So, nun auch noch Herr Fuchs- ich konnte das Huhn retten. Aber was nun?
So, nachdem schon ein Jagdhund sich hier bedient hat, kam heute morgen nun der Fuchs.
Halb neun, wir lagen noch im Bett (schön, wenn man Urlaub hat), da machten die Hühner ein Mords-Theater.
Ich bin gleich aus dem Bett gesprungen und ab zum Fenster: da steht der Fuchs doch seelenruhig zwischen meinen Hühnern, eins zwischen den Zähnen, es hing schlaff da.
Ich bin rausgerannt (in meiner bunten Schlafhose) und habe ihn angeschrieen. Er guckte erstmal, wer oder was ich bin... erst als ich (mit Stock "bewaffnet") ins Gehege gekommen bin, hat er das Huhn abgelegt und ist gemütlich(!!!) über den Zaun geklettert. Zu meiner grenzenlosen Erleichterung lief das Hennchen gleich los, es hatte sich nur tot gestellt...
Dann saß er doch tatsächlich in aller Seelenruhe in Nachbars Garten und hat geguckt, was ich mache. Ich habe mit Steinen geworfen, das hat ihn nur dazu bewogen, ausser Reichweite zu gehen.
Dann habe ich meiner Schwester Bescheid gesagt, ihr Hund hatte NICHT mal angeschlagen, sondern lag gemütlich im Korb! Den haben wir dann gleich rausgelassen, der Fuchs hat von weitem immer noch geguckt, auch der Anblick (und sicher auch Geruch) des Hundes hat ihn nicht gleich verscheucht!
Zum Glück war das Hühnchen wohlauf, nur etwas verschreckt waren alle. Nachdem ich es untersucht hatte und keinen Biss o.ä. feststellen konnte, hab ich es in die Transportbox gesteckt. Dort hat es so einen Radau gemacht, dass ich es wieder raus ließ. Den Tierarztbesuch konnte ich mir offensichtlich sparen... ich werde es die nächste Zeit intensiver beobachten, falls es doch auffällig wird, kann ich immernoch mit ihm zum TA.
Überall lagen Federn, der Fuchs hat es wohl nur an diesen erwischt.
Nun habe ich die Hühner in die Voliere gesperrt, eine Dauerlösung ist das nicht, immerhin sind sie den Garten gewöhnt.
Ich habe vorhin beim TA angerufen, ob er evtl. "Vergraulungs-Maßnahmen" kennt. Er konnte mir immerhin berichten, dass selbst auf einem Grundstück mit drei Hunden (davon wohl 1 ausgebildeter Jagdhund!) ein Huhn vom Fuchs geholt wurde.
Zufälligerweise war gerade der Jäger dort, mit dem habe ich dann geredet.
Jetzt weiß ich folgendes:
1.Wohngebiete sind befriedete Gebiete, dort darf nicht gejagt werden. Aber (hier in Sachsen) darf ich eine Lebendfalle aufstellen und den gefangenen Fuchs dem Jäger übergeben. Was der dann mit ihm macht, ist klar...
Wir waren uns einig, dass dies dann aber die letzte Möglichkeit wäre.
2.Vergrämungsgeräte mit Ultraschall etc. sind in seinen Augen Beutelschneiderei.
3. Hund auf Fuchs hetzen ist eine gute Idee.... bzw. Hund im Garten laufen lassen.
4. Elektrozaun, das geht bei uns nicht, ich müsste das ganze Grundstück einzäunen
5. Split hinstellen und immer wenn Meister Reinecke kommt, laut schreien und ihm eine Handvoll Split "überbraten", das würde er sich dann merken (allerdings nicht beim ersten Mal)
6. Radio mit vielen Gesprächen laufen lassen, z.B. MDR Info. Ist die Frage, wann die Nachbarn wutschnaubend auf der Matte stehen...
7. die untere Jagdbehörde anrufen, die haben einen Trapper, der "sowas" gewerbemäßig erledigt.
8. Das Verhalten "meines" Fuchses ist nicht ungewöhnlich und wird mehr und mehr zu einem Problem in Städten und stadtnahen Gebieten werden.
Bleibt für mich die Frage, was ich will. Also auf jeden Fall will ich den Fuchs (noch) nicht tot sehen. Ich muss auch leider zugeben, dass ich noch nie einen so schönen (und großen) Fuchs gesehen habe. er war echt schön... es täte mir sehr leid um ihn, zumal damit das Problem ja nicht gelöst ist.
Denn dann kommt der Nächste!
Das Zel muss sein, ihn hier ohne Huhn abziehen zu lassen. Denn wenn er erstmal weiß, dass es hier leichte Beute für ihn gibt, zeigt er es im Frühjahr seinen Kindern.
Nein, ich will ihn vergraulen! Ich werde alles versuchen, damit er hier kein Erfolgserlebnis hat. Als Erstmaßnahme haben wir einen Haufen von unserem Hund (es ist der Hund meiner Schwester, wir wohnen zusammen) an die Stelle gelegt, wo er rüber geklettert ist.
Dann werde ich Pfeffer an den Zaun zu Nachbars streuen, das soll helfen. Und evtl. werde ich morgen mal das Radio in den Garten stellen.
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Anhang 160604
So, hier. Der Auslauf geht rund um die Voliere links noch weiter unter das (hier nicht sichbare) Trampolin bis hinter den Kompost rechts. Der hat 1m hoch Gitter ringsrum. Vor dem Thermokomposter ist ein 1,5m hoher Zaun, weil der Teil des Geheges neu dazu gekommen ist. Alles andere ist Weidezaun zum Stecken.
Wenn wir zuhause sind, öffnen wir die hintere Tür und die Hühner dürfen dann in meinen "Nutz-Garten". Ringsrum sind die Nachbarn.
1,50m hohes Sechseckgeflecht haben wir kürzlich gekauft und schon stellenweise im hinteren (neuen) Teil verbaut, es fehlen uns noch weitere Pfosten um den Zaun komplett zu ersetzen...
Ein Engelnetz haben wir auch hier rumliegen. Allerdings hatten wir noch keinen Bedarf an der Übernetzung.
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Zitat:
Zitat von
Garten-Ilse
... übrigens hätte ich von dir aufgrund deines Nicks schon etwas mehr Einsatz FÜR den Fuchs erwartet:wfahne
Hinter meinem Nick und Beitrag steckt auch mehr Einsatz für den Fuchs, als du vielleicht vermutest.
Für die Gesundheit einer Fuchspopulation ist ein angepasster Fuchsbestand wichtig.
Dazu muss man wissen, dass die Tollwut als Zoonose in unseren Breiten durch den Impfköderabwurf weitestgehend verschwunden ist.
Nach den periodischen Seuchenzügen der Tollwut blieb früher etwa ein gesunder Fuchs auf 1000 ha übrig. Der Faktor fällt heute komplett weg und der Fuchs ist sehr anpassungsfähig.
Die Bestände sind heute oft bei über 15 Füchse pro 100 ha (nicht tausend).
Jetzt kommen eben andere Krankheiten zum Zuge, vor allem die Räude oder Staupe. Beides auch ansteckend für Hunde.
Hier mal ein Bild von einem von einem Fuchs mit beginnender Räude:
Anhang 160605
Der wäre Wochen später verhungert oder erfroren.
Deshalb dient die Jagd auf den Fuchs nicht nur den Bodenbrütern, Hasen und Hühnern im Garten, sondern auch einer gesunden Fuchspopulation selbst.
Obendrein überträgt der Fuchs auch Krankheiten wie den Fuchsbandwurm, deshalb versteh ich nicht, wieso man einen verhaltensauffälligen Fuchs (auch wenn Stadtfüchse so ein Verhalten vermehrt zeigen) nicht erlegt wissen will, sondern versucht ihn mit "lustigen Mitteln"zu verscheuchen.
Freundliche Grüße
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Bullendraht?!?! Tja da könnte ich so eine Geschichte erzählen. Handelt von einem Gassigang im Dunkeln, meinem Riesenschnauzer, einem blauen Blitz, einem Jaulen und ein Hund der diesen Weg für volle 6 Monate verweigert hat. Ich denke Nase drangehalten oder Pipi gegen den Bullendraht gemacht.
Im Fachhandel gibt es Verbinder für alle möglichen Drähte, Litzen, Seile usw. Von den breiten Litzen kann ich zumindest sagen, daß Hühner und Enten problemlos drunter durch können. Obwohl sie die Litze berühren, bekommen sie keine ab. Denke mal die Federn isolieren sehr gut. Die Litzen schmoren nach einigen Jahren auch gerne mal durch, besonders da wo sie direkt an die Batterie angeschlossen sind und so wirklich UV-beständig würde ich sagen, sind sie auch nicht. Sie verwittern.
Ich hoffe man kann was erkennen. Es sind insgesamt 4 Reihen Litze und gleich dahinter das Hühnernetz.
Anhang 160643