schwarz-gescheckt, porzellanfarbig
Bei Verpaarung von wildbraunen (AIH) und weißen (AWH) Altsteirern sind bei mir schon alle möglichen Farben gefallen:
lachsfarbige Hähne und silberf. Hennen, schwarz-gescheckt (siehe Italiener), porzellanfarbig, schwarz mit Goldkragen, birkenfarbig und natürlich öfters auch rotgesattelt.
Mich würde interessieren, ob die schwarz-weiß-gescheckten und die porzellanfarbigen genetisch einen Konnex haben, weil bei beiden die Deckfedern diese typische weiße Spitze haben.
Hast Du auch eine Ahnung, wie sich bei den schwarzen Italienern die gelben Läufe genetisch determiniert sind, denn bei anderen schwarzen Rassen sind diese meist schwarz. Gerade Naumann, der leider nicht mehr lebt, hat schwarze Barnevelder über schw. Italiener, New Hampshire und noch eine schwarze Rasse erzüchtet. Das hat er mir mal selber erzählt. Er hab übrigens auch die dunkelbraunen BAH erzüchtet, wie Ihr beide Experten wohl beide wisst.
Über Populationsgenetik und relat. Inzuchtsteigerung darfst Du Dich noch schlauer machen. Ich bin überzeugt, dass Du mit Deiner Genetik noch lange arbeiten könntest, so Du alle sehr guten Hähne einsetzen kannst. Du holst Dir nach meiner Einschätzung immer wieder Fremdblut, das Du eigentlich gar nicht brauchen würdest.
Freilich tut jeder das, was er für richtig hält. Doch habe ich mir mal diese persönliche Mitteilung erlaubt und ersuche um das nötige Verständnis, bzw. Nachicht.... ;-)
Viele Grüße aus Wien
RE: schwarz-gescheckt, porzellanfarbig
Zitat:
Original von altsteirer.at
Mich würde interessieren, ob die schwarz-weiß-gescheckten und die porzellanfarbigen genetisch einen Konnex haben, weil bei beiden die Deckfedern diese typische weiße Spitze haben.
Ja, es handelt sich um das selbe Gen 'mottling' (mo). Es verzögert die Melaninbildung und erzeugt die weisse Federspitze, dahinter ein schwarzes Band (sofern Eumelanin vorhanden) und darauf folgt die normale Grundfarbe, d.h. auf schwarzem Grund ergibt sich die Scheckung (weiss>schwarz>schwarz), auf rotem/goldenem Grund die Dreifarbigkeit (weiss>schwarz>rot/gold).
Bsp.: Diese beiden Tiere sind Vollgeschwister. Vater war ein porzellanfarbiger Orpington-Hahn, die Mutter eine offenbar nicht reinerbige Maranshenne, die sowohl heterozygot für 'mottling' ist als auch am Genort E spalterbig, vermutlich E^R/e^wh (birkenfarbig/weizenfarbig).
http://farm3.static.flickr.com/2134/...c183691284.jpg
http://farm3.static.flickr.com/2109/...9bfe657878.jpg
Zitat:
Hast Du auch eine Ahnung, wie sich bei den schwarzen Italienern die gelben Läufe genetisch determiniert sind, denn bei anderen schwarzen Rassen sind diese meist schwarz.
Die Lauffarbe ist recht kompliziert, da mehrere Gene eine Rolle spielen, nämlich erstmal
* der Genort W (Oberhaut W = dominant weiss oder w = rezessiv gelb) und
* der Genort Id (Inhibitor des dermalen Melanins, also ein Gen, dass schwarze Farbstoffbildung in der Lederhaut hemmt; Id = Melaninbildung gehemmt, id = Melaninbildung nicht gehemmt).
Daraus ergeben sich folgende Kombinationen:
http://farm4.static.flickr.com/3310/...8ba1435d_m.jpg
Dann kommt noch dazu, dass eine Reihe von anderen Genen einen Einfluss ausüben:
Schwarze Lauffarbe wird aufgehellt von:
Blau (Bl/bl), Splash (Bl/Bl), rezessiv Weiss (c/c), Mottling (mo/mo), dominant Weiss (I/I), Verdünner von Gold (Di/Di), Sperberung (B/B)
Schwarze Lauffarbe wird intensiviert von:
Ausdehnung von Schwarz (E/E), Birkenfarbig (ER/ER)
Somit dürften die schwarzen Italiener genotypisch w/w, Id/Id sein. Am Genort E sind sie so weit ich weiss eb/eb. (s. Beiträge in 'The Coop' )
Zitat:
Über Populationsgenetik und relat. Inzuchtsteigerung darfst Du Dich noch schlauer machen. Ich bin überzeugt, dass Du mit Deiner Genetik noch lange arbeiten könntest, so Du alle sehr guten Hähne einsetzen kannst. Du holst Dir nach meiner Einschätzung immer wieder Fremdblut, das Du eigentlich gar nicht brauchen würdest.
Freilich tut jeder das, was er für richtig hält. Doch habe ich mir mal diese persönliche Mitteilung erlaubt und ersuche um das nötige Verständnis, bzw. Nachicht.... ;-)
Viele Grüße aus Wien
Kein Problem. Das Lernen hört nie auf. ;)
Ohne Zweifel könnte ich noch mit einigen Tieren etliche Jahre weiterarbeiten. Aufgrund meiner räumlichen Möglichkeiten (und weil ich nicht das Herz habe, alte Hennen zu schlachten) kann ich allerdings nicht immer unbedingt so verpaaren, wie ich gerne möchte. Z.B. habe ich versucht, zwei Hähne in benachbarten Ausläufen zu tauschen. Leider wollte einer der beiden das aber nicht und flog beständig zu 'seinen' Damen zurück und legte sich massivst mit dem neuen Herrn des Hauses an. Was theoretisch sinnvoll ist und was praktisch machbar ist, passt nicht immer zusammen.
Die Belgier brauche ich nicht wirklich, aber ich hätte sie gerne, allein um zu sehen, wie der britische und holländische Standard (gesäumte Brust vs. schwarze Brust beim Hahn) sich untereinander verhalten. Ich werde, so denn alles klappt wahrscheinlich nur 2 Hennen behalten und die restlichen Tiere an andere Leute abgeben.
Wenn ich die Gruppen zusammenstelle, berechne ich (mittels einer Software für Hundezüchter) den Inzuchtkoeffizienten der jeweiligen Nachzucht, wobei ich, wenn ich mir nur des Vaters sicher bin, vom "schlimmsten" denkbaren Fall, d.h. vom höchst möglichen I.k. ausgehe. Wenn ich dann versuche, nicht über 25% I.k. zu gehen, wird es an einigen Stellen schon eng. Da braucht mir nur ein Hahn zu sterben oder zu alt werden und schon wäre der Engpass vorprogrammiert. Zumal mir von den Ausgangslinien nur noch 1 Hahn und eine Henne zur Verfügung stehen (beide jetzt 4 Jahre alt) und von der deutschen Linie mangels Fruchtbarkeit nicht viel geblieben ist (2 'Halbblut'-Hennen). So wie die Tiere jetzt gruppiert sind, bewegt sich der I.k. der Nachzucht zwischen 0% und 14% und in einem Fall 25%. In der Pferdezucht wird 30% als Grenzwert betrachtet. Man sagt ja, dass Hühner inzuchtresistenter sind, aber um wieviel inzuchtresistenter? Gibt es da Werte? Du schreibst ja selbst auch, dass Du maximal entfernt verwandt verpaarst? Nimmst Du da einen solchen Wert als Vorgabe? Was würdest Du als grenzwertig ansehen?
LG,
Ute
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Laßt euch nicht stören, denn es ist echt interessant, wenn ich auch nur die Hälfte verstehe :D
Ich setze dann immer wieder mal Fotos meiner Truppe rein.
Hier mal Henne(Bild 1 u. 2) und Hahn(Bild 3 u. 4) mit 7-8 Wochen
Gruß Volkmar
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Barnevelder - Fragen rund um diese Hühnerrasse
Hallo Volkmar,
sehr schöne Fotos Deiner Barnevelder Küken und so gut entwickelt!
Stelle auch zwei ein, habe nur ein Küken davon, nehme an, es ist eine Henne. Und für vier Wochen nicht ganz so weit entwickelt. Mir ist ein langsamerer Wuchs auch lieber. Naturbrut.
RE: schwarz-gescheckt, porzellanfarbig
Ich komme aus zeitlichen Gründen leider erst heute zu einer Antwort.
Farbgenetik
Vielen Dank für die Ausführungen, welche ich erst mal realisieren muss. Weil ich mich damit bisher nur oberflächlich befasst habe, allein was ich an Grundlagen kenne, ist einfach zu wenig. Allein mit den Hühnern habe ich dzt. doch einiges am Hals und bin auch publizistisch tätig. Wenn das sich auf das WE beschränkt, wird alles leider sehr, sehr knapp.
Bei Altsteirern (AH) bekommt man über die Verpaarung von weißen (AWH) und wildbraunen (AIH) aber ein breites Farbsprektrum präsentiert, das es zu realisieren gilt. Einige Kollegen gehen schon an die Erzüchtung neuer Farbschläge und v. a. für Halter und Liebhaber ist so ein Farbenspiel immer sehr ansprechend.
Ich will zwar an den AWH noch konsequent diverse Parameter verbessern, doch habe ich schon etliche "farbige" AH von sehr guten Müttern an Halter abgegeben. Wenn man sich aber mit der Farbgenetik etwas befasst, wird alles etwas professioneller. Leider kennt sich in der Sportzucht da niemand aus und daher muss man sich selber alles "erarbeiten", doch so ist es nun mal.
Zitat:
Original von chook
So wie die Tiere jetzt gruppiert sind, bewegt sich der I.k. der Nachzucht zwischen 0% und 14% und in einem Fall 25%. In der Pferdezucht wird 30% als Grenzwert betrachtet. Man sagt ja, dass Hühner inzuchtresistenter sind, aber um wieviel inzuchtresistenter? Gibt es da Werte? Du schreibst ja selbst auch, dass Du maximal entfernt verwandt verpaarst? Nimmst Du da einen solchen Wert als Vorgabe? Was würdest Du als grenzwertig ansehen?
Ich rechne mir hier diese Werte nicht aus. Doch es wäre sicherlich wünschenwert, wenn es so ein Programm gäbe. Freilich ist schon die dafür nötige Stammbaumzucht für fast alle Züchter zu viel Aufwand. Immerhin bin ich in Österreich der einzige Stammbaumzüchter überhaupt und aufgrund meiner schwierigen persönlichen Situtation, muss auch ich fallweise BE verwenden, wo ich nur den Hahn kenne, ganz einfach weil meine Zuchtperiode viel zu kurz ist.
Da ich von fast allen Tieren das Pedigree kenne, verpaare ich immer mit Hähnen, welche zu den Hennen relativ unverwandt sind. Natürlich habe ich das Problem, dass ich sehr auf mich allein gestellt bin, weil ich ganz einfach keine kongenialen Partner habe. Es wär natürlich wünschenswert, wenn man Hähne zukaufen kann, deren Mütter keine unbeschriebenen Blätter sind, was leistungsmäßige Parameter (Eigewicht, Legeleistung, Schlupfrate/Henne, etc.) anlangt. Auch die Verluste über Raubzeug sind bei etlichen angelegten Redunanzen immer ein großes Problem, weil diese Halter in einem Zuchtprojekt keinen Sinn sehen können...
Ich habe vielfach festgestellt, dass Leistungsparameter und Vitalität auch schlecht sein können, wenn man nicht die Inzucht dafür verantwortlich machen kann. Freilich habe ich auch schon Vollgeschwisterpaarungen gemacht, v. a. bei einem Bruthennenprojekt, und da waren die Resultate bei Inzucht entsprechend schlecht, insbesondere was Vitalität anlangt.
Ich versuche eigentlich von meinen Tophennen Küken mit verschiedenen guten Hähnen zu produzieren. Diese Halbgeschwister sollen dann mit weiteren guten Zuchttieren und deren Nachzucht verpaart werden, denn bekanntlich haben auch Vollbrüder nie die selbe Genetik.
Slowenisches Steinschaf
Dieses Schaft ist bei uns als Krainer Steinschaft bekannt, doch in Slowenien heißt es Bovska Ouza (oder so ähnlich). Es befindet sich zwar im Trentatal, also dem slow. Isonzo-Fluss und hat mit Krain gar nix zu tun, doch dort halten die Züchter in Kleinhaltung bei 1,4 -6 jedes Jahr einen neuen Widder der eigenen Zucht. Sie achten nur, dass sie jedes Jahr eine andere Mutter verwenden. Natürlich werden in solchen Kleinbeständen auch nicht jedes Jahr neue Muttertiere nachgezogen.
Ich war bei dieser Rasse von 92 - 96 Zuchtleiter in Österreich und daher auch ein paar Mal in Slowenien. Man kann sagen, dass jeder Züchter seine eigene Rasse hatte, also einen speziellen Typ. Vatertiertausch unter den wenigen Züchtern (ca. 9) gab es kaum. Da hat jedenfalls niemand den Inzuchtgrad ermittelt.
Interessant ist auch, dass die Neuseeländische Rothirschpopulation von einem einzigen Paar abstammen soll.
Aus meiner Sicht ist es v. a. wichtig, dass man viel zieht, hart selektiert und auf den Erhalt der genetischen Breite achtet. Daher will ich mir nach Möglichkeit auch eine Nukleusherde bei einem Halter größerer Legehennengruppen anlegen. Sicherlich ist mein zeitliches Potential zu begrenzt, dann bei solchen Vorhaben muss man zumindest vor Ort sein. Diese Halter erfüllen oft nicht mal ein Mindestmaß an Voraussetzungen und man bekommt das Gefühl, dass es ihnen die Hühner einfach nicht wert sind. Dabei ist ein Huhn ein exorbitanter Produzent von EW. Die Leistungen von Nutztieren sind eigentlich enorm, doch durch die überhöhten Forderungen der Konsumenten ist immer alles zu wenig......
Ich komme aus zeitlichen Gründen leider erst
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Schmelzende Barnevelder Jungtiere und ihr bester Freund:
Gruß Volkmar
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Hier ist mein Hahn Charly, er ist jetzt 3 Monate... Hoffentlich kräht er bald mal ;-)
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und ich häng mich mal mit meinen wenigen Tieren hier dran (u.a. deshalb, weil ich dann benachrichtigt werd, falls hier was neues kommt ;) )
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Mit denen möchte ich in die Neue Zuchtsaison gehen.
Ich werde wohl noch etwas bessere Fotos machen müssen.
Ich werde mit 1.4 züchten obwohl ich eigentlich 6 Hennen hatte. Doch leider hat eine Querbänderung im Schwanzgefieder und die andere (im Sommer noch bestes Jungtier geworden) hat plötzlich eine schiefe Schwanzhaltung >:(
Gruß Volkmar
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Hier mal etwas bessere Bilder. 8)
Gruß Volkmar