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Mein Auslauf entsteht - fuchs- und habichtsicher
Es ist zwar jetzt schon ein paar Monate her, aber ich stelle jetzt doch mal meinen Auslaufbau hier rein. Vielleicht kann der eine oder andere etwas damit anfangen, wie ich gegen Fuchs und Habicht gesichert habe. Ich mag es nicht, wenn ich meine Tiere angefressen irgendwo finde.
Fuchssicher mußte der Auslauf werden, das war klar. Denn ein Fuchsbesuch im Jahr vorher hatte uns mal 20 tote Hühner auf einen Schlag beschert. Der Fuchs läuft hier auch mitten am Tag spazieren und hat nicht nur bei uns, sondern auch schon bei etlichen Nachbarn zugeschlagen. Und der Habicht bedient sich auch bei uns, wenn er kann.
So sah das Gelände anfangs aus. Den Steckzaun mit dem Breitband denkt euch bitte weg, der war noch übrig vom Pferdezaun. Die Holzpfosten sind schon für den Hühnerzaun.
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Weil Holzpfosten nicht lange leben und wir nicht betonieren wollten (viel zu viel Aufwand bei dem sowieso schon schwierigen Gelände) schlagen wir L-förmige Eisen in den Boden und schrauben die Pfosten dran.
Als Fuchssicherung habe ich bei einem Auslauf unten einen Draht L-förmig nach außen dran gemacht. Würde ich so nicht mehr machen, weil dieser Hasendraht nicht viel aushält. Das meiste davon habe ich deshalb inzwischen durch einen normalen Maschendrahtzaun ersetzt, der ungefähr 50cm weit nach außen zeigt.
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Beim neuen Auslauf habe ich den Maschendrahtzaun 2m hoch genommen und unten gleich ca. 50cm vom Zaun nach außen verlegt. An den Ecken muß man etwas "fummeln und tricksen" aber sonst ging es ganz gut. Den am Boden liegenden Draht habe ich mit ein paar Schlauchankern nach unten fixiert und mit Erde abgedeckt. An anderen Stellen haben wir mit Grasschnitt oder Heu abgedeckt, das ging auch gut. Hauptsache der liegende Draht ist etwas versteckt. Wenn Füchslein buddelt landet er dann statt im Hühnerauslauf nur am Draht - hoffentlich. Bisher hat es geklappt, seit immerhin 3 Jahren. Mit der Zeit wächst dann sowieso Gras durch.
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Meine Fuchssicherung oben: Strom
Ich habe Isolatoren gesetzt und eine Litze gezogen. Wenn der Fuchs über den Zaun klettern will hält er zwangsläufig seine Nase an die Litze, und da er mit den Pfoten im Metallzaun hängt ist er prima geerdet und kriegt bestimmt ordentlich eine auf den Rüssel. Da mein Zaun nicht so superschön gespannt ist habe ich für die Litze Abstandshalter erfunden, damit überall gleichmäßig ein paar cm über dem Zaun hängt. Der Fuchs darf ja nicht mit der Pfote die Litze in den Zaun drücken, sonst gibt es Kurzschluß und der Strom funktioniert nicht mehr. Meine Abstandshalter sorgen dafür, daß das nicht passiert.
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Die nächste Herausforderung war dann, daß ich das ganze übernetzt haben wollte. Das Gelände ist ein Hang, der Boden sehr uneben, weil schon mehrfach von Wildschweinen umgegraben. Das was an Bäumen nicht unbedingt bleiben mußte haben wir herausgenschnitten. Blieben aber immer noch zwei Blutpflaumenbäume übrig, ein Walnußbusch und ca. 20 Aroniabüsche, teilweise schon 2m hoch. Aber Stützen einbetonieren war wirklich zu viel Aufwand, da mußte ich mir etwas anderes einfallen lassen.
Der Auslauf ist natürlich auch nicht genau rechteckig, sondern an zwei Seiten schräg und ungefähr 25x35m. Mein Netz von Engel liegt 12m breit. Weil sowieso bei uns garnichts im Winkel ist haben wir uns für 6cm rhombische Maschen entschieden, hat den Vorteil daß man nach allen Seiten ein bißchen ziehen kann. Nur: wie kriege ich das Netz vom Boden aus über alle Büsche und Bäume?
Ich habe dann mit Dachlatten und Bändern vom Breitbandzaun eine Art Gerüst aus gebaut. Also der Länge nach ein paar Dachlatten als Stützen aufgestellt und mit Breitband verbunden. Dann ein paar Breitbänder quer gezogen von Stütze zu Stütze, damit die Stützen stehen bleiben. Auf die Dachlatten oben drauf habe ich große Joghurtbecher geschraubt und mit Schraube + Beilagscheibe das Band oben drauf fixiert, so daß das Netz über die Latten drüber rutschen kann. Dafür würde ich beim nächsten mal etwas größeres nehmen, z.B. billige Plastikschüsseln, denn die Becher waren etwas zu klein, manchmal haben sie sich an den Maschen verhakt. Also die Schnüre liefen dann oben über die Latten und die Becher drüber. Leider habe ich davon nicht so viele Fotos gemacht, aber ich hoffe man kann es sich ungefähr vorstellen. Daß einige meiner Stützen schräg stehen war egal, wichtig war nur, daß das Netz darüber gezogen werden kann, ohne sich in allen Sträuchern und den Bäumen zu verheddern. Beim Netz drüber ziehen waren wir dann zu dritt. Zwei haben eine Bahn vom Netz über die Schnüre gezogen und einer mußte hinten bei dem Netzballen aufpassen, daß alles schön hinterher läuft.
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Als dann die zwei Netzbahnen über alle Sträucher und Bäume gezogen waren habe ich die beiden Bahnen verbunden und am Rand an den Zaun gebunden. Dafür habe ich ein PE-Garn von Fa. Engel genommen, das gleiche Material wie das Netz.
Am Schluß habe ich dann noch die Dachlatten "umgerüstet", denn nun sollen sie ja das Netz dauerhaft halten. Ich schraube da eine kleine Querlatte dran, so 15-20cm schauen oben durch das Netz. Ein paar Schnüre von Latte zu Latte gespannt halten das Netz oben. Noch habe ich teilweise einfach die Breitbänder von Stütze zu Stütze, die werde ich aber noch durch andere Schnüre ersetzen.
Die Dachlatten stehen einfach auf dem Boden und das klappt bestens. Vorteil ist, ich kann auch jederzeit etwas am Netz richten. Leitern stellen wäre auf unserer schrägen Buckelpiste viel zu halsbrecherisch. So kann ich einfach mal eine oder mehrere von den Dachlatten herausnehmen oder schräg stellen und dadurch kommt das Netz herunter und ich komme überall dran. Ich mußte zwar noch nichts am Netz flicken, aber öfter mal Äste entfernen, die von den hohen Bäumen außen auf das Netz fallen.
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geschafft, die Hühner erobern ihr neues Reich. Anfangs dachten wir, wir müßten erst mal mähen, oder zumindest ein paar Wege rein mähen. Aber das erwies sich als unnötig, die Hühner fanden die Wildnis super.
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Von den Bäumen, die wir am Anfang herausgeschnitten haben, haben wir die kleineren Äste und Zweige als großen Haufen im Auslauf gelassen. Eigentlich als Unterschlupf für alles mögliche Getier, Eidechsen und was sonst so hier herumläuft. Aber die Hühner finden diesen Haufen auch sehr spannend, die jungen turnen sogar oft drauf herum.
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Die Aroniabeeren haben wir uns dieses Jahr mit den Hühnern geteilt. Ich brauchte mich bei der Ernte nie bücken, denn alles was so bis ca. 80cm Höhe gewachsen ist war bereits von den Hühnern abgeerntet. Es blieb aber genug für uns übrig. Die Hühner haben dafür prima zwischen den Aroniastauden ausgeputzt und ein paar Staubbäder angelegt.
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Heute hat mir der Winter mal gezeigt, was er von meinem Netz hält...
Gestern erst Regen, am Nachmittag allmählich in Schnee übergehend. Dann kamen eine Weile keine Flocken, sondern richtige Fladen runter, und das ganze sehr viel und sehr pappig, klar, hatte ja gerade mal null Grad. Und weil es mittlerweile auch schon dunkel war konnte ich auch nichts mehr machen in Richtung Netz abschütteln oder so. Bisher ist der Schnee immer recht gut durch das Netz gefallen, manchmal mußte ich etwas nachhelfen. Aber diesmal waren es wie gesagt keine Schneeflocken, sondern pappige Fladen.
Heute morgen dann die große Freude. Das ganze Netz war zugeschneit, diese Riesenflocken sind auf dem Netz liegen geblieben. Einige meiner Dachlattenstützen sind einfach abgebrochen, das Netz teilweise am Boden und teilweise halt sehr tief hängend. An einigen der gebrochenen Stützen waren ein paar Maschen gerissen, aber nicht dramatisch, immer nur so 1-3 Schnüre ab. War also leicht zu flicken.
Aber erst mal das Netz vom Schnee befreien. So gegen 10 Uhr war Tauwetter, der Schnee nicht mehr am Netz festgefroren, aber von allein runter wollte er auch nicht. Also auf ins Huhniland.
Meine Schneeabschüttelhilfe: Über eine Teleskopstange habe ich einen Plastikbottich gestülpt und festgeklebt. Damit sich da beim runterschütteln nichts im Netz verheddert. Dann einen Regenumhang angezogen und los geht´s. Die Huhnis sind erst mal geflüchtet. Konnte ich ihnen nicht verdenken, der schwarze Raschelumhang hatte schon was von Graf Drakula, irgendwie.
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Nach knapp einer Stunde Schnee runterschütteln und nochmal gut einer Stunde Stützen reparieren und Löcher flicken war das Netz dann wieder in Ordnung.
Schlimmer hat es allerdings meinen anderen Auslauf erwischt. Da habe ich heute erst mal noch garnichts gemacht, hätte ich auch nicht geschafft. Werde mir wahrscheinlich einen Helfer holen. Da sind nämlich von den großen Kiefern einige richtig dicke Äste heruntergebrochen und mitten auf das Netz geklatscht. Die Mittelstütze, bestehend aus zwei gut verschraubten Dachlatten, einfach abgebrochen. Einige andere Stützen auch abgebrochen. Kleinere Löcher im Netz habe ich schon gesehen, die sind aber leicht zu richten. Nur dort wo jetzt die dicken Äste auf dem Netz liegen muß ich ein Stück aufschneiden, sonst kriegen wir die Äste garnicht runter. Große Bäume am Auslauf haben halt schon ihre Tücken, besonders bei solchem Wetter.
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Und während ich mich abgemüht habe, den Auslauf wieder begehbar zu machen, haben die Hühner sich die Zeit vertrieben mit einer gemeinsamen Badestunde im überdachten Bereich.
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Grüße
Mara (die die Schnauze ziemlich voll hat von Schnee und Winter)