Federpicken - wie finde ich die Übeltäterin?

Hallo Forum,

ich brauchte mal euren Rat, bzw. Einschätzung.
Seit Wochen stelle ich fest, dass zwei der Ladys immer wieder einen blanken Rücken haben. Zuerst staunte ich, ob schon wieder Mauser sei. Aber weil es jetzt schon so lange geht und immer wieder die gleichen trifft, vermute ich, dass eine (oder gar mehrere?) Federpickerin im Stall sitzt.
Von den sieben Damen trifft es immer die zwei selben. Gerade sind die Federn schön nachgewachsen, schon sehe ich sie am nächsten Tag mit knallrotem Rücken rumrennen.

Am Auslauf wird es nicht liegen, der ist riesig und abwechslungsreich. Unter ein paar Sträuchern haben sich die Mädels ein Sandbad hergerichtet, daran wird's auch nicht liegen.
Irgendwo laß ich, es könnte an direkter Sonne Abends im Stall liegen. Das ist aber jetzt seit vier Wochen vorbei.

Hinzukommt: Seit gut fünf Wochen habe ich ein neues Huhn. Die ist mit ihrem Küken zu mir gezogen ( war eines meiner Bruteier). Vor ca. zwei Wochen hat diese Mama ihre Sachen gepackt und ist einfach ohne Absprache aus dem Mutterkindheim in den großen Stall umgezogen, was mir auch lieber ist, dann brauche ich nur noch einen Stall zu versorgen. Dieses Huhn wird jeden Tag schöner und erholt sich vom Brüten (sah echt fertig aus als sie kam) Sie trifft es also auch nicht.

Bekomme ich irgendwie raus, wer die Übeltäterin ist, damit ich ihr mal ordentlich die Meinung geigen kann?

Gruß
Michael

Kannst du abends wenn die Hühnis auf der Stange sitzen ein bisschen rumspionieren? Meistens wird in der Dämmerung auf der Stange rumgepickt

Vom Hahn kann es nicht sein (Lieblingshennen, die am meisten getreten werden)?

Nachdem der Hahn mir zeigen wollte wo der Hammer hängt, bin ich ihm zuvor gekommen.

Aber in der Dämmerung spionieren, dass kann ich. Mal sehn ob ich jemanden in flagranti erwischen werde. Meistens gucken die ja gerne etwas vorwurfsvoll: Wer, ich? Im Leben nicht! Wie kommst du denn auf die Idee?

Danke euch !

evt. mit einer wildkamera beobachten, das hilft auch weiter
ich hatte meine auch untertags dabei beobachtet, ganz heimlich machten die es nicht

Ich habe eine Henne die Bart trägt...irgendwann fiel mir auf, das der Bart immer weniger wurde und auch die nachwachsenden Kiele immer wieder verschwanden...Ich habe mich dann Abends nach Einschluss immer an das Stallfenster gestellt und die Damen beobachtet. Und da sah ich , das meine schwarze Bovan immer ganz zärtlich der bärtigen Henne die Federn am Bart putzt...und dabei wohl rauspickt...Leider macht sie das mittlerweile auch bei 2 anderen Hennen, die vom Hahn auf dem Rücken etwas zertreten sind. Die dort nachwachsenden Federkiele werden auch zärtlich rausgepuzzelt wenn sie Abends auf der STange sitzen. Sie meint das wahrscheinlich nicht böse, ich würde eher sagen, fehlgeleitetes Putzverhalten...aber schön ist es auf jeden Fall nicht.

Bei mir wird auch nur eine Henne gezupft. Mal links, mal rechts am Hals.
Wenn es eine überschaubare Menge an Hühner ist, kann man auch allabendlich gucken, wer neben wem sitzt. Gibt ja doch recht häufig eine Sitzordnung auf der Stange.
Ob nun Mangel, Macke oder liebe. Dem kann man wohl nur mit kadaveröl oder Schlachtung entgegenwirken...

Wenns immer die beiden gleichen Hennen betrifft die "Gerupft" werden dann ziehe den doch mal nen Sattel an oder Sprühe nen bissle das Stinkende Zeug Fed-Pick gegen Federfressen druf, dann könnte es auch aufhören...

So ne Überwachungskamera ist sehr sehr Praktisch, man sitzt am Computer und schaut was machen die Mädels, da siehste schnell wer der Übertäter ist..

was ist den "Kadaveröl" ... klingt ja scheußlich

Damit ist wohl Franzosenöl gemeint. Das wird u. a. aus Knochen gemacht und stinkt wirklich erbärmlich. Es hilft auch gegen Pferdebremsen und anderes Stechgetier. Allerdings laufen meine Pferde weg, wenn ich damit ankomme, sodass ich das nicht anwende. Ich glaube, auch ein Huhn will nicht so stinken. Es greift auch die Haut an. Ich wäre vorsichtig damit.

In einigen fedpic - rezepturen ist dieses Öl jedenfalls enthalten. Man muss es allerdings häufig erneuern.
Ich würde es auch nicht nutzen wollen alleine wegen dem Gestank. Angeblich hat es aber schon bei einigen geholfen

ich habe diesen Federpick Spray einmal genommen, der stinkt so erbärmlich und geholfen hat er gar nichts:neee:
gut für Haut und Huhn ist er vermutlich auch nicht bei soviel "Gift"

Tach auch,

vor Jahren hatte ich Federpicker im Bestand. Seither gebe ich alle paar Tage, mit dem Körnerfutter zusammen, ca. eine Handvoll Sonnenblumenkerne auf 10 Hühner. es gibt seither keinen Fall von federpicken - den Tip erhielt ich damals hier im Forum.

Angenehmen Aufenthalt auf der Erde
talpini

Sonnenblumenkerne haben meine zur freien Verfügung.
Aber das mag funktionieren, wenn die Hühner aus Mangel picken. Wenn es einfach eine verhaltensstörung ist, hilft das wohl nix.

Aber probieren kann man es. Prüfen, ob ausreichend Mineralien und auch fett zur Verfügung stehen. Manchmal wird auch geraten Margarine (fragt mich nicht, warum nicht auch Butter geht - geht bestimmt) anzubieten. Und zwar in ausreichender Menge, bis kein Huhn mehr mag.

Hm, ob man es glaubt oder nicht, Federpicken kann auch dadurch ausgelöst werden, dass man Hennen in "falschen" Bedingungen hält- sprich in welchen, in denen sie nicht aufgewachsen sind...

Ich hatte mal eine Javanesische Zwerghenne vermittelt. Ein knappes halbes Jahr ging alles gut, doch als der Hahn dann anfing zu mausern, sah der statt besser irgendwann immer besch...eidener aus. Es wurde viel hin und her überlegt, Ernährung, Steckkiele bliblablubb, bis eines Tages beobachtet werden konnte, wie zwei Hennen abends auf der Stange immer am frisch wachsenden Federkleid des Hahns, vor allem Sattel und Schwanz, rumpopelten. Es waren die Henne von mir und eine weitere Buschhenne. Beide aus Freilandhaltung in die Voliere mit nur stundenweisem Freigang gekommen...
Die eine ging daraufhin den üblichen Weg einer Federfresserin, während ich mich erbot, meine Henne zurückzunehmen. Die bekam ich dann auch wieder, und sowie sie wieder frei bei mir auf dem Hof lief, hat sie von Stund' an nicht eine Feder mehr gezupft oder gefressen...

Es war im Nachhinein ganz klar betrachtet die Volierenhaltung mit nur noch stundenweisem Freigang, der ihr irgendwann "auf's Gemüt" schlug und sie zu diesem Unfug anstiftete.
Darum möchte ich doch glatt mal fragen, in welcher Haltungsform die zugeholte Glucke vorher lebte, denn das Prinzip kann sicher in jede Richtung funktionieren...