Blinder Hahn

Mein Hahn war, verletzungsbedingt, auf einem Auge blind und nun scheint er seit zwei Tagen ganz blind zu sein. Er sitzt seit vorgestern in einer Ecke bei seiner Lieblingshenne, welche gerade brütet. Gut, hab mir gedacht er will sie halt beschützen.. heute hab ich dann die Glucke wie jeden Tag vom Nest geholt, damit sie fressen und trinken geht und da ist mir aufgefallen, dass der Hahn sitzen blieb.
Hab ihn dann auch rausgeholt und anstatt zum Futter zu gehen sass er einfach nur da. Da kam mir der Verdacht auf, dass er womöglich nichts mehr sieht und der darauffolgende Test mit der Hand vor dem Auge, hat mir dies bestätigt :(
Keine Reaktion mehr.. nix.
Hab ihm dann erstmal Wasser und Futter hingestellt aber ohne meine Hilfe, konnte er weder selbständig trinken noch fressen.
Der arme Kerl hatte einen RIESEN Durst und hat auch gierig gefressen..

nun meine Frage: wie lebenswert ist solch ein Leben für einen Hahn noch?
Ich habe über die Suchfunktion Beiträge gefunden über Hühner die sich damit arrangiert haben und auch blind noch ganz gut zurechtkamen.
Meint ihr, das gilt auch für einen Hahn? Immerhin ist es ja seine Aufgabe auf die Hennen aufzupassen, diese zu treten und für Ordnung zu sorgen in der Hühnerschar. Wird er das wohl vermissen bzw. ist es Quälerei wenn er all das nicht mehr tun kann?
Zeit um ihn einzeln zu füttern und zu tränken habe ich und tu ich auch gerne, das ist kein Problem. Allerdings möchte ich nicht die Grenze von Tierliebe zu Egoismus überschreiten und mach mir da grad viele Gedanken drum.

Vielleicht hat einer von euch ja einen blinden Hahn und kann mir von seinen Erfahrungen damit berichten?

Hm, tut mir echt sehr leid für Deinen Hahn... Hast Du ihm schon einmal Euphrasia Augentropfen gegeben? Die würden zumindest bei einer leichten Augenentzündung gut helfen. Falls er wirklich ganz blind sein sollte ist es für ihn sicher echt ne richtige Qual... Ich kann Dich und Deine Gefühle gerade sehr gut nachvollziehen, weil wir uns im Moment auch täglich um einen fußkranken Hahn meiner Schwiegermutter kümmern. Es wird zwar besser, aber gefallen tut mir das noch nicht so richtig. Ist immer schwer, entscheiden zu müssen, wann es mit der Tierliebe dann doch genug ist. Vertraue auf Dein Gefühl. Du kennst Deinen Hahn am besten!

Hallo,
die Antwort auf Deine Fragen hast Du dir selber gegeben.
Der arme Kerl kann nicht ohne Deine Hilfe leben und wir reden hier jetzt bitte nich von Menschen.
Ich würde dieses Tier aufgrund seiner späten Erblindung und der Tatsache das Er 0 Chance hat, töten.
Wenn Du es nicht kannst, was ich verstehe, gehe zum TA und lasse Ihn einschläfern. Aber handele nur
wie Du es willst und denke mal drüber nach was es bedeutet kein Futter mehr zu finden und keine Angriffe mehr zu sehen. Klar ist das Kacke aber der Hahn kann nichts dafür das wir Menschen uns mit Gefühlsduseleien rumplagen.

Schätze es ab aber bitte lass den armen Kerl nicht erst noch Tage/Wochen da leiden bevor Er dann doch getötet wird.
Alles Gute!!


Edit: Ich habe ein blindes Küken bei einer Glucke, Es kommt super zurecht und findet selbst ohne Glucke das Futter und Wasser. Es ist aber ungleich schwerer ehemals sehende Tiere zu halten.

Sorry für die Zeilenumbrüche, das ist eine Einstellung die ich noch nicht gefunden habe.

Ein Hahn will und muß seiner Bestimmung nachgehen. Er ist der Chef einer Gruppe und übernimmt die Verantwortung dafür. Dein Hahn kann das nicht mehr und er ist sich seiner Schwäche bewußt !
Aber er leidet nicht nur deswegen, sondern wird auch bald mit Parasiten überzogen sein, wenn er weiterhin in einer Ecke sitzt. Du hast die Verantwortung für das Tier, es wird dir keiner antworten, der einen blinden Hahn besitzt.
Gruß, Laura

Erstmal vielen Dank für die Antworten! Ich habe schon mehrere Hähne geschlachtet aber dieser hier ist halt ein Spezialfall. Ich hatte ihn aus nicht so schöner Haltung übernommen und ihn an einen vermeintlich guten Platz vermittelt. Bei einem späteren Besuch, war ich geschockt. Er lief mit 18 grossen Hennen und einem grossen Hahn in einem winzigen Auslauf und war kahl und blutig gepickt. Habe ihn also wieder mitgenommen und versprochen, dass er bleiben darf. Nun da er aufgepäppelt ist und endlich ein schönes Leben hätte, passiert sowas :/
Ich habe ihn mir vorhin geschnappt und nochmals genau angeguckt, sein eigentlich gutes Auge scheint am Lidrand verletzt zu sein, denn der ganze Bereich ums Auge ist angeschwollen und das Auge selbst wirkt als hätte es einen leichten Schleier. Ich habe ihm nu AB Augentropfen reingemacht und warte zwei weitere Tage Behandlung ab ob es sich bessert. Ansonsten, werde ich ihn erlösen.
Danke für eure Hilfe, ich werde dann Bescheid geben wies rausgekommen ist.

Hoffe das es hilft!
Ganz viel Glück...!!!

Danke dir, heute Abend hat er zumindest wieder gekräht und sich sein Gefieder geputzt. Mal die zwei Tage abwarten..

ich würde auch vor allen Entscheidungen erstmal schauen ob das wirklich bleibend ist. Also Auge behandeln, Du kannst das auch mit Posiformin Salbe 2% versuchen und wenn möglich mit isotonischer Kochsalzlösung mehrmals täglich spülen

Möglicherweise ist die jetzige Sehverschlechterung nur eine Folge der akuten Reizung

Jetzt hatte ich heute eigentlich die Entscheidung gefällt ihn zu erlösen.. also auf einem Auge scheint er gar nichts mehr zu sehen und auf dem anderen wohl nur hell/dunkel. Wenn er im Hellen steht und ich mich annähere, weicht er aus und wenn die Sonne hell scheint, sieht er wohl auch den Futternapf.
Wie gross schätzt du denn die Chance ein, dass sowas nur vorübergehend ist? Sonst würd ich nämlich nachher noch versuchen diese Salbe aufzutreiben..

aus der Ferne ist das völlig unmöglich einzuschätzen, schmue. Möglich ist alles, von wirklich wieder voller Sehfähigkeit auf dem Auge bis gar nicht. Zunächst muss die Entzündung weg, solange die da ist bleibt jeder Sehtest ohne wirkliche Aussagekraft. Sicher ihm die Erreichbarkeit von Futter und Wasser, behandle das Auge und erhöhe vorübergehend etwas die Vit A Gabe. Wenn sich die Sehfähigkeit irgendwie ändert bist Du auf einem guten Weg

Du hast natürlich recht, aus der Ferne und ohne ihn gesehen zu haben ist das völlig unmöglich. Ich habe mich von der Hoffnung mitreissen lassen :)
Ich danke dir für den Tipp, werd nachher gleich in die Apotheke fahren und diese Salbe holen um ihn damit zu behandeln. Er hat diese Chance verdient.

die Hoffnung brauchst Du auch nicht aufzugeben, weil eben ein Zusammenhang mit der Entzündung erkennbar ist. Wie es dann ausgeht ist dann eine andere Sache. Wichtig ist das Spülen mit der isotonischen Kochsalzlsg., danach dann die salbe ins Auge machen. Schau dass Du nicht einen Reiniger statt NaCl erhältst, sag in der Apo am besten, dass es für eine Spülung des Auges gedacht ist

Habe beides schon bestellt und kann es nachher abholen :) Hab auch extra erklärt, dass es für die Augen meines kranken Hahnes ist.. die kennen mich da schon, weil ich anscheinend die einzige Kundin bin die dort immer mal wieder was für ihre Hühner bestellt :D

ist doch schön wenn in der Apotheke alle tapfer die Contenence wahren, wenn man ein Gleitgel für den verstopften Kater, Herztropfen für das Huhn und Zugsalbe für die Entenpaddel holt:laugh

So, erste Behandlung ist durch. Krähen und fressen tut er immer noch wie ein Weltmeister.. jetzt Daumen drücken, dass die Spülungen und die Salbe helfen :)

na dann sind jetzt alle Daumen fest gedrückt:jaaaa:

Von mir auch...:bravo

Ich drücke und hoffe mit :-)

Danke :danke

Wollte nur kurz einen Zwischenbericht abgeben:
Heute war Tag 2 der Behandlung mit der isotonischen Lösung und der Augensalbe und auf einem Auge scheint er wieder zu sehen.. ich weiss nicht wie gut aber er reagiert wenn ich mit der Hand auf dieser Seite auf ihn zugehe. Er ist heute das erste Mal wieder selbständig rein und raus aus der Voliere und ein bisschen im Garten rumspaziert. Nicht wirklich viel aber immerhin! Ich werde jetzt natürlich mal weiterbehandeln und sollte er sich so gut erholen, dass er selbständig ein normales Gockelleben führen kann, darf er natürlich weiterleben. :)
@Piaf, was denkst du wie lange ich das Auge mit Lösung und Salbe behandeln soll und ab wann es keinen Nutzen mehr bringt?

Hi

5-7 Tage sollte man in jedem Falle durchhalten, dann schauen wie der Entzündungszustand ist, also ich meine vorrangig eitrige Sekrete und Schwellungen. Zu früh absetzen ist riskant, soweit ich weiss lässt sich Posiformin auch gut länger einsetzen. Wichtig ist immer, dass sich eine Verbesserung abzeichnet, damit meine ich erstrangig akute Entzündungssymptome. Die Sehfähigkeit richtig einordnen kann man erst später, denn so eine Reizung hat auch einen Nachhall hinsichtlich Blendempfindlichkeit etc.

Ok, danke dir :)
Ich werde auf jeden Fall noch weiter behandeln.. das Auge scheint wieder viel klarer, leider scheint er auf diesem trotzdem nichts zu sehen. Er sieht mit dem Auge welches eine weisse Narbe über der Pupille hat die von einer Verletzung durch den anderen Hahn stammt. Vielleicht erholt sich das andere Auge ja doch noch, ich werde weiter berichten ;)

damit sieht er ja dann auf dem Auge, das Du vorher als blind nach Attacke vermutet hattest. Hauptsache er sieht, womit auch immer ;-)

Wie testest Du das Sehvermögen?

Genau.. ich war auch erstaunt, dass er sich jetzt mit diesem Auge orientiert. Ich teste das Sehvermögen indem ich mit der auf das Auge zugehe. Wenn er nicht ausweicht, vermute ich mal, dass er nichts sieht?
Falls es eine bessere Methode gibt, werde ich diese gerne ausprobieren :)

Super, freut mich total!!! Wird schon noch werden!

Ich wollte hier noch schnell ein Feedback geben, da ich ja von Piaf so tolle Hilfe bekommen habe und hier auch mehrere User die Daumen mitgedrückt haben. Dankeschön an dieser Stelle :)
Leider lebt der Hahn nicht mehr.. und daran bin ich schuld :(
Es ging ihm immer besser und er konnte mittlerweile wieder alleine durch den Garten laufen, fressen, trinken und sandbaden. Ich habe ihn dann wie sonst auch früh morgens geholt, auf der Terasse kurz hingesetzt und bin rein in die Küche um die Augentropfen und die Salbe zu holen. Das dauerte ca. 30 Sekunden.. als ich wieder rauskam, war der Hahn weg.. mein Hund der zuvor noch tief schlafend im Körbchen lag, hatte die Gunst der Stunde genutzt und sich hinter dem Rücken meines Freundes, der 3m neben dem Hahn stand und was werkelte, durchgeschlichen und den armen Hahn geschnappt.
Ich bin sehr traurig, denn Yoshi hatte nicht viel Glück im Leben und jetzt wo er endlich Gras, gutes Futter, viel Auslauf und viele Damen für sich hatte, kam zuerst die Sache mit den Augen und jetzt wurde seinem Leben auch noch so brutal ein Ende gesetzt. :(

oh ist das bitter, das tut mir wirklich sehr leid für Dich. Es ist wirklich mehr als unglücklich verlaufen, das sind Dinge die man niemals zu 100% verhindern kann, auch wenn man noch so aufpasst.

Mann, das geht mir jetzt auch gleich ganz nah :(. Tut mir leid für Euch! Wir haben eben doch nicht alles in der Hand und ich finde es toll, dass Du Dich so rührend um ihn gekümmert hast!

Hast Du den Wauzel wenigstens den Hahn kosten lassen, so klopfenderweise?
Hat beim Hund meiner Oma bestens funktioniert, der hat sein Lebtag kein Huhn mehr angerührt. Ich bin zwar weniger für die hausbackenen Tipps alter Bäuerlichkeit, aber das wäre ein Fall, puh, da könnte mein Hund froh sein (wenn ich einen hätte, was ja nie der Fall sein wird), wenn er nicht als nächstes im Römertopf schmort (natürlich NICHT ernst gemeint, aber stinkend sauer wäre ich, nicht ohne erzieherische Folgen für die Töle)...

Andreas...diese Ansicht ist wirklich Steinzeit. Du würdest den Hund mit dem toten Hahn verhauen?...
Auch in der heutigen Zeit wird mit Hundeerziehung viel Schindluder getrieben, und nicht alles ist Gold was glänzt. Aber DAS gehört defintiv nicht zur Sorte "lieber so wie früher"...

Was soll der Hund daraus lernen? Dass der Rudelführer die Beherrschung verliert und ihn völlig artuntypisch behandelt ? - so dass der Hund nicht mal verstehen kann um was es geht?
Oder hast du schon mal einen Wolf gesehen der seine Betas mit einem Rehschlegel verdrischt?...

Das fällt unter die Kategorie "blöd gelaufen" - man hätte eben besser acht geben müssen.

Der Hund als Raubtier beobachtet seine Umgebung immer - auch wenn es scheint er würde schlafen.
Er hat die Gunst der Stunde genutzt.

Da liegt der Fehler beim Menschen.
Nicht jeder Hund ist so erzogen dass ein NEIN auch bei Verlassen des Objekts ein NEIN bleibt.

Daraus kann man nur lernen und in Zukunft anders handeln.

Da bringt rohe (und abartige) Gewalt gar nichts.

Hy!

So krass sicherlich nicht, und ich würd' auch keine Sprüh- oder andere Folterhalsbänder anwenden...
Meine Oma hat das Huhn auch nicht bis zum Zerfetzen auf dem Hund tanzen lassen (ich weiß es nur aus Erzählungen meiner Mutter), aber verknüpft hat er's schon damit...

Andererseits würde ich es aber auch nicht der modernen Hundeerziehung entsprechend machen, alá den Wauzi neben dem toten Hendl "Sitz" machen lassen, und ihm jedes Mal, wenn er's nicht ankuckt oder fressen will, 'nen Leckerchen und/ oder 'nen Clicker geben, denn SO lernen Wölfe sicher auch nicht!
Kapieren muss er schon, was er da für einen kolossalen Bockmist gebaut hat, zumal Herrchen 3 m daneben stand, und somit hat der Hund eigentlich auch dessen "Besitzrechte" missachtet... Naja, egal, das Wauzele wird schon irgendwie verständigt bekommen haben, dass das uncool war...

Hallo ihr Hühnerexperten,

ich nutze diesen Thread mal um euch um euere Meinung zu fragen.

Also ich habe einen Maranshahn sk 3 Monate, der ist blind auf einem Auge, er kommt sehr gut damit klar und jetzt meine Frage dazu:

Da ich Maranshennen im Farbschlag splash habe möchte ich diesen Hahn zur Zucht nehmen, da ja bekanntlich splash und sk ja blaukupfer ergibt. Ich habe nur noch den einen Hahn in sk!

Geht das mit einem halbblinden Hahn, kommt der gescheit zum treten?
Kann der auf die Hühner gut aufpassen?

Bei mir geht baulich bedingt immer nur ein geschlechtsreifer Hahn, denn sonst gibts immer Krieg und leiden sollen sie ja nicht.

Wäre schön wenn evtl jemand auch schon solche Erfahrungen gemacht hat und davon berichten könnte.
Vielen Dank

Gruss Stefan

Hallo,

falls es kein angeborenes oder ansteckendes Augenproblem ist, sehe ich da in Sachen Zucht kein Problem. Als alleiniger Hahn hat er ja dann genügend Gelegenehit und Muße, die Hennen zu treten.

Zitat:

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Zitat von hühnerling

Hallo,

falls es kein angeborenes oder ansteckendes Augenproblem ist, sehe ich da in Sachen Zucht kein Problem. Als alleiniger Hahn hat er ja dann genügend Gelegenehit und Muße, die Hennen zu treten.

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Nein ist es nicht, wurde wohl von einem renitenten erwachsenen Huhn ausgepickt.
Fit ist er, läuft halt etwas lustig, weil er den Kopf immer leicht gedreht hat.

Danke für deine erfreuliche Nachricht.

Gruss Stefan