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sie war so traurig...
Nun hat das blinde Elfriedchen zum 3.Mal seinen Begleiter verloren:heul
Elfriedchen ist ein 8jähriges blindes Zwergbarnevelder-Hennchen, die immer wieder ihre Partner verliert. Erst Bärbelchen nach wenigen Monaten, dann Johnny nach 2,5 Jahren, jetzt Ludwig nach 5 Jahren. 8 Lebensjahre sind für ein Federtier nun mal eine lange Zeit...
Die ersten 2 Tage nach Ludwigs Tod gingen eigentlich, dann aber begann sie immer lauter zu jammmern und stellte letztendlich nach weiteren 2 Tagen das Fressen ein:( Die Vergesellschaftung mit den anderen Hühnern war/ist schlichtweg unmöglich, mit 3 Jahren hatte ich sie aus der Gruppe herausgenommen und mit einem ebenfalls "benachteiligten" Partner getrennt gesetzt, sonst hätten die beiden keine Chance gehabt. Und nun? ich habe überall rumtelefoniert und nach irgendeinem passenden Partnertier gesucht, alt, behindert, Küken, ich hatte verschiedene Möglichkeiten im Auge. Aber wie es denn so ist, nichts und niemand hatte eben solch ein passendes Gegenüber. Elfriedchen wurde immer apathischer und verlor jeden Lebensmut und gestern wurde mir zunehmend klar, dass sie aus Einsamkeit sterben wird.
Anhang 137931
Das in einem Haus voller Federtiere, das kann nicht sein, ich konnte das nicht zulassen. Und dann habe ich das getan, was ich nie machen wollte, um diese Massenproduktion eben nicht zu unterstützen. Ich bin insgesamt 100km gefahren und habe 2 Hybridenküken gekauft, mir brannte dabei die Seele. 100.000 frisch eingestallte Küken sassen vor mir, keine Frage es war für die Tiere optimal gemacht, sie hatten Platz, Beschäftigung, und doch war es ein erschütterndes Bild einer erschütternden Massenwirtschaft
Früher haben wir dort für unsere Untersuchungen im Institut die Bio-Tiere geholt, daher kenne ich das Unternehmen noch gut. Mein Kopf läuft Spagat, heute wie damals, es ist unfassbare Realität, es ist unsere Wirtschaft, wir sind es als Verbraucher und ich bin es jetzt auch noch als Käufer. Es war keine leichte Entscheidung, die ich da getroffen habe, ich liebe zwar das Verhalten von Hybriden, aber ich hatte mir geschworen wenn dann nur Tiere aus der Not zu retten, aber keinesfalls diese irrsinnigen Legezuchtlinien als Verbraucher zu fördern. Und nun das, da sass das arme Elfriedchen nun bei mir zuhause, dem Tod zwischenzeitlich näher als dem Leben und ich musste mich entscheiden. 4 magere Euro voller Seelenblut, um ein unbezahlbares Hennchen zu retten.
Anhang 137930
Ich konnte nicht anders, trotz besseren Wissens, aber ich konnte eben nicht anders.
Die Hybridchen waren noch keine 20Minuten in ihrem neuen Zuhause, da begann das Elfriedchen wieder zu fressen, ganz leise, ganz zaghaft, immer wieder in Richtung der piepsenden neuen Begleiter den Kopf drehend....