Hiobsbotschaften und kein Ende.
http://www.agrarheute.com/news/vogel...ent=2016-12-27
LG
Petra Maria
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Hiobsbotschaften und kein Ende.
http://www.agrarheute.com/news/vogel...ent=2016-12-27
LG
Petra Maria
Die Theorie der erhöhten Funde entlang von Hauptverkehrsachsen durch Straßenmeistereimitarbeiter halte ich für unhaltbar. Und zwar deshalb, weil einerseits die Bevölkerung (zumindest anfänglich) so sensibilisiert war, dass ganz bestimmt jeder tote Vogel in Dörfern, Klein-, Mittel- oder Großstädten angezeigt worden wäre. Und Hundespaziergänger, Wanderer und Jogger findet man überall, eben auch entfernt aller Straßen.
Wieso soll ausgerechnet der Mitarbeiter der Straßenmeisterei den toten Vogel, der nicht vom Auto erfasst wurde, hunderte Meter oder sogar Kilometer entfernt von der Straße entdecken und dann motiviert sein, mühsam querfeldein zu laufen und diesen einzusammeln? Davon abgesehen, sind die Straßenmeistereien nicht nur auf Hauptverkehrsstraßen unterwegs. Außerdem: wie soll der Angestellte der Straßenmeisterei einen auf einem Acker neben der Autobahn liegenden Vogel sehen und einsammeln? Oft liegen die Autobahnen hinter Erdwällen, Lärmschutzwänden, Sträuchern, liegen höher oder tiefer als die Umgebung und eignen sich weiß Gott nicht als Haltepunkt, um von dort über einen Acker zum Fundort zu stapfen.
Ich habe zu Anfang des ganzen Dramas mal irgendwo als Anordnung gelesen, dass tote Vögel entlang von Straßen, genauso wie vor Fensterscheiben nicht angezeigt werden sollen, da die Todesursache wahrscheinlich eine andere als AI ist.
Außerdem halte ich seit Anbeginn die Augen offen (selbst Hundespaziergänger), in der Hoffnung keine toten Vögel sehen zu müssen und habe glücklicherweise nicht einen einzigen gesehen dafür aber unzählige Wildkaninchen, Hasen und Katzen. Genau wie diese dürfte also auch der tote Wildvogel, wenn er denn da gewesen wäre, für mich sichtbar gewesen und nicht sofort vom Aasfresser weggeschleppt oder vertilgt worden sein.
Ich habe eine Geschichte für Euch - vorsicht - makaber:
Geflügelpest - warum die Aufregung?
Lieber Leser,
Sie fragen sich vielleicht auch:
Warum dieser Hype - warum regen sich alle so auf?
Die Hühner werden doch sowieso geschlachtet.....
Die Behörden haben doch alles bestens im Griff - die Seuche ist unter Kontrolle.......
Tja, warum das alles?
Ich versuche es mal mit einer kleinen Geschichte - einer Geschichte, die morgen schon Wirklichkeit sein könnte.....
Stellen Sie sich vor, die "Seuche" hiesse nicht "Geflügelpest", sondern "Hundepest" (oder "Katzenpest", "Papageienpest", "Meerschweinchenpest") - suchen SIe sich einfach aus, welches Haustier Sie besonders lieben und setzen sie es ein für den Hund, der exemplarisch für alle in der folgenden Geschichte die Hauptrolle spielt.
Nun stellen Sie sich vor, der größte und umsatzstärkste Markt rund um den Hund wäre in Deutschland nicht mehr der Heimtiersektor, sondern der Nutztiersektor.
Stellen Sie sich vor, in unseren westlichen Ländern würde Hundefleisch so salonfähig auf dem Teller, wie in Asien oder wie Pferdefleisch in Frankreich. Anfangs noch als wenig akzeptierte "Ausnahmeerscheinung", die Entrüstung hervorruft, doch mit der Zeit tritt die Gewöhnung ein und da immer neue Skandale rund um Geflügel, Schwein und Rind das Verbrauchervertrauen zunehmend erschüttern, nimmt der noch gar nicht skandalumwitterte Hund einen immer größeren Stellenplatz an der Fleischtheke ein.
Immer mehr fleischproduzierende Unternehmen wittern hier das Geschäft der Zukunft.
Parallel zum Heimtiermarkt entwickelt sich die "Nutztierschiene Hund" .
Anfangs sind es noch kleine "Fleischhundzüchter", die überschaubare Rudel mit Platz und AUslauf halten - sie kennen viele Ihrer "Nutzhunde" sogar noch beim Namen.
An uns Haushundbesitzern geht das alles noch mehr oder weniger vorbei - es berührt uns nicht direkt, denn unserem Fiffi geht es gut und außer, daß wir angeekelt den Kopf schütteln, wenn wir im Supermarkt neben dem Tiefkühlhähnchen nun einen Hundeschenkel sehen, ruft das keine grossartigen Proteste bei uns hervor.
Mit der Zeit wittern auch immer größere Unternehmen das Geschäft mit dem Hund und träumen schon vom globalen Hundefleischmarkt.
Doch 30 oder 40 Hunde züchten - das bringt es nicht - es müssen tausende sein - auf einen Schlag - wirtschaftlich, automatisiert, schnellwüchsig, mit gutem Fleischansatz - eben so schnell wie möglich schlachtreif.
Wenn dann die ersten Hallen aus dem Boden sprießen mit gigantischen Hundeproduktionen, schreien einzelne Tierschutzorganisationen auf.
Die Politik reagiert - sie schafft ein Gesetz, um den Tierschutz zu wahren:
Ab sofort hat ein Hund in der industriellen Hundehaltung Anspruch auf mindestens 0,5 qm, wenn er 30 - 50 kg. wiegt. Bei Hunden unter 30 kg dürfen höchstens 4 Tiere auf einem qm (das ist ein Rechteck von 1 x 1 Meter) gehalten werden.
Nun schütteln Sie den Kopf, lieber Leser? Nun, das sind die Vorgaben, die es heute für Schweine gibt und bei Hühnern dürfen 35 kg Lebendgewicht pro qm gehalten werden (bei Masthähnchen von ca 1,6 kg sind das gute 20 Tiere pro qm)
Jetzt nehmen wir mal 60 qm - die dürften dann also mit 240 29kg Hunden belegt werden. Aber natürlich reicht das dem Massenproduzenten nicht. Er baut eine Halle von 800 qm (die Größe eines normalen 20 x 40 Reitplatzes), wo er "tierschutzgerecht", also dem Gesetz genügend 3200 Hunde mästen kann.
Nun sagen Sie sicher: das geht doch gar nicht - die Hunde brauchen Auslauf, sie würden sich beissen, wären ständig gestresst, bekämen Verhaltensstörungen, würden krank?
Stimmt - ganz genau so, wie die Schweine, Kühe und Hühner.
Gegen das Beissen werden schon beim Welpen die gefährlichen Fangzähne verödet - ganz im Sinne des bis dahin geschaffenen Gesetzes, damit sich die Tiere nicht gegenseitig verletzen. Und die täglichen paar toten Hunde in der Mastmasse sind gleich von Anfang an mit einkalkuliert.
Es sind schließlich Nutztiere - die empfinden offensichtlich anders, als Haustiere und da gelten andere Normen des Tierschutzes in der Gesetzgebung. Hund ist nicht gleich Hund......
Angesichts dieser Haltung bei gleichzeitig fettreicher, schnell mästender Ernährung und diverser Medikamentengaben treten zunehmend häufiger Krankheiten in den dicht besetzten Hundebeständen auf.
Ab und an gerät so ein gefährlicher Keim auch nach draußen und infiziert gelegentlich auch mal einen Haushund.
Mit zunehmenden Erkrankungen in den massenbeständen wird zunehmend der Ruf der Industrie nach engeren Kontrollen der privaten Hundehaltung laut - denn schließlich sind sie es, die die Erreger produzieren - in den hygienischen Hochsicherheitstrakten der Hundefleischproduktion könnte soetwas gar nicht geschehen.
Erste Gesetze werden erlassen: Meldepflicht (haben wir ja schon), Impfpflicht für immer mehr völlig blödsinnige Erkrankungen, die unsere Hunde bis dato nie hatten - allein - die Impfungen werden nicht so gut vertragen und ab und an krepiert auch mal ein Hund daran - w as solls - was ist schon 1 Hund gegen die vielen tausend in den Wirtschaftsbeständen, die in Gefahr sind.
Parallel werden die Massenhundebestände, in denen ein einziger kranker Hund auffällig wurde, vorbeugend vergast und weggeworfen, damit die Ställe mit neuen Welpen besetzt werden können.
Dann bricht wieder eine neue Seuche aus (die eigentlich keine wäre, gäbe es diese Massenbestände nicht).
Die Politik reagiert auf Drängen der Wirtschaft sofort: ab sofort gilt strenger Hausarrest für Hunde - Hunde dürfen nicht mehr vor die Tür. Außerdem ist von jedem Hundebesitzer ab sofort ein "Bestandsbuch" zu führen, wo er täglich das Gewicht des Hundes zu dokumentieren hat.
Beim ersten AUsbruch ist der Hausarrest schnell wieder aufgehoben. Aber erst alle paar Jahre, dann nach 2 Jahren und dann alljährlich tauchen neue Seuchen auf - und jedes Mal ist der Hausarrest ein wenig länger, das Bestandsbuch etwas umfangreicher - und ach ja, es kommen Desinfektionsvorschriften für den Hundehalter hinzu und es werden nicht mehr "nur" die betroffenen Hunde in den Massenbeständen vergast, sondern vorbeugend geht ein Tötungskommando um, welches jeden Gund in Privathaushalten der Umgebung von einem Kilometer vorbeugend erschlägt - nein, auf die Krankheit getestet werden muss der Hund nicht - so viel Solidarität des Hundehalters mit der Hundefleischwirtschaft muss schon sein....
Am Ende schließlich ist die private Hundehaltung so aufwändig, teuer und mit unsinnigen Auflagen belegt, dass es nahezu unmöglich ist, privat überhaupt noch einen Hund zu halten - und wer sich das doch antut, muss damit leben, dass er seinem Hund kein artgerechtes Leben mehr bieten kann.
"So etwas gibt es nicht" sagen Sie jetzt entrüstet?
Wenn Sie sich da man nicht täuschen. Mit Rindern und Schweinen ist dieses Procedere bereits abgeschlossen. Es ist kaum noch möglich, als Privatperson problemlos eine dieser Tierarten zu halten - selbst, wenn man den Platz hätte und selbst, wenn man sie lediglich als "Haustier" halten will.
Beim Geflügel sind wir gerade mitten drin - wir haben den Punkt erreicht, wo das erklärte Ziel von Wirtschaft und Politik ist (Zitat Dr Robert Habeck) " eine dauerhafte Aufstallpflicht von Geflügel" - mit anderen Worten: Hühner, Enten und Gänse dürfen dann nicht mehr draußen gehalten werden - das kommt dem Verbot einer privaten Haltung dieser Tierarten gleich. ... und Hühner, Enten und Gänse waren und sind für viele unter uns genau so geliebte Haustiere, wie für Sie der Hund, die Katze, der Papagei oder das Meerschwein.....
Jeder von Ihnen, liebe Leser, der von sich behauptet, ein Tierfreund zu sein, sollte aufschreien und mithelfen, dass diesen bestialischen Machenschaften rund um die Massentierhaltung druch Wirtschaft und Politik ein Ende bereitet wird.
Wenn wir als Gesellschaft uns nicht mit schuldig machen wollen an diesem weltweiten Frevel, dann müssen wir endlich aufstehen und uns dagegen erheben.....sonst ist vielleicht morgen Ihr Haustier dran....
Klingt technisch logisch und ökonomisch effektiv und ziemlich tierverachtend.
Und bei jedem Vorgriff, steigt das Risiko mal was ungewolltes mit rein zunehmen. Biosicherheit? Man muß ja auch mal Kompromisse machen. Dann muß man sich bei Putenbeständen ja nicht weiter wundern.
Tanny....super Geschichte!
Vielleicht öffnet sie so manchem Menschen die Augen.
Wie und wo soll diese Geschichte zu lesen sein?
@Tanny: toll geschrieben - toll gemacht.
(irgendwo steht "Gund)
Grandios!
Das trifft genau den Knackpunkt: ich habe schon zu Beginn des Vogelgrippehypes fest gestellt, dass das Thema selbst Möchtegerntierschützern und -liebhabern ziemlich am A...(ufreger) vorbei geht. "Sind doch Nutztiere. Die wären sowieso getötet worden. Jetzt haben sie das elende Leben halt ein bisschen früher überstanden". Und die Massentierhalter werden aus der Tierseuchenkasse entschädigt. Ist doch alles in bester Ordnung....
Gut - es gab einen kurzen, aber heftigen Aufschrei, als die Huffington Post mal titelte, Sachsen könnte freilaufende Katzen erschiessen. Da ist dann Schluß mit lustig. Katzen sind die "Schwellenart" - teils "unkontrollierte Plage", teils verwöhntes und geliebtes Haustier....Hunde wären noch dramatischer. Gottseidank blieb es da bisher bei Anleinpflicht in bestimmten Bereichen Damit kann man zur Not eine zeitlang leben (oder man weiss, wo man sie gefahrlos umgehen kann).
Das Konzept der Massentierhaltung geht auf: aus den Augen - aus dem Sinn. Die Bevölkerung kriegt keines der Tiere aus den Massenställen jemals zu Gesicht. Das arme Tier kriegt keins - kein Gesicht. Niemand braucht in die Augen zu schauen, die ein ganzes, armseliges Leben lang kein Tageslicht sehen dürfen und keinen Halter, den das Tier als jemanden erkennt, der es mag und umsorgt und respekt-, vielleicht sogar liebevoll, versorgt.
Die irrwitzigen Zahlen bei den aktuellen Keulungen sind so unfassbar, dass es fast schon wieder leicht wird, sie zu verdängen. Tausende Tiere - zu denen man keinerlei Bezug hatte. Einzeltiere, die viele kannten, sind unvergleichlich schlimmer - da leidet man dann mit.....
Makaber, aber wahr. Es bewährt sich, dass sie die Tiere hinter hermetisch abgeriegelten Mauern vor den Blicken der Bevölkerung verborgen haben...
LG
Petra Maria