Schmale Wiese ohne Zaun???

Guten Morgen Hühnerfreunde,

ich brauch mal bitte eure Überlegungen/Tipps/Erfahrungen zu folgendem:
im Nachbarort kann ich eine Wiese bekommen. Der obere Teil wurde mal als Garten genutzt. Die angrenzenden Wiesen werden unterschiedlich verwendet (Kühe, Schafe, Heugewinnung, etwas entfernt auch Hühner).
Das Grundstück ist ziemlich schmal und lang, also eher nicht so praktisch, wie ich finde. Der ehemalige Garten liegt am Rande des alten Dorfkerns, nach unten hin geht es Richtung „Natur“
Es ist ein stabiler Schuppen vorhanden, der aber nicht raubtiersicher ist. Hier drin würde ich gern einen Hühnerstall bauen, quasi ein Stall im Stall.
Das ganze Grundstück ist eingezäunt, aber nicht so, das Hühner nicht entwischen könnten. Es sind noch drei „Querzäune“ vorhanden, die das aufstellen eines Hühnerzaunes erschweren. Ein Zaun macht ja eigentlich auch nur Sinn, wenn man nach oben hin noch durch ein Netz absichert, oder? Daher überlege ich, komplett auf einen Zaun zu verzichten. Ging ja früher auch…
Des Weiteren ist mein Plan, hier ausschließlich meine jungen Hähne zu halten, bis sie einigermaßen Schlachtgewicht haben. Das würde auch die jetzige Situation hier, da die Jungs ja irgendwann anfangen zu krähen, erleichtern.

Meine konkreten Fragen sind daher:
Hat jemand Tipps für einen Stall im Stall?
Praktisch freilaufende Hühner – natürlich wird es da Verluste geben aber kann man es trotzdem wagen?
Nur junge Hähne unter sich, wer hat damit Erfahrungen

Stall im Stall - da gibt es wohl keine Universallösung, kommt ja darauf an, wie die Gegebenheiten sind.
Praktisch freilaufende Hühner - das kann sehr gut funktionieren (bei mir tut es das schon seit Jahrzehnten), es kann aber auch mit einem Totalverlust enden. Es sind ja nicht allein Fuchs und Habicht, die zwar, wenn sie mal Bescheid wissen, durchaus regelmäßig vorbeikommen können, ich würde mir auch Gedanken um Hunde machen, die ich als sehr viel größere Gefahr für freilaufende Hühner sehe.
Wenn es nicht grad eine sehr dödelige, unbeholfene Rasse ist, hat der Fuchs in einem gut strukturierten Freilaufgelände selten die Möglichkeit, mehr als ein Huhn auf einmal zu erwischen. Es wird auch zu einem Lernprozess bei den Hühnern kommen, sie werden also wachsamer und vorsichtiger werden und immer schwieriger zu erwischen sein. Er kann sich natürlich einen täglichen Besuch angewöhnen, dann kann man sich ausrechnen, wie lange es dauert, bis er aufgeräumt hat. In etwa dasselbe kann man vom Habicht sagen, was sonst noch tagsüber auf Hühnerjagd ist, damit habe ich keinerlei Erfahrung.
Ein freilaufender Hund dagegen ist eine andere Kategorie. Der ist in der Regel nicht auf eine schnelle, möglichst energiesparend zu erlegende Mahlzeit auf, sondern geniießt gerne maximale "action". Mit Pech stöbert er ein Huhn nach dem anderen auf, um es zu töten.
Nur junge Hähne unter sich - nach meiner Erfahrung funktioniert das gut, zumindest solange alle ungefähr gleich alt sind. Es gibt allerdings auch Kandidaten, die sehr früh schon so hormongesteuert sind, daß sie mangels Hennen dann eben die anderen Junghähne bedrängen. Wenn man dann deutlich jüngere Jungs dabei hat, werden die zu den bevorzugten Opfern, was ich persönlich mir nicht lange ansehe.

Richtig, Sil sagt es- prinzipiell ist nichts gegen völlig frei laufende Hühner zu sagen, wenn man mit gewissen Verlusten leben kann.

Neben dem Hund stellen sich aber noch weitere Probleme, meiner Ansicht nach:

a) Was sagen die Nachbarn/ anrainenden Landbesitzer dazu?
Mit denen würde ich auf alle Fälle abklären, was sie zu Hühnern auf ihrem Grund sagen, und den werden sie betreten, da völlig freilaufende Hühner durchaus Aktionsradien von bis zu 150 m um den Stall haben, teils auch weiter.

b) Wie sieht es mit Bäumen/ Gehölzen in der Umgebung aus?
Hühner sind keine Vögel der freien, ungedeckten Wiesen- wo immer sie können, werden sie Wald und noch lieber Hecken/ junges, unten lichtes und oben dichtes Stangengehölz, bzw. parkähnliche Strukturen bevorzugen. Ohne solche/n auf dem eigenen Stück werden sie zu solchen Strukturen hinstreben, neben vielem anderem auch des schlichten Sicherheitsbedürfnisses wegen.

c) Kannst Du oft mähen?
Hühner meiden es, ab einer bestimmten Höhe, in hohe, sehr dichte Bodenvegetation (Gras, Hochstauden) zu gehen. Das kann eine wirkungsvolle Begrenzung ohne Zaun sein, aber die Tiere auch ebenso und viel sicherer veranlassen, die dichtesten Teile des Auslaufes schlicht nicht mehr zu nutzen, weil sie in dem langen Geschlinge kaum mehr effektiv vorwärts kommen und quasi gefangen sind, weil sich da drin auch nicht auffliegen oder schnell fliehen lässt.

Zitat:

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Zitat von sil

Wenn es nicht grad eine sehr dödelige, unbeholfene Rasse ist

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Es wären Mixe
Hahn ist schwed. Blumenhuhn, Mütter, siehe meine Signatur

Zitat:

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Zitat von sil

Nur junge Hähne unter sich - nach meiner Erfahrung funktioniert das gut, zumindest solange alle ungefähr gleich alt sind.

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Alle exakt gleich alt

Zitat:

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Zitat von Okina75

b) Wie sieht es mit Bäumen/ Gehölzen in der Umgebung aus?

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zwei oder drei Pflaumenbäume, eine riesige Esche und eine alte Eiche.
Büsche fehlen noch...

hast du keine Fotos? ;)

Zitat:

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Zitat von Okina75

c) Kannst Du oft mähen?

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Das ist mir überlassen, so oft ich es für nötig halte (oder wie ist deine Frage gemeint?)

Zitat:

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Zitat von LittleSwan

hast du keine Fotos? ;)

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nö :-[

Hy Joachim!

Die Frage erklärt sich aus dem anschließenden Text ;).
Die Bäume sind schon prima :).

Zitat:

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Des Weiteren ist mein Plan, hier ausschließlich meine jungen Hähne zu halten, bis sie einigermaßen Schlachtgewicht haben

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Zitat:

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etwas entfernt auch Hühner)

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das kann zu Problemen führen wenn die Hahnengruppe mitbekommmen wo es Hühner gibt...!

Ich habe einen sehr langen Auslauf, in dem auch Bäume, Sträucher und Stauden stehen. stehen. Ist die Fläche groß und attraktiv genug, werden die Hähne vielleicht freiwillig drin bleiben. Mit "attrattiv" meine ich z.B. kurzes Gras - da schließe ich mich den Vorschreibern an. Ich mähe immer mal mit dem Rasenmäher drüber, wenn es zu lang wird, weil sie das kurze Gras gerne picken. Bei langem Gras können sie Kropfverstopfung kriegen.
Attraktiv sind auf jeden Fall auch Buddel - und Kratzflächen. Zur Not würde ich solche Flächen, in denen sie die Grasnabe hemmungslos zerstören können, extra anlegen, damit sie im eingezäunten Bereich bleiben.
Meine Hühner könnten ausbrechen, wenn sie wollten, aber sie haben sich unter den Büschen und zwischen den Sträuchern sehr gemütlich gemacht und wollen gar nicht raus. Ebenfalls wären diverse Vestecke im Auslauf günstig, z.B. Zweige, die du Tipiförmig anordnest. Dann hast du jedenfalls bessere Chancen, dass sie die umgebenden Wiesen in Ruhe lassen.

ok, vielen Dank für eure Meinungen.

Ich glaub, dann werd ich es wagen :-/