Läuse = Federlinge = Milben?
Hallo, da ich jetzt endlich Zeit habe (wegen miesen Wetters), einmal die ein wenig zurückliegenden Beiträge zu lesen, bin ich auf die Problematik hier gestoßen.
Da meine liebe Familie z.T. in Spanien lebt, kenne ich das mit dem Einmachglas und das hilft...
In Südeuropa wird teilweise etwas sehr "entspannt" mit der chemischen Keule umgegangen, man kennt dort aber auch eine ganze Reihe von Parasiten, welche in unserem Klima nicht ganz so gut "gedeihen".
Unter dem Begriff Federlinge versammeln wir im Sprachgebrauch sowohl Milben als auch Läuse. Die eigendlichen Federmilben sind beim Haushuhn u.a. Pterolichus obtusus, es gibt aber eine ganze Reihen von ihnen, welche bei Vergesellschaft auch mal auf einer anderen Art sitzen. Dazu kommen noch Federspulmilben, 2001 wurde eine eigene Spezies des Haushuhns (Picobia polonica) beschrieben welche auch Körperfedern, nicht nur z.B. Schwingen befällt und Federbalgmilben
Einen sehr schönen Überlick findet man hier
Die anderen "Federlinge" sind in der Tat Läuse, Menacanthus stramineus schmarotzt auf Hühnern und kann pestartige Ausmaße annehmen. Hier etwas größer im Bild. Cuclotogaster h. heterographa, Lipereus caponis, Menopon gallinae und noch einige andere.
Anbei mal ein kleiner Überblick, was sich sonst noch finden kann, da andere Vögel auch gern zu Besuch kommen und "Gäste" mitbringen.
Das diese "Herrschaften" dann natürlich zu Leistungseinbußen führen, ist ganz klar, bei dem Anblick krabbelt es einem ja selbst ;) , bis zur Abmagerung und Tod ist bei Extrembefall also alles möglich, dazu kommt das "Durchkuren" des Insektizids, welches über die Leber abgebaut werden muß, Hitzestreß, nicht ganz einfach für die Tiere.
So darf dem Tierarzt angesichts des mikroskopischen Bild also durchaus geglaubt werden, die Tierchen machen auch verschiedene Larvenstadien durch bis zum ausgewachsenen Tier.
Ich drücke Dir die Daumen, das sie bald wieder fit sind und die Kämme rot. :)
Viele Grüße ins schöne Portugal
Grünschnabel