Wie äußerte sich das? Abgesehen von event. Frostschäden, auch im Verhalten?
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Hallo Heidi,
hat sich der Gartenarchitekt Clemens Z. aus dem Raum Odenthal bei Dir gemeldet?
Clemens suchte einen neuen Hahn für seine Buschhuhntruppe. Seine Hühner stammen von Lotta und von mir.
VG
Dietmar
Im Archiv habe ich einen recht alten Zeitungsausschnitt gefunden.
Ich habe ja jetzt neun 5-wöchige Buschhühnchen und will eins der Hähnchen später mit meinen Mixen kreuzen. Eigentlich gefällt mir aber Fünfzehigkeit gar nicht, leider haben die meisten 5 Zehen. Dieser Kandidat hier hat nur 4:
Anhang 232702
Aber normal sieht das ja nicht aus. Ist das überhaupt eine Hinterzehe oder fehlt nicht eher die Hinterzehe und dies ist die Extrazehe? Wie vererbt sich denn sowas? Fünfzehigkeit ist dominant, aber was kommt bei dieser Variante x 4zehig raus? Ich hatte gehofft, die Fünfzehigkeit in den nächsten Generationen wieder rauszüchten zu können.
Nein, die ist leider was hartnäckiger.
Es können auch normale Hinterzehen, diese aber doppelt heraus kommen, und noch manche Variante mehr. Finde ich auch ziemlich ungeil, vor allem, weil die fünfte Zehe völlig nutzlos ist. Da musst Du leider kräftig selektieren, solltest aber in der F3/ F4 schon brauchbare Ergebnisse dabei haben.
es ist leider so, das die Fünfzehigkeit auf einer Störung bei der Entwicklung der Zehenglieder beruht, bei der mehrere Steuerungsfaktoren bzw. deren Gene beteiligt sind. Da scheint auch einer dabei zu sein, der beim Längenwachstum der einzelner Zehenglieder eine Rolle spielt. Man kann durch Selektion eine gewünschte Fünfzehigkeit stablisieren, aber sobald man mixt, wird das von Generation zu Generation 'unordentlicher'. Da spielt dann auch die Mischerbigkeit in unterschiedlicher Kombination der einzelnen Faktoren eine Rolle.
Ich habe ja in meinen Mixen Javanesisches Zwerghuhn mit drin, das fünfzehig ist. Jetzt in der F3 bzw. F4 sind auch einige mit diesen seltsam verlängerten Zehen dabei, da ist klar, sie tragen noch einige Elemente dieser Störung der Zehenentwicklung mit sich. Ich habe auch Tiere mit mehr oder weniger verwachsenen Zehen und mit Doppelkrallen, alles teils einseitig, teils beidseitig.
Ob es eine Extrazehe ist oder die 'echte' Zehe kann man übrigens testen. Die Extraglieder haben keine Anbindung ans Gelenk und die Sehnen, das Huhn kann also deren Bewegung nicht beeinflußen. Wenn sich die Zehe beim Laufen also normal bewegt und das Tier damit normal einen Ast oder einee Stange umgreifen kann, dann ist es die dort vorgesehene Zehe (zumindestens zum Teil ;) )
Ach blöd :( Ehrlich gesagt finde ich, das paßt nicht zu Buschhühnern. Die haben ja schließlich auch keine Hauben o.ä. Könnte man die nicht vierzehig züchten oder ist das nicht gewollt und wenn ja warum nicht?
Und wenn dann in der F3 oder F4 normalzehige fallen, sind die dann auch genetisch normal oder kann das später nochmal durchkommen?
Aha, da werde ich mal drauf achten bei meinem kleinen Hahn. Für meine Zwecke wäre es doch wahrscheinlich besser, wenn es eine Hinterzehe ist?
Die ursprünglichen Buschhühner waren vierzehig. Gibt auch noch Tiere aus der Originallinie, bzw. unmittelbare Abkömmlinge mit vier Zehen. Sind aber selten, denn irgendwann kam da unter anderem das Javanesische Zwerghuhn dazu, dass sich äußerlich und genetisch ziemlich perfekt mit dem Buschhuhn ergänzt, obwohl aus völlig verschiedenen Herkünften, und die fünfte Zehe ist nun die Krux an der Sache.
Eventuell könntest Du mal bei Heidi hier aus dem Forum und Thema anfragen, ob sie beizeiten Bruteier von vierzehigem Stamm hat und nach Schweden schicken würde. Ich wollte auch die letzten beiden Jahre, kam aber immer was dazwischen. Da hättest Du dann auf jeden Fall allerbestes Buschhuhnblut, wo auch vier Zehen sehr viel wahrscheinlicher sind, da ist noch ein letzter original muntau- stämmiger Hahn der Vorfahr (Muntau- Erzüchter des Buschhuhns).
ohne Hinterzehe würde ich ihn keinesfalls in die Zucht nehmen, denn das wäre dann ja noch ein zusätzlicher Defekt, der auch bei vierzehigen dann duchschlagen kann. Dann hättest du ein dreizehiges Huhn.
Da das eine mehrfaktorige Geschichte ist, kannst du nie sicher sein, ob auch die rezessiven Faktoren im Wildtyp sind, wenn die Küken dann vierzehig sind. Solche zusätzlichen Faktoren werden aber häufig nur dann sichtbar, wenn der dominante Faktor, in dem Fall die Polydactylie, vorhanden ist. Für sich alleine hätte das dann keine Auswirkungen.