Gössel: Einstreu, Futter, Wärme, Freigang

Jetzt wird es sicher bald einige Gänsehalter mit Nachwuchs geben. Wie macht ihr das bei diesem Wetter? Bei uns liegt nach wie vor Schnee und erst in 1 - 2 Wochen sehe ich Licht am Horizont. Meine Gössel sind ca. 3 Tage alt. Am Wochenende werde ich sie mit den Alttieren zusammen bringen. Wenn die Alten die Kleinen führen, aber nicht hudern, wann kann ich sie aus dem Stall lassen? Ich habe es so geplant, das ich hinter einer Absperrung aus Draht eine Lampe hänge und dort auch Futter für die Gössel hinstelle. Eine entsprechende Öffnung im Draht würde verhindern, dass die Alttiere dorthin gelangen können aber die Gössel freien Zugang haben. Wer hat da Erfahrungen? Dieses Wetter ist alles andere als normal, von Frühling und "grüner Wiese" ist weit und breit nichts zu sehen.

LG Ute

Irgendwo ist jetzt bei mir der Faden gerissen oder ich bin noch nicht wach!!??

Du willst jetzt 3-4 Tg. alte Gössel mit den Alttieren zusammen bringen!?

Wie soll das gehen? Die werden doch von den Alttieren vertrieben oder auch gebissen - wenn da kein Aufpasser ("Glucke" - oder wie nennt man das bei Gänsen?) dabei ist?

Und dann sollen die fremden "Alten" sie führen aber nicht hudern!!??

Und dann willst Du die Gössel hinter Draht für sich alleine füttern!!??

Und sie haben dann Freilauf!!??

Richtig!? Oder habe ich da etwas falsch verstanden??

hein,
die Vorgeschichte hatte ich nicht in diesem Thema erwähnt. Ich habe Gänse aus 2012 behalten (eigentlich wären sie geschlachtet worden) weil sie schon im späten Herbst angefangen haben zu Legen. Von den 3 Gänsen ist leider eine vom Fuchs geholt worden. Die zwei noch Lebenden und der Ganter kennen sich also von Anfang an und bilden eine recht harmonische Familie. Sie haben ihre Nester selbst gebaut und auch immer schön die Eier abgedeckt. Die Gänse legen jetzt auch nicht mehr, sie sitzen ab und zu auf dem Nest und "brüten". Da sie aber von Legegänsen abstammen, brüten sie nicht fest. Ich habe den Tip bekommen, sie mit ihren Gösseln trotzdem zusammen zu führen. Alles wird unter Aufsicht und ganz vorsichtig (eben erst mal mit Abtrenngitter) passieren. Je nach deren Verhalten entscheide ich weiter....
Ich habe die Gössel so wenig wie möglich an mich gewöhnt und hoffe, dass sie die großen Gänse als Artgenossen erkennen und umgekehrt. Wenn ich nun 3 -4 Wochen damit warte, weil die Gössel dann stabiler sind, klappt das ganz sicher nicht mehr. Also mache ich den Versuch. Es ist nun mal so, dass ich keine Naturbrutgänserasse habe. Das werde ich in diesem Jahr hoffentlich ändern können.
Die Gössel können im Zweifel auch ohne Eltern aufwachsen, aber vielleicht klappt es ja auch so.

Wie machen denn die Gänsehalter das mit dem Futter? Die Gössel fressen doch nicht das Gleiche wie die Eltern? Auch bei einer Naturbrut, die jetzt schlüpft, ist noch nicht viel Weide da.

LG Ute

bei mir fressen gössel das gleiche wie die eltern, von gekochten kartoffeln, über gemahlenen weizen, ei, ich stell ihnen das bereit, wenn sie rausgehen macht papa das gras klein für die gössel :-)
wenn nicht anders nimm entenauzuchtsfutter
lg marina

Hallo Ute,

da die brütende Gans viel an Gewicht verliert und der Ganter in der Regel auch, da er seine Damen bewacht und auch nicht allzuviel Nahrung zu sich nimmt, macht es den Elterntieren nichts aus, das Starterfutter mit zu fressen.

Du schreibst ja, dass deine Gänse brüten, wenn auch nicht fest. Da besteht Hoffnung, dass sie die Gössel evt. auch hudern. Ansonsten macht es deinen Gänsen bestimmt nichts aus, bei diesen Temp. Aufzuchtsfutter zu fressen.

Da die Gössel, wenn die Zusammenführung funktioniert, bedingungslos den Alttieren folgen, diese die Gössel evt. aber nicht hudern, würde ich sie derzeit, bei diesen tiefen Temp., im Stall belassen und auch keine Abtrennung zur Wärmequelle und Futter anbringen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Kleinen erfrieren.

LG Conny

Marina und Conny,
ich hab ja dieses Aufzuchtfutter (ich glaube es ist das für Enten). Da mische ich gemahlenen Weizen und Hafer rein, außerdem, wenn ich Glück habe, ein paar gehechselte Brennesseln. Die sind aber sehr schwer zu finden zur Zeit.
Ich werde erst mal die Abtrennung reinstellen und dann schauen, wie die Alten reagieren. Falls es klappt nehme ich sie dann raus und füttere alle zusammen. Etwas schwierig wird es evtl. mit der Wärmelampe. Die wäre für die großen Gänse zu niedrig und müsste auch raus. Mal schaun, was sie machen. Ich müsste eben einen sonnigen Tag mit wenig Wind nutzen, da erwärmt sich der Stall etwas und die Gössel sind nicht gleich in Gefahr zu erfrieren.
Auch wenn es nicht klappen sollte, probieren werde ich es auf jeden Fall.

Danke erst mal,
LG Ute

Hallo Ute,

wegen der Wärmelampe brauchst du dir keine Gedanken machen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Alttiere diese nicht nutzen und nur die Gössel darunter liegen. Bei drei- bis vier Tagen alten Gösseln geht sog. Verklamen (festliegen aufgrund von Untertemperatur) recht schnell.

Wenn du Aufzuchtsfutter verwendest, mische kein anderes Futter darunter, das wäre zuviel des Guten. In diesem Futter ist alles vorhanden, was Gössel benötigen und zwar im richtigen Mischungsverhältnis.

LG Conny

Hallo Conny,
danke für die Tipps, ich hatte den geschroteten Hafer nur untergemischt, weil die Pellet vom Starterfutter so hart sind. Ich dachte, die müssen erst mal lernen, wie sie das fressen können. Da ist so was mehliges leichter aufzunehmen. Sollte man das Futter lieber anfeuchten?
Mittlerweile schaffen die Kleinen das schon ganz gut. Am liebsten mögen sie kleine Grasbatzen, die ich ihnen reinstelle, nur sind die noch schwer zu finden.

LG Ute

Hallo Ute,

anfeuchten ist nicht von Nöten. Die schaffen das schon.

LG Conny

Am Sonntag kommen die Gössel in den Stall zu den Altgänsen (erst mal mit Abtrennung). Ich habe sie bis jetzt noch in einer großen Kiste im Heizungsraum. Sie benutzen das Trinkwasser zum baden, schweinern alles voll und werden mit jedem Tag gieriger nach frischem Zeug. Dabei fressen sie alles, was ich bringe - Brennnesseln, Vogelmiere, Gras, geraspelte Mören...
Da fehlt der Freigang und die Sonne sicher auch. Ich bin schon gespannt, wie sich das entwickelt.

LG Ute

schöne schweinerei
ute,
aber spaß machts .......:-)ich hatte vor jahren auch mal gössel in der kiste
lg marina

Zitat:

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Zitat von Ute13

Am Sonntag kommen die Gössel in den Stall zu den Altgänsen (erst mal mit Abtrennung). Ich habe sie bis jetzt noch in einer großen Kiste im Heizungsraum. Sie benutzen das Trinkwasser zum baden, schweinern alles voll und werden mit jedem Tag gieriger nach frischem Zeug. Dabei fressen sie alles, was ich bringe - Brennnesseln, Vogelmiere, Gras, geraspelte Mören...
Da fehlt der Freigang und die Sonne sicher auch. Ich bin schon gespannt, wie sich das entwickelt.

LG Ute

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Hallo Ute,

wo bekommst du jetzt den frische Gras, Brenneseln und Vogelmiere her?

Gruß
Silke

Zitat:

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Zitat von Lady Gaga

Hallo Ute,

wo bekommst du jetzt den frische Gras, Brenneseln und Vogelmiere her?

Gruß
Silke

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Das habe ich mich auch schon gefragt!?
Bei mir ist noch alles kahl und der Boden gefroren!

Wie hier alle Wissen, sind Gänse Herdentiere. Um die Gruppe größer und stabiler zu machen, nehmen die auch verwaiste Jungtiere (also auch 3 Wochen alte Gössel, die aus dem gröbsten raus sind) auf. Je größer eine Gruppe wird, desto sicherer wäre das Überleben in der Natur gesichert.

Wenn ich Gössel zur Gruppe gebe, dann sind das keine so jungen, sondern immer welche älter als 3 Wochen. Da hab ich dann keine Probleme mit der Aufzucht und die Alttiere führen und bewachen die "Neuen" super, als wären es ihre eigenen.

Den Grund, warum man jüngere Waisengössel (jünger als 3 Wochen) in eine Gruppe integrieren möchte, habe ich bisher noch nicht verstanden. Da die Kleinen von der Gruppe geführt und beschützt werden (aber nicht gehudert), haben die Kleinen ja keine eigene Entscheidungsmöglichkeit bei Kälte unter die Wärmelampe zu gehen. Mensch muss also ständig selbst mit aufpassen, dass es den Kleinen nicht zu kalt wird und ggf. sogar sich mit der Altgruppe anlegen um die Kleinen vor dem Erfrieren zu retten. So ein Ablauf der Gänseaufzucht macht für mich keinen Sinn...

Also erst mal zu dem Grünzeug - Ich habe ein kleines Gewächshaus, was ich erst später wieder aktiviere. Dort wächst über den Winter Unkraut, unter anderem Vogelmiere und ein paar junge Brennnesselspitzen. Die kleinen Grasbatzen kann ich ebenfalls leicht rausziehen. Das reicht erst mal für den Anfang als "Leckerli". Gut, dass ich erst im Frühjahr die Erde austausche. :)

Karin,
ich muss die Gössel sowieso in dem gleichen Stall unterbringen, in dem die Altgänse auch sind. Die Kiste reicht nur für eine Woche. Und wie schon geschrieben - sie sind erst mal hinter einer Abtrennung, also komplett extra. Allerdings können sich die Gänse sehen und hören. Ich mach das ja auch zum ersten Mal.
Es ist schon beruhigend, wenn du sagst, dass die Gössel von den Alttieren geführt werden würden (und ich hoffe sehr darauf). Ich lasse sie noch nicht gleich zusammen, ich kann auch noch 14 Tage warten, es wird ja jetzt wärmer.

LG Ute

Hallo Ute,

ich würde die Gössel noch ein Weilchen in einen größere Hasenkäfig setzen.
Kennst du niemanden der dir so etwas borgen könnte?
Wenn nein, dann versuch es ihm Stall. Sorge aber dafür, dass die Gössel sicher vor den Alttieren sind.
Man weiss ja nie......

Gruß
Silke

Silke, die Alttiere machen den Kleinen nichts. Sie werden die Kleinen vielleicht bischen ruppig erziehen am Anfang, aber das ist normal.

Vielmehr Sorgen muss man sich darum machen, dass die Kleinen die ersten 3 Wochen Wärme benötigen. Die wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von den Altgänsen kommen. Auch werden die Alttiere die Kleinen nicht unter die Wärmelampe schicken, wenn die piepsen. Somit werden die Kleine auskühlen, erfrieren oder vielleicht sich nur erklälten.
Ich möchte nicht zu einem Ganter und/oder ner Gans hinlaufen und so ein frierendes Flauschbällchen denen wegnehmen müssen. Die Alttiere würden mich angehen, aber sowas von gefährlich böse verärgert. Aber dennoch brauchen die Kleinen die ersten 3 Wochen Wärme und das geht nicht mit Adotionseltern.

Die Eintagsgössel kann man einer brütenden Gans im Nest unterschieben. Das geht dann ja auch, da die Gans die Kleinen dann auch hudert. So und nicht anders bekommt man kleine Gössel unter eine Muttergans. Brütet die Gans nicht, dann hudert sie auch nicht. Als Folge frieren die Kleinen und die Gänse bewachen die sterbenden Gössel.

Danke Karin für deine Erfahrungen.
Damit habe ich jetzt absolut keine Ahnung, da ich nur Naturbrut betreibe und da alles seinen Gang von alleine geht.
Musste noch nie Gössel unterschieben einer brütenden Gans bzw. Gössel in eine Gänsegruppe die nicht gebrütet hat integrieren.

Also schau, dass du die Gössel schön warm hälst und vielleicht erst in den Stall zu den Alttieren gibst, wenn sie auf keine Wärmequelle mehr angewiesen sind.

Gruß
Silke

Karin, du hast ja recht!
Ich werde die Gössel die nächsten 14 Tage noch getrennt von den Alttieren lassen. Mein Ganter ist sehr böse, dem kann ich sie sicher nicht wegnehmen, wenn er sie einmal hat.
Falls es wirklich wärmer wird werde ich, wie Silke schreibt, einen Hasenkäfig auf die Wiese stellen und die Gössel da reinsperren. Wir haben einen selbstgebauten Käfig für das Kaninchen meiner Tochter. Dem ist es sowieso noch viel zu kalt auf der Wiese. Also werde ich den Käfig "ausborgen".
In den Stall kommen die Gössel dieses WE definitiv. Die brauchen jetzt mehr Platz zum Rennen und müssen vorsichtig abgehärtet werden.

Vielen Dank für die Ratschläge :)

LG Ute

Auf der Wiese wäre ein Hasenfreilaufgehege noch viel besser!

Gruß
Silke

Umsiedlung hat erst mal geklappt. Die Kleinen sind ziemlich rubust. Sie haben vorerst einen eingeschränkten Bereich (mit Brettern abgegrenzt) zum Drangewöhnen und können in 2-3 Tagen ihren ganzen Stallbereich erkunden. Sie können die Alten hören und sehen und sind relativ scheu Menschen gegenüber. Hier ein Bild, wie sie sich über die Vogelmiere hermachen.

Anhang 94499

Hallo Ute,

ein sehr schönes Bild ist das.
Ich hoffe es klappt alles weiterhin so gut mit den Kleinen.

Gruß
Silke