Wild , frei , frech : die Terrorzwillinge
Ich rezitiere Mal Michael Frey Dodillet in abgewandelter Form:
Vom Glück, unerzogene Hühner zu haben. Das hier ist kein Ratgeber, sondern ein Trostgeber ;D
Wie ich auf die Idee kam , Hühner komplett frei zu halten ? Nun, das war ein wohl durchdachter, gut überlegter Entschluss. Ihm voraus ginge Nächte der Recherche, Auswertungen über Hühnertypisches verhalten und die Wahl der richtigen Rasse zu meinem Vorhaben.
So die offizielle Version.
Die Wahrheit:
Letztes Jahr hatte ich einige naturbruten. Natürlich vorallem die schwedischen Blumenhühner.
Daraus kamen bei einem Schlupf 1,2 Junge Hühner..
Sie brachen immer wieder aus und nächtigten bald - den Blumen sehr typisch- hoch in den Bäumen.
Der Hahn schloss sich irgendwann einer Hühnergruppe an und musste, wie viele Hähne, irgendwann den Weg nach Sibirien antreten. Die Hennen - blieben .
Wild und frei terrorisieren die beiden bald Gänse, Katzen und Gemüsebeete, einschließlich des sanften Gemüts meines Mannes.
Einfangen schlicht nicht möglich.
Selbst bei Sturm , Wind und Wetter tronen sie hoch über der Welt und lachen sich heimlich ins fäustchen, Pardon - flügelchen, wenn ich meine , sie 'retten' zu müssen .
Sie suchten sich Legeasyl im Gänsestall, in Blumentöpfen, in Anhängern.
So lasse man sie , dachte ich.
Dann und wann kehren sie bei den Blumenhühnern im Gehege ein , schlagen sich die Bäuche voll und lassen sich vom Hahn etwas herumführen.
Gerade wildchild, die blumentypischere der beiden hat definitiv mehr Eier , als sie legt .
So wird den Katzen regelmäßig gezeigt, wer der Boss im Garten ist
https://up.picr.de/43733965mm.jpg
Als dann im April endlich Mal wieder ein Urlaub anstand, wurde die Betreuung instruiert: die Terrorzwillinge nutzen derzeit den Gänsestall zum legen .
Ja ... Wir kamen zurück, und wildchild war verschwunden.
Einige Tage später entdeckte mein Mann sie unter einer blechplatte, schön versteckt auf 15 eiern.
Als ich ihr die Eier wegnehmen wollte (sie ist ja eh kaum beim Hahn und der befruchtet auch sehr schlecht) habe ich trotzdem nochmal geschiert.
Guck an ! 9 befruchtet! Alle von ihr .
Na gut , so soll es sein , riskieren wir es.
Eier wieder zurück unter die Glucke , die mir schnell zeigte, was sie davon hält
https://up.picr.de/43733959ha.jpg
Ich schätze die Entwicklung auf 4-7 Tage. In 14-17 Tagen sollte es also geschehen.
Terrornachwuchs.
Heute ist Tag 15 und irgendwas am Huhn sah heute anders aus , als sonst .
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Hier nochmal ihr Versteck :
https://up.picr.de/43734001ti.jpg
Ich bin gespannt, wie die kleinen aussehen , sie haben alle die gleiche Mutter und den gleichen Vater .
Ich werde berichten :)
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Zitat:
Zitat von
Vinny
jesen Tag um Punkt 11 Uhr ist Wildchild unter einem Riesen Getöse vom Nest, hat sich dabei die Seele aus dem Leib geschrieen, alles angepöbelt , was in ihrer Flug- und Laufbahn lag (unerheblich , ob es schon immer da stand , wuchs, atmet oder einfach nur dumm guckt) hat sich dann mit dem Ganter angelegt (warum schreit der auch zurück? -> nochmal 10 Dezibel mehr im Garten), sich dann mit der Gießkanne geprügelt, die provokativ vorm Hühnerstall herumsteht und mit ihrem gelb auch einfach nur scheiße aussieht, um dann schlussendlich in den Vorraum des Hühnerstalls einzubrechen und sich 500-800gramm kükenfutter reinzuziehen.
Danach schnell den neu angesäten Rasen zerpflügen, einen großen Haufen direkt auf der Terrasse machen, damit -wenn man es sonst nicht mitbekommen hat - zumindest riecht , dass sie vom Nest war .
Dann ab ins Beet, 10 Mal um die eigene Achse drehen im Sand.
Dann kam der Geistesblitze: Die Eier, mein Nest, ich muss los!
Um 11:15 rannte also ein staubender Puderquast und nicht minder lautem Getöse wieder zum Nest.
Jeden Tag - gleiche Zeit.
Es war wie der Aufstieg von diesem leuchtenden Plankton im Meer. Man wusste, das es kommt und war immer wieder fasziniert.
Anhang 247194 Herrlich! Die beste Beschreibung einer Glucke, die ich je gelesen habe! Mußte sehr lachen Anhang 247195