Richtig - Ernst.
Der erste Fehlglaube ist ja, dass sich nur Küken anstecken können. Das ist Falsch, denn auch erwachsene Tiere können sich noch infizieren. Dabei sind Superinfektionen (wiederholte Infektion mit dem gleichen Stamm) oder Multinfektionen möglich (Infektionen mit verschiedenen Stämmen. Deshalb arbeitet die Geflügelindustrie nach dem In & Out-System mit Single-Generationen. Darin liegt eben das größte Problem. Wenn man einmal Marek in Mehr-Generationen-Haltungen drin hat. Sind drei Wege möglich ...
Durchseuchen - mit erheblichen Tierverlusten. Die überlebenden haben meistens Entwicklungs/Wachstumsdepressionen.
Diesen Weg kann ich ethisch nicht vertreten, weil es den Weg mit Impfungen gibt. Wer das auch nicht will kann drittens nach Intensiver Desinfektion und längerer Pause mit neuen Tieren starten und muss hoffen, dass das Virus nicht nochmal auftaucht.
Das größte Potential für die Resistenzzüchtung hat die RNA-Interferenz oder die Zinkfinger-Gen-Stummschaltung (direkt über die DNA), über die eine langfristige "natürliche" Resistenz ausgelöst werden könnte. Wobei das aber wieder Skeptikern als GVO betrachtet wird.
Dabei wird bei der Gentherapie eine arteigene resistente Gensequenz (z.B zur Blockade von Rezeptoren) für die Resistenz eingeschleust*. Das spart Jahre an Zuchtarbeit - die mit unsicherem Ergebnis, ob eine Resistenz erreicht wird, bzw. dann mit Leistungseinbußen einhergeht.
Da hier keine artfremden Gene eingeschleust werden, sehe ich die Gentherapie nicht gleichwertig zu GVO Mais oder Soja.
* Das berühmteste Beispiel für die Einschleusung von Resistenzfaktoren ist der Berliner Patient.
http://www.charite.de/service/presse...henmarkspende/
https://de.wikipedia.org/wiki/Timothy_Ray_Brown