Tierquälerei?

Hallo liebe Wachtel-Halter!
Ich habe heute einen Wachtel-"Züchter" kennen gelernt, da blieb mir echt die Sprache weg: es stellte sich raus, er kauft die frisch geschlüpften Wachteln und verkauft sie nach etwa einem Monat wieder. Soweit ja nicht besonders schlimm, aber er hält sie in drei übereinander angeordneten Käfigen, jeder etwa so groß wie ein alter kleiner Hamsterkäfig, darin etwa 10 Tiere. Und die Böden sind ebenfalls nur aus Gitter. Trinken bekommen die Wachteln in einer Rinne vor dem Käfig, die älteren hatten gänzlich wundgescheuerte Hälse vom Kopf durchs Gitter stecken. Natürlich gab es auch einige blutig gepickte Exemplare.
Jetzt meine Frage: für mich ist das ein Unding, aber kann ich ihn auch ganz offiziell anzeigen für die Art der Haltung? Er ist Hobby"Verkäufer", nicht gewerblich.
Danke schonmal für eure Antworten und vielleicht hat ja jemand sofort einen Paragraphen, dem ich ihn um die Ohren hauen kann.

Dann googel mal nach Wachtelkäfig, dann siehst du was der Markt so anbietet und erlaubt ist. Es ist ja auch nicht verboten ein Huhn auf der Fläche von einem A4 Blatt zu halten, leider.

Mit einem Paragraphen kann ich nicht dienen, aber frag doch mal beim Veterinäramt nach.
Ein "Gewerblicher" kann sich zur Not auf irgendwelche Empfehlungen von wegen Anzahl Tiere pro qm herausreden, es bleibt aber meines Erachtens die Vorgabe einer Artgerechten Haltung, und die beinhaltet, dass ein Tier die seiner Art entsprechenden Bedürfnisse ausleben können muß.
Sorry, bin grade in Eile und kann deswegen nicht ausführlicher werden.

Ob das noch Hobby ist, wenn hier gezielt Küken an- und verkauft werden?
Die vom Finanzamt wissen das sicher ...

Das FA hat aber nun nicht viel mit Tierschutz/Tierwohl zu tun.

Die kennen sich dafür mit "Hobbys" aus und was keine Hobbys mehr sind ...

In der Schweiz ist es so, dass ab 40 Wachteln oder wenn gewerblich gezüchtet/gehandelt wird ein Kurs gemacht werden muss. Wachteln gelten hierzulande als Wildtiere, bei einem entflohenen Tier müssen die Züchter wissen, an wen sie sich wenden können (um das Tierchen zu fangen und zu töten, damit es sich nicht mit wilden Tieren kreuzt).

Vielleicht gibt's in Deutschland eine ähnliche Bestimmung?

Ansonsten kann ich nichts dazu sagen...

Hi,
- ich habe zwar auch keine Ahnung wie Wachteln gehalten werden müssen, aber ich würde auch mal beim Vert.-Amt /Amtstierarzt mal nachfragen.
Die werden sich bestimmt die Sache anhören. Versuche es - ich drück d. Daumen !!!!!!!!!

...und die Idee mit dem Fiananzamt finde ich auch nicht schlecht.
Die sind sehr an solchen "Hobbys" interessiert und können dem ganz schnell ein Ende bereiten - zumal nicht nur der Handel dann versteuert wird, sondern automatisch ganz schnell noch Berufsgenossenschaften, Knappschaften etc. auf der Matte stehen - und alle halten die Hand auf von wegen Pflichtmitgliedschaft......da ist ganz schnell vorbei mit Wachtelhaltung.....

LG
Kirstin

Achja, wie schön das zu so anschwärzen auch noch zugestimmt wird. Habt ihr alle euren Eierverkauf angemeldet?

Hier soll eine miese Haltung unterbunden werden, mit dem Tierschutz kommt man da nicht weit. Die verleihen dem noch das Tierwohl-Label ...

Mit dem Finanzamt ist das so ein Ding. Ich bzw. meine Tochter hatte auch mal einen führen Arbeitgeber (Putzjob mit AV gehabt) wegen nicht bezahltem Lohn angezeigt (es ging auch um nicht gezahlte Sozialabgaben), da hat das FA nichts gemacht. Sie musste sich einen Anwalt nehmen und Klagen. Seitdem bin ich etwas skeptisch dem FA gegenüber. Aber das Vet.-Amt, die werden doch bestimmt "heiß" wenn es um Tierquälerei geht ! ? Und mit "anschwärzen...", das Tiere (eventuell) gequält werden, DAS geht gar nicht. :neee: :neee: :neee:
Der Versuch ist es wert ! :jaaaa:

Ich bin ja nicht so für Anschwärzen.
Vet.Amt und Tierschützer werden wohl nichts ausrichten können.Da es hier wohl wirklich um Tierquälerei geht bin ich auch fürs FA.

LG
Susanne

Dann bekommt mal die Vorschriften für Wachtelhaltung raus, das das für die meisten von uns nicht in Ordnung ist, ist das eine... wir sind auch nicht mit der Hühnerhaltung der Großindustrie einverstanden...

Zitat:

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Zitat von Sanne

Ich bin ja nicht so für Anschwärzen.
Vet.Amt und Tierschützer werden wohl nichts ausrichten können.Da es hier wohl wirklich um Tierquälerei geht bin ich auch fürs FA.

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Das verstehe ich nicht. Du würdest nicht beim Vet-Amt oder Tierschutz "anschwärzen" - aber weil es sich um Tierquälerei handelt, zum Finanzamt gehen? Weil das Finanzamt für Tierquälerei zuständig ist? Und dort aber dann doch "anschwärzen"?

Ganz grundsätzlich habe ich kein überhaupt Verständnis dafür, dass das Anzeigen von Tierquälerei hier von einigen als "Anschwärzen" gesehen wird. Das empfinde ich als seltsame Rechtsauffassung. Von Tierquälerei wissen und sie nicht anzeigen, heißt für mich - Tierquäler decken.

Zitat:

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Zitat von Stefanie

Das verstehe ich nicht. Du würdest nicht beim Vet-Amt oder Tierschutz "anschwärzen" - aber weil es sich um Tierquälerei handelt, zum Finanzamt gehen? Weil das Finanzamt für Tierquälerei zuständig ist? Und dort aber dann doch "anschwärzen"?

Ganz grundsätzlich habe ich kein überhaupt Verständnis dafür, dass das Anzeigen von Tierquälerei hier von einigen als "Anschwärzen" gesehen wird. Das empfinde ich als seltsame Rechtsauffassung. Von Tierquälerei wissen und sie nicht anzeigen, heißt für mich - Tierquäler decken.

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Neee Stefanie,
da habe ich mich wirklich sehr doof ausgedrückt.:o Sorry
Natürlich Vet.Amt und Tierschützer informieren,doch leider werden die sicherlich nicht viel ausrichten können.:-X
Deshalb zusätzlich auch beim Finanzamt melden(das meinte ich mit anschwärzen),denn die können so einem Burschen schon sein (Tierquälerisches)Handwerk vermiesen.
Ich hoffe das ich das jetzt einigermaßen verständlich geschrieben habe.

LG
von einer Susanne die gegen jegliche Tierquälerei ist und niemals eine solche toleriert.
Aber Tierquälerei schon angezeigt hat.

Ah, ok ......... nun habe ich es verstanden :jaaaa:.

Ich meinte das anschwärzen auch in bezug auf das FA.

Auf wachteln.net steht: in Wachtelmastbetrieben werden auf 80x40 bis zu 25 Wachteln gehalten, Höhe meist nur 25 cm...
Als ich das erste mal "professionelle" Wachtelkäfige gesehen habe war ich erschrocken.

Zitat:

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Zitat von Dorintia

Ich meinte das anschwärzen auch in bezug auf das FA.

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Ah, ok - da kann ich verstehen, dass man das als "anschwärzen" empfindet und bezeichnet.

Prima,dann haben wir ja alle Unklarheiten beseitigt.:)

LG
Susanne

Zitat:

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Zitat von Hühnerazubi

Hallo liebe Wachtel-Halter!
Ich habe heute einen Wachtel-"Züchter" kennen gelernt, da blieb mir echt die Sprache weg: .

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Manchmal ist es auch nicht der schlechteste Weg, einfach mal mit jemanden offen zu reden und deinen Schock über die Haltungsverhältnisse zum Ausdruck zu bringen. Wenn er spüren würde, das die Haltung nicht in Ordnung ist, hätte er sie dir nicht gezeigt. Jemanden mit Paragaphen zu erschlagen macht nur stur, Verpetzen finde ich feige und wird keinerlei Nutzen bringen.

Sehr schade um die Tiere, die so dahinsiechen müssen. Aber ich denke, das es leider legal ist, Habe nichts gegenteiliges gefunden. Und wenn es legal ist, ist der Tierquäler auch der Gesetzgeber, der das anscheinend für gut befindet.

Die einzige Chance besteht darin, den Halter zum Nachdenken zu bewegen. Leider ohne Sprache nicht möglich, aber ich kann dich gut verstehen. Wenn Tiere so elend gehalten werden könnte ich auch heulen. Ihm entgeht viel Glück, denn zufriedene Tiere strahlen das gute auch auf ihre Halter zurück.

Das Thema persönlich bei dem "Züchter" ansprechen, halte ich zunächst auch für sinnvoll.
Falls du da auf Granit beißt, schau doch mal ob es bei Euch im Bundesland/Gemeinde einen offiziellen Tierschutzbeauftragten gibt dem du die Angelegenheit vortragen kannst. Der/Die hätte dann auch den besseren Kontakt zum Veterinäramt (welches ja meist träge und oft für den Bürger unverständlich agiert/reagiert....).

Zwar werden in der Massentierhaltung die Wachteln ähnlich gehalten und von außen getränkt. Aber dabei sind die Gitter wenigstens so angeordnet, dass sich die Tiere die Hälse beim Trinken nicht aufschubbern.
Hier ein paar Bilder aus der Wachtel-Massentierhaltung, erschreckend, aber Vorschriften scheint es nicht zu geben.>:(

https://esser1.wordpress.com/2013/05...n-wachteleier/

Soweit ich mich erinnern kann verlangen die Schweizer 450 cm² pro Wachtel ab der 6ten Woche? bei mind. nem 1/2 m²
Waren das Jungwachteln wärs ev nach dem Gesetz her noch "ok"

http://www.tierschutz.com/publikatio...mb_tks_8.1.pdf

Gemäss Richtlinie
800.111.15 (2) des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit
und Veterinärwesen BLV müssen
für eine Gruppe von sechs Wachteln mindestens
5000 cm² zur Verfügung stehen. Für jedes
weitere Tier werden zusätzlich mindestens
450 cm² verlangt. Maximal 50% der Bodenfläche
darf aus Gitterrost bestehen und das Gehege
muss mindestens 40 cm hoch sein.

Ein Beitrag weiter vorne verleitete mich, mal nach der Wildform der Wachtel zu googlen. Dass das ein europäischer Zugvogel ist, hab ich ganz schnell in meine noch Platz bietende Grundwissenkiste gepackt. Danke dafür ...

Bez. der Europäischen Wachtel
Es ist wohl sehr schwer an Tiere zu kommen die nicht verwandt sind.

Zitat:

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Zitat von Wurli

Soweit ich mich erinnern kann verlangen die Schweizer 450 cm² pro Wachtel ab der 6ten Woche? bei mind. nem 1/2 m²
Waren das Jungwachteln wärs ev nach dem Gesetz her noch "ok"

http://www.tierschutz.com/publikatio...mb_tks_8.1.pdf

Gemäss Richtlinie
800.111.15 (2) des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit
und Veterinärwesen BLV müssen
für eine Gruppe von sechs Wachteln mindestens
5000 cm² zur Verfügung stehen. Für jedes
weitere Tier werden zusätzlich mindestens
450 cm² verlangt. Maximal 50% der Bodenfläche
darf aus Gitterrost bestehen und das Gehege
muss mindestens 40 cm hoch sein.

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Der Fragesteller kommt aus D!
In der Schweiz und Österreich ist die reine Käfighaltung verboten.
Ähnliche Vorschriften kann ich für Deutschland nicht finden.

Okeeee dachte Schweiz :unsicher

Für Österreich hab ich nach 3 Jahren rum fragen nun was schriftliches über die Haltung...
Von 10 x 10 cm bis 4 m² Voliere und PAAR!Haltung hab ich alles bekommen g

Zitat:

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Zitat von fradyc

Ein Beitrag weiter vorne verleitete mich, mal nach der Wildform der Wachtel zu googlen. Dass das ein europäischer Zugvogel ist, hab ich ganz schnell in meine noch Platz bietende Grundwissenkiste gepackt. Danke dafür ...

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Anders als die Wachtel hat die Japanwachtel eine Vorliebe für feuchte Auwiesen, wobei sie hohes Gras meidet. In der Region Primorje ist der typische Lebensraum der Japanwachtel feuchte Wollgraswiesen in Hainen aus Japanischen Erlen mit trockenen Erhebungen und Strauchvegetation.[3]

Ja, die Wachtel ist ein Zugvogel!

Ich danke euch für die vielen Kommentare, sehr interessant!!
Mit dem "persönlich ansprechen" des Züchters...ohne hier Vorurteile propagieren zu wollen, es handelte sich um einen kaum deutsch sprechenden älteren Herr mit osteuropäischen Wurzeln, der mit Fluppe im Mund die angepickten blutigen Wachteln raus nahm und "entsorgte". Sein Garten war hingegen tipp topp: alles voller Gemüse und massig Schneckenkorn. Und natürlich konnte ich auch nicht gänzlich meinen Schock über die Haltung verbergen! Aber über meine zarten Kommentare (ich hatte noch meinen kleinen Sohn dabei, der war ebenfalls fix und fertig danach) lachte er nur...auf Granit beissen kommt da wohl hin. Dann werd ich mich mal schlau machen, an wen ich mich wenden kann bzw. wer sich überhaupt darum kümmern möchte/muss.

Ich kenne diesen Typ Mensch auch. Kaninchen in engen Käfigen Übereinander und so dass die sich möglichst nicht bewegen können. Schlachtkaninchen. Mal raus aus dem Käfig auf den Rasen...wozu? Hat man halt in Osteuropa immer so gemacht. Bei uns übrigens mein Opa auch noch. Da kommt man mit freundlichen Entsetzen nicht weiter. Und leider sind die gesetzlichen Regeln oft so, dass die Behörden nichts machen können oder wollen. Ist halt nur Kleinvieh...

Tut mir Leid für die armen Wachteln.

Wenn er nicht deutsch spricht wäre evt. ein anderer Osteuropäer als Dolmetscher, der aber etwas andere Vorstellungen von Tierhaltung hat, eine Hilfe?

Klar kommt man nicht so easy an einen Dolmetscher ran, aber die osteuropäer lassen soweit ich es hoffe und denke recht gut miteinander reden.

Deutsches Verständnis für den Tierschutz muss man zwar nicht von ihnen erwarten aber kleine Verbesserungen sollten doch noch möglich sein.