Einstieg in die Zucht...

Moin zusammen,

da ich befürchte das mein Eröffnungspost etwas länger werden könnte schon mal vorab danke an alle die sich die Zeit nehmen diesen zu lesen. :D

Ich halte seit gut 7 Jahren Hühner. Bislang immer eine bunte Hühnerschar mit Hahn. So alle zwei Jahre habe ich mir Bruteier von Mixen aus der Nähe geholt um immer mal wieder frisches Blut reinzubringen. Und natürlich neue Farben/Aussehen, die Kinder waren immer wieder neugierig wie die Küken dann später wohl aussehen werden. ;)
Ich habe dieses Jahr die Rasse Mechelner entdeckt. Von denen bin ich so angetan, dass ich ernsthaft am überlegen bin kompett auf Tiere nur von dieser Rasse umzustellen. Mir werfen sich nur ein paar Fragen auf, die sich aus der Haltung nur einer Rasse gegenüber einem bunten Hühnerhaufen ergeben. Ich hoffe jetzt mal auf Tipps der Wissenden. :)

1. Wenn ich nur Mechelner halte, dann werde ich ja ab und an neues Blut reinbringen müssen. D.h. ab und an muss ein neuer Hahn her, sei es aus erworbenen Bruteier eines anderen Stammes oder gleich einen Hahn kaufen. Wie lange kann so ein Hahn seiner Aufgabe der Arterhaltung nachkommen?

2. Sollte man darauf achten das der Hahn sich dann nur mit Hennen vermehrt die nicht seine eigenen Nachkommen sind? D.h. so lange der Hahn da ist sollte er immer Hennen anderen Blutes zu Paarung haben. Oder ist es nicht wirklich nachteilig wenn er sich auch mit seinen Töchtern vermehrt?

3. Ich strebe an etwas 8 Hennen mit dem Hahn zu halten. Passt das oder sollte im Sinne der Befruchtungsrate die Hennenzahl reduziert werden?

4. Da ich meine jetztigen Tiere nicht einfach so aussortieren möchte, aber auch nicht den Platz habe zwei Ställe/Ausläufe zu realisieren stellt sich mir die Frage wie ich am elegantesten einen "weichen" Übergang hinbekomme.
Var. A: Nächstes Frühjahr Bruteier von Mechelner kaufen und 2-3 Hennen behalten. Übernächstes Frühjahr nochmal Bruteier von anderswo und dann einen Hahn behalten. Im Dritten Jahr wäre der Umstieg dann möglich.
Var. B: Wie Var. A nur zuerst den Hahn behalten und im Folgejahr die Hennen. (Hat das irgendeinen Vor- oder Nachteil?)
Var. C: Nächstes Frühjahr Bruteier kaufen und davon sowohl HAhn als auch Henne behalten. Dann würden sich im Folgenden aber Bruder und Schwester vermehren. Sollte man das vermeiden?

So, mehr fällt mir im Moment nicht ein. :D Ich hoffe die Fragen sind nicht zu blöde, ich habe mich bisher mit der Rassegeflügelzucht noch nie beschäftigt. Ich werde auch mal gucken ob es hier in meiner Gegend einen Geflügelzüchterverein gibt, mal sehen ob es ggf. Sinn macht dort mit einzusteigen.

Danke vorab schon mal für Eure Antworten, viele Grüße
Kalle

Ich kann nur sagen , das ein Geflügelzuchtverein nicht verkehrt ist , darum gehöre ich auch einem an , und den Jahresbeitrag von 10-20 € kann sich wohl jeder leisten !;)

Was das züchten betrifft und die Umstellung auf Rassegeflügel zu gunsten Deines bunten Hühnerhaufens , das überlasse ich erstmal den Spezis unter uns ! :jaaaa:


LG Borny :)

Hallo Kalle,

die Frage ist, ob du ausstellen oder die Rasse nur zu Deinen Zwecken vermehren möchtest.

Im Grunde genommen empfielt sich eine Blutauffrischung nur, wenn Du bei Nachkommen deiner Hühner schlechtere Eigenschaften feststellst, als das bei den Eltertieren der Fall war z.B. in Bezug auf Wachstum, Legeleistung, Schlupffreudigkeit, Brutdauer, etc.

Ein Hahn kann durchaus 5 Jahre zur Zucht eingesetzt werden, ist auch ein wenig von den Umweltbedingungen abhängig, wie bei uns Menschen auch. Ein Franz B. zeugt noch mit 60 erfolgreich, während bei anderen schon mit 30 nix mehr geht.

Ansonsten kannst Du eigentlich alles miteinander verpaaren, was du möchtest. Wenn du nicht ausstellen möchtest, empfielt es sich, immer solche Tiere zur weiteren Zucht zu verwenden, die besonders schnell geschlüpft sind. Das sind in der Regel auch die, die besonders gut und schnell abwachsen und insgesamt gute Leistungen aufweisen.

Wenn Du die Eier mit einem Brutautomaten ausbrütest, bekommst Du allein schon durch das Schlupfverhalten genügend Infos, die Dir ständige Blutauffrischungen ersparen. Inzucht muss nämlich nichts Negatives sein, man muss nur mit den richtigen Tiere weiter machen.

Moin,

danke für Eure Antworten Borny und Andi!

Das mit dem Geflügelzuchtverein werde ich in jedem Fall mal angehen.

Für Ausstellungen möchte ich nicht züchten, nur um die Rasse zu halten. Ich habe immer gedacht das es durch die Paarung von Bruder/Schwester zu nachteiligen Entwicklungen (verkrüppelte/nicht geschlüpfte Küken, kleinere Tiere ...) kommt. Bislang habe ich das ja auch gemacht und die (wenigen) Ausfälle auf diesen Umstand geschoben. Aktuell ist es aber auch so das ich den Hahn alle zwei Jahre, teilweise jedes Jahr ausgetauscht habe. Wenn ich mich aber auf eine Rasse konzentriere und einen guten Hahn habe, dann soll er auch länger die Herde führen. Zumal die Mechelner hier bei uns (Nähe Hamburg) wenig verbreitet sind. Einen Hahn hätte ich bekommen können, allerdings soll der >30 Euro kosten, was bei meiner aktuellen Hühnerschar sicherlich keinen Sinn macht.

Stimmt!
Mir hat gestern jemand vom Geflügelzuchtverein dasselbe gesagt.
Man kann mehrere Jahre den Vater mit den Töchtern, die Mutter mit dem Sohn und so weiter. Eigentlich guckt man nur drauf, welche Tiere sich am besten ergänzen: Also dem Hahn fehlt ein besonderes Merkmal und die Henne hat es oder so. Das nennt sich in der Geflügelzucht auch nicht Inzucht, sondern Linienzucht.
Ich war so stolz darauf, dass meine Sundheimer aus drei verschiedenen Stämmen kommen und mußte mir gestern sagen lassen, dass das garnicht so gut ist, wenn man Ausstellungszucht betreiben will.

8 Hennen und 1 Hahn sind bei den schweren Mechelnern bestimmt Obergrenze. Allerdings kann es ja auch sein, dass die eine oder andere Henne sich nicht so entwickelt, wie sie soll.

Ich würde Variante C bevorzugen. Suche Dir einen erfolgreichen seriösen Züchter und hole Dir dort Deine Bruteier. Und los geht´s.

Allerdings bin ich auch ein sehr ungeduldiger Mensch, wwürde mir wahrscgheinlich schon in diesem Jahr Jungtiere besorgen. Egal wie und wo, weil selten! :laugh

Gruß
Rosie

PS: Eine schöne rasse hast Du Dir da ausgeguckt!
Und ja , unbedingt in einen Verein eintreten - dort bekommst du die Bundesringe, die Impfungen, die Informationen und Tips und Ratschläge. Und ich glaube, ohne Mitgliedschaft darf man gar nicht ausstellen.

Zitat:

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Zitat von Rosie

Man kann mehrere Jahre den Vater mit den Töchtern, die Mutter mit dem Sohn und so weiter. Eigentlich guckt man nur drauf, welche Tiere sich am besten ergänzen: Also dem Hahn fehlt ein besonderes Merkmal und die Henne hat es oder so. Das nennt sich in der Geflügelzucht auch nicht Inzucht, sondern Linienzucht.

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Genau diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich habe mir nämlich gerade eine kleine Gruppe 1/4 Orpingtons gekauft und möchte mit denen auch züchten, allerdings nur für mich selbst. Dann muss ich nun doch nicht alle zwei Jahre nen neuen Hahn kaufen. Ich will mir die jungen Hennen behalten, so dass ich eine Gruppe von maximal 1/10 habe. Ich mache auch nur Naturbrut. Was kommt das kommt, was nicht, dann eben nicht. Wie gesagt, ist nur für mich.

Zitat:

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Zitat von Rosie

Und ja , unbedingt in einen Verein eintreten - dort bekommst du die Bundesringe, die Impfungen, die Informationen und Tips und Ratschläge. Und ich glaube, ohne Mitgliedschaft darf man gar nicht ausstellen.

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In einen Verein gehe ich nicht. Ich will nicht ausstellen, Vereinsleben mag ich nicht und Bundesringe brauche ich nicht.

LG Birli

@Kalle und Birli: Wenn ihr schon reinrassig züchtet bzw. züchten wollt, ist es doch nicht viel Arbeit mehr auch noch auszustellen... Beringen und vor den Schauen die Tiere sauber machen, fertig. So würdet ihr eure Rasse bekannter machen und für sie werben, ggf. auch mal das eine oder andere Tier zur Zucht abgeben können.
Nur so hilft man einer Rasse wirklich weiter und bewahrt sie vor dem Verschwinden. Züchter, denen ihre Rasse am Herzen liegt, stellen auch mal aus. Das muss nicht auf jeder Schau sein, aber das sollten zumidest mal ein paar Tiere auf der lokalen Geflügelschau sein...

@Birli: Wir haben auch einen Züchter im Verein, der nicht so sehr am Vereinsleben teilnimmt, aber auf Ausstellungen sind seine erstklassigen Tiere immer zu sehen ;)

Die Fragen wurden ansonsten schon beantwortet. Zu 4. würde ich sagen B oder C. Hennen wirst du nämlich leichter los als Hähne (deshalb nicht A).

MfG
Cubalaya

@ Cubalaya
Was mich vom ausstellen abhält ist das Bewertungssystem. Sobald irgendeine Kammzacke nicht so ist wie sie soll, wird das Tier u.U. nicht bewertet. Warum müssen denn 89 Punkte ein ungenügend bedeuten?

Zitat:

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Warum müssen denn 89 Punkte ein ungenügend bedeuten?

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@ Lino

Das ist ganz einfach. Weil es neben Fehlern, kleinen Mängeln und Wünschen die aufsummiert, die Gesamtnote ergeben, auch noch sogenannte Ausschlussfehler gibt. Wenn ein ausgestelltes Tier so einen Fehler hat (z.B. Steckdorn), bekommt es eben ein "U". Das ist wie bei der Füherscheinprüfung. Wenn Du bei Rot über Kreuzung fährst, dann bist Du durchgefallen. Man muss ja eine gewisse Mindestqualität der Tiere gewährleisten. Da macht es keinen Sinn alle Fehler zu summieren, bis man bei einem Punkt angekommen ist. Aus diesem Grund ist bei befriedigend, 90 Punkten Schluss.

MfG

Ernst Niemann

Hallo
Linienzucht:

Beim Geflügel und bei den Hasenzüchtern soll das ja klappen. Vater mal Tochter und Mutter mal Sohn.
Geschwister sollte man aber nicht anpaaren

Zitat:

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Zitat von winnie23

Geschwister sollte man aber nicht anpaaren

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Warum nicht?

Zitat:

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Beim Geflügel und bei den Hasenzüchtern soll das ja klappen. Vater mal Tochter und Mutter mal Sohn.

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Fürs Geflügel mag das zutreffen. Für die Hasenzüchter ist aber immer noch der § 173 StGB massgebend.

MfG

Ernst Niemann

Hallo Ernst,

dass genau bei 90 Schluss sein muss, leuchtet mir nicht ein. Entsprechend den eigenen Ansprüchen kann das doch jedem selbst überlassen bleiben. Die Punkt-Zahl ist objektiv und diese könnte man doch auch absenken. 'Ungenügend' ist eine subjektive Einschätzung, die mMn so pauschal nicht erfolgen sollte und doch irgendwo etwas mit den individuellen Ansprüchen zu tun hat. Wenn Züchter A bei den Zw. Wyan. hohe Ansprüche hat, werden für ihn vielleicht nur Tiere ab 95 Punkten in Frage kommen. Züchter B ist dagegen froh, wenn er durch Tiere mit 89 Punkten frischen Blut in seinen Stamm der ostpreusischen Buschhühner einbringen kann. Nur kann ich mit dem derzeitigen System einen 89-Punkte-Hahn von einem völlig 'entarteten'-Hahn nicht mehr unterscheiden.

Hallo kalle,
Als für uns klar war, das wir "wieder" Geflügel halten möchten, sind wir nach vielen Suchen unter anderem auch auf den Sundheimer gestossen und haben unser Herz in diese verloren.
Erschreckend war für uns, das bei uns in der Schweiz kein einziger Züchter war, der diese Rasse züchtet, ich weiss aber von einer Private person, die solche Hähne besitzen...

Fast hätte ich es aufgegeben, diese tolle Rasse anzuschaffen, denn ich müsste die Tiere aus Deutschland importieren, habe aber dann doch mir gesagt: ich habe mich in diese Rasse optisch verliebt, sie sind sehr toll in den berichten und im internet hört man wirklich nur gutes, also werde ich jetzt mir solche tiere zu mir holen und habe es mit hilfe von Sundheimer-Club in Deutschland geschafft und bin mehr als begeistert!

Nun ist für mich klar: Diese Rasse darf nicht aussterben... ich habe nun das bedürfnis, das ich diese Rasse unbedingt in der Schweiz bekannter machen muss und daher strebe ich nun an, in einen Verein beizutreten und die Tiere auch an ausstellungen "zeigen" zu dürfen...

Was ganz wichtig ist: Wenn ich diese Rasse unterstützen möchte, dann MUSS es sein, das ich nur mit diesen weiterzüchte, die auch wirklich dem Rassestandard entsprechen.. Darum ist es wichtig, das die Tiere bewertet werden, denn es ist ja nicht der Sinn der Sache, eine Rasse erhalten zu wollen und zu "vermehren" und dabei dann durch nicht beachten des Rassestandardes, die Tiere eine andere "Farbqualität" bekommen, der Kamm beim Hahn schlechter wird, gar das Pigment immer dünkler wird, oder gar der Körberbau immer schlanker wird.. dann hat man am schluss nämmlich genau das getan was man nicht wollte... die Rasse "aussterben" lassen mit der falsche "Zuchtweg"...

Deswegen ist es immer gut, wenn man Arterhaltung betreiben möchte, in einem Verein zu sein der sich damit auskennt und das man auch als anfänger sich "belehren" lässt... denn es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen :)

Ich würde, wenn ich dich währe, dich entscheiden, ob du die Art unbedingt gerne erhalten möchtest, und dir überlegst, ob du in einem Verein mitglied werden möchtest. Denn dann hast du nicht nur die "show" sondern hast nebenbei noch sehr tolle ansprechpartner die jederzeit deine Fragen beantworten können. Sie kommen auch zu dir nachhause, schauen auch mit dir die Hühner/Hahn an und berät auch wie man die Zuchtgruppe am besten zusammenstellt.

Freue mich zu hören, für welchen Weg du dich entschieden hast :)

Es ganz liebs Grüessli aus der Schweiz
Claudia

Zitat:

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Zitat von kalle

Var. B: Wie Var. A nur zuerst den Hahn behalten und im Folgejahr die Hennen. (Hat das irgendeinen Vor- oder Nachteil?)

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Hi Kalle,
ich mache es so wie Var.B: Ich behalte mir immer die Hennen. Falls es klappt und es nächstes Jahr Küken gibt behalte ich die Hennen, die Hähne muss ich dann eben schlachten, wenn sich kein Abnehmer findet.

So habe ich weiterhin den Hahn (Vater) und kann den wieder für seine Töchter einsetzen.

Mir stellt sich aber die Frage: Wenn ich den Hahn ein weiteres Jahr behalte, dann habe ich ja im übernächsten Jahr seine Enkelinnen. Geht das dann immer noch? Und auch noch für die Urenkelinnen? Ab wann sollte man den Hahn dann austauschen?

Gibts vielleicht ein empfehlenswertes Buch zu dem Thema?

LG Birli

Zitat:

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dass genau bei 90 Schluss sein muss, leuchtet mir nicht ein.

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Hallo Lino,

das mag wohl sein, ändert aber nichts an den Tatsachen. Ich bin auch nicht willens, über diesen Teil der allgemeinen Ausstellungsbedingungen, mit Dir zu diskutieren. Dein Lehrer wäre, wenn Du früher eine Sechs geschrieben hättest, auch nicht bereit gewesen, mit Dir zu diskutieren, die Zeugniszahlen bis auf neun zu erweitern, damit Du mit einer Sechs noch versetzt wirst.
Es geht bei der Rassegeflügelzucht nun einmal darum Tiere mit einen genau festgelegten Aussehen und ganz bestimmten Merkmalen zu züchten. Wenn es so gehandhabt würde, wie Du es Dir vorstellst, bliebe von diesem Aussehen nicht mehr viel übrig. Diese Merkmale, die im Rassegeflügelstandard für jede Rasse festgelegt sind, spiegeln das Idealbild der jeweiligen Rasse wieder. Es gibt nur wenige Tiere die diesem Idealbild entsprechen. Um jedermann darzustellen, wie weit ein Tier diesem Standard entspricht, gibt es eben diese Bewertung. Wenn Du Dir mal eine Bewertungskarte ansiehst, wirst Du sehen dass nicht jede Abweichung vom Idealbild gleich bewertet wird. Da gibt es z. B. bei Spitzentieren, die mit hv bewertet wurden, nur noch den einen oder anderen Wunsch des Preisrichters, der das v verhindert hat. Bei einem b Tier sieht das schon ganz anders aus. da werden in der Rubrik "Fehler" schon grobe fehler aufgeführt. Das kann man aber nicht belibig weiterführen, da Du dann schnell an einem Punkt bist, wo mit Tieren weitergezüchtet wird, die es nicht mehr wert sind den Rassenamen zu tragen. Dieser Umstand kann nicht im Sinne eines Rasseerhalts sein.
Aber wenn Dir Deine Tiere so gefallen wie sie sind, ist es doch in Ordnung. Dann nenn sie auch ruhig weiter Dorking oder Bielefelder. Aber verlang nicht von ernsthaften Züchtern dieser Rassen, dass sie Deine Tiere dann auch so nennen, denn die sind der Meinung, dass ein Tier, dass keine 90 Punkte erreichen kann, nicht in die Zucht gehört

MfG

Ernst Niemann

Bei mir war es auch schwer Züchter zu finden bin aber nicht davon ab und bin sehr glücklich damit geworden. Werde das erste jahr die geschwister verpaaren danach werde ich einen Althahn behalten und dann auf die Töchter Paaren.

Zitat:

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Zitat von Ernst

Hallo Lino,

das mag wohl sein, ändert aber nichts an den Tatsachen. Ich bin auch nicht willens, über diesen Teil der allgemeinen Ausstellungsbedingungen, mit Dir zu diskutieren. Dein Lehrer wäre, wenn Du früher eine Sechs geschrieben hättest, auch nicht bereit gewesen, mit Dir zu diskutieren, die Zeugniszahlen bis auf neun zu erweitern, damit Du mit einer Sechs noch versetzt wirst.
Es geht bei der Rassegeflügelzucht nun einmal darum Tiere mit einen genau festgelegten Aussehen und ganz bestimmten Merkmalen zu züchten. Wenn es so gehandhabt würde, wie Du es Dir vorstellst, bliebe von diesem Aussehen nicht mehr viel übrig. Diese Merkmale, die im Rassegeflügelstandard für jede Rasse festgelegt sind, spiegeln das Idealbild der jeweiligen Rasse wieder. Es gibt nur wenige Tiere die diesem Idealbild entsprechen. Um jedermann darzustellen, wie weit ein Tier diesem Standard entspricht, gibt es eben diese Bewertung. Wenn Du Dir mal eine Bewertungskarte ansiehst, wirst Du sehen dass nicht jede Abweichung vom Idealbild gleich bewertet wird. Da gibt es z. B. bei Spitzentieren, die mit hv bewertet wurden, nur noch den einen oder anderen Wunsch des Preisrichters, der das v verhindert hat. Bei einem b Tier sieht das schon ganz anders aus. da werden in der Rubrik "Fehler" schon grobe fehler aufgeführt. Das kann man aber nicht belibig weiterführen, da Du dann schnell an einem Punkt bist, wo mit Tieren weitergezüchtet wird, die es nicht mehr wert sind den Rassenamen zu tragen. Dieser Umstand kann nicht im Sinne eines Rasseerhalts sein.
Aber wenn Dir Deine Tiere so gefallen wie sie sind, ist es doch in Ordnung. Dann nenn sie auch ruhig weiter Dorking oder Bielefelder. Aber verlang nicht von ernsthaften Züchtern dieser Rassen, dass sie Deine Tiere dann auch so nennen, denn die sind der Meinung, dass ein Tier, dass keine 90 Punkte erreichen kann, nicht in die Zucht gehört

MfG

Ernst Niemann

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Sehr toll geschrieben!

Hallo Ernst,

ob meine Tiere die 90 Punkte erreichen würden, kann ich (noch) nicht beurteilen. Vielleicht stelle ich hier mal ein paar Bilder rein, um Hinweise zu erhalten.

Ich war der Auffassung, dass grobe Fehler immer zu einem 'Ungenügend' führen. Scheinbar habe ich mich da getäuscht. Bei meinen Dorking ist mMn die Zehentrennung der 4. und 5. Zehe am Ansatz nicht optimal. Führt das dann nicht zwingend zum 'Ungenügend?

Ich kann mich Claudia xy8165 uneingeschränkt anschließen. Zum Erhalt einer Rasse kann man durch die Präsentation auf einer Ausstellung auch viel beitragen.

Ich bin auch erst durch die Beschäftigung mit der Materie darauf gekommen, daß Mixe nicht der Weisheit letzter Schluß sind, sondern der Rasseerhalt enorm wichtig ist, um die genetische Vielfalt und Leistungsfähigkeit zu erhalten. Mixe sind nämlich nur in den ersten ein-zwei Generationen so toll wie ihr Ruf (wegen des Heterosis-Effektes), danach bildet sich ein genetischer Einheitsbrei mit nicht voraussagbaren Eigenschaften. Also benötigt auch der Erbrüter von Mixen Rassetiere als Ausgangsbasis (hier setzt ja auch das Kollbecksmoorhuhn an, ein Mix aus Vorwerk-Hahn und Hybrid-Elterntier-Henne).

Ich denke, daß viele der Fehler, die auf Ausstellungen negativ bewertet werden (die berühmte Kammzacke z. B.) auch Fehler sind, die sich vererben und über die Generationen hinweg aufsummieren und stärker ausprägen. Der Züchter selbst ist natürlich seinen eigenen Tieren gegenüber voreingenommen, da ist ein unabhängiges Urteil vielleicht manchmal ganz gut, um ein heißgeliebtes, aber ungeeignetes Tier doch nicht in die Zucht zu nehmen.

Na ja, ich bin jedenfalls in meinem eigenen Fall auch noch gespannt, wo die Reise hingeht, bin jedenfalls jetzt im Verein und dort in der Ausstellungsleitung und habe echt nette Leute kennengelernt. Natürlich zumeist ältere Menschen, aber ich finde es toll, daß diese immer noch genauso hühnerbekloppt sind wie ich.

Zitat:

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Zitat von kalle

Moin,

danke für Eure Antworten Borny und Andi!

Das mit dem Geflügelzuchtverein werde ich in jedem Fall mal angehen.

Für Ausstellungen möchte ich nicht züchten, nur um die Rasse zu halten. Ich habe immer gedacht das es durch die Paarung von Bruder/Schwester zu nachteiligen Entwicklungen (verkrüppelte/nicht geschlüpfte Küken, kleinere Tiere ...) kommt. Bislang habe ich das ja auch gemacht und die (wenigen) Ausfälle auf diesen Umstand geschoben. Aktuell ist es aber auch so das ich den Hahn alle zwei Jahre, teilweise jedes Jahr ausgetauscht habe. Wenn ich mich aber auf eine Rasse konzentriere und einen guten Hahn habe, dann soll er auch länger die Herde führen. Zumal die Mechelner hier bei uns (Nähe Hamburg) wenig verbreitet sind. Einen Hahn hätte ich bekommen können, allerdings soll der >30 Euro kosten, was bei meiner aktuellen Hühnerschar sicherlich keinen Sinn macht.

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@Kalle

Hier findest du mehr über die Rasse Mechelner: http://www.sv-mechelner.de/
Du kannst dich gerne bei mir melden...

Gruß
Tim

Zitat:

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Zitat von Waldfrau2

Natürlich zumeist ältere Menschen, aber ich finde es toll, daß diese immer noch genauso hühnerbekloppt sind wie ich.

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Das schöne an der Geflügelzucht (gut, ausnahmen bestätigen die Regeln) ist, das genau diese ältere Generation sich erfreut an den Jungzüchtern (wenn auch ich mit ü30 nicht mehr sooo jung bin *hihi* und das es hier keine sogenannte Konkurenz-Kämpfe gibt... Schade ist es, wenn dann die jungzüchter damit "beginnen"...

Züchten ist meiner Meihnung auch ein "miteinander" und nicht ein "gegeneinander"

LG Claudia

Zitat:

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Ich war der Auffassung, dass grobe Fehler immer zu einem 'Ungenügend' führen.

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Hallo Lino,

dem ist nicht so. Grobe Fehler allein führen nicht zu einem "u". Sie führen aber unweigerlich zu einem "b". Was ein grober Fehler ist differiert von Rasse zu Rasse. Da musst Du Dir mal den Standard besorgen. Dort ist für jede Rasse explizit festgelegt was ein grober Fehler ist. Bei den Dorking sind das z. B. flache Brust,schmaler Rumpf, Eichhornschwanz, fehlende 5. Zehe usw.
Um ein "u" zu bekommen muss das Tier erkennbar ohne Rassewert, ein Kreuzungsprodukt sein, oder mindestens einen sogenannten Ausschlussfehler haben. Dazu gehören z.B. Missbildung des Skeletts, krummer Rücken, fehlende Zehenglieder, Flügellücken, Steckdorn usw. Aber auch das findest Du im Rassegeflügelstandard.

Zitat:

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ob meine Tiere die 90 Punkte erreichen würden, kann ich (noch) nicht beurteilen.

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Wenn Deine Tiere nicht grottenschlecht sind, werden sie sicher mehr als 90 Punkte erreichen. Es sei denn, sie haben einen groben oder einen Ausschlussfehler.

MfG

Ernst Niemann

@Lino: Das hat Ernst schon sehr gut beantwortet :)

Also, nichts wie anmelden im Geflügel-/Kleintierzuchtverein und ausstellen ;)

MfG
Cubalaya

Das ist die große Frage, ob man den Hühnerrassen weiterhilft, indem man sie ausstellt. Nicht in Bezug auf den Standard, sondern dahingehend, dass man in Deutschland ohne Betriebsnummer und entsprechende Meldung der Tiere an Tierseuchenkasse und Kreisveterinäramt eben zum gläsernen Hühnerhalter gemacht wird.

Man stelle sich nur mal vor, dass auf einer großen Ausstellung bei einem der Tiere H5N1 festgestellt wird. Wenn man die derzeitige staatliche Vorgehensweise hier in Sachsen beim Schnupfenvirus H7N7 betrachtet, dann sieht man deutlich, dass der behördlichen Willkür keine Grenzen gesetzt sind. Es wird einfach mal so in 4 Landkreisen gekeult, mal hier mal da, Sperrbezirke, wie gesetzlich vorgesehen, werden nicht eingerichtet, man schreitet einfach so nach Adressen voran, obwohl das Virus in keinster Weise lebensgefährlich für die Tiere ist und schon gar nicht für den Menschen.

Die Gene aller Rassen wurden im letzten Jahr in Zusammenarbeit mit den weltweit führenden Geflügelunternehmen auf den großen Schauen in Deutschland genommen, der großen Keulung steht also nichts mehr im Wege, um sich anschließend die Rechte an den Geflügelgenen zu sichern. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein entsprechend mit Krankheitserregern manipuliertes Huhn auf einer großen Ausstellung auftaucht.

Den Geflügelverbänden wäre dringend anzuraten, gesetzliche Grundlagen zu fordern, nach denen das Rassegeflügel den Status "Haustier" bekommt und dadurch nicht mehr von möglichen Keulungen bedroht ist.

Wie schaut es bezüglich dieser Thematik eigentlich in der Schweiz und in Österreich aus, gibt es dort auch eine Meldepflicht für Geflügel und eine erforderliche Betriebsnummer/Registrierung, um ausstellen zu können oder darf man dort noch Hühner halten, ohne das man mit einem Bein im Knast steht?

Zitat:

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Die Gene aller Rassen wurden im letzten Jahr in Zusammenarbeit mit den weltweit führenden Geflügelunternehmen auf den großen Schauen in Deutschland genommen, der großen Keulung steht also nichts mehr im Wege, um sich anschließend die Rechte an den Geflügelgenen zu sichern. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein entsprechend mit Krankheitserregern manipuliertes Huhn auf einer großen Ausstellung auftaucht.

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@ Andi

Man ist hier ja schon an einiges von Dir gewöhnt, aber diese Verschwörungstheorie topt alles.

Ernst Niemann

Moin,

hey, klasse was hier los ist. Interessante Diskussionen zu verschiedenen Punkten, genau das was ich jetzt brauche. :D

Das mit dem Ausstellen werde ich mir durch den Kopf gehen lassen. So weit bin ich ja noch nicht, erstmal plane ich ja den Übergang zu einer Rasse. ;) Zur Verpaarung hat es nun aber schon zwei Meinungen gegeben, einmal Geschwister nein und einmal ja... Könnte noch jemand dazu etwas schreiben?

@Tim: Danke, die Seite werde ich am Wochenende mal studieren. Wenn meine Pläne konkreter werden, ich denke mal eher so im September (der Urlaub naht :D) komme ich gerne auf Dein Angebot zurück.


Gruß
Kalle

Vllt. ist das mit der "Verschwörungstheorie" garnicht so abwegig , wenn man das mal nüchtern betrachtet , hoffentlich haben wir jetzt den mitlesendem Feind , nicht auf dumme Gedanken gebracht !
Rein Theoretisch ist es aber möglich , und nicht nur Spinnerei !
Der 11.Sept. ist wohl jetzt in diesem Zusammenhang bisschen weit hergeholt , aber das hat auch keiner für möglich gehalten , und trotzdem ist es passiert , also vorsicht , mit dem herunterspielen von "Verschwörungstheorien" !!



LG Borny

Verschwörungstheorien werden zumeist aus der mangelnden Information(sbereitschaft) des Theorethikers geboren

Hallo Ernst,

vielen Dank für Deine freundliche Erläuterung. Da habe ich tatsächlich grobe Fehler mit Ausschlussfehlern gleichgesetzt. Da gebe ich Dir dann freilich recht, dass man bei einem 'U' nicht mehr von 'Züchtung' sprechen kann.
In der Schule fällt man mit 89 von 100 Punkten nicht durch, sondern hat das Lernziel gut erreicht, vielleicht auch daher der Irrtum...

Zitat:

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Rein Theoretisch ist es aber möglich , und nicht nur Spinnerei

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Hallo Borni,

es gibt viele Spinnereien, die theoretisch möglich sind.

Zitat:

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also vorsicht , mit dem herunterspielen von "Verschwörungstheorien" !!

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Man sollte aber genauso vorsichtig sein, mit dem in die Welt setzen von Verschwörungstheorien.
Vor allen sollte man sich vorher mal überlegen wie sinnvoll sie eigentlich sind. Nun nehmen wir mal Eure, in meinen Augen abstruse, Idee.
Was könnte Lohmann für ein Interesse haben sämtliche Hühnerrassen ausrotten zu lassen?
M. E. würde es für Lohmann nur Sinn machen, wenn er damit die Kokurrenz ausschalten könnte. Nun ist es aber so, dass die Rassegeflügelhalter nicht die potientellen Kunden sind, um die die Geflügelkonzerne kämpfen.

Zitat:

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Die Gene aller Rassen wurden im letzten Jahr in Zusammenarbeit mit den weltweit führenden Geflügelunternehmen auf den großen Schauen in Deutschland genommen, der großen Keulung steht also nichts mehr im Wege

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Das ist doch typisches Klein Fritzchen Denken. Ich ziehe von den Rassen einige Blutproben, rotte die Rassen dann aus, und züchte dann mit diesen Blutproben munter weiter. Dann müsste man aus diesem Blut die DNA herausnehmen, in ein Ei einplanzen, und so die Rasse neu erschaffen. Dieser Aufwand würde nur dann Sinn machen, wenn es gelingen würde schlagartig diese Rasse weltweit auszurotten. Da das aber kaum möglich ist, würden sofort andere sich Tiere dieser Rasse sichern, um bei dem großen Geschäft mit zu verdienen. Dann würde der ganze Aufwand für Lohmann aber keinen Sinn mehr machen. Man kann es also drehen und wenden wie man will. Es ist und esbleibt Blödsinn.

MfG

Ernst Niemann

Hallo Ernst !

Die Idee kam nicht von mir , nur mal so am rande , aber ich muss Dir (nach Deinen Ausführungen) recht geben , das wäre dann Blödsinn ! :jaaaa:


LG Borny :)

Hallo Ernst,

Deutschland ist, was die Rassenvielfalt angeht, wohl eines der führenden Länder weltweit. Wenn man nicht hier damit anfangen sollte, wo dann.

Geh mal in eine Baumschule, da steht schon bei mehr als der Hälfte der Angebote auf dem Etikett: "Geschützte Sorte, Nachzucht verboten".

Ich denke, wir sind da beim Geflügel nicht so weit entfernt. Zum einen ist mir noch kein plausibler Grund bekannt geworden, warum die Gene der Hühner sichergestellt wurden, zum anderen ist das Ganze ja auch schon ein dreiviertel Jahr her, über entsprechende Ergebnisse ist auch nix zu erfahren.

Vom Prinzip her wird einem die Zucht und Haltung von Geflügel in Deutschland in den letzten Jahren zunehmend madig gemacht. Allein das hat schon oder wird noch zum Verschwinden verschiedener Rassen/Farbenschläge führen.

Fakt ist nunmal, dass Geflügelfleisch und -produkte derzeit spottbillig sind, was auch zum Teil an der vermeintlichen Konkurrenz privater Hühnerhalter liegt. Sollte es diese nicht mehr geben, hat man ein Monopol und kann richtig absahnen. Der deutsche Zoll wird ja quasi schon von der Industrie bezahlt, die sind ja nur noch dazu da, die Einfuhr von nachgemachten Klamotten und Medikamenten aus dem Ausland zu verhindern.

Erfolgreiche Brutei-Importe werden derzeit auch schon erfolgreich verhindert, die Weichen sind schon lange gestellt.

Ob man einen Virus nun vorsätzlich auf einer Ausstellung einschleust oder ob dieser einfach zufällig auftaucht, spielt letztendlich keine Rolle.

Unter Zugrundelegung der derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen für Geflügelhaltung in Deutschland halte ich es für mehr als grob fahrlässig, wenn man seine Tiere auf Ausstellungen präsentiert und sie damit der Gefahr aussetzt, dass sie durch andere Tiere mit "keulungswürdigen" Viren infiziert werden. Das lässt unter Umständen jahrelange Zuchtarbeit in Nullkommanix in einer mit CO2 gefüllten Tonne verpuffen.

Gibt es von Seiten des BDRG oder des VHGW irgendwelche Notfallpläne, sollte dieser Fall eintreten?

@ Borni

Ich weiss das die Idee nicht von Dir kam. Aber Du hast sie verteidigt.

QUOTE]Vllt. ist das mit der "Verschwörungstheorie" garnicht so abwegig , wenn man das mal nüchtern betrachtet Rein Theoretisch ist es aber möglich , und nicht nur Spinnerei !
also vorsicht , mit dem herunterspielen von "Verschwörungstheorien" !![/QUOTE]

@ Andi

Zitat:

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Geh mal in eine Baumschule, da steht schon bei mehr als der Hälfte der Angebote auf dem Etikett: "Geschützte Sorte, Nachzucht verboten".

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Das bestreite ich nicht. Aber der Vergleich hinkt. Hier hat sich eine Person oder eine Baumschule die Arbeit gemacht, und eine z.B. neue Apfelsorte erzüchtet. Dieses "Produkt" lässt man sich dann schützen. Das ist legitim. Wenn Du etwas erfunden hättest, würdest Du es doch wohl auch patentieren lassen, damit es andere nicht kostenlos nutzen. Aber wenn wir mal bei Deinem Beispiel bleiben, dann müssen wir uns davor fürchten, dass die Züchter der neuen, geschützten Apfelsorte alle alten Apfelsorten ausrotten, damit wir gezwungen wären, wenn wir einen Apfel essen wollen, diesen bei ihnen für viel Geld zu kaufen. Die Apfelzüchter hätten dann natürlich das gleiche Problem wie Lohmann. Es gibt allein in Deutschland ca. 1000 Apfelsorten. Weltweit etliche tausend Sorten. Da bekommt man mit dem Ausrotten ein Problem.

Was das Problem Ausstellung und Infektion anbelagt, gebe ich Dir in sofern Recht, dass bei Fesstellung einer Seuche auf einer Ausstellung, man mit dem Verlust seiner Tiere rechnen muß. Wenn alle Tiere z.B. gegen Geflügelpest geimpft würden, wäre man zumindest gegen diese Seuche gewappnet.

Zitat:

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Gibt es von Seiten des BDRG oder des VHGW irgendwelche Notfallpläne, sollte dieser Fall eintreten?

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Was sollen denn die Verbände für Notfallpläne entwickeln? Die können entwickel was sie wollen, wenn der Gesetzgeber festgelegt hat, dass gekeult wird.

MfG

Ernst Niemann

Hallo Ernst,

wenn wir beim Beispiel der Bäume bleiben, dann ist sicherlich so ziemlich jede Sorte auf Bestellung erhältlich, allerdings nicht sofort verfügbar und ich behaupte mal, dass sich mind. 90 % der Baumkäufer keine Gedanken darüber machen, obs denn Alternativen zu dem gibt, was direkt vor Ort erhältlich ist. Die neuen Sorten glänzen ja auch durch zahlreiche Resistenzen, was sie eben nicht gerade unattraktiv macht, da ist das Ausrotten der alten Sorten eigentlich überflüssig, es reicht schon, wenn man sie nicht mehr anbietet.

Bezüglich der Situation für Geflügelhalter in Deutschland würde mich noch interessieren, inwieweit derzeit Impfstoffe gegen die Vogelgrippe entwickelt werden. Hast Du diesbezüglich irgendwelche Informationen? Im Grunde genommen kann das doch nicht so schwer sein, beim Menschen gehts doch auch innerhalb von Wochen. Gäbe es Möglichkeiten, zum Beispiel in europaweiter Kooperation der Geflügelverbände, etwas mehr Druck auf Politik und Pharmaunternehmen auszuüben, notfalls über Brüssel?

Nicht dass Du mich falsch verstehst, ich habe nix gegen Ausstellungen, finde es aber erschreckend, wie die gesetzliche Lage hierzu ist. Und mir hat der letzte Vogelgrippe-Virus in Chemnitz ungemeine Bauchschmerzen bereitet, an manchen Tieren hängt doch der ein oder andere Tropfen Herzblut, die gehören zur Familie, wie bei anderen Hund oder Katze, ich denke das ist bei Dir und Deinen Indern auch nicht anders.

auch in der Schweiz muss jeder (ausnahmslos) Hühnerhalter ihre/seine Hühner beim Kantonalen Veterinäramt melden. Es ist nicht so, das diese einem die Haltung verbieten wollen oder bewilligen, sondern das man bei einem "Notfall" jeden Hühnerhalter erreichen kann um auflagen zu erteilen.

Ich habe gefragt warum?
Da kam die Antwort: Hühner sind nach wie vor (auch wenn sie als Haustiere gehalten werden) Nutztiere und man "isst" die Eier und das Fleisch und daher ist es Meldepflichtig.

Eigentlich müssten dann folglich auch Kaninchenhaltung gemeldet werden... denn auch diese sind rein theoretisch "Nutztiere"

Gruss
Claudia

Nun, die Bedenken finde ich schon nicht so einfach vom Tisch zu wischen. Hier war das Beispiel Obstbäume.

Zitat:

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da ist das Ausrotten der alten Sorten eigentlich überflüssig, es reicht schon, wenn man sie nicht mehr anbietet.

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Ab 2012 werden voraussichtlich viele alte Obstsorten nicht mehr angeboten: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/1319448/ Wer weiß, ob es nicht mal solche Regelungen auch für Geflügel geben wird? Dank Lobbyarbeit und EU ist gar vieles möglich, was man noch vor kurzem für undenkbar hielt.

Zitat:

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da ist das Ausrotten der alten Sorten eigentlich überflüssig, es reicht schon, wenn man sie nicht mehr anbietet.

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Hallo Andi,

mach Dir keine Sorgen. Auch hier funktioniert die Marktwirtschaft. Es gibt genug Baumschulen, die alte Obstbaumsorten anbieten. (die auch nicht geschützt sind)

Hier einige Beispiele: http://www.bund-lemgo.de/bezugsquell...bstsorten.html

Da sich in den letzten Jahren viele Leute darauf besinnen, dass nicht nur Resisstenzen sondern auch Geschmack wichtig ist, sind die alten Obstsorten wieder gefragt. Du siehst, sie werden weiter angeboten. Und wenn sie niemand ausrottet, werden sie uns auch erhalten bleiben.

Zitat:

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Bezüglich der Situation für Geflügelhalter in Deutschland würde mich noch interessieren, inwieweit derzeit Impfstoffe gegen die Vogelgrippe entwickelt werden. Hast Du diesbezüglich irgendwelche Informationen? Im Grunde genommen kann das doch nicht so schwer sein, beim Menschen gehts doch auch innerhalb von Wochen. Gäbe es Möglichkeiten, zum Beispiel in europaweiter Kooperation der Geflügelverbände, etwas mehr Druck auf Politik und Pharmaunternehmen auszuüben, notfalls über Brüssel?

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Es gibt bereits Impfstoffe. Das Problem dürften aber die verschiedenen Varianten sein. Wie bei Grippeimpfstoffen im Humanbereich müsste er wohl ständig aktualiesiert werden. Abgesehen davon sind die Interessen der einzelnen Gruppierungen wohl sehr unterschiedlich.

Die Industriellen geflügelproduzenten fürchten die Kosten und bremsen daher die Politik.
Das FLI entwickelt einen eigenen Impfstoff und warnt daher vor den schon existenten Impfstoffen. Da sie die Berater der deutschen Politiker sind haben sie grossen Einfluss.
Nicht mal die Rassegeflügelhalter selber sind sich über den Einsatz von Impfstoffen einig.
In den anderen Ländern der EU gibt es teilweise noch andere Interessen.
Wenn ein Land Impstoff einsetzt, muss es damit rechnen, nicht mehr in andere Länder exportieren zu dürfen.

Was sollen da die Verbände gegenüber den Politikern in Brüssel durchsetzen? Zumal im Augenblick Ruhe eingekehrt ist, und offensichtlich niemand "schlafende Hunde" wecken möchte.

Zitat:

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Nicht dass Du mich falsch verstehst, ich habe nix gegen Ausstellungen, finde es aber erschreckend, wie die gesetzliche Lage hierzu ist. Und mir hat der letzte Vogelgrippe-Virus in Chemnitz ungemeine Bauchschmerzen bereitet, an manchen Tieren hängt doch der ein oder andere Tropfen Herzblut, die gehören zur Familie, wie bei anderen Hund oder Katze, ich denke das ist bei Dir und Deinen Indern auch nicht anders.

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Natürlich hänge auch ich an meinen Tieren. Ich habe nun schon annähernd 2 Jahrzente in den Aufbau meiner Linie investiert. Wenn sie gekeult würden, könnte ich nicht ebend mal zu einem Anderen Züchter gehen und mir adäquaten Ersatz holen. Das wäre das Ende meiner Inderzucht.
Aber ich sehe in absehbarer Zeit keine Lösung für dieses Problem.

MfG

Ernst Niemann

Zitat:

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Ab 2012 werden voraussichtlich viele alte Obstsorten nicht mehr angeboten: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/1319448/ Wer weiß, ob es nicht mal solche Regelungen auch für Geflügel geben wird? Dank Lobbyarbeit und EU ist gar vieles möglich, was man noch vor kurzem für undenkbar hielt.

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Hallo Waldfrau2,

ich glaube hier wirfst Du etwas durcheinander.
Du musst zwischen zwei Dingen differenzieren.
1. Dem Angebot von Apfelsorten in den Supermärkten.
2. Dem Angebot von alten Apfelsorten in den Baumschulen.
Sag mir bitte mal in welchem Supermarkt Du in den letzten 20 Jahren den Finkenwerder Rosenapfel oder den Danziger Kantapfel gesehen hast.

Die alten Apofelsorten wurden noch nie in den Supermärkten angeboten. Sie werden von Liebhabern angebaut und von ihnen bei den Baumschulen wieder vermehrt nachgefragt. Wenn Du glaubst, dass diese Sorten aussterben, weil sie nicht mehr im Supermarkt angeboten werden dürfen, ist das genauso absurd, als wenn Du glaubst alte Hühnerrassen würden aussterben, wenn deren Eier nicht mehr im Supermarkt angeboten werden dürften. Denn die Krüper, Mechelner oder Kraienköppe gibt es nicht nur deswegen noch weil ihre Eier im Supermarkt angeboten werden dürfen, sondern weil es Idealisten gibt, die sich in diese Rasse verliebt haben.

MfG

Ernst Niemann

Hallo Ernst,

es geht in dem Artikel auch um die ganzen Bäume:

Zitat:

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Obstbauer Eckart Brandt aus Drochtersen bei Stade sammelt, züchtet und bewahrt alte Apfelsorten wie Finkenwerder Herbstprinz, Celler Dickstiel und Horneburger Pfannkuchen. Er sieht die biologische Vielfalt bedroht, wenn die neue EU-Handelsregelung in Kraft tritt. Ab 2012 dürfen nur noch Obstbäume verkauft werden, die in Sortenlisten amtlich erfasst sind. Das bedeute ein aufwendiges, teures Anmelde- und Prüfverfahren, befürchtet Peter Heine, Berater für Ökobauern bei der Obstbauversuchsanstalt in Jork im Alten Land:
"Man redet von bis zu 3000 Euro je Sorte und der Erhalt der alten Sorten liegt häufig in den Händen von Ehrenamtlichen, von Pomologen, von Apfel-Liebhabern, die haben kein finanzielles Interesse daran, irgendetwas zu verdienen, die wollen einfach die Sorte erhalten. Wenn jetzt natürlich Kosten auf sie zukommen, befürchten wir, dass es zu einem Nachlassen des Engagements kommt."

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Ich hatte das auch früher schon einmal (nur in Bezug auf Bäume) gelesen, aber die Original-Fundstelle habe ich jetzt nicht wiedergefunden. Mir ging es nämlich darum, daß ich gerne einen "alten" Apfelbaum im Garten hätte, momentan noch nicht weiß, wohin, aber feststellen mußte, daß ich ihn wohl dieses Jahr noch kaufen sollte. Na ja, mal sehen, ob das was wird.