Zitat:
ich spekuliere mal, dass das Virus sich vielleicht am Strohhalm
Das ist nicht relevant. 10 hoch 6 - 8 oder noch mehr (Viren-)partikel lassen sich nicht völlig "wegwaschen" oder sonst wie entfernen.Zitat:
Auf dem Acker wurde dieses Jahr garantiert alles komplett abgewaschen, vor der Ernte sowieso, und anschließend hat's so gut wie bei jedem in der Strohtrocknungsphase derart in die Reihen geregnet,daß da nix haftenbleiben konnte.
Entscheidend sind die Überlebensrate über die Zeit bzw die am Ende noch vorhandene Virusdosis.
Wenn man die Angaben in der Literatur hierzu durchsieht, findet man kaum Fakten, die die Theorie der Stroh-Übertragung stützen. Natürlich hat noch niemand untersucht, wie lange sich AI Viren auf Strohballen halten, aber immerhin lässt sich das Problem eingrenzen. Zu dem Thema habe ich vor einiger Zeit mal folgendes zusammengestellt (Auszug):
Gegenstände (fomites):
Auf inerten Medien (z.B. Kunststoff, Holz etc) ist eine Überlebensfähigkeit von 1 – 2 Tagen in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchtigkeit belegt. (1). Speziell für das humane Influenzavirus werden 2 – 8 Std angegeben (5). Auf porösen Medien (Textilien, Papier etc) hält sich das Virus nur 8 – 12 Std. eine Infektion ist aber nur in den ersten 15 min möglich, da von diesen Flächen kaum genügende Virusmengen aufgenommen werden können. (direkte Info von Dr. Eric Sergienko state Department of Health)
Organisches Material:
In organischem Material wie Körpersekret, Kot, etc kann das Virus aber, insbesondere bei niedrigen Temperaturen einige Monate überstehen (2).
Überlebenszeit in organischem Material (Kot, Geflügelfleisch und Eier):
bei 4° C: 30 Tg (2) , bei 20° C: zwischen 3 (4) und 7 Tg, bei 22 ° C: 4 Tg (2)(3) In Flüssigmist kann das Virus bis zu 105 Tagen infektionsfähig bleiben (2)(7). In gefrorenen Material ist die Haltbarkeit unbegrenzt 1)
Temperaturen über 60° töten das Virus sicher ab (60° in 5 min; 100° in 1 min (6) Es ist empfindlich gegen Hitze Trockenheit, extreme pH-Werte (pH< 5 und > 11)
Wasser:
Die 10 % Überlebenszeit (DT) wird für verschiedene Subtypen bei 17° mit 21 bis knapp 35, für 28° mit 5 bis 17 Tagen angegeben. Generell gilt, die Überlebenszeit ist umgekehrt proportional zu Temperatur, und Salzgehalt.
Desinfektion/Inaktivierung:
(2) Direktes Sonnenlicht, UV Strahlung, Ozon und ionisierte Luft, inaktivieren das Virus (4) Desinfektionsmedien wie Formaldehyd, Peressigsäure wirken zuverlässig (5).
Zwischen den verschiedenen Subtypen bestehen beträchtliche Unterschiede hinsichtlich der Temperatur, pH und Salzgehaltabhängigkeit(9). In sehr trockenem Kot stirbt das Virus in 1 - 2 Tg ab. (9). Rel Luftfeuchtigkeit unter 50 -70 % und hoher Salzgehalt der Luft (Küste) vermindern die Haltbarkeit in Aerosolen (11).
Konsequenzen:
Kontaminierte Flächen nicht benutzen: In den USA wird empfohlen, dass von infiziertem Geflügel benutzte Freiflächen mindestens 42 Tage nicht von Geflügel begangen werden dürfen. In dieser Zeit werden die Viren von der natürlichen UV-Strahlung zerstört, in der kalten Jahreszeit ist die Periode allerdings auszudehnen (10)
Literatur:
[I](1) http://www.baua.de/prax/abas/besch609.pdf
(2) http://vogelgrippe.fasthoster.de/vogelgrippe.htm
(3) http://www.hmulv.hessen.de/imperia/m...kgp_060905.doc
(4)http://www.kyeemafoundation.org/rura...0Influenza.htm
(5) http://www.cdc.gov/flu/about/qa/preventing.htm
(6) http://www.afssa.fr/ftp/afssa/32093-32094.pdf
(7) http://www.lkclp.de/2_kreisverwaltun...uchen_gp.shtml
(8 ) http://www.fli.bund.de/fileadmin/use...luneza.pdf.pdf
(9) Canadian Food: The source and means of spread of the avian influenza virus in the lower frasey valley of B.C. during an outbreak of winter 2004
(10) Fiedler, Bosch, Anja e.a.: Hintergrundinformationen zur Vogelgrippe und Hinweise für Vogelkundler 1; Vogelwarte 43, 2005: 249- 260
(11) Stallknecht DE, Kearney MT, Shane SM, Zwank PJ: Effects of pH, temperature, and salinity on persistence of avian influenza viruses in water. Avian Dis. 1990 Apr-Jun;34(2):406-11
(12) Webster RG, Yakhno M, Hinshaw VS, Bean WJ, Murti KG. Intestinal influenza: replication
and characterisation of influenza viruses in ducks. Virology. 1978, 84: 268-78[/I]