Rechtliche Rahmenbedingungen abchecken und keine Panik
Ich wohne in einem Dorf wo es fast mehr Pferde als Autos gibt, wo viele Hobby- und sogar ein zwei Haupterwerbslandwirte, Hühner-, Kaninchen- und Bienenzüchter und -Halter im Siedlungskern sind. Ein Haus unterhalb von uns werden Ziegen, ein Pony und Hühner und nochmal zwei Häuser weiter werden zwei Haflinger, Rinder und Hühner gehalten.
Unser Wohnanwesen von knapp 10 Ar ums Haus lässt jede Menge Raum für Gartenbau und Hühnerhaltung.
Meine Frau und ich haben uns jede Menge Arbeit gemacht uns im Garten so schön wie möglich zu machen, haben aus einer glitschigen Lehmwüste eine grüne Oase geschaffen.
Aber es kommt wie es kommen muss - es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn ein Haus oberhalb zum Verkauf steht und der Käufer aus dem urbanen Siedlungsraum des Landes kommt und vom Landleben nicht mehr erwartet als "Ruhe".
Bei diesen Leuten war dann die Aufregung groß, als Gockel Konstantin und drei Damen in unserem Garten Einzug hielten. Aber das wurde uns nie persönlich gesagt - es äußerte sich darin, dass andere Nachbarn beobachteten, dass man um unser Grundstück herumschlich und den Hühnerstall suchte, dass sie dann befragt wurden, ob ihnen denn die Hühner nichts ausmachten. Andere Nachbarn berichteten, dass Frau Nachbarin gegen meine Hühnerhaltung Unterschriften sammeln wollte. Bloß - da hat dann keiner mitgemacht und die querulantische Nachbarin musste unverrichteter Dinge mit ihrer Unterschriftenliste nach Hause gehen.
Nun, wir wohnen in einem so genannten Mischgebiet, die Haltung von Nutzvieh ist ausdrücklich erlaubt - so kann Frau Nachbarin auch rein rechtlich gegen die Hühnerhaltung nichts ausrichten. Andere Nachbarn hatten das schon viel eher erkannt und ließen sich mit ein paar legefrischen Eiern von der Nützlichkeit der Hühner in der Nachbarschaft überzeugen. Und da Madame von oberhalb noch nie ein Wort bezüglich der Hühner verloren hatte, ließ auch ich da nichts weiter folgen.
Aber Frau Nachbarin suchte weiter nach dem Haar in der Suppe und fand es schließlich in der Beflanzung unseres Grundstücks. Der Weinstock, den ich am Zaun als Spalier gezogen hatte und eine Reihe Thuja-Bäumchen sollten weichen bzw. standen nach Ansicht der Nachbarin zu dicht an der Grenze. Damit zog sie dann mit mir vor den Schiedsmann, ich grub den Weinstock dann im vergangenen Jahr im Herbst aus - leider ging er während des darauffolgenden kalten Winters am neuen Standort ein - und die Thuja-Bäumchen wurden im Grenzabstand versetzt auf den Abstand, den man braucht um eine Hecke unbegrenzt hoch werden zu lassen...
Ach ja und die quertreibende Nachbarin kann mich seitdem regelrecht kreuzweise.
Was ich Dir damit auf den Weg geben möchte:
Informier Dich zuerst mal darüber in welchem rechtlichen Rahmen du Deine Hühner hälst und welche Beschränkungen Dir dieser Rahmen auferlegt. Ich denke dabei an Nachbarrecht, kommunales Recht. Wenn Du dabei unter den Anforderungen bleibst kann Dich der Nachbar mal kreuzweise - bzw. Du kannst ihm großzügig entgegenkommen, ohne Dir selbst den Hals zuhalten zu müssen. Aber: Schaff bloß nicht übereilt Deinen lieben Hahn ab!
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So, hier mal einer, der sich über Päppels freut. Henry teilt sogar sein Futter mit Päppie: