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Hallo Leute, ich hab da mal wieder eine Frage :)
Und zwar habe ich 10 Hühner. 3 davon aus eigener Zucht. Von den drei Nachzuchten habe ich 2 schwarze Hennen und einen weißen Hahn. Die drei stammen alle vom gleichen Vater aber nur die 2 Hennen können von gleichen Müttern stammen. Wenn ich die Eier der Hennen nun ausbrüte, habe ich dann Küken die aus Inzucht stammen?
Also:
Henne(schwarz) Hahn(weiss) Henne(weiss)
\ /\ /
\ / \ /
Hahn Hennen
\ /
potenzielle Küken
Ihr müsst mal von dem Gedanken Inzucht wegkommen, ohne eure so verpöhnte Inzucht kann man keine Linie aufbauen. So etwas ist in der Zucht normal, nur so kann man die gewünschten Merkmale festigen. Das funktioniert nur durch Rückverpaarung, alles andere ist reiner Zufall.
Es gibt genug "Züchter" die quer durchs Land fahren sind irgendwelche gut bewerteten Tiere kaufe oder zukaufen um ihr Blut "aufzufrischen" und denken das ist super.
Klar können da gute Tiere rauskommen, aber das ist reiner Zufall. Wenn ich gewollt ein Ziel erreichen will bzw mir eine eigene Linie aufbauen will, führt an Rückverpaarung kein weg vorbei.
Gruß Adasa
Es geht mir sowieso nicht um irgendwelche Tolle Ergebnisse bei der Zucht sondern um einfache Vermehrung. Also kein Problem?
Ne das sollte kein Problem darstellen....
Das ist auf jeden Fall kein Problem!Zitat:
Zitat von Adasa
Inzuchtfolgen treten - ich sag jetzt einfach mal erst nach der 10ten bis 20 zigsten Inzuchtgeneratien auf. Und wer genau nach Plan züchtet, kann sein Lebenlang Inzucht betreiben
Zitat:
Zitat von Adasa
Das damit bestimmte Merkmale gefestigt werden ist mir bewusst und klar. Vor kurzem habe gelesen, dass die Tiere durch Inzucht meistens kleiner werden. Hast du damit schon Erfahrungen gemacht?
Um darüber Aussagen treffen zu können, betreibe ich die selektive Zucht noch zu kurz.
Vollkommen richtig! Dazuüste man ca. 10-15 Jahre lange unplanmässige Inzucht betreibenZitat:
Zitat von Traxxas
Das mit dem kleiner werden kann aber muss nicht passieren! Ich habe z. B. mit Niederrheiner kennfarbige Zwerge 15 Jahre lang mit einem Stamm 1,2 geplante Inzucht betrieben! Sie sind nicht kleiner geworden! Die selbe erfahrung auch mit Tauben - da habe ich ca. 20 Jahre lang mit 2 Pärchen engste Inzucht betrieben. OK Fehler traten hervor aber auch die Vorteile - aber kleiner wurden die Tauben nicht!Zitat:
Zitat von Traxxas
Aber durch unplanmässige Inzucht kann die Vitalität leiden da drunter kann natürlich das Wachstum - eben weil die Eltern z. B. nicht so gut füttern usw. leiden.
Hallo, das kann ich leider nicht, da ich dafür zu kurz züchte. Aber Hein hat ja schon was dazu geschrieben.Zitat:
Zitat von Traxxas
Kann dir nur sagen, das ein mir bekannter Züchter sich mit 1.2 seine komplette Linie aufgebaut hat und super Tiere hat. Denkean muss einfach nur streng selektieren und, wie Hein schon schrieb, es planen.
Gruß Adasa
äh und wie selektiert man dann richtig ?
Gruß von dr Alb
Norbert
Ich glaube nicht, das man das hier mit ein paar Worten erklären kann! Es ist die reine Vererbungslehre der Linienzucht, der Inzucht bzw. auch der Inzestzucht! Und dann kann auch noch durch gezielte Auskreuzungen (ein sogenannter Outcross) versuchen einen guten Rassetyp zu bekommen usw. usw.Zitat:
Zitat von Nobe
Nobe, grob gesagt, alles was nicht den Ansprüchen des Standarts genügt und dem was dann noch da ist nimm die 3 besten in die Zucht. Wilhelm
danke Wilhelm
nur wie weiß ich ob ein Tier Standard ist oder nicht, ein Züchter "könnte" mir ja sagen dass diese Tiere Standarte sind wenn ich aber mit einem anderen sprechen ist da die Meinung meist anders, auch mit der Inzucht hab ich Probleme das zu verstehen.
ich hab nun Bielefelder Kennhühner
wenn ich die jetzt als Stamm nehmen möchte dann wären die Elterntiere Geschwister und wie würde das dann weiter gehen ? und wie läuft das wenn man zwei Stämme haben will kann man die zusammen laufen lassen oder sollten Sie getrennt voneinander sein ?
ich weiß das ist mit Sicherheit hier im Forum schon beschrieben worden, bin ehrlich ich hab keine Ahnung.
Grüßle von dr Alb
Norbert
Auf alle Fälle werden Tiere mit ausschließenden Fehlern wie Doppelzacken, groben Farbfehlern, körperlichen Mängeln von vornherein ausselektiert, die kommen schon gar nicht bis zur Ausstellung.Zitat:
Zitat von Nobe
Alle anderen werden ausgestellt, die Bewertung ist ein Richtwert. Welches Tier dann letzten Endes in Zuchtstamm kommt hängt aber nicht nur von seinem äußeren Bild ab, für mich zählen auch Vitalität und Gesundheit. Bei den Hähnen schau ich auch, wer der Stärkste und Dominanteste ist. Wenn dann der Rest noch passt, dann wird er es.
Da setzt aber jeder Züchter andere Maßstäbe. Ich würde z.B. nie einen Hahn in die Zucht nehmen, der als letzter mühsam aus dem Ei gepopelt wurde, selbst wenn er Europachampion wäre.
Den Standard kann man nachlesen, der steht meistens im Internet irgendwo, oder in einem Buch über die Rasse.Zitat:
Zitat von Nobe
Da kann man auch als Anfänger grobe Fehler schon mal erkennen, ansonsten kann man auch einen Züchter einer anderen Rasse fragen, Doppelzacken sehen bei jedem Huhn gleich aus, der kann Dir das zeigen.
Mit einer Vollgeschwisterverpaarung würde ich nicht anfangen. Dann hast Du bald zu enge Inzucht.Zitat:
ich hab nun Bielefelder Kennhühner
wenn ich die jetzt als Stamm nehmen möchte dann wären die Elterntiere Geschwister und wie würde das dann weiter gehen ?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Man kann mit einer Herde und mehreren Hähnen züchten. Dann weißt Du zwar nicht, welches Küken von welchem Vater oder welcher Mutter stammt, das geht aber. Man kann auch zwei separate Stämme halten, die musst Du natürlich dann trennen, dann weißt du zumindest, wer der Vater der Küken ist. Je detaillierter Du es haben willst, desto aufwändiger wird es auch. Das aufwändigste ist die Fallnestkontrolle mit Einzelnachweis, dann kennst du genau die Eltern. Ist aber nichts für Berufstätige.Zitat:
und wie läuft das wenn man zwei Stämme haben will kann man die zusammen laufen lassen oder sollten Sie getrennt voneinander sein ?
Ich selbst züchte nach dem Modell von Craig Russell. Zwei Stämme, davon nehme ich die beste Nachzucht und züchte dann immer von Althähnen auf Junghennen in einem Stamm und im anderen Stamm Junghähne auf Althennen. So vermeide ich vor allem die Vollgeschwisterverpaarungen.
LG Birli
danke Birli
das ist für mich verständlich
Grüßle von dr Alb
Norbert
Norbert, um dir helfen zu können müssen wir ganz vorn anfangen, um die Abstammung deiner Tiere zu klären. Hast du sie dir als Stamm gekauft oder aus Bruteiern gezogen? Wilhelm
die Tiere sind von diesem Jahr und waren auch ausgestellt, ich weiß dass Sie Geschwister sind. lol der Züchter kommt aus der nähe von Hechingen und so richtig Info wollte er nicht geben.
Grüßle
Norbert
Was für eine Rasse und Farbschlag ist es? Wenn der Züchter dir keine Auskunpft geben will ist es schlecht. Schau dir doch mal die Ringnummern an. Fortlaufend? oder größere Abstände zwischen den einzelnen Nummern. Du wirst auch keine Vollgeschwister haben. Erzieht ja nicht mit 1.1, es werden wahrscheinlich Halbgeschwister sein Wilhelm
danke
das mache ich, ich werde auch nachher versuchen mit ihm zu Tel. und berichte dann
Grüßle Norbert
Auch bei einem Stamm von 1,4 ist bei zwei Tieren die Chance1/4 dass es eben doch Vollgeschwister sind.Zitat:
Zitat von w.lensing
Hallo Norbert,
Hast Du inzwischen mit dem Züchter telefoniert und gibt es neue Erkenntnisse?Zitat:
Zitat von Nobe
Mal eine Frage die mich sehr interessieren würde: wenn ich hervorragende, jedoch dafür immunschwache Tiere mit weniger guten, dem Rassestandart entsprechenden immunstarken und sehr vitalen Tieren kreuze (eine Rasse, ein Farbschlag)...könnten die Nachkommen von der Immunstärke provitieren? Wieviel "Profis" betreiben eigentlich Rückzucht und beginnen dann von vorne? Ist es eigentlich verpönt, sich aus verschiedenen Linien gute Tiere zu kaufen, um sich damit einen eigenen Stamm aufzubauen?
Grüßle
Sonnige Grüße HeinZitat:
Zitat von Petrale
Hein hats gesagt. Aber warum soll es verpönt sein sich mehrere Tiere aus unterschiedlichen Linien zu besorgen? Gut jede Linie hat ihre Vorzüge und auch Wünsche/Fehler , die auch versteckt getragen werden können. Nur um sich daraus eine eigene Linie aufzubauen , wird scharf selektiert. Dann klappt es eigentlich auch.
Ich hab auch heuer eine bewusste Inzucht-Kreutzung gemacht (Voll-Halbgeschwister) bei meinen Marans.Die Hähne davon werden selektiert ausgestellt,verkauft oder geschlachtet und ein Zucht(Alt)-Hahn mit nachweislicher guter Nachzucht dazugekauft.
Wieso? Meine Alt-Stamm steht Standartmäßig sg. da und das habe ich versucht mit Inzucht zu festigen.Ausserdem haben großteils der Hennen eine sg. Eifarbe die ich mit dieser Inzucht genet. vertiefen wollte/will.Man wird sehn was es gebracht hat bei Legebeginn der Hennen.
Zuviel Inzuchtfaktor sollte man allerdings bei sehr großen Rassen nicht haben da sie tats. kleiner werden (nicht mehr dem Standart entsprechend) je dichter ingezüchtet worden ist.Ist einem Vereinskollegen passiert bei seinen Brahma´s.
TIP!Zitat:
Zitat von Sundi75
Kauf dir ein oder zwei Hennen dazu!
Es sei Du behältst deinen alten Stamm zur Sicherheit! Denn behältst Du ihn nicht und der neue Hahn vererbt nicht so wie Du möchtest, denn ist deine Zucht kaputt!
Holst Du dir aber 1-2 Hennen und setzt sie zu deinem Stamm und diese Hennen vererben nicht so wie sie sollen, denn kannst Du sie schlachten - hast aber immer noch deinen alten Zuchtstamm!
Der Alt-Stamm ist verkauft.Allerdings könnt ich den hahn sicher zurück holen.Zitat:
Zitat von hein
Bzw. was ist wenn ich aus dieser Inzucht-Generation einen Hahn behalte,diesen blutsfremde Hennen zuführe und aus dieser Verkreutzung dann einen Hahn nehme für die F1?.Dann hab ich ja die Genetik der F1 mit etwas Fremdblut aus den neuen Hennen?
Diesen Trupp untereinander verkreutzen traue ich mich nicht ehrlich gesagt.
Sundi, es ist aber das Sinnvollste. Ich kenne deinen Bestand nicht und weis nicht was dir noch für Möglichkeiten bleiben.Nimm einen Junghahn und setze ihn an Althennen, sofern du noch welche hast. Oder nimm Junghennen die aber möglichst keine schwestern sind.
Wenn du frisches Blut willst hol dir ein oder zwei Hennen dazu, wenn möglich von dem Züchter woher deine Alttiere stammen, um nicht total fremde Gene reinzuholen.
Hallo zusammen,
ich betreibe auch Linienzucht und der Züchter, von dem ich meine Zuchttiere habe, hat das auch jahrelang praktiziert und hat es bis Weltmeister geschafft. Aber letztes Jahr hatte ich Hennen dabei, bei denen der komplette Legeaparat fehlte und Hähne, die verkrüppelte Hoden oder eine riesige Leber hatten. Daher bin ich nahedran mir BE´s von einem anderen Züchter zu holen, damit ich diese Fehler ausmerzen kann. Meint Ihr, das es sich hierbei schon um eine Inzuchtsdepression handelt?
LG Chris
Jetzt ist die Frage, wie genau wurde gezüchtet z. B. genau die Linien-Vorgaben eingehalten und wie lange wurde so gezüchtet?Zitat:
Zitat von schinock
Hallo Chris,Zitat:
Zitat von schinock
schlau mich bitte mal auf, wo Weltmeisterschaften in Sachen Rassegeflügel ausgetragen wurden?
MfG
Ernst Niemann
Wie der Züchter und nach welchen Richtlinien er gezüchtet hat, kann ich nicht sagen. Und wo genau die Weltmeisterschaft war, weiß ich auch nicht, habe nur die ganzen Pokale etc gesehen und kenne mich damit auch nicht sonderlich aus, da ich immer ganz klein ausstelle.
Aber zu meiner ursprünglichen Frage. könnte das ne Inzuchtsdepression sein?
Da fällt mir grad noch ein, das er wohl ab und an etwas "dazwischengekreuzt hat" um Mängel, z.B. in der Federbreite zu beheben. Aber was. wollte er nicht sagen. Nur macht es mich stutzig, das es in 2013 vermehrt zu solchen Fehlbildungen gekommen ist.
Nur bei Dir oder auch bei Ihm?Zitat:
Zitat von schinock
Bei Beiden??
Nur wenn er etwas eingekreuzt hat, denn kann es keine Inzucht sein! (jedenfalls nicht bei Ihm) Egal was er eingekreuzt hat - es war auf jeden Fall Fremdblut
Ich denke auch, dass da einer übertrieben hat. Von einer WM bezüglich Rassegeflügel ist mir nichts bekannt. Und wie hein bereits geschrieben hat kann es niemals Inzucht sein wenn eingekreuzt wurde!
Genau Richtig!!!Zitat:
Zitat von Adasa
Lieber Adasa,Zitat:
Zitat von Adasa
für Deinen Beitrag bin ich dankbar, weil man hier vielleicht einige Vorurteile ausräumen kann.
Viele Befürchtungen zum Thema Inzucht sind geprägt von Erfahrungen mit Inzucht bei Säugetieren. Bei Hühner handelt es sich aber um Vögel, die naturgemäß anpassungsfähiger sein müssen. Es kommt bei Vögeln sehr viel häufiger zu Genveränderungen, weil sie entweder alte vorhandene Gene (die bislang geschlafen haben) wieder reaktivieren oder weil sie Gene verändern. Dann entstehen z.B. schwanzlose Hühner, wie bei Araucana oder Kaulhühner. Die grüne Farbe der Araucanaeier ist auch solch ein Gensprung (oder eine Reaktivierung eines alten schlummernden Gens?).
Bei verschiedenen Kreuzungen kommt eine F1-Generation heraus, die nicht wie gewünscht aussieht. Erst wenn man diese F1-Generation miteinander kreuzt kommen die vorher gewünschten Exemplare heraus. Das zeigt, dass das Aussehen nicht automatisch das Genpotential wieder spiegelt. Deshalb unterscheidet man den Genotyp (das genetische Potential) vom Phänotyp (dem Aussehen). Es macht also wirklich keinen Sinn deshalb seine Bruteier bei Ebay zu bestellen, weil der Verkäufer eine gute Bewertungskarte aus einer Ausstellung mit abgebildet hat. Das ist der Phänotyp, sagt aber nichts über den Genotyp aus. Wer seine Linie mit neuem Blut auffrischen möchte, der sollte sich geeignete Tiere als eigene Herde halten und züchten und erst in der vierten Generation daran denken, evtl. Tiere mit in die eigene Linie mit aufzunehmen. Ansonsten kann man wirklich böse Überraschungen erleben. Der Hinweis stammt von einem alten Züchter aus den USA, wo man innerhalb von Hühnerrassen in Großlinien (strain) züchtet und der einzelne Züchter mindestens eine Dreilinienzucht betreibt. Manche dieser strains haben eine jahrzehntelange Tradition, ohne dass es zu Inzuchtschäden kommt. Da gilt auch der Grundsatz: Don´t mix strains. Das ist in Deutschland nicht üblich, weil oft unbekannt oder die örtlichen Gegebenheiten nicht vorhanden sind (nicht jeder Züchter kann drei Herden halten und 6 - 10 Hähne zusätzlich halten). Wer aber an der üblichen Methode festhalten möchte und sich immer wieder neues Blut in die Herde holt macht trotzdem nicht falsch, weil er/sie die Rasse erhält und ebenfalls ein genetisch wertvolles Reservoir schafft.