-
Hallo jdee,
ich selbst habe schon einen Betäubungsschlag gemacht, als ich meine 2 Hühner alleine notschlachten mußte, ich habe es nämlich nicht hinbekommen, daß sie den Kopf ordentlich auf den Hackeklotz gelegt haben. Ich habe sie allerdings auch bäuchlings gehalten. Dann habe ich beim Bekannten extra drauf geachtet, und er dreht das Tier auf den Rücken, da klappt das viel besser, er betäubt sie nicht, das Töten geht bei ihm genauso schnell wie das Betäuben. Meistens sind sie ein paar Sekunden, nachdem er sie aus dem Karton genommen hat, schon tot.
-
Hallo miteinander
@ Waldfrau2:
Puh, klingt einfach, aber stell ich mir schon schwierig vor, was du beschreibst!
@ alle, die hier lesen:
Ich bin mit dem schlachten noch nicht wirklich weiter. Hab im moment auch anderes um die ohren und immer noch mein krankes huhn (s. thread 'apathisches huhn'), was mich beschäftigt.
Einige fragen drängen sich mir noch auf, hier konkret zwei:
1. Wenn ich nun am morgen, wenn's noch dunkel ist, schlachte - wie 'die richtigen' hühner erkennen?
Macht ihr am vorabend übungen mit spritze und lebensmittelfarbe oder wie stellt ihr das an?
Natürlich, an den beinen haben die zu schlachtenden hühner schon ein ringlein - aber ich hab wohl kaum gelegenheit, lange die beine zu untersuchen, ohne gleich den hühnerstall in aufruhr zu versetzen.
2. Wir haben zwei hähne und ich befürchte, den einen schlachten zu müssen, weil die armen hennen stress haben mit den zweien. Meine wahl fällt auf den aggressiveren - und nun kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie ich denn einen wehrhaften hahn morgens in aller stille von der stange nehmen soll ?!
Eher kann ich mir vorstellen, ihm in einem fairen zweikampf den hals umzudrehen - allerdings bin ich nicht sicher, ob ich oder er gewinnen würde :laugh
Also doch den sanfteren schlachten, weil der mir sogar aus der hand frisst?
Ungerechte welt !!??
Da ich noch keine infos zu den themen fand in diesem umfangreichen forum, würde ich mich sehr freuen über hinweise!
Danke schonmal und gute nacht,
jdee
-
Wenn du am abend eine Kiste (oder auch mehrere), groß genug für die Schlachtopfer, mit Streu versiehst und irgendwo hinstellst, wo Ruhe ist, und da in der Nacht (heißt, wenns finster ist..) mit einer Taschenlampe mit blauem Licht (Folie vorndraufpappen z.B.) Ganz, ganz ruhig, und ganz, ganz unaufgeregt dich in den Hühnerstall schleichst, die Hennen mit dem Handrücken unter der Brust ein wenig anhebst, dass du die Beine anleuchten kannst, bei denen mit Ringlein dann ruhig, aber beherzt zugreifst, so dass sie nicht mit den Flügeln flattern und Terror machen können, diese dann in die Kiste(n) verfrachtest und dann einfach stehen läßt bis zum Morgen, hast du schon mal die halbe Arbeit geschafft.
Das geht am Besten übrigens mit einem Helfer, der so brauchbar ist, dass er die Hennen richtig festhält und sie zügig in die Kiste stopft.
Der Stress bei den Hennen dürfte auf einem ziemlich niedrigen Level bleiben, sie werden in der dunklen Kiste auch nicht viel Rabatz machen sondern sich mit dem ungewohnten Schlafplatz wahrscheinlich schnell abfinden.
Am Morgen greift man dann einfach in die Kiste, zieht ein Huhn nach dem anderen raus und macht kurzen Prozess.
In der Kiste ist es dunkel, der Platz begrenzt, man braucht nicht lange fangen, sondern einfach nur zugreifen, festhalten, rausheben, fertig.
Mit dem Hahn macht man es nicht anders. Im Finstern mit Blaulicht orten, beherzt und fest von oben zugreifen und die Flügel festhalten, und entweder gleich verräumen oder ebenfalls bis zum Morgen in einer Kiste zwischenparken.
Und natürlich würde ich den handsameren behalten und den Stänkerer in den Topf verbannen.
Egal wir angriffslustig er tagsüber ist, im dunkeln ist er nahezu wehrlos, in einer Kiste kann er sich dem Gegner nicht frontal stellen sondern wird von oben (an-)gegriffen, was ihn sowieso schon mal in die Defensive treibt, und meine Erfahrung ist, wenn die Flügel fixiert sind, ergeben sie sich fast immer ohne weitere Gegenwehr.
-
Guten morgen, sil!
Das sind aber gute, griffige hilfen!
Grosses DANKESCHÖN!
Bringe noch ein paar fragen; es gibt mir enorm sicherheit, wenn ich mich wirklich gut vorbereiten und damit auch meine skrupel minimieren kann:
Alle hühner in eine kiste?
Der hahn auch dazu oder allein?
Den hahn als erstes schlachten?
Reicht ein karton - weil da ist in der regel schon ein deckel dabei!?
Wie gross pro huhn oder pro fünf hühner - eher eng, sind sie dann ruhiger?
Oder ist das enge nur auf der sitzstange möglich, wo sie sich die nachbarn selber suchen?
Oder wird in der dunkelheit sowieso nicht gehackt?
Die hühner dann aber nicht gleich neben der kiste schlachten, sondern noch ums haus rum tragen? Gackern die hühner in todesangst und machen die in der kiste verrückt?
Sicher mache ich einige mit meinen fragen verrückt - aber wenn eine geduldige seele mir antwortet, bin ich echt dankbar!
Und irgendwann schlachte ich tatsächlich!
Viele grüsse
jdee
-
Guten Morgen. Wer so an den Tieren hängt und vom Kof her auch noch nicht bereit ist zu töten sollte dieses auch noch nicht selber tun sondern diese Aufgabe zunächst delegieren. Vileicht holst du dir jemanden mit Erfahrung auf den Hof und wenn du Rupfen, Ausweiden und Innereien sortieren gelernt hast und beim Töten einiger Tiere zugeschaut hast geiftst du selber zu und betäubst/tötest 2 oder 3 Tier unter Aufsicht. Meine Erfahrung ist das gründliches Zuschauen und Lernen sehr viel besser ist als mit Bauchschmerz und Angst etwas falsch zu machen und allein vor einer Aufgabe stehen die man sich noch nicht richtig zutraut, allerdings reagiert jeder anders auf seine Kopf- Herz- Bauchgefühle. ich wünsche allen in ähnlicher Situation bald auch innerlich bereit zu sein um Fleisch und Suppe auch geniessen zu können. Gruss Windfried
-
Hallo jdee
Was Windfried schreibt, solltest du unbedingt beherzigen.
Ich schlachte auch nicht selber, weil ich viel zuviele Skrupel habe. Allein der Gedanke, ich könnte zu ungeschickt sein und nicht richtig treffen....
So, zu deinen Fragen.
Karton ist auch gut, lieber eher hoch als zuviel Grundfläche, die Hühner dürfen da drin ruhig etwas eng zusammenhocken, aber nicht so eng, dass sie sich gegenseitig die Luft nehmen. Ich nehm zum Hühnerverpacken allgenmein gerne Umzugskartons, da kann man schon 5 ausgewachsene Hennen für eine Nacht reinpacken.
Die sind schön hoch und die Deckel sind meistens so, dass man nur einen Spalt öffnen kann und nicht zu viel Licht reinläßt und vor allem keine Fluchtmöglichkeit läßt.
Fast alle Hühner verhalten sich im Dunkeln friedlich und abwartend.
Den Hahn würde ich extra setzen, einfach aus dem Grund, weil er wahrscheinlich schwerer und größer ist als die Hennen, und deswegen nicht so leicht zu halten.
Wenn du tatsächlich nicht in der Lage sein solltest, ihn ordentlich von oben zu greifen, dann schnapp ihn an den Füßen. Das ist für den Hahn zwar weniger schön, weil er dann kopfüber hängt, aber du bist auf der sicheren Seite, hast ihn fest und er hat keine Chance, sich freizustrampeln und dadurch richtig Panik aufzubauen. Wenn er richtig kopfüber hängt, wird er auch sofort Ruhe geben. Gib ihn dann sofort weiter an den, der ihn töten soll, wenns einer ist, der es kann, weiß er auch, wie er vorgehen muß dass der Hahn nicht lange so hängen muß.
Wenn einer routiniert genug ist beim Schlachten, dann geht das so schnell, dass keinem Huhn mehr Zeit für Panik bleibt. Da muß man nicht erst ums Hauseck rum, das kann man gleich neben der Schachtel erledigen, um den Hühnern den Stress, herumgetragen zu werden, zu ersparen.
Mir hat letztens unser Tankstellenpächter geholfen. Ich hab ihm die Hähne aus der Stalltür heraus zugereicht und noch ehe ich auf drei zählen konnte, war einer nach dem anderen tot. Gab kein Geflatter, kein Gegacker, leise Angst ja, weil sie aus dem Stall geholt und festgehalten wurden, ja, aber keine wilde Panik.
-
Hallo
Windfried hat es richtig gesagt du kennst doch bestimmt jemanden der es kann zu schlachten sprich Freundin Nachbar ect und schau erstmal zu wie es geht und lerne dabei lass es dir richtig zeigen beim erstenmal und dann kannst du dich selbst ranwagen und fällt dir dann mit sicherheit auch nicht mehr so schwer wenn du es gezeigt gekriegt hast und der noch dabei ist und alles erklärt wenn du es machst.
Separiere am Abend vorher deine Schlachtkanditaten entweder du steckst sie in einen Karton oder halt in eine extra Box ich hab im Stall eine kleine Nische mit Tür wo die Schlachtkanditaten rein kommen sobald es dunkel ist gibt es keine panik mehr und du kannst in der früh eins nach dem anderen rausholen aus dem Karton zum schlachten Ich Köpfe die Hühner immer gleich direkt am stall da gibt es keinen stress und bevor sie merken was überhaupt los ist sind sie schon geköpft und Tod.
Den Hahn in einen extra Karton tun in so einen Umzugskarton kannst du locker 5 Hühner rein tun und eins nach dem anderen raustun und dann gleich Köpfen.
Beim schlachten hälst du sie an den Beinen Kopf nach unten da sind sie ganz ruhig und du kannst sie problemlos auf den Hackklotz legen und Köpfen bevor sie was merken ist es schon vorbei das ist auch beim Hahn so du darfst nur nicht zögern dabei.
Aber wie gesagt lass es dir zeigen dann wirst du keine probleme haben handwerklich ist es nicht schwer Hühner zu schlachten das dürfte eigentlich jeder hinkriegen wenn man es mal gesehen hat.
Dein größtes problem ist glaube ich emotional oder? Das must du aber ausschalten und dich für ein paar sekunden zusammenreisen dann dürfte das schlachten kein problem sein einfach an eine gute Hühnersuppe denken oder so und keine gedanken machen.
Ich bin mit schlachten aufgewachsen und da macht es einen dann nichts mehr aus und ist was ganz Normales von daher mach ich mir keine Gedanken mehr.
Gruß
Katia
-
Hallo Windfried, sil und Katia
Das hab ich missverständlich geschrieben:
Hilfe, nein, ich schlachte bestimmt nicht zum ersten mal alleine!
Herzlichen dank für die präzisierungen mit den kisten!
Ich brauche diese infos bloss für eine vorbereitung und durchführung des schlachtens nach meinem gusto, mit dem schlachtenden bauer.
Werde das alles mit dem bauer durchbesprechen müssen und bin gespannt, ob er anschliessend immer noch bereit ist, mir das schlachten mal zu zeigen, oder ob er sich bevormundet fühlt und sich vorsichtig zurückzieht.
Denke jedoch, eher nein. Er ist im grunde ein lockerer, lieber und neugieriger typ, der auch für neues zu haben ist.
Sein menschen- und tierverstand :) ist so gesund, dass alles vernünftige und vereinfachende ihm vermutlich einleuchten wird.
Er ist ein verwandter meines mannes, selber bauer und immerhin tötet er mit betäubungsschlag. Soviel hab ich von ihm schon erfahren.
Aber der rest lief bei meiner schwiegermutter und ihm völlig anders ab, als ihr es beschreibt.
Schwiegermutter holte am hellen tag fünf bis sieben hühner unter dem arm zusammengepackt aus dem stall und brachte sie 'dem vollstrecker'.
Was dann passierte, weiss ich nicht - zog es vor, mich zu entfernen.
Aber nix von dunkel oder kiste, wohl nix von huhni nicht zugucken müssen.
Ich trau dem lieben mann - und das lieb mein ich ernst - eben doch nicht soviel 'hühner-einfühlung' zu wie euch. Er ist bauer und hat ein leben lang wohl beim schlachten erst zugeschaut und dann selber zugepackt und das nicht sehr durchdacht möglicherweise, weil anderes wichtiger war und überhaupt mehr ertrag brachte.
Er möge mir verzeihen, sollte er dies mal zu lesen bekommen!
Drum bin ich diesem forum extrem dankbar.
Alles was ich hier lese, ist soooo hilfreich für eine tierfreundliche hühnerhaltung, die mein herz zum freuen, respektiv lachen bringt.
In meinem umfeld gelte ich als die 'der nicht zu helfen ist'.
Ich mache für sie alles sehr komisch und neu bezüglich tierhaltung.
Gute nacht!
jdee
-
Hallo jdee
Der Vorschlag mit den Kisten/Schachteln soll natürlich erst mal für die Hennen den Stress in Grenzen halten, er soll aber auch vor allem dir den Stress ersparen, aus einem aufgeschreckt und hektisch herum flatternden Hühnerhaufen die entsprechenden Kandidatinnen herauszufangen, festzuhalten, ihr Geschrei, wenn man sie nicht gleich richtig hat, zu ertragen und dann, mit den Nerven eh schon am vibrieren, noch zuzugucken wie sie umgebracht werden.
Das ist nicht jedem gegeben, und ich denke nach allem, was du geschrieben hast, ist es auch das, wovor du am meisten Bammel hast.
Es ist nicht jedem gegeben, in solchen Situationen ruhig und gelassen zu bleiben, also macht man es so, dass die Nerven aller Beteiligten nicht übermäßig strapaziert werden.
Es ist einfach viel einfacher und stressfreier für alle, die Hennen im finstern auszusortieren und sie einfach von der Stange zu heben, als zu versuchen, sie zu fangen wenn sie nichts anderes im Sinn haben als Weg hier!
Es ist einfach leichter und nervenschonender für alle, Hühner aus einer dunklen, engen Kiste, in der sie nicht ausweichen können, herauszuheben als sie in der Luft zu fangen oder sie irgendwo in die Ecke zu treiben.
Was dein Umfeld zu deinen Methoden sagt, kann dir ja wurscht sein. Wenn du dich bei dem was du tust und wie du es tust gut fühlst, dann hast nicht du das Problem.
-
Hm, könnte es mit der Kistenmethode nicht sein, dass die Hühner ziemlich ängstlich sind und schon ahnen, dass da was im Busch ist? Warum kann man sie nicht mit der Blaulichtlampe einfach von der Stange holen (im dunklen) und sofort dann sofort "erledigen". Man müsste sie halt vorher am Kopf markieren. Oder gibt das doch zuviel Unruhe rein. Trotz Dunkelheit.
Liebe Grüße und schönen sonnigen Tag
Gaya
P.S. sil, hast Du meine PN eigentlich bekommen, dass Dein Brüter gut angekommen ist?