint nicht wirklich zu funktionieren, riecht aber auch nicht.
Meinst Du / Ihr, es würde besser funktionieren, wenn ich trockenen oder angefeuchteten völlig verrotteten Pferdemist dazugeben würde?
Danke und Grüsse aus der Eifel!
... lieber noch Erde.
Ja genau, der überschüssge Kohlenstoff steckt z.B. in der Zellulose des Strohs denn Stroh hat einen C:N-Verhältnis von 60 bis 100 zu 1. Erde gibst du hinzu, damit genügend Keime für die Verrottung und Bodenbildung vorhanden sind. Pferdemist würde ich nicht hinzugeben, denn dem müsste man ja seinerseits eine Kohlenstoffquelle hinzufügen denn er hat ja nur ein C:N-Verhältnis von 12:1.
ich habe einen Betonboden im Stall, und habe als Grundlage eine Schicht aus Erde und reifem Kompost eingebracht. Damit hat man schon mal alles Bodenleben im Stall, das für die Verarbeitung des Hühnermists notwenig ist. Darauf packe ich dann regelmäßig Späne und anderes Pflanzenmaterial. Ich nehme auch immer nur einen Teil des DL aus dem Stall, um es auf die Beete zu verteilen und den Nachbarn ein paar Eimer zu überlassen. So bleiben immer genug spezialisierte Verwerter-Organismen im Stall, um gleich wieder in die Vollen zu gehn. Wenn mir der DL zu trocken erscheint, dann arbeite ich Grasschnitt unter.