altsteirer weiß und wildbraun
holdrio
auch das altsteirerhuhn ist für unbegrenzten freilauf sehr geeignet. da es den ganzentag unterwegs auf futtersuche ist braucht man kaum dazufüttern.
die hennen legen regelmäßig ab januar bis zur mauser 50g-56g schwere eier.
einige hennen brüten zuverlässig und führen die küken sehr umsichtig. die befruchtung der eier liegt bei annähernd 100%. die küken schlüpfen leicht, wachsen sehr zügig und befiedern rasant. nach 4-5 wochen kann man die hähnchen sicher unterscheiden. sowohl am kamm als auch am gefieder.
der weiße farbschlag ist sehr selten. die wildbraunen sind nun schon wieder häufiger zu finden. die hähne sind in keinster weise agressiv und vertragen sich auch mit meinen anderen hähnen.
hier ein paar bilder von weißen und wildbraunen
mit meinen wildbraunen hahn bin ich noch nicht zufriede. kamm ist ok aber farbe und körpervolumen läßt noch wünsche offen. hoffe das die nachzucht besser wird.
fotos von küken und jungtieren folgen im laufe des jahres
grüße
Admin schreibt: Hier wurden Bilder eingebunden, die auf externen Seiten hochgeladen wurden. Leider sind diese dort durch Werbung ersetzt worden, deswegen habe ich diese Links gelöscht.
RE: altsteirer weiß und wildbraun
Das zweite Foto deiner Henne ist Dir ganz toll geglückt ;)
Klasse :)
LG Silke
P.S Sehr schöne Tiere und Kompliment zu Deinem supertollen Stall :roll
So findet man sich wieder...
Ich habe fast vermutet, dass es sich um Dich handelt. Insbesondere, dass Ihr eine Permakultur habt, war mir neu.
Die Resultate um die Hühner, welche von mir stammen, ist doch erfreulich, eigentlich in der Form, wie es sich nun auch bei mir präsentiert.
Blaugold waren bei mir schon etliche Hähne. Vater war jeweils weiß und die Henne rein wildbraun. Wenn die Nachzucht verdünnt ist, so muss es reinerbig den Verdünnungsfaktor tragen, also auf beiden Chromosomen. So ist es zumindest bei den Tauben, welche nicht rot, sondern gelb sind. Ich bin kein besonderer Farbengenetiker bei Hühnern, doch sollte es hier gleich sein. Ich könnte mir nur vorstellen, dass die Genetik am x-Chromosom sitzt und dann würde es sich nur um ein Chromosom handeln, weil am y-Chromosom keine weiteren Gene sitzen, zumal es dafür zu kurz ist.
Die Sportzüchter kreuzen bekanntlich alles Mögliche ein bei den diversen Rassen, weil sie damit bestimmte Standardmerkmale zu verbessern suchen. Aus solchen Motiven hat man sicher auch versucht den Schopf der Altsteirer zu "verbessern". In Zeiten eines Armin Arbeiter, der Sulmtaler erzüchtet hat, besaßen nur die Hälfte der Sulmtaler einen Schopf. Damals gab es auch noch sehr viele rote, welche die Formalisten aber ausgerotten haben, weil ja alles dem Standard zu weichen hat. So sind auch die weizenfarbigen Altsteirer verschwunden, immerhin beim einstigen SV-Obmann, welcher sie nach dem 2. Weltkrieg von Klagenfurt aus einer Herdbuchzucht in die BRD verbracht hat.
Wie Du selber schon gesehen hast, kannst Du mit weißen und wildbraunen Altsteirern alle nur erdenklichen Farben erzüchten und hervorbringen. Ich habe es heute schon beschrieben.
Ich habe natürlich Deine E-Mail-Adresse noch. Es wäre aber toll, wenn Du eine solche Nukleusherde aufziehen könntest, wie sie etwa der Tierarzt im Salzkammergut hat. Leider stimmen seine E-Mail-Adresse und das Handy nicht mehr. So ist der Kontakt abgerissen. Die Hühner in einer Menge an die 40 Tiere gibt es aber bestimmt noch.
Der Schnupfen kommt bei mir nur sehr selten vor. Heuer habe ich wieder eine Henne, welche entzundene Stirnhöhlen hat. Selbst das kann sich wieder verbessern. Chronische Hühner habe ich heuer keine mehr. Mein Bestand ist nun faktisch resistent. Das waren die wildbraunen, welche von Schmidt stammen, eigentlich immer schon. Meine Weißen, welche aber auf 3 Blutlinien zurückgehen, waren vor 8, 9 Jahren extrem anfällig, so 70 - 80 %, würde ich sagen. In den letzten Jahren hatte ich noch eine chronische Henne, welche aber sehr gute Leistungsparameter hatte. Sie hat mir wohl vollkommen den gesamten Bestand durchseucht, wobei natürlich die resistenten Tiere keine klinischen Erscheinungen mehr zeigten.
Wenn die Tiere aber weitgehend immun sind, zeigen sie entweder keine klinischen Erscheinungen mehr oder nur ein paar Wochen. Heuer hat selbst kaum noch ein Tier geschnupft. Auch Deine Tiere sollten nun im Prinzip immun sein, was sie in der Regel, ähnlich dem Kolostrum über die Biestmilch bei Säugern, über das Ei an das Küken weitergeben.
Obwohl faktisch kein Zuchttier mehr krummes Brustbein hat, natürlich bei runden Sitzstangen von Jugend an, hatte ich heuer noch vereinzelte Fälle bei den Jungtieren. Insbesondere die beiden Zuchthähne hatten aber ein sehr gutes Knochengerüst. Nur bei den Wildbraunen hatte ich diesbezüglich erst wenig Zuchttiere, welche ein gutes Knochengerüst hatten. Krummes Brustbein wird man mit Gegenselektion nur sehr schwer los, selbst wenn es nur einen Elternteil betrifft.
Dazu muss man noch festhalten, dass fast alle meine Ausgangstiere aus diversen Spitzenzuchten stammten, insbesondere die wildbraunen. Nachzucht und Leistungsparameter waren in der Regel ziemlich enttäuschend und jene Tiere welche gute Leistungsparameter hatten, konnte man nicht ausstellen, weil sie wohl nur 93 Punkte oder weninger bekommen hätten.
Meine Junghennen legen ohne Lichtprogramm erst mit dem Jahreswechsel, selbst wenn sie fallweise im August, September schon beginnen.
Anhand meiner 2 Wohnsitze und der wochenlangen Abwesentheit ist natürlich eine erfolgsorientierte Zucht kaum möglich. Dennoch habe ich schon wesentlich mehr erreicht, als die meisten "Züchter", welche stets vor Ort sind. Ich werde aber sehen, inwieferne ich wie lange noch weiterfahren kann.
Viele Grüße vom
Altsteirer
Das wäre eine tolle Sache und sicher auch medienwirksam!
Wenn Du so ein Vorhaben mit einer panmiktischen Nukleusherde umsetzen könntest, so wäre das eine tolle, ja sogar einzigartige Sache.
Wie schon erwähnt, ist die relativie Inzuchtsteigerung, damit ist der faktische Genverlus/Generation gemeint, das wesentliche Problem der Selektion in der Zucht, will man doch die gewünschten Gene im Genpool, bzw. der betreffenden Rasse anreichern, allenfalls auch durch Einkreuzung anderer Rassen. Gerade das ist in der Sportzucht bestehendes Faktum, aber natürlich auch in der landwirtschaftlichen Viehzucht.
Die Inzuchtsteigerung/Generation ist umso geringer, je mehr Vatertiere in der Reproduktion verwendet werden. Andrerseits soll und will man aber v. a. gute Vererber in der Zucht einsetzen, damit man deren Genetik in der Nachzucht anreichert. Das ist auch mein Prinzip. Allerdings sind (fast) alle Hühnerzüchter oder Halter "ihren Hähnen ums Futter neidig", daher halten sie einen, viele Halter gar keinen. Doch bei Hybriden etc. ist er natürlich auch nicht nötig. Ganz anders in der Zucht.
Dort sollte man möglichst oder eher unbedingt alle zuchttauglichen Vatertiere in der Zucht halten. Voraussetzung ist natürlich, dass strenge Selektion betrieben wird, denn natürlich reichern sich auch fehlerhafte Gene, wie krummes Brustbein, Krankheitsdispostionen etc. an.
Wenn aber ein Hahn strenge Voraussetzungen erfüllt, so sollte man froh sein, wenn es mehrere davon gibt, denn selbst Vollbrüder haben von ihren Eltern niemals die selben Gene erhalten und können die genetische Basis breiter halten, als wenn man nur den vermeinglich besten Junghahn für die Produktion der nächste Generation einsetzt. Macht man das mehrere Jahre, so sinkt die Fitness und Vitalität des Bestandes. Der Züchter meint, er muss "frisches Blut" zuführen. Hält er aber mehrere Hähne in der Zucht, so kann man jahre, eher jahrzehntelang, züchterisch autark sein. Der Genpool bleibt bei 6 - 10, 60 - 100 bestimmt über Jahrzehnte stabil. Doch das wäre mal ein Ansatz für ein wissenschaftliches Projekt über Genotypanalyse mit Mikrosatelliten, bei gleichzeitiger Erhebung gewisser Parameter in Sachen Fitness und Leistung etc.
Jedenfalls viel Erfolg und vielleicht können wir in einer gewissen kongenialen Art im Kontakt bleiben.
Viele Grüße vom
Altsteirer
Inzucht ein "relatives" Problem!
Hallo Aleviva!
Ich kann auf Deine Anfrage nur antworten, was ich in diesem Forum schon wiederholt gemacht habe:
Inzucht ist nur von der relativen Inzuchtsteigerung (Delta F) her ein Problem. Darunter ist die Inzuchtsteigerung/ Generation gemeint. Die ist insbesondere dann groß, wenn pro Generation wenig Vatertiere verwendet werden und umso geringer, je mehr Vatertiere zum Zuchteinsatz kommen. Es versteht sich von selbst, dass nicht nur die eingesetzten Vatertiere die Voraussetzungen für die Zucht haben müssen. Das gilt natürlich auch für die weiblichen Zuchttiere, die Hennen. Selbst Vollbrüder haben nie die selbe Genetik, weil sie bekanntlich nie gleich aussehen, v. a. aber von den Eltern nicht die selben Chromosomen und somit Gene mitbekommen. Darin liegt auch die Varianz unter Geschwistern, aber auch ein Maß an Selektionsmöglichkeiten, was in Folge den Zuchtfortschritt ausmacht, letztlich aber auch die Einengung der genetischen Basis im Bestand.
Genetische Einengung ist v. a. dann die Folge, wenn hart und übertrieben selektiert wird. Darunter ist die geringe Anzahl der Zuchttiere im Bestand zu verstehen. Das betrifft gerade bei Hühnern die Hähne, aber auch in der künstlichen Besamung (KB) Stiere, welche weltweit in oft extremem Ausmaß zum Einsatz kommen. Motiv ist dabei selbstverständlich, die Qualität der Rasse oder des Bestandes über KB rascher zu verbessern.
Hühnerhalter und Züchter sind den Hähnen leider meist nur um das Futter "neidig". Natürlich kann man oft in Siedlungen nicht mehr Hähne halten, respektive regen sich die Nachbarn (oft neben Straßen) über das Krähen der Hähne auf. Die Hähne sind natürlich auch beim Krähen "Konkurrenten", nicht nur beim Treten der Hennen.
Du kannst mit deinen Hühnern ohne viel nachzudenken züchten und siehst selber die Resultate. Es werden ohnehin nur die fittesten hochkommen, bzw. Deinen Vorstellungen entsprechen. Die Kleintierzüchter tauschen halt aus diesem Grund alle 2 - 3 Jahre die Hähne aus, was aber auch wieder züchterische Nachteile haben kann und auch hat. Doch das ist eine andere Sache.
Wenn Du mit Perspektive züchten oder auch nur vermehren willst, so ist es von Interesse, wenn Du mehr Vatertiere/ Jahr zum Einsatz bringst. Hier gibt es mehrere Optionen, etwa Zuchttiere auf mehr Stämme aufteilen, oder die Hähne 2 - 3 mal /Saison wechseln.
Jeder muss selber wissen, unter welchen Voraussetzungen, mit welchem Anspruch er züchten, oder ohauch nur vermehren will.
Eine Möglichkeit ist auch eine panmiktische Herde (Panmixie = freie Wahl des Sexualpartners), mit entsprechenden Platzverhältnissen, in der Regel mit freiem Auslauf, wo jeder Hahn einige Hennen um sich versammeln kann, ohne dass ranghöhere ihn bei der Begattung stören können. Solche Bestände können über Jahrzehnte ohne Inzuchtdepressionen bestehen.
Unter Inzucht versteht man Einengung der genetischen Basis, sodass bei etlichen Jungtieren oder Embryonen deren Anzahl zum Leben nicht mehr ausreicht. Es können aber auch rezessive letale Gene so stark angereichert werden, dass sie phänotypisch spürbar werden. Ein Absacken der Fruchtbarkeit, der Schlupfrate ist die Folge.
Mit Inzucht kann man aber auch gewünschte Gene in einem Bestand anreichern, weshalb sie ein Zuchtmittel schlechthin ist. Das bekannteste Beispiel diesbezüglich bei den Hühnern liefern gerade die Hybriden, wo Inzucht allerdings strategisch und professionell mit dem nötigen Know-how eingesetzt wird.
Es spricht natürlich nichts dagegen, dass solche Strategien auch in der Generhaltung oder Rassezucht eingesetzt werden. Allerdings fehlt den meisten Züchtern die diesbezügliche Fachkenntnis, aber auch die Kooperationsbereitschaft, aus "menschlichen" Motiven und Gründen.
Gerade in Dornbirn kenne ich noch einen weiteren Altsteirer-Züchter, der von mir Zuchtmaterial bezogen hat. Er kann für Dich bestimmt ein guter Partner sein, weil auch er sehr gute Verbindungen, aber auch erfolgsorientierte Vorstellungen hat.
Viel Erfolg mit Deinen Altsteirern wünscht
Altsteirer.at